04.11.2013 Aufrufe

Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF

Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF

Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />

Mythen im E-Procurement<br />

Outsourcing von Beschaffungsprozessen nicht immer die beste Wahl<br />

Für Unternehmen wird die Auslagerung bestimmter Segmente aus der Beschaffung ein immer<br />

wichtigeres Instrument zur Optimierung ihrer Prozesse. Wenn allerdings die klare Strategie fehlt oder<br />

unrealistische Erwartungen bestehen, können sich die Bemühungen letztendlich negativ auswirken.<br />

In der Branche kursieren zahlreiche Missverständnisse und Vorurteile<br />

– keine guten Voraussetzungen für den Start einer erfolgreichen<br />

Prozessauslagerung. Im Folgenden wird mit den gängigen Mythen<br />

rund um das Thema Outsourcing in der Beschaffung aufgeräumt.<br />

Die Reduzierung der Personalkosten bringt<br />

1<br />

die größte Einsparung<br />

Zwar führen Optimierungen der Personalkosten durch Konsolidierung<br />

und Skaleneffekte zu Ersparnissen, der größere Gewinn<br />

wird aber über die Reduktion der <strong>Ausgabe</strong>n generiert. Grundvoraussetzungen<br />

hierfür sind fundierte Kenntnisse des Versorgungsmarkts,<br />

der Warengruppen und eine hervorragende Aufstellung<br />

der Beschaffungsprozesse. Auch mit Hilfe von Service-Anbietern<br />

aus dem Segment der Beschaffungsauslagerung lassen sich signifikante<br />

Einsparungen erzielen welche mit den limitierten, unternehmenseigenen<br />

Ressourcen oft nicht zu bewerkstelligen sind. Dies<br />

gilt im Besonderen für nicht betreute Warengruppen. Außerdem<br />

liefern Service-Anbieter zu geringeren Kosten größere Effizienz,<br />

da sie Prozesse global vereinheitlichen und standardisieren können.<br />

Auf diese Weise entstehen zusätzliche Kapazitäten die für<br />

strategische Initiativen genutzt werden können, wovon die gesamte<br />

Wertschöpfungskette des Einkaufs profitiert.<br />

4<br />

Beschaffungsauslagerung führt zum Kontrollverlust in Sachen<br />

Strategie und Prozesse<br />

Bei einer erfolgreichen Auslagerung der Beschaffung sind die Service-Anbieter<br />

optimal in das Unternehmen integriert. Angefangen<br />

von den strategischen Zielen bis hin zur operativen Unternehmenskultur<br />

fungieren sie sozusagen als virtuelle Verlängerung des<br />

unternehmenseigenen Einkaufs. Um weiterhin die Kontrolle über<br />

alle Aspekte der Beschaffung zu behalten, kann das Unternehmen<br />

außerdem folgende Initiativen starten:<br />

■ Eine genaue Bestimmung von Subprozessen und Warengruppen<br />

die ausgelagert beziehungsweise im Hause verbleiben sollten.<br />

■ Ein starkes Projekt-Management während der Transition, eine effiziente<br />

Steuerung sowie Change Management erhöhen den Erfolg.<br />

■ Die Entwicklung von angemessenen Service-Levels und Metriken,<br />

abgestimmt auf die Geschäftsziele, schafft nachhaltige Effizienz.<br />

Neue Technologie-Plattformen sind<br />

5<br />

der Schlüssel zum Erfolg<br />

Im Zuge der Beschaffungsauslagerung lernt ein Unternehmen Technologien<br />

auf intelligente Weise zu nutzen. Zum Beispiel kann die<br />

Nutzung zusätzlicher, gezielter Software, den Austausch der kom-<br />

Die Auslagerung des Einkaufs generiert Ersparnisse<br />

2<br />

ausschließlich über Preisreduzierungen<br />

Preisverhandlungen mit Lieferanten stellen für das Unternehmen<br />

natürlich ein erhebliches Einsparungspotenzial dar. Daneben gibt<br />

es aber auch Hebel zur Kostenreduktion, die nicht über den Preismechanismus<br />

funktionieren. Vielmehr geht es hierbei um wiederholbare<br />

und konforme Prozesse und Metriken, welche die<br />

Prozess-Performance über die Source-to-Pay-Kette widerspiegeln.<br />

Intelligente und aufeinander abgestimmte Prozesse verbessern<br />

nicht nur die Einhaltung von Compliance-Richtlinien<br />

im Unternehmen, sondern tragen explizit zur Kostenreduktion<br />

bei, weil das Bedarfsmanagement effizienter arbeitet. Umgekehrt<br />

kann beispielsweise die Nicht-Einhaltung von Verträgen,<br />

die Nutzung nicht-gelisteter Lieferanten oder das<br />

bestellen von Waren außerhalb des Warenkorbs zu einem<br />

Verlust von Ersparnissen in Höhe von 30-40 % führen.<br />

Der Einkauf von direkten Materialien<br />

3<br />

kann nicht ausgelagert werden<br />

Während Funktionen wie beispielsweise das Lieferantenbeziehungs-Management<br />

durchaus im Unternehmen verbleiben<br />

sollten, gibt es eine große Anzahl von direkten Einkaufsaktivitäten,<br />

die erfolgreich abgekoppelt und ausgelagert<br />

werden können. Dazu zählen Funktionen wie die Bedarfsplanung,<br />

das Forecasting, <strong>Ausgabe</strong>n- und Rohstoffpreisanalysen<br />

sowie der transaktionale Einkauf.<br />

38 06 / <strong>2012</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!