Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF
Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF
06 2012 November VKZ 67503 www.technikund einkauf.de KOSTEN OPTIMIEREN, QUALITÄT SICHERN Einkaufsführer 12 WÄLZLAGER RICHTIG EINKAUFEN WAS VERDIENT IHR KOLLEGE? Gehaltsstudie Einkäufer 24 DIE ERKENNTNIS Technik und Einkauf - geht doch! 16 STROMFRESSERN AUF DER SPUR Produktion effizienter machen 22 06/2012 1
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06<br />
<strong>2012</strong><br />
November<br />
VKZ 67503<br />
www.<strong>technik</strong>und<br />
einkauf.de<br />
KOSTEN OPTIMIEREN, QUALITÄT SICHERN<br />
Einkaufsführer 12<br />
WÄLZLAGER<br />
RICHTIG<br />
<strong>EINKAUF</strong>EN<br />
WAS VERDIENT IHR KOLLEGE?<br />
Gehaltsstudie Einkäufer 24<br />
DIE ERKENNTNIS<br />
Technik und Einkauf - geht doch! 16<br />
STROMFRESSERN AUF DER SPUR<br />
Produktion effizienter machen 22<br />
06/<strong>2012</strong> 1
www.aikele.de<br />
GRATKILLER<br />
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EDITORIAL<br />
EDITORIAL<br />
Die neue TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong>!<br />
T+E-Leser wollen mehr und kriegen es<br />
Lopez lebt! prangte im April 2005 auf dem Titel<br />
unserer Erstausgabe und thematisierte die neue,<br />
strategische Rolle des Einkaufs als Qualitäts- und<br />
Kostenoptimierer - und die Spannungen, die daraus<br />
zwischen Beschaffern einerseits und Konstrukteuren wie<br />
Produktionern andererseits resultierten. Mit der Zeitschrift<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> (t+E) brachten wir beide, für den Unternehmserfolg<br />
gleichermaßen wichtige Zielgruppen, erstmalig in<br />
einer Zeitschrift an „einen Tisch“. Unser Ziel: Mit Technik-<br />
Wissen für Einkäufer und Einkaufs-Know-how für Techniker<br />
Kommunikation und Effizienz im Beschaffungsprozess zu<br />
fördern.<br />
Kathrin Irmer,<br />
Verantw. Redakteurin,<br />
TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong><br />
kathrin.irmer@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Eduard Altmann,<br />
Chefredakteur,<br />
TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong><br />
eduard.altmann@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Heute, 62 <strong>Ausgabe</strong>n später, schneidet unser Konzept,<br />
Einkaufskompetenz mit technischem Hintergrundwissen zu<br />
kombinieren, in einer Leser-Studie (Institut: Teleresearch) mit<br />
der Traumnote „1,5“ (Skala 1 bis 5) ab. Warum, wollten wir<br />
wissen? „Für den Einkauf ist technisches Wissen nötig“ oder<br />
„für Entscheidungen und Produktabläufe sind beide Sichtweisen<br />
nötig“, so die meisten Begründungen. Das sagen uns Leser,<br />
auf die wir stolz sein können, zeichnen sie sich doch durch<br />
„Aufgeschlossenheit für Neuerungen“ (91 %), „Spaß an der<br />
Arbeit“ (92 %) und „Technik-Affinität“ (91 %) aus.<br />
65<br />
Doch T+E-Leser wollen noch mehr - und mit dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
erfüllen wir Ihre Wünsche: „Mehr neue Produkte“ (neu: „Neue<br />
Produkte“, S. 63), „Einkaufsrecht“ (neu: „Einkaufsrecht“, S. 28),<br />
„Branchen-Infos“ (neu: „Branchen-Report“, S. 30), „mehr<br />
Rohstoff-Infos“ (neu: „Rohstoff-Markt“, S. 10) und „mehr<br />
Unternehmens-Infos“ (neu: „Aus den Unternehmen“, S. 8). Dem<br />
vielfach geäußerten Wunsch nach „mehr direkten Technikund-Einkaufs-Situationen<br />
in der Praxis“ schließlich kommen<br />
wir mit dem neuen Format „T+E-Dialog“ nach - was passiert,<br />
wenn Technik und Einkauf wirklich gekonnt am gleichen<br />
Strang ziehen (Seite 16)? Und weil wir wissen, dass es zwar<br />
primär auf den Inhalt ankommt, aber das Auge „mitisst“, haben<br />
wir unsere „Verpackung“ dezent aufgefrischt. Aber alles ohne<br />
Aufpreis, versteht sich. Jetzt viel Spaß mit Ihrer neuen<br />
TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong>!<br />
Einfach aufgerollt<br />
Kompakt und langlebig verknüpft die Kabeltrommel ohne<br />
Schleifring die Vorteile zweier Energiezuführungen: Eine Standard-E-Kette<br />
mit integrierter Rückholfeder sorgt für Spannung.<br />
06 / <strong>2012</strong> 3
INHALT<br />
INHALT<br />
12<br />
24<br />
MAGAZIN<br />
6 Markt & Technik aktuell<br />
Nachrichten von Konjunktur und Unternehmen<br />
10 Rohstoffpreise<br />
Entwicklungen am Rohstoffmarkt<br />
