Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
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Weiserfläche 9 (Zaun-Parzelle <strong>und</strong> Vergleich-Parzelle) im Bacherlenwald. Im Hintergr<strong>und</strong> der Vergleich-Parzelle (Bild<br />
rechts) ist die Zaun-Parzelle zu erkennen (Aufnahme: Oktober 2007).<br />
Tabelle 40: Äsungsbeliebte Arten im<br />
Hainmieren-Bacherlenwald<br />
Rie senschwingel<br />
Echte Nel kenwurz<br />
Großblütiges Spring kraut<br />
Kleinblütiges Springkraut<br />
Gemeiner Hohlzahn<br />
Giersch<br />
Hexenkraut<br />
Sumpfsegge<br />
Festuca gigantea<br />
Geum urbanum<br />
Impatiens noli-tangere<br />
Impatiens parviflora<br />
Galeopsis tetrahit<br />
Aegopodium podagraria<br />
Circaea lutetiana<br />
Carex acutiformis<br />
Auch im Jahr 1999 durchwühlten Wildschweine im Juni/<br />
Juli auf ca. 50% der Fläche den Oberboden <strong>und</strong> wiederholt<br />
im Au gust auf erneut 10% der Fläche. Das Jahr 2000<br />
war durch starken wiederholten Umbruch zwischen März<br />
<strong>und</strong> September gekennzeichnet, wobei im Juni 70% <strong>und</strong><br />
Anfang Oktober 90% der Fläche umgebrochen waren.<br />
Diese vorwiegend durch Wildschweine bedingte Vegetations-<br />
<strong>und</strong> Floren-Dynamik zeigt sich in ei nem auffälligen<br />
Artenreichtum in Parzelle 9 A. Während im Frühsommer<br />
2000 22 Arten in der A-Parzelle gezählt wurden, waren es<br />
in der durch den Zaun geschützten B-Parzelle nur elf Arten.<br />
Die eingezäunte Vergleichsparzelle 9 B hat sich seit der<br />
Zäunung in 1992 in ihrer Artenzusammensetzung, der<br />
Artenmächtigkeit <strong>und</strong> deren Deckungsgraden stark<br />
verändert. Während die B-Parzelle zu Beginn der Untersuchungen<br />
1992 noch eine zur A-Parzelle vergleichbare<br />
Zusammensetzung zeigte, haben sich nach Ausschluss<br />
des Schalenwildes wenige, be sonders konkurrenzstarke<br />
Arten auf Kosten der Ar tenvielfalt ausgebreitet. Im Frühjahr/Frühsommer<br />
wurde die Parzelle seit 1998 von wenigen<br />
nährstofflie benden Stauden beherrscht: Brennnessel<br />
<strong>und</strong> Klettenlabkraut traten jetzt stark hervor, ferner<br />
erreichten Hainmiere, Giersch, G<strong>und</strong>ermann, Rispengras<br />
<strong>und</strong> Goldnessel höhere Artmächtigkeiten. Insbesondere<br />
Pflanzenarten, deren Verbissmenge wegen der stark<br />
ausläufer geprägten Morpho lo gie in der A-Parzelle nicht<br />
immer zu erkennen war, ha ben sich in der B-Parzelle<br />
be sonders stark ausbreiten können, so z.B. Goldnessel,<br />
Giersch <strong>und</strong> Klettenlab kraut. Im Spätsommer waren nur<br />
noch Brennnessel, Hainmiere <strong>und</strong> G<strong>und</strong>ermann in höheren<br />
Mengenanteilen in der B-Parzelle übrig; die Fläche<br />
wirkte zu dieser Zeit besonders artenarm.<br />
In der Silzbachaue wechseln die Standorte kleinräumig.<br />
Neben dem bachbegleitenden Hainmieren-Bacherlenwald<br />
ist es der Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, der<br />
weite Teile der Aue einnimmt. Mit Weiserfläche 7 (ebenfalls<br />
Abt. 648 C; 100 m von Weiserfläche 9 entfernt), wird<br />
die Entwicklung im Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald,<br />
der auf sehr feuchten bis nassen, eutrophen, sehr basenreichen<br />
<strong>und</strong> hier deutlich anmoorigen Auenböden wächst,<br />
dokumentiert (Tab. 41). Die um 1930 angepflanzten<br />
Schwarz erlen bestimmen das Bestandsbild. Der Baumjungwuchs<br />
beschränkt sich auf wenige Exemplare von<br />
Rotbuche, Grauerle <strong>und</strong> Elsbeere sowie vorübergehend<br />
auch Trau benkirsche, Eiche <strong>und</strong> Hainbuche. Der zahlreiche<br />
Stockausschlag der Schwarzerle suggeriert dabei<br />
eine stellenweise dicht stehende Gehölzver jün gung.