FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN - Theater Im Pfalzbau
FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN - Theater Im Pfalzbau
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identitätssuche und -findung<br />
stürmische welten<br />
Donnerstag, 18.10.2007, 19.30 Uhr<br />
Freitag, 19.10.2007, 11.00 Uhr<br />
Freitag, 19.10.2007, 19.30 Uhr, Festspielpaket<br />
2nd id<br />
Interkultureller HipHop Dance aus Deutschland<br />
E-Motion<br />
Preise: 20,00 Euro; 15,00 Euro (Abo); 10,00 Euro erm.<br />
Vor drei Jahrzehnten schien es mit einem Mal so, als wären die Jugendlichen<br />
der Welt von einem Virus befallen. Sie bewegten sich mit merkwürdigen<br />
Tanzschritten auf dem Bürgersteig und machten gruppenweise<br />
akrobatische Bewegungen auf dem Parkplatz hinter irgendeinem Supermarkt.<br />
Das war keine Epilepsie, sondern Battle-Rocking, Breakdance zu<br />
HipHop-Musik aus dem Ghettoblaster. Das Ghetto war die Bronx in New York.<br />
So manchem HipHopper, Breakdancer oder sogar Graffiti-Sprayer gelingt es<br />
heutzutage, jene Hinterhofbühnen zu verlassen und seine Künste auf den<br />
Bühnen dieser Welt zu zeigen. Tako Baba, Andrea Böge, Niranh Chanthabouasy,<br />
Nadia Espiritu, Benny Kimoto und Kadir Memis, alle jeweils mit einem anderen<br />
kulturellen Hintergrund, gehören zu den Glücklichen, die sich in der<br />
Gruppe E-Motion zusammengefunden haben. Mehr als einen Rhythmus brauchen<br />
sie nicht, um in 2nd ID unterschiedliche urbane Tanzstile wie B-Boying,<br />
Popping, Locking, New Style, Krumping und Housedance einzusetzen, um sich<br />
dem Thema der eigenen Identitätsfindung zu nähern.<br />
»Aber vor allem tanzen sie natürlich, mit offensichtlicher Freude. Schnellfüßig,<br />
verspielt, feingliedrig, kraftprotzend, eckig wie ein Roboter, fließend als<br />
wären sie knochenlos. (…) Eine an diesem Abend wie ein Leitmotiv eingesetzte<br />
Bewegung des Brustkorbs lässt scheinbar ihr Herz so heftig schlagen, als<br />
würde es um ein Haar ausbrechen aus dem<br />
Käfig aus Rippen und Haut.« Sylvia Staudte,<br />
Frankfurter Rundschau, 5.2.2007<br />
Sonntag, 21.10.2007, 19.30 Uhr PAS<br />
man in a room<br />
Choreographie: Carolyn Carlson<br />
Tanz: Tero Saarinen<br />
Musik: Apocalyptica, Gavin Bryars<br />
Lichtdesign: Mikki Kunttu<br />
Bühnenbild: Carolyn Carlson<br />
Kostüme: Rachel Quarmby<br />
hunt<br />
Choreographie und Tanz: Tero Saarinen<br />
Musik: »Le Sacre du Printemps« von Igor Strawinsky<br />
Lichtdesign: Mikki Kunntu<br />
Kostüme: Erika Turunen<br />
Tero Saarinen Company, Finnland<br />
Preise: 20,00 Euro; 15,00 Euro (Abo); 10,00 Euro erm.<br />
Der Tänzer-Choreograph<br />
Tero Saarinen begann<br />
seine Karriere 1985 als<br />
Tänzer beim Finnischen Nationalballett.<br />
Dort wurde man<br />
schon bald auf ihn aufmerksam,<br />
doch trotz seines Erfolges als<br />
Solist verließ er 1992 das Ballett<br />
auf der Suche nach neuen Einflüssen.<br />
In Japan studierte er<br />
Butoh bei Kazuo Ohno und in<br />
Kathmandu verbrachte er ein<br />
ganzes Jahr mit dem Studium<br />
nepalesischer Tanzformen. Inwiefern<br />
diese im fernen Asien<br />
gemachten Erfahrungen in seine choreographischen Arbeiten eingeflossen sind,<br />
bleibt dahin gestellt, etwas Ungewöhnliches und Originelles ist ihnen jedoch auf<br />
jeden Fall zu eigen. Seine Choreographien beschäftigten sich mit kleinen Leuten<br />
in stürmischen Welten, hat Saarinen in einem Interview erzählt, und das gilt für<br />
all seine Stücke, sei es das große »Sacre«-Solo Hunt, das er sich selbst auf den<br />
Tänzerleib choreographiert hat, sei es der abstrakte, minimalistisch gestaltete<br />
Tanz Man in a Room von Carolyn Carlson, dem sich Saarinen mit verspielter<br />
Ernsthaftigkeit hingibt. Jochen Schmidt bringt das »Phänomen Saarinen« im<br />
Jahrbuch Ballett-Tanz 2003 folgendermaßen auf den Punkt: »Jede (Choreographie)<br />
enthält eine unverwechselbar magische Komponente, ein Geheimnis,<br />
das es zu entschlüsseln gilt – und das, vor allem, die Entschlüsselung lohnt.«<br />
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