FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN - Theater Im Pfalzbau
FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN - Theater Im Pfalzbau
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das leben als wiederholung<br />
leben im schatten der scheinwerfer<br />
Montag, 26.11.2007, 19.30 Uhr<br />
Dienstag, 27.11.2007, 19.30 Uhr<br />
das letzte band<br />
Schauspiel von Samuel Beckett<br />
Inszenierung: Klaus Metzger<br />
Mit Otto Sander<br />
St. Pauli <strong>Theater</strong> Hamburg<br />
Preise: 20,00 Euro; 15,00 Euro (Abo); 10,00 Euro erm.<br />
Nachdem das Letzte Band in der vergangenen Spielzeit leider wegen<br />
einer schweren Erkrankung Otto Sanders nicht gezeigt werden konnte,<br />
freuen wir uns, die Aufführung nun im Corso Film <strong>Theater</strong> präsentieren<br />
zu können. Viele große alte Schauspieler haben diesen Text lebendig werden<br />
lassen. Nun verkörpert ihn Otto Sander auf eindrucksvolle Weise.<br />
Krapp lauscht den Tonbändern, auf denen er in den letzten dreißig Jahren<br />
Gedanken und Ereignisse seines Lebens festgehalten hat, er spult vor und<br />
zurück und kommentiert diese Aufzeichnungen immer wieder von neuem.<br />
Vergangene Entschlüsse werden für kurze Zeit in die Gegenwart geholt,<br />
Beziehungen und Fehlentscheidungen, über die Krapp nun verächtlich lacht:<br />
»Hörte mir soeben den albernen Idioten an, für den ich mich vor 30 Jahren<br />
hielt.« Aber auch glückliche Momente blitzen auf, etwa wenn er wiederholt das<br />
Band abspult, das er an seinem 39. Geburtstag aufgenommen hat, als eine<br />
Liebesbeziehung in greifbare Nähe gerückt war, eine Beziehung, die, wie sich<br />
später herausstellt, von Beginn an zum Scheitern verurteilt war.<br />
Krapp sucht nach seiner Identität, die ihm im Laufe der Jahre immer mehr<br />
abhanden gekommen ist. Er versucht, etwas nachzuvollziehen, was unwiederbringlich<br />
hinter ihm liegt, mechanisch<br />
spult er vorwärts und rückwärts,<br />
ohne sich noch weitere Erkenntnisse<br />
zu erwarten. Denn mit dem Leben hat<br />
er längst abgeschlossen. Und doch hat<br />
dieser Umgang mit dem eigenen, so<br />
wenig gelungenen Leben auch etwas<br />
großartig Spielerisches, es erhebt ihn<br />
noch einmal über alles, was er erlebt<br />
hat. In einem fast zärtlichen Tonfall<br />
schaut Krapp auf sich selbst.<br />
Mittwoch, 28.11.2007, 19.30 Uhr<br />
Donnerstag, 29.11.2007, 19.30 Uhr, Festspielpaket<br />
teatro delusio<br />
Ein Stück von Paco Gonzalez, Björn Leese, Hajo Schüler und Michael Vogel<br />
Familie Flöz Berlin<br />
Preise: 15,00 Euro; 12,00 Euro (Abo); 8,00 Euro erm.<br />
Familie Flöz«, mittlerweile nach Berlin umgezogen, taucht im Januar 1996<br />
zum ersten Mal auf – in einer stillgelegten Zeche in Bochum kommt sie<br />
aus dem Dunkel durch einen tiefen Schacht »über Tage«. Eine Gruppe<br />
von Absolventen der Folkwang-Hochschule Essen entwickelt eine <strong>Theater</strong>form,<br />
die selten geworden ist: <strong>Theater</strong> mit Masken. Die<br />
»Flöze« werden schnell zum Geheimtipp in der deutschen<br />
<strong>Theater</strong>- und Comedy-Szene und begeistern<br />
durch eine exquisite Mischung aus Artistik, Musik,<br />
Magie, Clownerie und Maskenspiel. Auf zahlreichen<br />
Festivals als »Kultstück aus dem Ruhrpott« gehandelt,<br />
erhält »Familie Flöz« neben besten Kritiken<br />
diverse Auszeichnungen, darunter zuletzt den 17.<br />
Schwerter Kleinkunstpreis 2006/2007 für ihr phantastisches<br />
Programm »Teatro Delusio«, das mit den<br />
unzähligen Facetten der <strong>Theater</strong>welt spielt: Zwischen Bühne und Hinterbühne,<br />
zwischen Illusion und Desillusion entsteht ein magischer Raum voller anrührender<br />
Menschlichkeit. Während vorne hinten wird und hinten vorne, während<br />
auf der Bühne, die man nur ahnen kann, alle theatralen Genres von der opulenten<br />
Oper, vom wilden Degengefecht über die kaltblütige Kabale zur heißblütigen<br />
Liebesszene dargeboten werden, fristen die Bühnenarbeiter Bob, Bernd und<br />
Ivan auf der Hinterbühne ihr Dasein – drei unermüdliche Helfer, die von den<br />
strahlenden Sternen der Bühne nur durch eine spärliche Kulisse getrennt sind<br />
und doch Lichtjahre entfernt um ihr Glück kämpfen. Ihr Leben im Schatten der<br />
Scheinwerfer verbindet sich immer wieder auf wundersame Weise mit der glitzernden<br />
Welt des Scheins. Plötzlich stehen sie selbst auf den berühmten<br />
Brettern, die ihre Welt bedeuten …<br />
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