Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ing. Christian Sailer<br />
Blei im<br />
Trinkwasser.<br />
Gemäß Trinkwasserverordnung (TWV) vom 21. August 2001 BGBl. II<br />
Nr. 304/2001 darf der Bleianteil im Wasser ab 01.12.2013 max. 10 µg/l<br />
betragen. Zur Zeit beträgt der Grenzwert 25 µg/l.<br />
Warum der Grenzwert von 10 µg/l<br />
1993 hat die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) für Blei einen Richtwert von 10 µg/l<br />
festgelegt. Der Wert beruht auf einer „vorläufig<br />
tolerierbaren wöchentlichen Aufnahme“<br />
von 25 µg Blei pro kg Körpergewicht<br />
und Woche, sodass auch für Kinder bei<br />
Einhaltung dieses Wertes keine gesundheitliche<br />
Gefährdung besteht. Denn bei<br />
der Festsetzung dieses Wertes wurde die<br />
besonders schädliche Wirkung von Blei<br />
auf die Entwicklung des kindlichen Nervensystems<br />
berücksichtigt. Der von der WHO<br />
bestimmte Richtwert wurde von der Europäischen<br />
Union mit der Richtlinie 98/83/EG<br />
vom 3. November 1998 über die Qualität von<br />
Wasser für den menschlichen Gebrauch<br />
übernommen und in Österreich durch die<br />
Trinkwasserverordnung umgesetzt.<br />
Warum ist Blei so gefährlich?<br />
Blei ist ein hochgiftiges Schwermetall,<br />
das sich im menschlichen Körper anreichert<br />
und zu irreparablen Organschäden<br />
führen kann. Blei wurde früher gerne als<br />
Rohrmaterial für Hausinstallationen und<br />
Wasserleitungen herangezogen. Das Problem<br />
an den Bleirohren ist, dass das<br />
durchfließende Wasser das Blei aus den<br />
Rohren löst. Blei aus Trinkwasser gelangt<br />
beim Trinken in den Magen-Darm-Trakt,<br />
wo es ins Blut übergeführt wird. Bei Kindern<br />
löst sich ca. 50 %, bei Erwachsenen<br />
10 % der aufgenommenen Bleimenge im<br />
Blut. Im Blut wird das Blei an die roten<br />
Blutkörperchen gebunden, die es in die<br />
unterschiedlichen Organe leiten.<br />
Im Falle von vorhandenen Bleileitungen<br />
(Steigleitung, Zuleitungen in Wohnobjekte)<br />
und einem über dem Grenzwert liegenden<br />
Bleigehalt im Trinkwasser ist der Hauseigentümer<br />
auf Grund der Erhaltungspflicht<br />
zur Sanierung der Leitungen verpflichtet.<br />
Mögliche Sanierungsmaßnahmen sind eine<br />
Passivierung der Leitungen oder eine<br />
Neuinstallation, die sich immer mehr durchsetzt.<br />
Foto: Marina Lohrbach - fotolia.com<br />
Notwendige Überprüfungen<br />
Um feststellen zu können, ob die aktuellen<br />
Grenzwerte für Blei im Trinkwasser (25 µg/l)<br />
und künftige Grenzwerte (10 µg/l) eingehalten<br />
werden, ist es notwendig, entsprechende<br />
Proben zu analysieren. Eine vollständige<br />
Durchführung der Untersuchung<br />
von Blei im Trinkwasser beinhaltet die Probenahme<br />
vor Ort, die Analyse und Auswertung<br />
im Labor und die Erstellung des<br />
Prüfberichtes. Dabei werden vier Proben<br />
pro Steigleitung (oder auch pro Wohneinheit,<br />
wenn Bleirohre vorhanden sind) aus<br />
einer Zapfstelle einer Wohnung aus dem<br />
obersten Wohngeschoß gezogen. Es sollte<br />
möglichst lange Zeit davor an dieser Stelle<br />
kein Wasser entnommen worden sein.<br />
Probe 1: Wasser direkt nach Öffnen des Hahnes<br />
Probe 2: Wasser nach Ablauf von 1 Liter<br />
Probe 3: Wasser nach Ablauf von 3 Liter<br />
Probe 4: Wasser nach Ablauf von 10 Liter<br />
Die Kosten dieser Untersuchung sind förderbare<br />
Kosten und können innerhalb der Neben-<br />
E<br />
SERVICE<br />
SERVICE<br />
Lead in<br />
drinking water.<br />
According to the drinking water<br />
ordinance (TWV) of 21 August 2001<br />
BGBl. II Nr. 304/2001 the maximum<br />
lead content in water may be 10 µg/l<br />
as from 01.12.2013.<br />
At present the limit is 25 µg/l. In order to<br />
establish whether the actual limits for lead in<br />
drinking water (25 µg/l) and future limits (10 µg/l)<br />
are being complied, one needs to analyze<br />
relevant samples.<br />
A complete examination for lead in drinking<br />
water involves the sampling on the spot, the<br />
analysis and evaluation in the laboratory<br />
und the drawing-up of a test report.<br />
For this purpose four samples per rising<br />
main (or per domestic unit, where there are<br />
lead pipes) will be taken from a tap in a flat<br />
on the top floor. TÜV AUSTRIA, as accredited<br />
(recognized) testing laboratory, competently<br />
performs these tests in terms of health<br />
protection.<br />
x<br />
kosten geltend gemacht werden. Als akkreditierte<br />
(anerkannte) Prüfstelle führt der TÜV<br />
AUSTRIA im Sinne der Gesundheitsvorsorge<br />
diese Untersuchungen kompetent durch. x<br />
TÜV TIMES No.2 | JUNE <strong>2010</strong><br />
19