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
12 Wälzlager richtig einkaufen<br />
Die Wälzlager<strong>technik</strong> sollte vor dem Einkauf fachgerecht<br />
bewertet werden<br />
T+E-DIALOG<br />
16 Die Erkenntnis: Schulterschluss hilft<br />
Wie Einkauf und Entwicklung bei Semikron erstmals<br />
im Design-to-Cost-Verfahren zusammenarbeiten<br />
TECHNIK-TREND<br />
20 Grüner Blick über den Tellerrand<br />
Logistik muss sich mit nachhaltigen Prozessen neu<br />
ausrichten<br />
TECHNIK-TIPP<br />
22 Stromfressern auf der Spur<br />
Effizienzwerkzeuge für die Produktion: BEATool<br />
und WiRe<br />
<strong>EINKAUF</strong>S-PRAXIS<br />
24 BME-Gehaltstudie <strong>2012</strong>: Was verdient Ihr Kollege?<br />
Aktuelle Entwicklung der Vergütungssysteme<br />
im Einkauf<br />
28 Einkaufsrecht: Strenge Auflagen bei der<br />
Wareneingangsprüfung<br />
Gravierende Rechtsfolgen für den Einkauf<br />
30 Stahlmarkt im Krisenmodus?<br />
Gedrosselte Produktion wegen weltweitem Nachfragerückgang<br />
32 Risikomanagement in stürmischen Zeiten<br />
Durch Flexibilisierung Wertschöpfungsrisiken mindern<br />
34 Preisrisiken gewitzt ausbalancieren<br />
Interview mit Christoph Schürhoff,<br />
Einkaufsleiter F.S. Fehrer Automotive GmbH<br />
36 Guter Rat – aber von wem?<br />
Auswahl des richtigen Partners für die Optimierung des<br />
Einkaufs<br />
38 Mythen im E-Procurement<br />
Outsourcing von Beschaffungsprozessen nicht immer<br />
beste Wahl<br />
MESSEN<br />
40 Showroom der Automatision<br />
Messe SPS IPC Drives <strong>2012</strong>: Produkte und Innovationen<br />
42 E-wolrd 2013: Boom-Thema ‚smart energy‘<br />
Energie-Effizienz und Energiewende im Blickpunkt<br />
4 06/<strong>2012</strong>
NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
06-<strong>2012</strong><br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
44 56<br />
TECHNIK<br />
44 Kraftpakete aus dem Baukasten<br />
Tragarmsysteme für die Schnittstelle Mensch-Maschine<br />
48 Lkw werden immer windschnittiger<br />
Weniger Kraftstoffverbrauch und C0 2<br />
-Ausstoß<br />
50 Elektronisches Schichtbuch<br />
Transparente Produktionsdaten für mehr Effizienz<br />
52 Transparenz in Sachen „Schrauben“<br />
Kleinteileversorgung mit maximaler Liefersicherheit<br />
54 Dichtring reduziert Leckrate<br />
Emissionsreduktion, längere Lebensdauer und Kosteneinsparungen<br />
56 Gläserne Immobilie statt Blackbox<br />
FM-Monitoring macht aus Immobilien ‚transparente<br />
Gebäude‘<br />
58 Richtige Schlauchauswahl leicht gemacht<br />
Ein praktischer Ratgeber für mehr Prozesssicherheit<br />
60 Lasern nach Maß<br />
Interview mit Dr. Johannes Weiser,<br />
Geschäftsführer BBW Laser<strong>technik</strong><br />
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NEU<br />
SERVICE<br />
62 Quicklinks<br />
63 Neue Produkte<br />
68 Kataloge<br />
69 Markt+Kontakt<br />
72 Impressum<br />
74 Buchempfehlungen<br />
75 Vorschau/Cartoon<br />
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MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
AKTUELL<br />
60<br />
Bild: Eisenhans - Fotolia<br />
BME<br />
EMI: Deutsche Industrie kann<br />
Talfahrt vorerst stoppen<br />
Die deutsche Industrie hat ihren Abwärtstrend<br />
deutlich verlangsamt. Damit scheint die wirtschaftliche<br />
Talfahrt vorerst gestoppt.<br />
Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index<br />
(EMI), der sich im September gegenüber August um 2,7<br />
Punkte auf 47,4 verbesserte und gleichzeitig den höchsten<br />
Wert seit März dieses Jahres erreichte, zeigt einen leichten<br />
Aufschwung an. Dennoch liegt der wichtige Konjunktur-<br />
Frühindikator nun schon den siebten Monat in Folge unter<br />
der magischen Grenze von 50, ab der Wachstum signalisiert<br />
wird. Der jüngste Anstieg des EMI ergab sich hauptsächlich<br />
aus dem verlangsamten Rückgang von Auftragseingang<br />
und Produktion sowie der Stabilisierung des Beschäftigungsniveaus.<br />
Der aktuelle Produktionsabbau war nur noch<br />
moderat und gleichzeitig der niedrigste seit April <strong>2012</strong>.<br />
Expense Reduction Analysts<br />
Unternehmen schlecht auf<br />
Energiewende vorbereitet<br />
Unternehmen haben aktuellen Handlungsbedarf beim<br />
Energiemanagement. Dies ergab das Barometer Kostenmanagement<br />
von Expense Reduction Analysts und der<br />
