Dr. Andreas Tecklenburg, Hannover
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Weiterentwicklung des DRG-Systems<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Andreas</strong> <strong>Tecklenburg</strong><br />
Vizepräsident/Leitender Ärztlicher Direktor der Medizinischen Hochschule<br />
<strong>Hannover</strong><br />
Lieber Herr Debatin,<br />
meine Damen und Herren!<br />
Wir haben heute bereits gehört, dass das DRG-System ein lernendes System<br />
ist. Nun gibt es lernende Systeme auf verschiedenen Stufen, doch das löst<br />
nicht das Problem der immer knapper werdenden Ressourcen. Die Medizin<br />
bringt in jedem Jahr echte Innovationen hervor, die einer Nicht-Steigerung<br />
der finanziellen Mittel gegenüberstehen (Abb. 1), was zu einer Schere führt.<br />
Medizinischer Fortschritt<br />
Überdurchschnittl.<br />
Leistungen<br />
Landesbasisfallwert<br />
Infrastrukturkosten<br />
Verschwendung (!)<br />
Kosten<br />
„Diktierte Preise“<br />
Budgets<br />
Kein Wettbewerb<br />
DRG (Erlöse)<br />
Abb. 1: Verhältnis von Kosten und Erlösen aus den DRG<br />
Wenn die Kosten schneller als die Erlöse steigen, schneiden sich beide Kurven,<br />
und es kommt zu einer Schieflage. Eine aktuelle Rechnung, die Herr<br />
1
von der Schulenburg, ein Lehrstuhlinhaber für Versicherungsmathematik,<br />
angestellt hat, belegt, dass die Kosten in der Universitätsmedizin pro Patient<br />
und Fall jährlich um 6 % steigen (2,5 % Personalkosten, 1,5 % Sachkosten, 2<br />
% medizinischer Fortschritt), wohingegen die Erlöse um nur 0,5 % steigen.<br />
Damit fährt die Universitätsmedizin bildlich gesprochen mit Volldampf gegen<br />
eine Betonwand. Alle Versuche, mit Managementverfahren gegen diese<br />
Schere anzukämpfen, müssen scheitern, wie das gerade geschilderte Beispiel<br />
der UKMG GmbH sehr deutlich gezeigt hat.<br />
Die diktierten Preise des DRG-Systems kontrastieren zu den Problemen der<br />
Universitätsmedizin. Die Universitätsklinika unterscheiden sich deutlich<br />
von anderen Krankenhäusern, denn sie sind mit ganz wenigen Ausnahmen<br />
Maximalversorger mit Forschungsauftrag und weisen ein wesentlich spezialisierteres<br />
Spektrum (z. B. Lungen-Tx an der MHH) auf. Sie sind als Sekundär-<br />
oder sogar Tertiärbetreuer darauf angewiesen, von anderen Krankenhäusern<br />
Patienten zu übernehmen, die einer besonders aufwendigen Therapie<br />
und Betreuung bedürfen. Das immer wieder angesprochene „Cherry Picking“<br />
funktioniert bei den Universitätsklinika nicht. Das hat sich im vergangenen<br />
Jahr bei der EHEC-Epidemie gezeigt, als die drei Universitätsklinika<br />
Hamburg, Schleswig-Holstein und <strong>Hannover</strong> mit riesigem Aufwand die<br />
Therapie der Patienten übernahmen. Dabei wurden die zusätzlichen Kosten<br />
nicht vom System übernommen, den Klinika blieben die enormen Verluste.<br />
Die Kritik der Krankenkassen an den hohen Kosten brachte eine sehr schädliche<br />
Rückwirkung auf die Mitarbeiter, die sich mit Nachtarbeit und Überstunden<br />
für die Betreuung der Patienten eingesetzt hatten.<br />
Eine Mischkalkulation ist in der Universitätsmedizin praktisch nicht möglich,<br />
kompliziertere Fälle können nicht finanziert werden. Das Preissystem<br />
