Ausgabe März 2002 - Antibiotika - bei der NÖGKK

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- 2 - zwar begonnen wird, der Patient aber mit der Begründung, die Medikamente seien „zu stark“, eigenmächtig nur die halbe Dosis einnimmt. Oft wird sofort nach Symptombesserung, ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, die Medikation abgesetzt. Häufig liegt hier die Ursache der sogenannten Therapieversager. Auch bewirkt die unvollständige Abtötung der Erreger eine ideale Voraussetzung für die Selektion resistenter Keime. In diesen Fällen ist der Arzt gefordert durch umfassende Aufklärung eine entsprechende Compliance zu erreichen. Der Patient sollte verstehen, warum bei oralen Antibiotika das Dosierungsintervall und der richtige Einnahmezeitpunkt für die erfolgreiche Therapie unumgänglich sind. Es muss auch klargestellt werden, dass die vorgeschriebene Einnahmedauer unbedingt einzuhalten ist. Wahl des Antibiotikums - Resistenz Im ambulanten Bereich muss fast immer ohne Erregernachweis mit einer Antibiotikatherapie begonnen werden. Diese als „ungezielte“ Therapie bezeichnete Vorgehensweise muss natürlich „kalkuliert“ erfolgen. Zur „kalkulierten“ Chemotherapie gehört, dass bei der Auswahl der Antibiotika deren antibakterielle Aktivität, die Pharmakokinetik, die Infektionslokalisation, das mögliche Erregerspektrum und die derzeitige Resistenzsituation sorgfältig berücksichtigt werden 1 . Um Informationen über die aktuelle Resistenzsituation der häufigsten Erreger wichtiger Krankheitsgruppen gegenüber klinisch relevanten Antibiotika zu erhalten, werden in regelmäßigen Abständen entsprechende Multicenter-Studien durchgeführt. Diese ergeben in Österreich eine noch sehr günstige Lage gegenüber Penicillinen und Cephalosporinen. Die Daten der Makrolide zeigen aber deutlich, dass es auch in Österreich bereits teilweise zu Resistenzbildung der Pneumokokken gekommen ist. 2 ./3
- 3 - Abbildung 1: Anzahl der Packungen für NÖGKK-Versicherte, ausgewertet nach Antibiotikagruppen Packungen 140.000 120.000 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 Penicilline Breitbandpenicilline Cephalosporine Tetracycline Gyrasehemmer Makrolide Trimethoprim Andere Antibiotika 0 4Q1999/ 1Q2000 2Q2000/ 3Q2000 4Q2000/ 1Q2001 In Niederösterreich ist, wie auch aus Abbildung 1 hervorgeht, die Gesamtzahl der Antibiotikaverordnungen zwar leicht rückläufig, der Trend zur Verordnung von Makroliden jedoch ungebrochen. Eine große retrospektive Studie an mehr als 29 000 Patienten zeigte zB, dass der Einsatz der teuren sogenannten second-line Antibiotika, bei der Behandlung der akuten unkomplizierten Sinusitis, keine statistisch signifikanten Vorteile gegenüber den älteren und kostengünstigeren first-line Antibiotika erbrachte. Die durchschnittlich errechneten Therapiekosten differierten jedoch beträchtlich. 3 An dieser Stelle darf nicht unerwähnt bleiben, dass bereits eine breite Palette an generischen Antibiotika verfügbar ist. Penicillinallergie Bei der Anamneseerhebung wird von relativ vielen Patienten eine Penicillinallergie angegeben, die sich bei genauer Befragung oft als andere Nebenwirkung wie Diarrhoe herausstellt. Bei der Durchführung der entsprechenden Hauttests wurde nur in 10 - 20 % der Fälle tatsächlich ein positives Ergebnis gefunden. Bei negativer Anamnese war der Prozentsatz der positiven Hauttestung 5 %. Bei negativem Hauttest (aber positiver Allergieanamnese) kam es bei der Gabe von Penicillin nur bei 2 % der Patienten ./4
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Seite 7 und 8: - 7 - Wie lange soll die Antibiotik
Seite 9 und 10: - 9 - Welches Antibiotikum stellt d
Seite 11 und 12: - 11 - Andere Antibiotika Zusammens

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