EBS Business School. Bisher haben nur 28,1 % der 185<br />
befragten Unternehmen ein Energiemanagement- oder<br />
Umweltmanagementsystem (EM-/UM-System) eingeführt<br />
und zertifiziert. Bei gut 23 % ist es im Aufbau und<br />
bei 9 Prozent in der Planung. Ab 2013 ist in Deutschland<br />
der Spitzenausgleich im Rahmen der Stromsteuer an ein<br />
zertifiziertes EM-/UM-System gekoppelt. Damit können<br />
Unternehmen die bisher genutzte Befreiungsmöglichkeiten<br />
nicht mehr in Anspruch nehmen.<br />
Indexwert (50 = keine Veränderung)<br />
„Die jüngsten EMI-Daten deuten darauf hin, dass die deutsche<br />
Wirtschaft schon bald wieder Fahrt aufnehmen könnte.<br />
Allerdings bestehen die Risiken für einen Abschwung<br />
fort“, betonte Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer<br />
des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und<br />
Logistik e.V. (BME). So zeigten die erstmals seit drei Monaten<br />
wieder anziehenden Einkaufspreise, dass der Kostendruck<br />
nach einer kurzen Erholungsphase im Sommer zurückgekehrt<br />
sei. Noch sei aber Vorsicht angebracht, denn<br />
die Daten deuteten auf eine nachlassende Dynamik für den<br />
Rest dieses Jahres sowie auf einen vorerst verhaltenen Konjunkturschwung<br />
2013 hin.<br />
Sandvik<br />
Investition in Tochterfirma<br />
Sandvik Coromant<br />
Der schwedische Industriekonzern Sandvik investiert<br />
rund 23,5 Mio Euro in seine Tochtergesellschaft Sandvik<br />
Coromant. Der Betrag dient unter anderem zur Finanzierung<br />
einer neuen Prototypen-Werkstatt für Hartmetallwerkzeuge<br />
sowie eines neuen Productivity and Application<br />
Centers im schwedischen Sandviken. Auch ein<br />
neues Application Center am Produktionsstandort<br />
Langfang in China ist geplant. „Die Investitionen sind<br />
Teil unserer zukünftigen Wachstumsstrategie und stellen<br />
sicher, dass Betriebe nur mit den effizientesten Anwendungen<br />
und Trainingsmethoden arbeiten“, erklärt<br />
Klas Forsström, Präsident von Sandvik Coromant.<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
50,3 49,1 47,9 48,4 51,0 50,2<br />
Sep<br />
´11<br />
Okt<br />
´11<br />
Nov<br />
´11<br />
Dez<br />
´11<br />
Jan<br />
´12<br />
Feb<br />
´12<br />
48,4 46,2 45,2 45,0 43,0<br />
44,7<br />
Mär<br />
´12<br />
Apr<br />
´12<br />
Mai<br />
´12<br />
Jun<br />
´12<br />
Jul<br />
´12<br />
Aug<br />
´12<br />
47,4<br />
Sep<br />
´12<br />
Die Statistik zeigt die<br />
Entwicklung des<br />
saisonbereinigten<br />
Einkaufsmanagerindex<br />
(EMI) der Industrie in<br />
Deutschland von<br />
September 2011 bis<br />
September <strong>2012</strong>.<br />
Mercateo<br />
Eigene Lieferanten auf<br />
Beschaffungsplattform integrieren<br />
Auf der Beschaffungsplattform von Mercateo haben Geschäftskunden<br />
die Möglichkeit, das Sortiment ihrer eigenen<br />
Lieferanten als Exklusivkataloge zu integrieren. Damit<br />
können sie ihren regelmäßigen Geschäfts- und Fachbedarf<br />
weiterhin über bewährte Lieferantenkontakte decken, bestehende<br />
Konditionen nutzen und langjährige Lieferantenbeziehungen<br />
pflegen. Die Rahmenverträge sind in einem<br />
nur für den Kunden exklusiven, personalisierbaren<br />
Bereich eingearbeitet. Eine eigene Beschaffungslösung<br />
oder ein eigenes Katalogmanagement mit hohem Prozessaufwand<br />
sind somit nicht notwendig. Die webbasierte<br />
Beschaffungsplattform ist kostenlos zu nutzen.<br />
Bild: Mercateo Bild: Statista<br />
6 06/<strong>2012</strong>
1<br />
2<br />
Personen<br />
Johannes Arnold 1 verstärkt die Geschäftsführung der Wittenstein alpha<br />
GmbH. Der vorherige Geschäftsführer Thomas Bayer wechselt innerhalb<br />
der Unternehmensgruppe und hat die Leitung des Bereichs Generier-ungsprozess<br />
der Wittenstein AG übernommen.<br />
3<br />
4<br />
Andreas Conzelmann 2 ist neuer Geschäftsführer der Trumpf Laser<br />
Marking Systems AG in Grüsch. Er folgt auf Dr. Eckhard Meiners, der den<br />
Vorsitz der Geschäftsführung im Geschäftsbereich Medizin<strong>technik</strong> der<br />
Trumpf Gruppe übernommen hat.<br />
Thomas Pfützenreuter 3 übernahm den Vorsitz der Geschäftsführung<br />
der Air Liquide Deutschland GmbH. Der Diplom-Ökonom führt damit<br />
ein für den Air Liquide-Konzern wichtiges Geschäft: Von den über 14<br />
Mrd Euro Gesamtumsatz werden rund 2 Mrd auf dem deutschen Markt<br />