der DRG kehrt im übrigen die Lage sogar um, denn durch die höheren Kosten<br />
an den Universitätsklinika, die zumindest teilweise in den DRG abgebildet<br />
sind, erhalten die anderen nicht-universitären Krankenhäuser faktisch<br />
einen Universitätszuschlag.<br />
Das DRG-System entwickelt sich ständig weiter, seit 2004 erscheint in jedem<br />
Jahr ein neuer Katalog. Die Kliniken können Eingaben machen, die dann<br />
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vom InEK bewertet werden (Abb. 2), und das Verfahren funktioniert eigentlich<br />
gut. Fairerweise muss man sagen, dass für die Universitätsklinika das<br />
DRG-System grundsätzlich mehr Vorteile als Nachteile erbracht hat.<br />
Prozeduren, Nebendiagnosen, Alter, ....<br />
A B C D E F G<br />
Bewertete DRG 1149 – frei verhandelbare DRG 40<br />
Rein teilstationäre DRG 5 (davon bewertete 1)<br />
Gesamt-Anzahl (2012) – 1193 DRG<br />
Abb. 2: Schema zur Struktur des DRG-Systems in Deutschland<br />
Die Kurve der Entwicklung des Systems ist aber nun asymptotisch auf einem<br />
Spitzenlevel angekommen und geht nicht weiter, weil das ganze System der<br />
DRG-Kalkulation auf der Gauß'schen Glockenkurve einer Normalverteilung<br />
beruht und sich diese Normalverteilung auch in jedem einzelnen Krankenhaus<br />
abbilden wird. Auch die universitäre Medizin hat eine Gauß'sche Normalverteilung<br />
der Fälle, doch diese ist nach rechts verschoben (Abb. 3).<br />
Durch diese Rechtsverschiebung liegt der Mittelwert der Fallschwere rechts<br />
vom Mittelwert des InEK, und der Großteil der Patienten liegt mit den Kosten<br />
im rot schraffierten Bereich außerhalb des vom InEK kalkulierten Systems.<br />
3
DRG-Erlös<br />
Fallschwere<br />
Nicht-universitäres Haus Universität Mehrkosten<br />
Abb. 3: Realität der Verteilung der Fallschwere an einem Universitätsklinikum<br />
Patienten mit seltenen Erkrankungen oder einer Kombination von Erkrankungen<br />
werden hier nicht abgebildet, so z. B. die Kinder, die eine Lebertransplantation<br />
benötigen. Deren Fallzahl ist zu klein, so dass das InEK<br />
nicht bereit ist, diese Zahl zu kalkulieren. Somit erhalten die Universitätsklinika<br />
dafür nur eine Erwachsenen-DRG, jedoch sind die Kinder doppelt so<br />
lange auf einer Intensivstation und brauchen einen deutlich höheren Pflegeund<br />
Betreuungsaufwand. Im Überschlag kostet eine Lebertransplantation im<br />
Kindesalter etwa 30.000 Euro, die nicht finanziert werden.<br />
An der MHH wurde diese Patientengruppe analysiert und nur die Patienten<br />
dort eingerechnet, deren Kosten über 20.000 Euro lagen, aber weniger als 50<br />
% der Kosten durch die DRG-Erlöse wieder einbrachten. Das sind an der<br />
MHH etwa 250 bis 450 Fälle pro Jahr. Pro Fall entstand ein Defizit von<br />
25.000 bis 30.000 Euro, was einer Unterdeckung von etwa 6,5 Mio. Euro entspricht<br />
(Abb. 4). Zwar ist die Zahl dieser „Kosten-Ausreißer“ über die Jahre<br />
etwas kleiner geworden, doch hat sich der durchschnittliche Aufwand kaum<br />
vermindert. Diese Patienten müssen mehrfach operiert werden oder werden<br />
vorbehandelt mit komplizierten Erkrankungen von außen übernommen.<br />
4
Abb. 4: Vergleich der Unterdeckung der Kosten an der MHH bei gesonderter Betrachtung<br />
der Extremkostenfälle (EKF)<br />
