FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN - Theater Im Pfalzbau
FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN - Theater Im Pfalzbau
FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN - Theater Im Pfalzbau
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
unterdrückung und geheime sehnsüchte<br />
ein plädoyer für grosszügigkeit und solidarität<br />
Samstag, 3.11.2007, 19.30 Uhr<br />
Sonntag, 4.11.2007, 19.30 Uhr<br />
silencio<br />
Konzeption und Inszenierung: Eros Galvao / Alejandro Nunez<br />
Musik: Cécile Audebert<br />
Mit Aurelie Horde, Eros Galvao, Alejandro Nunez, Cecile Audebert<br />
Les Trois Clés, Frankreich<br />
Preise: 20,00 Euro; 15,00 Euro (Abo); 10,00 Euro erm.<br />
Nach den Beerdigungsfeierlichkeiten für ihren Mann trägt Bernarda<br />
Alba acht Jahre lang Trauer in ihrem Haus mit ihren fünf Töchtern.<br />
Silencio versucht, die Atmosphäre des Werkes nachzuvollziehen, die<br />
Beklemmung, die hinter verschlossenen Türen herrscht, spürbar zu machen,<br />
die Tyrannei von Bernarda und die geheimen Liebesfantasien der eingesperrten<br />
Frauen zum Ausdruck zu bringen.<br />
Silencio, Stille, ist die Metapher für die Unterdrückung, die die Frauen in<br />
Bernarda Albas Haus erleiden und die symptomatisch ist für die Rolle der Frau<br />
zur Entstehungszeit des Stückes im aufkommenden Faschismus in Spanien.<br />
»Lebendige Schatten, schwarze und weiße Silhouetten zeichnen die Konturen<br />
der Persönlichkeiten in ihrem schmucklosen Gestern nach, Luftchoreographien<br />
stehen in Kontrast mit dem Tanz auf dem Boden, stechende und<br />
beschwörende Rhythmen geben dominante <strong>Im</strong>pulse: Die Aufführung enthüllt<br />
ein sensibles Universum, eine Hommage an die Poesie Lorcas.«<br />
Silencio wird von der ganz auf die körperliche Ausdrucksstärke der Akteure<br />
ausgerichteten Dramaturgie beherrscht, in der Zirkuskünste, Figuren- und<br />
Musiktheater zusammenfließen – sie schöpft aus Lorcas Phantasie ungeahnte,<br />
musikalisch choreographierte visuelle Bilder.<br />
Dienstag, 6.11.2007, 19.30 Uhr<br />
waxtaan<br />
Choreographie und Kostüme: Germaine Acogny, Patrick Acogny<br />
Musik: Ecole des Sables: Oumar Fancy Diop, N’Deye Seck, Pape Badara Fall,<br />
Abdoulaye Diop, Ousmane Sene<br />
Bühnenbild: Patrick Acogny, Lichtdesign: Horst Mühlberger<br />
Tänzer: Babacar Ba, Ciré Beye, André Drame,<br />
Abdoulaye Mohamet Kane, Ousmane N’Diaye, Pape Ibrahima N’Diaye,<br />
Bertrand Tchébé Saky, Abib Sow<br />
Jant-Bi, Senegal<br />
Preise: 20,00 Euro; 15,00 Euro (Abo); 10,00 Euro erm.<br />
Die neue Choreographie der Compagnie Jant-Bi basiert auf den schönsten<br />
traditionellen Tänzen verschiedener afrikanischer Länder: Mali,<br />
Guinea, Burkina Faso, der Elfenbeinküste, Benin, Kongo-Brazza und<br />
Senegal. Jant-Bi stellt die unglaubliche Schönheit und den Reichtum der<br />
Bewegungen und deren rhythmische<br />
Komplexität in den Mittelpunkt und ist<br />
um eine neue Wahrnehmung dieser Tänze<br />
bemüht, in die Bilder der Folklore eingebunden<br />
sind. Die populären, in gewisser<br />
Weise gekünstelten und spektakulären<br />
Elemente verschmelzen nun mit einer<br />
neuen, veränderten Tanzform, die auch<br />
für westliche Maßstäbe erstaunlich zeitgemäß<br />
ist.<br />
Waxtaan verwendet nicht nur traditionelle<br />
oder neo-traditionelle Tanzformen,<br />
sondern wirft auch einen kritischen Blick<br />
auf führende afrikanische Politiker. Die Tänzer und Musiker parodieren in dieser<br />
Choreographie Präsidenten, Minister, Politiker und Machthaber.<br />
Sie hinterfragen die gegebenen Strukturen in der Hoffnung, dass sich die<br />
Dinge wirklich ändern können, dass eine wirtschaftliche, soziale und kulturelle<br />
Verbesserung in ihrer Heimat Afrika tatsächlich möglich ist.<br />
Germaine und Patrick Acognys Choreographie Waxtaan ist letztendlich ein<br />
Plädoyer für Großzügigkeit und Solidarität. Sie ist aber auch ein Tribut an ihre<br />
Vorfahren und die Tänze, die sie von ihnen »geerbt« haben.<br />
14<br />
15