erwirtschaftet.<br />
Pascal Schiefer 4 trat die Nachfolge seines Vaters in der Leipold-<br />
Gruppe an. Seit zwei Jahren hatte das Unternehmen aus Wolfach im<br />
Schwarzwald die Übergabe des Staffelstabes von Dr. Karl-Heinz Schiefer<br />
an seinen Sohn geplant.<br />
Bad Salzuflen<br />
07. – 09.11.<strong>2012</strong><br />
Halle 20, Stand C 29<br />
Nürnberg<br />
27. – 29.11.<strong>2012</strong><br />
Halle 4A, Stand 345<br />
LUMATRIS<br />
MASCHINENLEUCHTE<br />
Bild: Wilo SE<br />
Wilo SE<br />
24 Mio Investition in neue<br />
Produktionsstätte in China<br />
Durch das neue Werk ist die Fläche der chinesischen<br />
Tochtergesellschaft von Wilo in Peking auf 20 000 m 2<br />
gewachsen. Für Wilo arbeiten in China derzeit rund 900<br />
Mitarbeiter, dass seit 1995 auf dem chinesischen Markt<br />
vertreten ist. „Der asiatisch-pazifische Raum ist derzeit<br />
die Wirtschaftsregion der Welt mit der größten Dynamik“,<br />
betont der Vorstandsvorsitzende der Wilo Gruppe<br />
Oliver Hermes. Mit dem neuen Werk will die Wilo-Gruppe<br />
ihre Marktposition in China weiter ausbauen und die<br />
Kunden in Asien schneller beliefern.<br />
ConMoto-Studie<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
nur Mittelmaß im Einkauf<br />
Er gilt allgemein als eine der Vorzeigebranchen der<br />
deutschen Industrie: Der Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Im Einkauf zeigt sich jedoch ein abweichendes Bild. In<br />
der jüngsten ConMoto-Studie ‚Wie wertorientiert arbeitet<br />
Ihr Einkauf?‘ belegt die Branche nur einen Platz im<br />
Mittelfeld des Industrierankings und offenbart damit im<br />
Vergleich zum Branchenprimus ‚Automotive‘ noch deutliche<br />
Wertsteigerungspotenziale. Im Rahmen der Con-<br />
Moto-Studie bewerteten Topmanager aus 111 Unternehmen<br />
und 8 Branchenclustern ihr Beschaffungsmanagement.<br />
Die Gesamtnote über alle Unternehmen und<br />
Branchen hinweg lautet ‚befriedigend‘, wobei die Spreizung<br />
im Notenspiegel erheblich ist. Einige Unternehmen<br />
sind weit abgeschlagen und haben noch sehr viel<br />
Grundsatzarbeit zu leisten. „Jedoch steckt auch in diesen<br />
Unternehmen auf verschiedenen Feldern noch erhebliches<br />
Verbesserungspotential. Es können noch deutliche<br />
Ergebnis- und Liquiditätssteigerungen erzielt werden“,<br />
sagt Prof. Andreas R. Voegele, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
und Einkaufsexperte bei ConMoto.<br />
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MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
VDMA<br />
Photovoltaik-Zulieferer stehen<br />
vor großen Herausforderungen<br />
Die Auftragssituation der Hersteller von Komponenten,<br />
Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland<br />
hat sich zum Ende des dritten Quartals <strong>2012</strong> erheblich<br />
abgekühlt. In der aktuellen Geschäftsklimaumfrage<br />
des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) melden 85 % der Unternehmen eine Verschlechterung<br />
der Auftragslage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />
Die teilnehmenden Branchenvertreter prognostizieren<br />
für das laufende Jahr eine deutlich schwächere<br />
wirtschaftliche Entwicklung als noch in der Frühjahrsprognose.<br />
„Die Investitionszurückhaltung führender Wafer-,<br />
Zell- und Modulhersteller dauert weiter an. Aufgrund der<br />
sich im Feld befindenden Überkapazitäten erwarten wir<br />
einen neuen Investitionszyklus nicht vor Ende 2013“, erklärt<br />
Dr. Peter Fath, Technologievorstand der centrotherm<br />
photovoltaics AG und Vorsitzender von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.<br />
Hoppenstedt360<br />
Keine Zu- oder Abnahme der<br />
Unternehmensausfälle<br />
Der Deutschland-Index der Wirtschaftsauskunftei Hoppenstedt360<br />
hat sich im September weitgehend unverändert<br />
gegenüber dem Vormonat gezeigt. Damit bleibt die Zahl<br />
der für die kommenden 12 Monate erwarteten Unternehmensausfälle<br />
konstant. „Trotz aktuell schlechter Nachrichten<br />
aus Schlüsselbranchen wie dem Automobilbau sehen<br />
wir keine grundsätzliche Verschlechterung der Insolvenzentwicklung“,<br />
so die Einschätzung von Martin Zuberek,<br />
Direktor und Risikoexperte der Hoppenstedt360 GmbH.<br />
2 330 Insolvenzen<br />
in <strong>2012</strong><br />
