Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF
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TECHNIK BETRIEBSAUSRÜSTUNG<br />
Bild: Tiberius Gracchus - Fotolia<br />
Das Facility Management ist ein breit gefächertes Aufgabengebiet.<br />
Es umfasst die Verwaltung und Bewirtschaftung<br />
von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen,<br />
reicht vom Abfallmanagement über Energiemanagement,<br />
Gebäudereinigung und Gebäude<strong>technik</strong> bis hin<br />
zur Wärmeversorgung – und ist damit noch nicht einmal<br />
grob umrissen. Der Vielfalt der Anforderungen<br />
entsprechend sind hier ganzheitliche Konzepte gefordert.<br />
Diese kann zum Beispiel mithilfe eines externen<br />
Consulters erstellt werden. Umgesetzt werden sie dann<br />
entweder mit eigenem oder mit fremdem Personal.<br />
Ein spezieller Bereich ist das FM-Monitoring. Hier<br />
wird mit IT-Unterstützung permanent die Entwicklung<br />
der einzelnen FM-Leistungen ermittelt und aufzeigt.<br />
Damit eine Blackbox erst gar nicht entstehen<br />
kann und jederzeit der komplette Überblick über den<br />
Status der beauftragten Leistungen gesichert ist.<br />
Wie man mittlerweile aus zahlreichen Studien<br />
weiß, nehmen die Immobilienkosten nach den Personalkosten<br />
den zweiten Platz bei den bilanzierten <strong>Ausgabe</strong>n<br />
ein. Bei Industrieunternehmen betragen die<br />
Immobilienkosten ca. 5 Prozent des Umsatzes, in der<br />
Dienstleistungsbranche sogar rund 7 bis 9 Prozent. Bei<br />
Umsatzrenditen von unter 2 Prozent, wie sie im europäischen<br />
Warenhandel durchaus üblich sind, ein deutlicher<br />
Hinweis darauf, dass die Erschließung der strategischen<br />
Ressource Facility Management nicht zu<br />
unterschätzende Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg<br />
haben kann. Vogt formuliert es noch klarer:<br />
„Für jeden Euro, der hinter den Kulissen zu viel<br />
ausgegeben wird, müssen vorne an der Kasse des Handels<br />
bis zu 100 Euro mehr Umsatz gemacht werden.<br />
Das wird aber immer schwieriger – also heißt es optimieren.“<br />
Mehr Transparenz erreicht man durch die<br />
ganzheitliche Betrachtung von Gebäuden, Liegenschaften<br />
und betrieblichen Abläufen. Ziel ist es, Prozesse<br />
koordiniert abzuwickeln und damit die Betriebsund<br />
Bewirtschaftungskosten dauerhaft im Fokus zu<br />
haben, die technische Verfügbarkeit der Anlagen zu<br />
sichern sowie den Wert von Gebäuden und Anlagen<br />
langfristig zu erhalten. Dies alles unter der Prämisse<br />
der Nachhaltigkeit sowie der Rechtssicherheit in den<br />
unterschiedlichen Ländern.<br />
Wobei Rechtssicherheit im Bereich Facility Management<br />
immer auch Risikomanagement bedeutet.<br />
Denn wenn beispielsweise ein Kunde aufgrund mangelhafter<br />
und nicht gesetzeskonformer Wartung einer<br />
Rolltreppe zu Schaden kommt, ist es zu spät. Und<br />
die Folgen können nicht nur für den Betroffenen<br />
selbst, sondern auch für den Betreiber katastrophal<br />
sein. Ein anderes Beispiel ist der korrekte<br />
Umgang mit Chemikalien im Reinigungsbereich.<br />
Sind die Sicherheitsdatenblätter<br />
auf dem neuesten Stand? Werden die<br />
Mitarbeiter per Betriebsanweisung<br />
über eventuelle Gefahren – insbesondere<br />
beim Zusammenwirken<br />
verschiedener Chemikalien –<br />
informiert? Ist das Chemikalienlager<br />
sicher? Fragen<br />
über Fragen zu Vor-<br />
Optimierungspotenzial bei<br />
Dienstleistungskosten und Qualität<br />
schriften, deren Einhaltung gesetzlich gefordert ist.<br />
Und gemäß Gesetz ist für die Einhaltung dieser Vorschriften<br />
der Unternehmer verantwortlich. Ein kompetentes<br />
FM-Consulting hilft dabei, hier die notwendige<br />
Sicherheit zu schaffen und eventuelle Risiken für das<br />
Unternehmen von vornherein auszuschließen.<br />
Nachhaltigkeit für eine sichere Zukunft<br />
Das Thema Nachhaltigkeit wird in den nächsten Jahren<br />
enorm an Bedeutung gewinnen. Daher muss Nachhaltigkeit<br />
umfassend gesehen werden. Ökologisch im Sinne<br />
des Schutzes von Umwelt und Ressourcen, ökonomisch<br />
in Bezug auf Kostensenkung, Werterhalt und<br />
Verbesserung der Rendite sowie sozial mit Blick auf die<br />
Gesundheit und das Wohlbefinden der Immobiliennutzer.<br />
Am Beispiel Abfallwirtschaft bedeutet dies aus<br />
Sicht der Ökologie, die Quantität der anfallenden Abfälle<br />
zu verringern und die Qualität der verbleibenden<br />
Abfälle so zu gestalten, dass die darin enthaltene Energie<br />
sowie Rohstoffe wieder verwertet werden können.<br />
Etwa durch Optimierung der Abfalltrennung und den<br />
Auf- bzw. Ausbau von Rücknahme-Systemen. Zur Reduzierung<br />
der Kosten – und natürlich der CO 2<br />
-Emissionen<br />
– trägt beispielsweise die Verringerung von Abfall-<br />
und Wertstoff-Transporten bei.<br />
Kosten zu minimieren ist die eine Seite des FM-<br />
Consulting, die Qualität zu erhöhen die andere. Und<br />
auch beim Punkt Qualität geht es darum, durch klare<br />
Fakten Transparenz zu schaffen und die oft vorhandene<br />
Blackbox durch Benchmarking zu ersetzen. Service-<br />
Level-Agreement (SLA) bzw. Dienstgütevereinbarung<br />
(DGV) sowie Key Performance Indicator (KPI) heißen<br />
hier die Stichworte. Mithilfe der in diesen IT-basierten<br />
Modellen festgelegten Parameter können die einzelnen<br />
Dienstleistungs-Gewerke gesteuert werden.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Bild: Intesia Group / Traffic AfW/K&D<br />
Professionelle Steuerung<br />
von FM-Prozessen kann<br />
Facility-Management-<br />
Kosten auch bei<br />
Unternehmenswachstum<br />
nachhaltig senken und<br />
gleichzeitig die Qualität<br />
aller Dienstleistungen<br />
rund um den Gebäudebetrieb<br />
optimieren.<br />
06 / <strong>2012</strong><br />
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