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04.11.2013 Aufrufe

LEITARTIKEL Die schwierige Berechnung langfristiger Erträge Liebe Leserin, lieber Leser Für langfristige Einschätzungen der Erträge einzelner Anlagekategorien bedarf es spezifischer Methoden und Modelle. Im Vergleich zu traditionelleren Modellen ist unser Ansatz insofern originell, als er Wechsel der Wirtschaftsregime untersucht und berücksichtigt. Sie bilden sogar die Basis unseres Ansatzes. Aus der Wirtschaftsgeschichte kennen wir im Zusammenhang mit langfristigen Investitionen zwei entscheidende Prinzipien. Es schien uns richtig, diese in unsere Projektionsmodelle einzubeziehen. Das erste Prinzip besagt, dass fundamentale Veränderungen der wirtschaftlichen und finanziellen Trends jedes Jahrzehnt prägen. Die beiden wichtigsten makroökonomischen Variablen, welche gemäss unseren Erkenntnissen die langfristigen Erträge bestimmen – das reale Wirtschaftswachstum und die Inflation –, unterliegen Regimewechseln. Unseres Erachtens bestimmen diese beiden Variablen das langfristige Kursverhalten der Anlagen. Seite 2 Horizonte – Sommer 2013

Wer mit einem konstanten Wirtschaftsregime rechnet, macht einen grundlegenden Fehler. Vergessen wir beispielsweise nicht, dass die Inflation in den Industrieländern zu Beginn der achtziger Jahre 10% überstieg. Zwei Jahrzehnte später war sie deutlich tiefer, stabiler und schwankte um 2%. Darin spiegelt sich ein verändertes Inflationsregime wider. Zweitens haben wir beobachtet, dass auf das Schlimmste das Beste und auf das Beste das Schlimmste folgt, eine logische Abfolge. Anders ausgedrückt folgt auf eine schlechte wirtschaftliche Lage ein deutlicher Aufschwung und umgekehrt. So folgten auf das äusserst kräftige Wirtschaftswachstum zu Beginn unseres Jahrtausends die Subprime- und die europäische Krise sowie der Zusammenbruch der Aktien- und Obligationenmärkte in den Peripherieländern der Euro-Zone. Wir werden im letzten Teil dieses Textes auf diese spannenden und überraschenden Elemente zurückkommen. In dieser ersten Ausgabe wagen wir es also, eine gute Nachricht anzukündigen: Nachdem wir die schlimmste Wirtschafts- und Finanzlage seit dem 2. Weltkrieg hinter uns haben, liegt das Beste vor uns. Auslöser von Regimewechseln sind Schocks. Gemäss der logischen Abfolge sind sie einmal positiv und einmal negativ. Positive Schocks werden sehr oft durch Innovation ausgelöst. Wir haben drei Arten von Innovationsschocks definiert (Technologieschocks im Sinner radikaler Innovationen, soziale und gesetzliche Neuerungen, kognitive Erschütterungen; weitere Einzelheiten finden Sie auf Seite 10). Für die langfristige Projektion der Erträge von Anlagekategorien stützen wir uns auf zwei Szenarien. Das erste beruht auf einem Regimewechsel ohne Innovationsschock. Das zweite rechnet im Laufe des Jahrzehnts mit einem Innovationsschock. Je nach Szenario unterscheiden sich die von den Anlagen erzielten Erträge und ihre Einstufung. In jeder Ausgabe dieser Veröffentlichung werden wir einen Teil potenziellen Innovationsschocks widmen. In der vorliegenden Ausgabe befassen wir uns mit Schieferöl und -gas. Als neue Energiequellen verkörpern sie möglicherweise den radikalen Innovationsschock von morgen. Wir sind überzeugt, dass diese neue Veröffentlichung auf Ihr Interesse stösst. Lassen Sie sich für die Planung neuer Investitionen inspirieren. Viel Spass bei der Lektüre! Seite 3

Wer mit einem konstanten Wirtschaftsregime<br />

rechnet, macht einen grundlegenden<br />

Fehler. Vergessen wir beispielsweise<br />

nicht, dass die Inflation in den<br />

Industrieländern zu Beginn der achtziger<br />

Jahre 10% überstieg. Zwei Jahrzehnte<br />

später war sie deutlich tiefer, stabiler<br />

und schwankte um 2%. Darin spiegelt<br />

sich ein verändertes Inflationsregime<br />

wider. Zweitens haben wir beobachtet,<br />

dass auf das Schlimmste das Beste und<br />

auf das Beste das Schlimmste folgt, eine<br />

logische Abfolge. Anders ausgedrückt<br />

folgt auf eine schlechte wirtschaftliche<br />

Lage ein deutlicher Aufschwung und<br />

umgekehrt. So folgten auf das äusserst<br />

kräftige Wirtschaftswachstum zu Beginn<br />

unseres Jahrtausends die Subprime- und<br />

die europäische Krise sowie der Zusammenbruch<br />

der Aktien- und Obligationenmärkte<br />

in den Peripherieländern der<br />

Euro-Zone. Wir werden im letzten Teil<br />

dieses Textes auf diese spannenden und<br />

überraschenden Elemente zurückkommen.<br />

In dieser ersten Ausgabe wagen<br />

wir es also, eine gute Nachricht anzukündigen:<br />

Nachdem wir die schlimmste<br />

Wirtschafts- und Finanzlage seit dem 2.<br />

Weltkrieg hinter uns haben, liegt das<br />

Beste vor uns.<br />

Auslöser von Regimewechseln sind<br />

Schocks. Gemäss der logischen Abfolge<br />

sind sie einmal positiv und einmal<br />

negativ. Positive Schocks werden sehr<br />

oft durch Innovation ausgelöst. Wir<br />

haben drei Arten von Innovationsschocks<br />

definiert (Technologieschocks<br />

im Sinner radikaler Innovationen, soziale<br />

und gesetzliche Neuerungen, kognitive<br />

Erschütterungen; weitere Einzelheiten<br />

finden Sie auf Seite 10). Für die langfristige<br />

Projektion der Erträge von Anlagekategorien<br />

stützen wir uns auf zwei<br />

Szenarien. Das erste beruht auf einem<br />

Regimewechsel ohne Innovationsschock.<br />

Das zweite rechnet im Laufe des<br />

Jahrzehnts mit einem Innovationsschock.<br />

Je nach Szenario unterscheiden sich die<br />

von den Anlagen erzielten Erträge und<br />

ihre Einstufung. In jeder Ausgabe dieser<br />

Veröffentlichung werden wir einen Teil<br />

potenziellen Innovationsschocks<br />

widmen. In der vorliegenden Ausgabe<br />

befassen wir uns mit Schieferöl und -gas.<br />

Als neue Energiequellen verkörpern sie<br />

möglicherweise den radikalen Innovationsschock<br />

von morgen.<br />

Wir sind überzeugt, dass diese neue<br />

Veröffentlichung auf Ihr Interesse stösst.<br />

Lassen Sie sich für die Planung neuer<br />

Investitionen inspirieren. Viel Spass bei<br />

der Lektüre!<br />

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