Institut der Wirtschaft Köln<br />
Barrieren erschweren den<br />
Import von Rohstoffen<br />
Die deutsche Industrie ist auf bezahlbare und zuverlässige<br />
Rohstofflieferungen angewiesen. Doch die Exportländer<br />
erschweren den Handel. Die meisten Rohstoffe<br />
lagern in ausreichender Menge in der Erdkruste. Wenn<br />
die Versorgung stockt, sind die Ursachen meist politischer<br />
Natur. Staaten wie China und Russland haben in<br />
den vergangenen Jahren immer mehr Handelsschranken<br />
errichtet. Die rohstoffexportierenden Länder erheben<br />
Zölle auf Ausfuhren, begrenzen die Liefermenge,<br />
verlangen von ausländischen Abnehmern höhere Preise<br />
als von inländischen und weigern sich, den Industriefirmen<br />
die im Exportland gezahlte Mehrwertsteuer zu erstatten.<br />
Vielfach dominieren wenige Unternehmen den<br />
Rohstoffmarkt, was die Versorgungssicherheit verschlechtert<br />
und dazu führt, dass die Preise höher sind als<br />
sie unter Wettbewerbsbedingungen wären.<br />
50 Prozent<br />
Rückgang<br />
76 Mio Euro<br />
Importvolumen<br />
Photovoltaik-Branche<br />
unter Druck<br />
Die Zulieferer erwarten einen Umsatzrückgang<br />
von 50 % in <strong>2012</strong>.<br />
Unternehmen sind<br />
gut gerüstet<br />
Nach wie vor sind die deutschen<br />
Unternehmen finanziell robust<br />
aufgestellt und verfügen über<br />
ausreichende Kapitalreserven<br />
aus dem Aufschwung.<br />
Importe nach Deutschland<br />
Waren und Rohstoffe im Wert von durchschnittlich<br />
76 Mio Euro pro Monat führten<br />
Unternehmen in diesem Jahr ein.<br />
Aus den Unternehmen<br />
Bild: Harting<br />
Bild: nui7711 - Fotolia<br />
Bild: psp intralogistcs<br />
■ Die Harting Technologiegruppe erhielt<br />
von der Deutschen Energie-Agentur<br />
GmbH (dena) den 1. Preis des internationalen<br />
Energy Efficiency Award<br />
<strong>2012</strong>. „Das Unternehmen setzt seit vielen<br />
Jahren systematisch Aktivitäten zur<br />
Energieeffizienz um und konnte damit<br />
deutliche Energieeinsparungen erreichen“,<br />
lobte die Jury.<br />
■ Freudenberg Sealing Solutions erwarb<br />
die Hälfte der Anteile der Schneegans<br />
Gruppe. Das Unternehmen firmiert<br />
künftig unter Schneegans Freudenberg<br />
GmbH mit Produktionsstätten<br />
in Emmerich, Deutschland, und in Losenstein,<br />
Österreich. Insgesamt beschäftigt<br />
die Schneegans Gruppe rund<br />
240 Mitarbeiter und erzielte im Jahr<br />
2011 einen Umsatz von etwa 45 Mio<br />
Euro. Freudenberg investiert mit diesem<br />
Joint Venture strategisch in neues<br />
Know-how der Mehrkomponentenspritzguss-Produktion<br />
und in zukunftsweisende<br />
Kunststoffprodukte insbesondere<br />
für die Automobilindustrie.<br />
■ psb Intralogistics feierte in einem<br />
Festakt das 125-jährige Bestehen des<br />
Unternehmens. 1887 als Schlossereibetrieb<br />
von Franz Klein in Pirmasens gegründet,<br />
steht das Unternehmen heute<br />
für innovative Materialflusssysteme.<br />
■ Die Mapal-Gruppe hat mit der Übernahme<br />
der Weisskopf Werkzeuge<br />
GmbH mit Sitz in Meiningen die Kapazität<br />
bei den Vollhartmetall-Werkzeugen<br />
ausgebaut. Weisskopf Werkzeuge<br />
hat insgesamt 50 Mitarbeiter. Robert<br />
Wörner, der bereits seit 2008 einer der<br />
beiden Geschäftsführer bei der zur Mapal<br />
Gruppe gehörenden Miller GmbH<br />
ist, wird als Geschäftsführer fungieren.<br />
übernehmen.zeuge angeboten.<br />
8 06 / <strong>2012</strong>
MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
Termine<br />
7. -9.11.2013<br />
Berlin<br />
47. Symposium Einkauf und Logistik<br />
Auf Erfolgskurs bleiben … souverän agieren.<br />
www.bme.de<br />
26.2.-01.3.<strong>2012</strong><br />
Leipzig<br />
Z – Die Zulieferermesse<br />
Internationale Fachmesse für Teile, Komponenten,<br />
Module und Technologien<br />
www.zuliefermesse.de<br />
27.-29.11.<strong>2012</strong><br />
Nürnberg<br />
27.-30.11.<strong>2012</strong><br />
Frankfurt<br />
SPS IPC Drives<br />
Europas führende Fachmesse für elektrische<br />
Automatisierung,<br />
www.mesago.de/sps<br />
EuroMOLD<br />
Weltmesse für Werkzeug- und Formenbau,<br />
Design und Produktentwicklung<br />
www.euromold.de<br />
19.-21.03.<strong>2012</strong><br />
Stuttgart<br />
08.-12.<strong>2012</strong><br />
Hannover<br />
LogiMAT<br />
Internationale Fachmesse für Distribution, Materialund<br />