Dabei können schnell Minuserlöse von 70.000 Euro bei einem Patienten entstehen,<br />
die nicht dem vorbehandelnden Krankenhaus, sondern dem Universitätsklinikum<br />
zur Last fallen (Abb. 5).<br />
Extremkosten-<br />
Extremkosten-<br />
Extremkosten-<br />
Fälle mit ICU +<br />
Fälle<br />
Fälle mit ICU<br />
Übern.v.extern<br />
Fallzahl 249 162 29<br />
Kosten Gesamt 11.205.405 € 7.627.101 € 1.738.311 €<br />
Erlöse Gesamt 4.090.601 € 2.898.808 € 606.006 €<br />
davon DRG-Erlöse 3.492.705 € 2.547.738 € 526.737 €<br />
davon Zusatzentgelte 597.896 € 351.070 € 79.269 €<br />
Unterdeckung -7.114.804 € -4.728.293 € -1.132.305 €<br />
Unterdeckung pro Fall -28.574 € -29.187 € -39.045 €<br />
Abb. 5: Unterdeckung der Extremkostenfälle in Fallzahlen und Summen<br />
Die Komplexitätsrate (PCCL) ist bei diesen Fällen etwa doppelt so hoch wie<br />
bei den übrigen Patienten (Abb. 6).<br />
5
Extremkosten-<br />
Gesam tfälle<br />
Extremkosten-<br />
Extremkosten-<br />
F ä lle m it IC U +<br />
der MHH<br />
Fälle<br />
F ä lle m it IC U<br />
Übern.v.extern<br />
Fallzahl 43.723 249 162 29<br />
Verw eildauer 8,3 41,5 42,3 45,0<br />
Verw eildauer In te n s iv 0,7 7,1 11,0 19,9<br />
OP pro Fall 0,6 6 ,6 8 ,0 8 ,3<br />
Diagnosen pro Fall 6,3 14,1 14,6 16,1<br />
*<br />
PCCL 1,7 3 ,6 3 ,7 3 ,9<br />
in te rn v e rle g t 12,1% 53,0% 67,3% 62,1%<br />
externe Übernahme 6,3% 15,7% 17,9% 100,0%<br />
Mortalität 1,8% 9,2% 12,3% 31,0%<br />
Abb. 6: Verteilung der Extremkostenfälle bei Berücksichtigung des Patient Clinical<br />
Complexity Level (PCCL)<br />
Am Beispiel der Extracorporalen Membranoxygenierung (ECMO) werden<br />
diese Probleme ganz besonders deutlich. Die ECMO wurde an der MHH in<br />
den vergangenen Jahren bei der H1N1-Epidemie und bei der EHEC-<br />
Epidemie eingesetzt. Eine komplette Intensivstation der MHH wurde für<br />
diese Patienten genutzt und fiel damit für alle übrigen intensivpflichtigen<br />
Patienten aus. Als Innovation wurden die Patienten dabei nicht sediert, sondern<br />
blieben während der ECMO wach, was für die Patienten angenehmer<br />
war und die Zahl der Komplikationen durch Sedation verminderte, aber<br />
auch den Pflegeaufwand deutlich vergrößerte. Für die Kosten bedeutete das<br />
aber, dass bei jedem dieser Patienten etwa 70.000 Euro weniger abgerechnet<br />
werden konnten, denn der wache Anästhesie-Patient wird im DRG-System<br />
so nicht abgebildet.<br />
Ein ähnliches Problem der Intensivmedizin besteht bei den Dialysen. Bei einer<br />
aktuell durchgeführten Befragung wusste etwa ein <strong>Dr</strong>ittel der Dialyseärzte<br />
nicht oder nur ungenau, wieviel Volumen während der Dialyse überhaupt<br />
gefiltert wird. Je näher man sich aber am Standard einer normalen Dialyse<br />
bewegt, umso größer sind die Erlösverluste. So erscheint es, als würde<br />
das DRG-System ein leitlinienkonformes Vorgehen bestrafen, denn die Leitlinien<br />
werden durch die DRG nicht abgebildet.<br />
6
Welche Forderungen bestehen?<br />
Wir brauchen eine Finanzierung der Extremkostenfälle, die die Schere zwischen<br />
den Kosten und den Erlösen aufhebt und einen patientenbezogenen<br />
Gesamtschweregrad berücksichtigt. Es muss möglich sein, für Kosten, die<br />
mit mehr als 10.000 Euro über den Erlösen liegen, oder für Leistungen bei<br />
