ZGD_309.pdf - BZÖG eV
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Aktuelles<br />
So entstehen Ideen<br />
„ Nicht behindert zu sein ist kein Verdienst<br />
sondern ein Geschenk, dass uns jederzeit<br />
genommen werden kann.<br />
Richard von Weizsäcker<br />
Die zahnmedizinische präventive Betreuung<br />
der ca. 150 Kinder und Jugendlichen in<br />
der HELIOS-Klinik Hohenstücken – Neurologisches<br />
Rehabilitationszentrum für<br />
Kinder und Jugendliche zeigt dies auf ganz<br />
besondere Weise.<br />
Seit vielen Jahren ist das Team des<br />
Zahnärztlichen Dienstes in Brandenburg<br />
and der Havel mit seinem jährlichen Beratungsangebot<br />
ein fester Bestandteil des<br />
Klinikalltags. Hinweise zur Situation des<br />
orofazialen Systems der Kinder und<br />
Jugendlichen und daraus resultierende<br />
Tipps zur Zahn- und Mundpflege für<br />
Patienten und Angehörige, Gespräche mit<br />
dem Pflegepersonal, Logopäden und Ärzten<br />
sowie die Vermittlung zahnärztlicher<br />
Betreuung gehören dabei zum Repertoire<br />
dieses spezifischen Betreuungsangebotes.<br />
Patienten aus vielen Bundesländern<br />
berichten dabei aus ihrem Erleben mit der<br />
prophylaktischen Betreuung und es ergeben<br />
sich oft interessante Gespräche.<br />
Philipp Brehm gehört zu den „Stammpatienten“<br />
der Klinik und wird stets von<br />
seiner Mutti begleitet. Frau Brehm hat<br />
sich seit der Geburt ihrer Zwillinge vor 9<br />
Jahren auf ein Leben mit einem behinderten<br />
Kind eingestellt und dieses Schicksal<br />
in bewundernswerter Art und Weise angenommen.<br />
Aus ihren Erfahrungen ist eine<br />
Idee entstanden – durchweichfeste Halstücher<br />
in unterschiedlichen Größen herzustellen.<br />
Der Chefarzt der Klinik, Dr. Martin<br />
Köhler, hat der kreativen Mutti Mut<br />
gemacht, ihre praktische Idee umzusetzen.<br />
Durchweichfeste Haltstücher und<br />
Lätze „made by brehm“ gehören zum<br />
festen Sortiment des Klinik-Shops, können<br />
dort gekauft und gleich ausprobiert<br />
werden. Viele Eltern und ihre Kinder<br />
haben sie so kennen und schätzen gelernt.<br />
Inzwischen ist aus der Idee ein kleines<br />
Familienunternehmen geworden und die<br />
Halstücher sind bundesweit bestellbar.<br />
Der Erlös aus dem Verkauf kommt Philipp<br />
zugute. Therapien und Umbauten<br />
werden hiervon finanziert, die ihm und<br />
der Familie das Leben erleichtern.<br />
Flyer mit Informationen über die<br />
verschiedenen Varianten der Halstücher<br />
zum Auslegen in Behinderteneinrichtungen<br />
können angefordert werden unter:<br />
www.halstuecher-brehm.de<br />
E-Mail info@halstuecher.de<br />
oder auch unter Tel.: 09502-924979<br />
Bestellungen nimmt Frau Karin Brehm<br />
telefonisch entgegen und beantwortet<br />
allen Interessenten ihr Fragen:<br />
Montags – Donnerstags<br />
von 8.00 – 18.00 Uhr<br />
sowie Samstags von 8.00 – 12.00 Uhr.<br />
Das Team des Zahnärztlichen Dienstes<br />
in Brandenburg an der Havel möchte diese<br />
Idee ebenfalls unterstützen und hofft, dass<br />
bald noch mehr der bunten Halstücher<br />
„made by brehm“ getragen werden.<br />
Dr. Gudrun Rojas<br />
Gesundheits-, Veterinär- und<br />
Lebensmittelüberwachungsamt<br />
Fachzahnärztin für Kinderstomatologie<br />
und für öffentliches Gesundheitswesen<br />
14767 Brandenburg an der Havel<br />
Literaturempfehlung<br />
In der Ausgabe 1.09 des Zahnärztlichen<br />
Gesundheitsdienstes wurde eine Würdigung<br />
von Henriette Hirschfeld-Tiburtius veröffentlicht.<br />
Wer darüber hinaus Interesse am<br />
Leben dieser bewundernswerten Frau hat,<br />
dem sei die Lektüre des Buches „Der lautlose<br />
Aufbruch“ (Frauen in der Wissenschaft)<br />
von Renate Feyl, erschienen im Diana Verlag<br />
(ISBN 3-453-87820-5) empfohlen.<br />
Das Buch ist gut recherchiert, flüssig<br />
zu lesen und blickt auf Frauen aus der<br />
Wissenschaft der vergangenen fünf Jahrhunderte<br />
zurück, beginnend mit Maria<br />
Sibylla Merian, endend mit Emmy Noether.<br />
Mit welchen Schwierigkeiten Frau<br />
Tiburtius zu kämpfen hatte und welche<br />
großen (männlichen) Namen aus der<br />
Medizin (u. a. Virchow, Esmarch) uns in<br />
Zusammenhang mit Vorurteilen über die<br />
intellektuellen und auch körperlichen<br />
Fähigkeiten der Frauen begegnen, wird<br />
in diesem Buch wunderbar dargestellt.<br />
Dr. Gisela Winter-Borucki<br />
ZAHNÄRZTLICHER GESUNDHEITSDIENST 3.09 17