Informationsfluss<br />
www.logimat-messe.de<br />
Hannover Messe<br />
11 internationale Leitmessen zu den globalen<br />
Megatrends der Industrie<br />
www.hannovermesse.de<br />
weitere Termine finden Sie unter www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Packmittel<br />
Sinkende Nachfrage<br />
lässt Preise fallen<br />
Niedrige Produktionsraten der Industrieunternehmen<br />
aller Branchen haben<br />
die Nachfrage nach Packmitteln deutlich<br />
gedämpft. Das hat zu sinkenden<br />
Preisen für Kartonagen, Holz und Kunststoffen<br />
geführt. Einkäufer von Packmitteln<br />
profitieren also von der globalen<br />
konjunkturellen Abkühlung. Das zeigt<br />
die Auswertung des Preisspiegels Packmittel,<br />
den der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V.<br />
(BME), Frankfurt, erstmals veröffentlicht<br />
hat. Die Publikation gibt (fortan<br />
quartalsweise) einen Überblick über 25<br />
Preisindizes für Kunststoffe, Kartonagen,<br />
Holz, Glas und Bleche. Die Aussagen<br />
basieren auf Expertisen von Spezialisten<br />
aus dem Packmittel- und Rohstoffbereich.<br />
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Die Preise für Wellpappe sanken als Folge<br />
der niedrigen Altpapierpreise um 20 bis<br />
30 Euro pro Tonne.<br />
06 / <strong>2012</strong><br />
9
MARKT & TECHNIK ROHSTOFFE<br />
ROHSTOFFE<br />
100 Jahre nichtrostender Stahl<br />
Die Patentanmeldung der Firma Friedhelm Krupp am 18. Oktober 1912 beim Reichspatentamt in Berlin<br />
markiert einen technologischen Meilenstein in der Stahlindustrie. Der von den Forschern entwickelte<br />
Werkstoff war der erste kommerziell produzierte nichtrostende Stahl und macht heute gut ein Drittel der<br />
weltweiten Edelstahlproduktion aus. Die Nachfrage nach Edelstahl rostfrei hat sich global seit dem Jahr<br />
1970 von damals drei Mio Tonnen bis 2010 auf rund 30 Mio Tonnen verzehnfacht.<br />
740<br />
710<br />
Walzstahl Nymex ($/t)<br />
2350<br />
2250<br />
Aluminium London ($/t)<br />
1971,50<br />
9000<br />
8600<br />
Kupfer London ($/t)<br />
8210,00<br />
9400<br />
8300<br />
Seltene Erden (tsd CNY/t)<br />
680<br />
2150<br />
8200<br />
7200<br />
650<br />
2050<br />
7800<br />
6100<br />
620<br />
1950<br />
7400<br />
5000<br />
590<br />
560<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
Mär.<br />
592,00<br />
Mai<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
1850<br />
1750<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
Mär.<br />
Mai<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
7000<br />
6600<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
Mär.<br />
Mai<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
3900<br />
2800<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
Mär.<br />
Mai<br />
3050<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
Walzstahl:<br />
Preisanstieg für<br />
2013 erwartet<br />
Die Stahlpreisentwicklung für amerikanischen<br />
Warmwalzstahl könne in den<br />
nächsten Jahren auf annähernd 500<br />
Dollar fallen. Diese pessimistische<br />
Stahlpreis-Prognose wagt die US-Investmentbank<br />
Merrill Lynch. Gegenwärtig<br />
notiert der an der Warenterminbörse<br />
in Chicago gehandelten Stahlpreis<br />
für den nächstgelegenen Liefermonat<br />
bei 592 UD-Dollar. Für 2013 rechne man<br />
mit Stahlpreisen von 600 US-Dollar,<br />
sagte die Analystin Timna Tanners auf<br />
einer Stahl-Jahreskonferenz in Rosemont<br />
im US-Bundstaat Illinois.<br />
www.finanzen.net<br />
Aluminium:<br />
Preise auf hohem<br />
Niveau stabilisiert<br />
Die physischen Prämien bei Aluminium,<br />
die in verschiedenen Regionen der Welt<br />
auf den LME-Preis gezahlt werden, haben<br />
sich offenbar auf den hohen Niveaus<br />
stabilisiert und steigen derzeit<br />
nicht weiter, so die Analysten von Commerzbank<br />
Corporates & Markets. Dies<br />
werde laut Einschätzung von Rusal, dem<br />
weltweit größten Aluminiumproduzenten,<br />
jedoch nur vorübergehender Natur<br />
sein. Das Unternehmen erwarte in den<br />
nächsten zwölf bis 18 Monaten wieder<br />
steigende Prämien, da nach wie vor viel<br />
Material aus den Lagerhäusern in Finanztransaktionen<br />
gebunden sei und<br />
die Nachfrage robust bleibe.<br />
www.finanzen.net<br />
Kupfer:<br />
Anziehende Konjunktur<br />
steigert Nachfrage<br />
