Gleichbehandlungsbericht 2009 - SWK NETZE GmbH
Gleichbehandlungsbericht 2009 - SWK NETZE GmbH
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<strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG<br />
Gleichbehandlungsbeauftragter - Balters<br />
23.03.2010<br />
<strong>Gleichbehandlungsbericht</strong> der <strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG <strong>2009</strong><br />
Präambel<br />
Die <strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG kommt als vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen<br />
mit diesem Bericht ihrer Pflicht gemäß § 8 Abs. 5 Satz 3 Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) nach, über die Maßnahmen zur Sicherstellung einer diskriminierungsfreien<br />
Ausübung des Netzgeschäftes zu berichten.<br />
Die <strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG handelt hierbei auch Namens und in Vollmacht ihrer<br />
Tochtergesellschaften.<br />
Der Bericht umfasst grundsätzlich den Zeitraum 01. Januar bis 31. Dezember <strong>2009</strong>. In<br />
Einzelfällen sind auch aktuelle Entwicklungen aus dem Jahr 2010 aufgeführt.<br />
Vorgelegt wird dieser Bericht vom Gleichbehandlungsbeauftragten der <strong>SWK</strong> STADTWERKE<br />
KREFELD AG, Herrn Rolf Balters. Dieser Bericht wird im Internet unter www.swk-netze.de<br />
veröffentlicht.<br />
Der Gleichbehandlungsbeauftragte ist zu erreichen:<br />
Rolf Balters<br />
<strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG<br />
St. Töniser Str. 124<br />
47804 Krefeld<br />
Telefon 02151 98-2587<br />
gleichbehandlungsbeauftragter@swk.de
- 2 -<br />
1. Verpachtung des Elektrizitätsnetzes an die RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz <strong>GmbH</strong><br />
Die <strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG ist als Konzernobergesellschaft und damit als vertikal<br />
integriertes Energieversorgungsunternehmen nur in der Sparte Elektrizität (ca. 150.000<br />
Kunden Netz Krefeld), nicht aber in der Sparte Gas (ca. 48.000 Kunden Netz Krefeld) von<br />
den Anforderungen der rechtlichen und operationellen Entflechtung betroffen.<br />
Die <strong>SWK</strong> ENERGIE <strong>GmbH</strong> hatte mit Datum vom 14.06.2006 das in ihrem Eigentum<br />
stehende Elektrizitätsverteilungsnetz bis zum 31.12.2008 an die RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz<br />
<strong>GmbH</strong> mit Sitz in Wesel verpachtet. Hierdurch ist die <strong>SWK</strong> der zum 01.07.2007 bestehenden<br />
gesetzlichen Anforderung der rechtlichen Entflechtung frühzeitig nachgekommen.<br />
Mit Wirkung zum 01.01.<strong>2009</strong> haben die <strong>SWK</strong> ENERGIE <strong>GmbH</strong> und die RWE Rhein-Ruhr<br />
Verteilnetz <strong>GmbH</strong> einen neuen Pachtvertrag geschlossen. Dieser ist auch jetzt noch aktuell.<br />
Durch die Verpachtung ist die Netzbetreibereigenschaft - zumindest auch - auf die RWE<br />
Rhein-Ruhr Verteilnetz <strong>GmbH</strong> übergegangen, so dass an dieser Stelle auch auf die Aufbauorganisation<br />
und den <strong>Gleichbehandlungsbericht</strong> von RWE verwiesen wird.<br />
Organisatorische Veränderungen im RWE-Konzern und damit auch bei der RWE Rhein-Ruhr<br />
Verteilnetz <strong>GmbH</strong> sind im <strong>Gleichbehandlungsbericht</strong> <strong>2009</strong> der RWE Rheinland Westfalen<br />
Netz AG dargestellt. Darauf wird hier zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen. Dort<br />
ist u.a. dargestellt, dass die Dienstleistungsverträge für die Geschäftsbeziehungen bei Netzpachten<br />
mit expliziten Unbundling-Klauseln ausgestattet sind. Die Steuerung der<br />
Dienstleister im operativen Geschäft wird durch eine Reihe von Maßnahmen sichergestellt.<br />
Die Kontrolle der vertragsgemäßen Leistungserbringung wird stichprobenartig geprüft<br />
Im Dienstleistungsvertrag Call-/Billing zwischen der <strong>SWK</strong> ENERGIE <strong>GmbH</strong> und der RWE<br />
Rhein-Ruhr Verteilnetz <strong>GmbH</strong> ist die Durchführung von Dienstleistungen im verpachteten<br />
Stromnetz durch die <strong>SWK</strong> ENERGIE <strong>GmbH</strong> vereinbart. Als wesentliche Aufgaben sind die<br />
Netzkundenbetreuung vor Ort, die Abrechnung von Lieferantenrahmen-, Netznutzungs- und<br />
Einspeiseverträgen und die Durchführung des Lieferantenmanagements aufgeführt. Das<br />
Weisungs- und Kontrollrecht des Auftraggebers RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz <strong>GmbH</strong> ist ausdrücklich<br />
festgeschrieben.
