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FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN - Theater Im Pfalzbau

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verwirren und sinne schärfen<br />

eröffnung der<br />

iii. festspiele ludwigshafen<br />

wild und aufwühlend<br />

eröffnung der<br />

iii. festspiele ludwigshafen<br />

Donnerstag, 11.10.2007, 19.30 Uhr<br />

handundfuss<br />

Konzept, Tanz, Musik: Anna Huber, Fritz Hauser<br />

Licht: Thilo Reuther, Kostüme: Inge Zysk<br />

annahuber.compagnie<br />

Preis für beide Tanzveranstaltungen:<br />

20,00 Euro; 15,00 Euro (Abo); 10,00 Euro erm.<br />

In dem wunderlichen Parallelkosmos, in dem die Tänzerchoreographin<br />

Anna Huber und der Schlagzeuger Fritz Hauser eine neue Welt erschaffen,<br />

scheint alles einer ganz eigenen, absurden Logik zu folgen:<br />

»Huber verformt sich auf einem Stuhl zum kunstvollen Körperikebana,<br />

mutiert zum Torso mit Tentakeln, spielt an klebrigen Spinnenfäden Luftharfe,<br />

führt an den Bändeln die Schuhe wie Marionetten spazieren, derweil Hauser<br />

trommelt und den hölzernen Klangfarben zweier sichelförmiger Kleiderbügel<br />

nachspürt.« Marianne Mühlemann, der bund, 11.12.2006<br />

Die »musizierende« Tänzerin und der »tanzende« Schlagzeuger betrachten<br />

die Bühne als Spielwiese der Phantasie, auf der sie zwar einerseits ihrem geradezu<br />

kindlichen Entdeckungstrieb freien Lauf lassen, andererseits aber auch<br />

handfeste Fragen in den Raum stellen: Was erzählt ein liegender Körper? Weshalb<br />

hüpft, tanzt, fällt oder stolpert jemand? Was spielt sich ab, wenn Menschen<br />

aufeinander zugehen, sich ausweichen, plötzlich stehen bleiben, nebeneinander<br />

hergehen, einen gemeinsamen Schrittrhythmus suchen und ihn wieder verlieren?<br />

Irritationen und Überraschungen sind bei handundfuss nicht nur einkalkuliert,<br />

sondern Prinzip,<br />

um die Wahrnehmung des<br />

Betrachters buchstäblich<br />

auf den Kopf zu stellen und<br />

damit seine Sinne zu schärfen.<br />

<strong>Im</strong> Anschluss<br />

äffi<br />

Choreographie: Marco Goecke<br />

Musik: Johnny Cash<br />

Ein irrwitziges Tempo und aufwühlende, oft selbstzerstörerische<br />

Szenarien charakterisieren die tänzerische Welt des Choreographen<br />

Marco Goecke. Ein junger Wilder, der dennoch bevorzugt mit Solisten<br />

der großen Ballettcompagnien arbeitet.<br />

Von einem Geheimtipp zu reden, wäre inzwischen Untertreibung: Marco<br />

Goecke, Jahrgang 1972, zählt zu den großen Hoffnungen unter den jungen<br />

deutschen Choreographen. Offiziell wurde sein Höhenflug mit der Aufnahme<br />

als Hauschoreograph ins Stuttgarter Ballett im September 2005. Doch schon<br />

zuvor hatte Marco Goecke reichlich von sich reden gemacht und sich als der<br />

neue Shooting Star seiner Generation hervorgetan. Seinen persönlichen Ritterschlag<br />

wird der junge Wuppertaler allerdings<br />

in einer ganz anderen Ehrung gesehen haben:<br />

Pina Bausch, Grande Dame des deutschen<br />

Tanzes, bedachte Marco Goecke gleich mit<br />

zwei Einladungen zu ihrem eigenen Festival:<br />

für Blushing, das Preisträger-Stück des prestigeträchtigen<br />

Prix Dom Pérignon, und für<br />

Mopey, ein Solo, das mit Förderung des New<br />

York City Ballet entstanden war.<br />

Die Bewegungsmuster, die Marco Goecke<br />

ersinnt, mögen zwar denkbar unklassisch<br />

sein – doch die Anforderungen, die er an<br />

seine Tänzer stellt, sind enorm. Dies gilt auch<br />

für das Solo Äffi, das im Juni 2005 bei der ardt Dans Benefit Gala, Arnheim<br />

uraufgeführt wurde. Die Stuttgarter Nachrichten schrieben anlässlich der Stuttgarter<br />

Erstaufführung am 4. Dezember 2005: »Der neue Hauschoreograph des<br />

Stuttgarter Balletts braucht kein Wolfskostüm, um uns vom Monster zu erzählen,<br />

das in uns wohnt – ein nackter Rücken genügt ihm. Marijn Rademaker<br />

wirkt wie die Skulptur eines antiken griechischen Athleten – bis Goeckes Tanz<br />

ganz nervös in ihn fährt, zu drei Songs von Johnny Cash Muskeln zucken und<br />

Hände wie lästige Insekten den Körper des Tänzers umflattern lässt. Achtung<br />

Hochspannung!«<br />

4<br />

5

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