Das Industriemetall Kupfer profitiert<br />
derzeit von besser als erwartet ausgefallenen<br />
Konjunkturdaten aus den USA<br />
und China. Gute Nachrichten vom US-<br />
Immobilienmarkt deuten auf eine robuste<br />
Nachfrage hin. Mit 872 000 Baustarts<br />
und 894 000 Baugenehmigungen<br />
gab es gegenüber dem Vormonat ein<br />
Plus im zweistelligen Prozentbereich.<br />
Leicht über den Prognosen lag mit 2,2<br />
Prozent (gegenüber Vorquartal) auch<br />
das chinesische BIP-Wachstum im dritten<br />
Quartal.<br />
www.finanzen.net<br />
Seltene Erden:<br />
Begehrter Rohstoff<br />
wird preiswerter<br />
Lange Zeit kannten die Notierungen für<br />
die begehrten Seltenen Erden nur eine<br />
Richtung: steil nach oben. Doch im laufenden<br />
Jahr findet eine deutliche Korrektur<br />
statt, auch die Aktien der Förderunternehmen<br />
sind kräftig unter die Räder<br />
gekommen. Für Rohstoff-Anleger<br />
bietet sich jetzt eine Einstiegsgelegenheit,<br />
denn eines ist sicher: Die Preise für<br />
die Hightech-Metalle werden bald wieder<br />
deutlich ansteigen.<br />
www.finanzen.net<br />
10 06 / <strong>2012</strong>
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740<br />
710<br />
680<br />
650<br />
620<br />
590<br />
560<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
Walzstahl Nymex ($/t)<br />
Mär.<br />
592,00<br />
Mai<br />
Jul.<br />
Sep.<br />
Öl:<br />
Politische Spannungen<br />
verschärfen den Markt<br />
Auch nach in der letzten Zeit leicht rückläufigen<br />
Notierungen bleiben die unterschwellig<br />
preistreibenden Faktoren für<br />
den Ölmarkt die politischen Spannungen<br />
in der Region Naher und Mittlerer<br />
Osten, mit den Hauptthemen Syrien<br />
und Iran. Die Rohstoffexperten der US-<br />
Investmentbank Goldman Sachs revidierten<br />
ihre Rohöl-Preisprognose für die<br />
Sorte Brent um 15 Prozent nach unten.<br />
Nicht mehr 130 US-Dollar/Barrel, sondern<br />
110 US-Dollar/Barrel werden für<br />
das Jahr 2013 gesehen.<br />
www.finanzen.net<br />
Plastixx (Preisindex in Punkte)<br />
2400<br />
2350<br />
2300<br />
2250<br />
2200<br />
2150<br />
2100<br />
2050<br />
2000<br />
1950<br />
1900<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
2301<br />
Mär.<br />
Mai<br />
Sep.<br />
Plastixx:<br />
Steigende Kosten und<br />
sinkende Aufträge<br />
Die europäischen Verarbeiter von Standard-Thermoplasten<br />
sahen sich im September<br />
<strong>2012</strong> häufig in der Zwickmühle<br />
von steigenden Kosten und sinkenden<br />
Aufträgen. Die Erzeuger nutzten trotz<br />
der immer deutlicher schwächelnden<br />
Konjunktur den Rückenwind des unerwartet<br />
starken Kostenauftriebs in der<br />
ersten Monatshälfte bei Öl und Raffinerieprodukten<br />
zur – teils nötigen – Margenverbesserung.<br />
Zwar wurden wie üblich<br />
die Spitzenforderungen, die diesmal<br />
bei PE bis zu +250 EUR/t betrugen, nur<br />
in wenigen Ausnahmen tatsächlich umgesetzt,<br />
dennoch waren im Schnitt Margensteigerungen<br />
zwischen 20 und 60<br />
Euro/t die Regel.<br />
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Jul.<br />
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06 / <strong>2012</strong> 11
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
Wälzlager richtig einkaufen<br />
Die Wälzlager<strong>technik</strong> sollte vor dem Einkauf fachgerecht bewertet werden<br />
Bei der Auswahl von Wälzlagern sehen sich Konstrukteure und Einkäufer regelmäßig mit einer unüberschaubaren<br />
Vielfalt an Typen, Ausführungen und Herstellern konfrontiert. Da ein Überblick kaum noch möglich ist,<br />
wird oft auf Altbewährtes zurückgegriffen – wertvolle Optimierungspotenziale bleiben so ungenutzt.<br />
Ein solides technisches Basiswissen und leistungsfähige<br />
Softwaretools können Einkäufern helfen, das<br />
anwendungsspezifisch optimale Wälzlager auszuwählen.<br />
Allein das DIN-Sortiment enthält tausende<br />
unterschiedlicher Wälzlagertypen von weltweit mehreren<br />
tausend Herstellern. Für den Einkäufer stellt sich angesichts<br />
der schier unüberschaubaren Vielfalt die Frage nach den Kriterien<br />
für die richtige Auswahl eines Anbieters. Viele unterschiedliche<br />
Faktoren spielen dabei eine Rolle. Am Anfang<br />
steht jedoch stets die gleiche Frage, die Einkauf und Technik<br />