- 3 -<br />
Die Organisationseinheit „Kundenservice“ der <strong>SWK</strong> ENERGIE <strong>GmbH</strong> nimmt diese nicht zu<br />
den diskriminierungsanfälligen Netzbetreiberaufgaben (DNA) gehörenden Call-/Billing-<br />
Aufgaben wahr.<br />
In einem gesonderten Dienstleistungsvertrag „Regulierungsmanagement“ der <strong>SWK</strong><br />
ENERGIE <strong>GmbH</strong> ist die Erbringung von Aufgaben im Regulierungsmanagement durch die<br />
RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz <strong>GmbH</strong> geregelt. Hier sind als wesentliche Gebiete die Regulatorkommunikation,<br />
die Kalkulation der Netznutzungsentgelte und das Asset-Management<br />
aufgeführt.<br />
In einem gesonderten „Betriebsführungsvertrag“ hat die RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz <strong>GmbH</strong><br />
der <strong>SWK</strong> ENERGIE <strong>GmbH</strong> die verantwortliche Betriebsführung des Stromversorgungsnetzes<br />
Krefeld übertragen. Dabei hat sich die <strong>SWK</strong> ENERGIE <strong>GmbH</strong> als Auftragnehmer u.a. zur<br />
Einhaltung der Unbundling-Vorschriften verpflichtet. Auch wurden Abstimmungs- sowie<br />
Zustimmungserfordernisse mit bzw. von RWE für Projekte und Maßnahmen im Rahmen der<br />
Betriebsführung vereinbart.<br />
Die Zuständigkeit für die Beschaffung der Verlustenergie als weitere diskriminierungsanfällige<br />
Netzbetreiberaufgabe (DNA) liegt bei der RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz <strong>GmbH</strong>. Die<br />
diskriminierungsfreie Wahrnehmung dieser Aufgaben wird im <strong>Gleichbehandlungsbericht</strong><br />
<strong>2009</strong> von RWE dargestellt.<br />
Die <strong>SWK</strong> <strong>NETZE</strong> <strong>GmbH</strong> ist nach ihrer Operativsetzung seit dem 01. Januar 2008 im Strombereich<br />
für alle Fragen der Netzpacht der zentrale Ansprechpartner der RWE Rhein-Ruhr<br />
Verteilnetz <strong>GmbH</strong> bzw. des RWE-Konzerns. Sie ist zur Wahrnehmung dieser asset-owner-<br />
Funktion von der <strong>SWK</strong> ENERGIE <strong>GmbH</strong> auf der Basis eines eigenen Dienstleistungsvertrages<br />
bevollmächtigt worden.
