Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Download - Institut für Tierökologie und Naturbildung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
101<br />
Straußgras <strong>und</strong> Buschwindröschen<br />
im Vergleich zu 3 A deutlich<br />
stärker aus breiten können<br />
(Deckungsgrade von 8% <strong>und</strong><br />
15% (2000) gegenüber 2%<br />
<strong>und</strong> 12% (1992), sodass eine<br />
stärkerer Wildverbiss beider<br />
Arten angenommen werden<br />
muss. Insbesondere bei ausläuferartig<br />
wachsenden Pflanzen<br />
ist der mengenmäßige Verbiss<br />
ohne vergleichende Zaunfläche<br />
nur schwer zu erkennen.<br />
Das regelmäßige Wühlen<br />
von Wildschweinen in Parzelle<br />
3 A führte unter dem Einfluss<br />
einer hohen Bodenfeuchte zu<br />
einer temporär starken Ausbreitung<br />
aus läufertrei bender<br />
Gräser wie H<strong>und</strong>sstraußgras<br />
<strong>und</strong> Weichem Honiggras. Im<br />
Sommer 1996 <strong>und</strong> im Sommer<br />
1999 waren etwa 15% der<br />
Parzelle 3 A durchwühlt, im<br />
Früh sommer 2000 erreichte<br />
die durchwühlte Streuauflage<br />
sogar 25% der Fläche.<br />
Der Raupenfraß war im<br />
Frühjahr 1997 so stark, dass<br />
sämtliche Baumarten in den<br />
beiden Parzellen wie auch im<br />
näheren Umfeld fast völlig<br />
kahlgefres sen waren <strong>und</strong> eine<br />
Verbissaufnahme nicht möglich<br />
war. In den Jahren davor<br />
<strong>und</strong> danach war der Raupenfraß<br />
meist nur mäßig <strong>und</strong> konzentrierte<br />
sich auf die Hainbuche.<br />
Im Sommer 1996 <strong>und</strong> im<br />
Frühjahr 1999 waren zudem<br />
alle 10 Hainbuchenexemplare<br />
so erheblich durch Mäuseverbiss<br />
beeinträchtigt, dass auch<br />
hier ein möglicher zusätzlicher<br />
Weiserfläche W3<br />
Wildverbiss nicht erkennbar war. Im Spätsommer 2000<br />
schließlich waren 23 von 91 jungen Eichen durch Raupen<br />
kahlgefressen.<br />
An dieser Stelle sei noch eine besondere Beobachtung<br />
erwähnt: Am 25.05.1994 entdeckten wir während<br />
der Vegetationsaufnahmen auf der ungezäunten A-Parzelle<br />
ein wenige Tage altes Rothirschkalb. Das Kalb lag<br />
zwischen den Pfeifengrashorsten inmitten der Weiserfläche.<br />
Wir arbeiteten bereits 20 Minuten auf der Parzelle<br />
(100 m²), bevor wir das reglos <strong>und</strong> flach am Boden<br />
liegende Kalb bemerkten. Nach insgesamt 30 Minuten<br />
Deckungsgrad [%]<br />
Deckungsgrad [%]<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Mai 92<br />
Nov 92<br />
Mai 92<br />
Nov 92<br />
ohne Zaun<br />
im Zaun<br />
Rot-Straußgras<br />
Mai 93<br />
Nov 93<br />
Mai 94<br />
Nov 94<br />
Mai 95<br />
Nov 95<br />
Mai 96<br />
Weiches Honiggras<br />
ohne Zaun<br />
im Zaun<br />
Mai 93<br />
Nov 93<br />
Mai 94<br />
Nov 94<br />
Mai 95<br />
Nov 95<br />
Nov 96<br />
Mai 97<br />
Nov 97<br />
Mai 98<br />
Nov 98<br />
Mai 99<br />
Nov 99<br />
Mai 00<br />
Mai 96<br />
Nov 96<br />
Mai 97<br />
Nov 97<br />
Mai 98<br />
Nov 98<br />
Mai 99<br />
Nov 99<br />
Mai 00<br />
waren die Aufnahmen abgeschlossen, wir verließen die<br />
A-Parzelle, ohne dass sich das Kalb bis dahin bewegt hatte.<br />
Das Kalb lag auch nach Abschluss der Arbeiten auf der<br />
80 m entfernten B-Parzelle noch immer am selben Ort in<br />
der A-Parzelle.<br />
In der gezäunten Vergleichsparzelle 3 B ist die Hain buche<br />
in der Gehölzverjüngung mit Abstand die dominante<br />
Baumart. Im Oktober 2000 wurden 38 Exemplare gezählt,<br />
von denen zehn Exemplare Höhen von 101180 cm aufwiesen<br />
<strong>und</strong> 17 Exemplare > 180 cm waren. Die maximale<br />
Wuchshöhe lag bei 320 cm.