einem PCCL > 3 eine Kostenerstattung zu beantragen.<br />
Der „Innovationsstau“ bei den neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />
(NUB) führt zu weiteren Verlusten. Wenn am 1. August eines Jahres<br />
ein neues Verfahren eingeführt und ein NUB-Antrag am 31. Oktober desselben<br />
Jahres gestellt wird, wird darüber erst nach dem 1. Januar des Folgejahres<br />
im InEK entschieden. Selbst bei einem positiven Bescheid muss nun<br />
über die Innovation noch mit den Krankenkassen verhandelt werden, so<br />
dass für den Zeitraum August bis Dezember ohne einen Erlös und bis zur<br />
Bestätigung durch die Krankenkassen mit einem unsicheren Erlös gearbeitet<br />
werden muss. Das Finanzierungssystem teilt somit Innovationen in einen<br />
12-Monats-Rhythmus ein. Eine Einführung einer wirklichen Innovation<br />
zum falschen Zeitpunkt bringt keinen finanziellen Nutzen, sondern verursacht<br />
ein tatsächliches Defizit.<br />
Wir können für die Weiterentwicklung des DRG-Systems aus Sicht der Universitätsklinika<br />
folgende Forderungen formulieren:<br />
• Innovationen müssen schneller finanziert und kontinuierlich in das<br />
System eingeführt werden<br />
• Für DRG-Ausreißer ab einer Mindestgröße von 10.000 Euro muss es<br />
eine Lösung geben (z. B. durch einen Antrag an den MDK für die<br />
Kostenerstattung)<br />
• Einführung eines Zuschlages für die Aus- und Weiterbildung (wie<br />
z. B. in Kanada) analog zur Finanzierung der Krankenpflegeschulen in<br />
Deutschland<br />
• Monistische Finanzierung (Bezahlung der Investitionen auch aus<br />
Krankenkassengeldern), damit Investitionen gesichert sind<br />
• Sonderregelungen für anerkannte Epidemien<br />
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8<br />
• Keine Mehrerlösausgleiche für unkontrollierbare Leistungen (z. B. Polytraumata,<br />
Frühgeborene) und für politisch gewollte Leistungen (z. B.<br />
Transplantationen)
Diskussion<br />
Debatin<br />
Wie wäre eine Verbesserung des DRG-Kataloges bei Kindern und Erwachsenen<br />
möglich? Würde die Reduktion der inzwischen über 1.000 DRG-<br />
Ziffern einen Vorteil bringen?<br />
<strong>Tecklenburg</strong><br />
Die vollständige Herausnahme aller Kinder-DRG und damit die Schaffung<br />
eines einheitlichen DRG-Kataloges und die zusätzliche Bezahlung eines Alterszuschlages<br />
wäre eine einfache Lösung. Dieser Alterszuschlag wäre beim<br />
Neugeborenen entsprechend hoch und würde mit dem Lebensalter degressiv<br />
abnehmen. Eine damit dann auch verbundene Reduktion der DRG-Ziffern<br />
würde günstig sein, da sie die Fehlerträchtigkeit des Systems vermindern<br />
würde. Zudem setzt das DRG-System ein „incentive“, was entsprechend<br />
durch ein „upcoding“ ausgenutzt wird. Einfachere Systeme sind transparenter<br />
und unterbinden einen solchen Missbrauch.<br />
Marsch<br />
Mit der Einführung eines totalen Wettbewerbes wurde eine Einführung des<br />
Kostenerstattungsprinzips ausgeschlossen. Wo bestehen denn seitens der<br />
Politik Chancen der Umsetzung eines derartigen Vorschlages?<br />
<strong>Tecklenburg</strong><br />
Es besteht Anlass für Optimismus, denn die ständige Anmahnung dieser<br />
Probleme in den entsprechenden Kreisen ließ bereits erkennen, dass man<br />