- 4 -<br />
2. Gleichbehandlungsprogramm <strong>SWK</strong><br />
Das Gleichbehandlungsprogramm der <strong>SWK</strong>-Gruppe (<strong>SWK</strong>) wurde durch Vorstandsbeschluss<br />
in Kraft gesetzt und ist somit verbindlich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der <strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG sowie aller weiteren zur <strong>SWK</strong>-Gruppe gehörenden<br />
und von der <strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG beherrschten Gesellschaften. Das Gleichbehandlungsprogramm<br />
ist als Verfahrensanweisung abgefasst, im Intranet der <strong>SWK</strong>-Gruppe<br />
veröffentlicht und somit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich. Das Gleichbehandlungsprogramm<br />
ist in unveränderter Form weiterhin gültig, kleinere Anpassungen wie<br />
beispielsweise organisatorische Änderungen werden eingepflegt.<br />
3. Unbundlingkonforme IT-Systemausprägung<br />
Die Beschlüsse BK6-06-009 (Strom) und BK7-06-067 (Gas) zur Festlegung einheitlicher<br />
Geschäftsprozesse und Datenformate zur Abwicklung der Belieferung von Kunden und<br />
Lieferantenwechsel sind bei <strong>SWK</strong> entsprechend umgesetzt worden. Seit dem 01.08.2008<br />
werden ausschließlich die gültigen Datenformate verwendet. Derzeit werden noch „Übergangsregelungen“<br />
für die Verwendung eines abweichenden Datenaustauschs zwischen dem<br />
Netzbetreiber und einer im Sinne von § 3 Nr. 38 EnWG verbundenen Vertriebsorganisation<br />
in Anspruch genommen. Der Übergangszeitraum endet für die Sparten Strom und Gas zum<br />
01.10.2010.<br />
Auf Basis der Ergebnisse des Projektes „Zielkonzept für die System- und Mandantentrennung“<br />
startete im August <strong>2009</strong> das Projekt „Umsetzung Mandantentrennung SAP IS-U“.<br />
Primär ist bei der Trennung der IT-Systeme für die <strong>SWK</strong> ENERGIE (Marktrolle Lieferant) und<br />
<strong>SWK</strong> <strong>NETZE</strong> (Marktrolle Netz) das Abrechnungssystem SAP IS-U betroffen, allerdings sind<br />
auch die über Schnittstellen angebundenen Systeme zu berücksichtigen.<br />
Derzeit wird das Datenmodell in SAP IS-U über ein 2-Vertragsmodell abgebildet. Sowohl das<br />
Netz als auch der Lieferant/Vertrieb greifen zum Teil auf identische Stammdaten wie z. B.<br />
Geschäftspartner und Vertragskonten zu. Gemäß eines Berechtigungskonzeptes ist die<br />
Datentrennung zwischen den beiden Marktrollen gewährleistet. Die Prozesse GPKE und<br />
GeLi sind vollumfänglich abgebildet. Die Marktkommunikation erfolgt über B2B. Das
- 5 -<br />
Berichtswesen wird durch entsprechende Auswertungen im SAP BW abgebildet, getrennt für<br />
die beiden Marktrollen „Netz“ und „Lieferant/Vertrieb“:<br />
Ausgangssituation<br />
MESAP<br />
Zeitreihen / Lastgänge<br />
Systeme EDM<br />
FirstNet<br />
Netzbilanzierung<br />
FirstSale<br />
Vertriebsprognose<br />
Kundenportal<br />
<strong>SWK</strong>-Direkt<br />
Zählerstände<br />
mtl. Gas<br />
Kundenlisten<br />
Zählerstände mtl.<br />
ENZ 200 / EDW 3000<br />
Zählerdaten<br />
Mobile Engine<br />
Ablesung / Gerätewechsel<br />
Marktpartner<br />
B2B<br />
Marktkommunikation<br />
Vertrieb<br />
Netz<br />
SAP IS-U<br />
Kundeninformationsund<br />
abrechnungssystem<br />
Vertrieb<br />
Netz<br />
Zählerstände<br />
Kunden<br />
SAP FI / CO<br />
Rechnungswesen<br />
Vertrieb<br />
Netz<br />
SAP BW<br />
Auswertungen / Statistik<br />
Vertrieb<br />
Netz<br />
Im Rahmen des Projektes wird das IS-U von einem Zwei-Vertragsmodell in einem SAP-<br />
Mandanten auf ein dereguliertes Vertragsmodell in zwei SAP-Systemen für Netz und Lieferanten<br />
umgestellt. Geschäftspartner, Vertragskonten, Verträge und Zählpunkte werden in<br />
beiden Systemen als wesentliche Daten verwaltet:<br />
IS-U Zwei-Vertragssystem IS-U Netz IS-U Lieferant
- 6 -<br />
Die derzeitige Projektplanung sieht vor, dass im August 2010 die produktive Umstellung<br />
erfolgen soll. Damit wäre vor Ende der Übergangsfrist 01.10.2010 die Verwendung eines<br />
abweichenden Datenaustauschs zwischen dem Netzbetreiber und einer verbundenen Vertriebsorganisation<br />
beendet.<br />
Im Umstellungsprojekt wurde auch eine umfassende Bestandsaufnahme des Berechtigungskonzeptes<br />
durchgeführt. Ziel der Überarbeitung war die unbundlingkonforme Zuordnung der<br />
Sammelrollen zu den beiden Zielsystemen „Netz“ und „Lieferant“ und die entsprechende<br />
Zuordnung der User zu den Zielsystemen. Insgesamt wurden 26 Sammelrollen geprüft, die<br />
aufgrund der gewählten Namenskonvention den unterschiedlichen Organisationseinheiten/Marktrollen<br />
zuzuordnen waren. Im nächsten Schritt wurde die Zuordnung von Rollen<br />
zu Sammelrollen und deren Zuordnung zu Usern geprüft. Das bestehende Konzept kann in<br />
wesentlichen Teilen in den Systemen „Netz“ und „Lieferant“ fortgeführt werden. Zu prüfen<br />
sind ausschließlich die durch die Systemtrennung entstehenden funktionalen Veränderungen<br />
von Prozessen.<br />
5. Internet<br />
Ein wesentlicher Baustein zur Gewährleistung von Transparenz und diskriminierungsfreier<br />
Ausgestaltung und Abwicklung des Netzbetriebs ist ein eigenständiger Marktauftritt. Die<br />
<strong>SWK</strong> <strong>NETZE</strong> <strong>GmbH</strong> ist im Internet unter www.swk-netze.de zu erreichen. Aufgrund der Verpachtung<br />
des Elektrizitätsverteilungsnetzes erhalten die Nutzer in der Rubrik „Strom“ den<br />
Hinweis:<br />
„Die auf dieser Seite aufgeführten Inhalte geben lediglich die Daten des Netzgebietes Krefeld<br />
wieder. Da das Stromnetz der <strong>SWK</strong> ENERGIE <strong>GmbH</strong> am 01.01.<strong>2009</strong> an die RWE Rhein-<br />
Ruhr Verteilnetz <strong>GmbH</strong> verpachtet wurde, finden Sie die Daten für das komplette Verteilnetz<br />
unter www.rwe-rhein-ruhr-verteilnetz.com.“<br />
Je nach Themenwahl der Nutzer wird folgerichtig auf die Internet-Seiten des Netzbetreibers<br />
RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz <strong>GmbH</strong> verlinkt.<br />
Der Internetauftritt der <strong>SWK</strong> <strong>NETZE</strong> <strong>GmbH</strong> entspricht den Empfehlungen der Bundesnetzagentur<br />
im „Leitfaden für die Internet-Veröffentlichungspflichten der Stromnetzbetreiber“. Auf
- 7 -<br />
der Startseite sind unter der Rubrik „Netznutzung“ die Sparten „Strom“ und „Erdgas“ auswählbar.<br />
In der Sparte „Strom“ folgen als Auswahlmöglichkeiten „Netzanschluss“, „Netzzugang“,<br />
„Netzentgelte“, „Energiedaten“, „Musterverträge“, „Grund- & Ersatzversorgung“<br />
sowie „Netzengpässe“.<br />
Der Zugriff auf die Daten gemäß der Veröffentlichungspflicht von Lastgangkurven ist über<br />
den „MESAP Internet Server“ realisiert. Dort wird neben einem „Allgemeinen Login“ zur Einsicht<br />
auf die allgemein zugänglichen Lastgänge den Fremdversorgern im Netzgebiet der<br />
<strong>SWK</strong> <strong>NETZE</strong> <strong>GmbH</strong> ein „Individueller Login“ mit der Möglichkeit auf individuelle Zugriffe auf<br />
die Lastgänge ihrer Kunden angeboten. Dieser Zugriff kann unter edm@swk.de beantragt<br />
werden. Die Daten können - wie im Leitfaden empfohlen - als „csv-Datei“ gesichert und<br />
exportiert werden.<br />
Die <strong>Gleichbehandlungsbericht</strong>e der <strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG sind ebenfalls im<br />
„Downloadbereich“ verfügbar.<br />
6. Überwachungskonzept<br />
Die Überwachung der Einhaltung des Gleichbehandlungsprogramms ist Aufgabe des<br />
Gleichbehandlungsbeauftragten, der in Personalunion auch Leiter der Konzern-Innenrevision<br />
der <strong>SWK</strong> STADTWERKE KREFELD AG ist. Somit ist auch der unmittelbare Zugang zum<br />
Vorstand der <strong>SWK</strong> sichergestellt. In verschiedenen Projekten und Arbeitsgruppen wurden im<br />
Berichtszeitraum technische und organisatorische Anpassungen zur Sicherstellung der<br />
diskriminierungsfreien Ausübung des Netzgeschäftes erarbeitet und umgesetzt. Grundsätzlich<br />
ist die Innenrevision/der Gleichbehandlungsbeauftragte in die Informationsflüsse und<br />
Entscheidungen der Projekte und Arbeitsgruppen eingebunden.<br />
Rolf Balters, Gleichbehandlungsbeauftragter <strong>SWK</strong>