von einer Akzeptanz nicht weit entfernt ist. Es geht dabei um eine relativ<br />
kleine Zahl von Fällen und nicht um den Umbau des gesamten Systems.<br />
Koch<br />
Die Analysen am UKE zur EHEC-Epidemie zeigten, dass zwar die Kosten zu<br />
einem Teil durch die Krankenkassen refinanziert wurden – jedoch nicht in<br />
vollem Umfang. Dennoch ist aber durch die Umorganisation des Krankenhausbetriebes<br />
und die Image-Effekte ein Umsatzeinbruch von geschätzt zehn<br />
Mio. Euro entstanden, der nicht ersetzt wurde.<br />
9
<strong>Tecklenburg</strong><br />
Das trifft auch für die MHH zu, wo infolge der Betreuungserfordernisse eine<br />
internistische Intensivstation nur für EHEC-Patienten genutzt werden<br />
musste.<br />
Blasberg<br />
Das DRG-System ist so komplex, dass sehr genaue Summen bis zu Cent-<br />
Beträgen und bereits zahlreiche Zuschläge vorgegeben werden, dennoch sind<br />
sehr unterschiedliche Diagnosen in einer Gruppe zusammengefasst.<br />
<strong>Tecklenburg</strong><br />
Das DRG-System ist nicht als Diagnose-Statistik gedacht und zu verwenden.<br />
Vielmehr wurden die DRG nach einem ökonomisch vergleichbaren Aufwand<br />
aufgestellt.<br />
Debatin<br />
Es gab einen gigantischen Administrationsaufwand zur Erfassung und Verarbeitung<br />
der Daten im DRG-System. In Frankreich hatte man einen Aufwand<br />
von damals zehn Mrd. alten Franc für die Einführung des DRG-<br />
Systems kalkuliert. Für Deutschland wurden solche Zahlen nicht kommuniziert.<br />
<strong>Tecklenburg</strong><br />
Die sinkende Zahl von Beratungen zum DRG-System zeugt von der Etablierung<br />
und Praktikabilität.<br />
Neugebauer<br />
Wie kann mit den neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />
(NUB) die Patientenkommunikation abgebildet werden?<br />
<strong>Tecklenburg</strong><br />
Solche Überlegungen sind zu begrüßen, denn das DRG-System zwingt zu<br />
einer Behandlung von immer mehr Patienten in immer kürzerer Zeit. Die<br />
Medizin kann aber nicht wie ein Industriebetrieb die Taktzeiten immer weiter<br />
verkürzen. Die Patienten bemerken und beklagen den geringer werdenden<br />
Kontakt zu Ärzten und Pflegepersonal und die Mitarbeiter sind mit ihrem<br />
Beruf unzufrieden, denn sie spüren den immer kürzer werdenden Kontakt<br />
zum Patienten als Mangel, unabhängig von der überbordenden Bürokratie.<br />
Das gilt ganz besonders für „sprechende Disziplinen“, wie die Kinderund<br />
Jugendmedizin.<br />
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Debatin<br />
Gerade bei den komplexen Fällen wird die Patientenzuwendung überhaupt<br />
nicht abgebildet. Der aus der Betriebswirtschaft der Industrie übernommene<br />
Ansatz ist dort ganz besonders falsch.<br />
Schrade<br />
Die Universitätsmedizin hat immer versucht, das DRG-System so zu verbessern,<br />
dass sich dieses System für die Universitäten günstig dargestellt hat.<br />
Diese Meinung hat sich in den Köpfen der Politik auch festgesetzt. Nun erfolgt<br />
ein argumentatorischer Schwenk auf „ungünstig“. Man sollte sich auf<br />
einige wenige Punkte beschränken und diese der Politik dann auch begründet<br />
darlegen. Die im Referat vorgestellte Liste erscheint zu lang und wird so<br />
keine Akzeptanz erfahren.<br />
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