gemeinsam beantworten müssen: Soll ein benötigtes Wälzlager<br />
als Sonderlösung gefertigt werden oder kann eine Standardlösung<br />
eingesetzt werden?<br />
Maßgeschneiderte Wälzlager, die als Sonderlösung gefertigt<br />
werden, stellen rein technisch betrachtet oft das Maß der<br />
Dinge dar. Hier können im Idealfall sämtliche Vorgaben und<br />
konstruktionsbedingten Parameter optimal berücksichtigt<br />
werden. Die Anzahl der technischen Kompromisse ist auf ein<br />
absolutes Minimum begrenzt. Kompromissfreude ist dagegen<br />
in anderen Bereichen gefragt. Vor allem der Faktor ‚Zeit‘ spielt<br />
dabei eine zentrale Rolle. Es beginnt mit der Konstruktionsphase<br />
der Wälzlager, in der ein hoher Beratungsaufwand erforderlich<br />
ist. Projektlaufzeiten von zwei Monaten sind üblich<br />
und deutlich mehr keine Seltenheit. Für die Testphase muss<br />
ein Zeitrahmen von drei bis acht Monaten einkalkuliert werden.<br />
Haben sich die Prototypen schließlich bewährt, kann die<br />
Produktion beginnen. Vorausgesetzt, es wurde alles rechtzeitig<br />
und von Anfang an richtig geplant – Produktionsvorlaufzeiten<br />
von sechs Monaten sind in der Wälzlagerbranche marktüblich.<br />
Es versteht sich von selbst, dass sich dieser Aufwand nur bei<br />
hohen Stückzahlen rechtfertigen lässt.<br />
Vieles spricht bei Wälzlagern für den Einsatz standardisierter<br />
Lösungen. Als Katalog- und Lagerware ist sie schnell beschaffbar,<br />
auch in kleinen Stückzahlen verfügbar und im Vergleich zu<br />
Sonderlösungen wesentlich kostengünstiger. Aufgrund der<br />
mehrstufigen Vertriebsstrukturen der Wälzlagerbranche hat<br />
man es als Einkäufer mit Händlern, Werksvertretungen, dem<br />
direkten Verkauf der Hersteller und weiteren Dienstleistern zu<br />
tun. Ebenso groß sind die Unterschiede in der Qualität und Lebensdauer<br />
der angebotenen Wälzlager – ein Low-Cost-Wälzlager<br />
hat zudem eine bis zu 60 % geringere Lebensdauer als eine<br />
hochwertige Lösung. Entsprechend groß ist die Preisspanne, die<br />
bis zu 400 % betragen kann. Die Auswahlkriterien sind dabei alles<br />
andere als transparent. Wälzlager aller Leistungsklassen sehen<br />
für den Unerfahrenen immer ‚gleich‘ aus, erst recht auf dem<br />
Angebotspapier, denn die Produktbezeichnungen sind genormt.<br />
Kann man manchen Produkten die Leistungsunterschiede noch<br />
konstruktiv – also durch mehr oder größere Kugeln, Nadeln<br />
oder Rollen – ansehen, so können auch identische Produkte<br />
durch fertigungstechnische Bedingungen erhebliche Lebensdauerunterschiede<br />
aufweisen. In dieser Hinsicht gibt es zwar<br />
herstellerspezifisch unterschiedliche Ausführungen – beispielsweise<br />
verschiedene Käfigmaterialien wie Stahl, Messing oder<br />
Kunststoffe – die aber nicht zwingend leistungsrelevant sein<br />
müssen. Informationen zur Verfügbarkeit und Wiederbeschaffbarkeit<br />
eines bestimmten Lagertyps sind anhand der Katalogdaten<br />
ebenfalls nicht ersichtlich. Allerdings gibt es hier Anbieter,<br />
die ihren Kunden in Onlinetools Angaben über die ‚Gängigkeit‘<br />
einzelner Lager geben. Unter dem Strich lässt sich jedoch zusammenfassen:<br />
Die Auswahl eines Wälzlagerherstellers ist somit<br />
in vielerlei Hinsicht Vertrauenssache.<br />
ABEG-Quickfinder<br />
Neue Werkzeuge für eine optimierte Materialwirtschaft<br />
Der Wälzlagerspezialist Findling bietet<br />
mit dem Online-Softwaretool ABEG-<br />
Quickfinder ein leistungsfähiges Werkzeug,<br />
das Transparenz in das weltweite<br />
Angebot von Wälzlagern bringt. Das<br />
fundierte Know-how des Wälzlagerspezialisten<br />
wird in der ABEG-Methode<br />
strukturiert aufbereitet und bietet Anwendern<br />
folgende Leistungen:<br />
■ Herstellerneutrale Analyse der benötigten<br />
Leistungsklasse eines Wälzlagertyps<br />
■ Lebensdauerberechnung aller bauraumrelevanten<br />
Wälzlager durch innovative<br />
Online-Software ABEG-Quickfinder<br />
■ Gliederung in vier Produktlinien: Premium,<br />
Supra, Eco und EasyRoll<br />
■ Berücksichtigung der Marktgängigkeit<br />
bei der Lagerauswahl<br />
■ Mehrstufiges, herstellerübergreifendes<br />
Qualitätsmanagement und Zertifizierung<br />
nach ISO 9001:2008. Eigenes Prüflabor und<br />
Leistungsprüfstände für Wälzlager.<br />
■ Konstruktionsunterstützung, Beratung<br />
und Schulung durch spezialisierte Anwendungs<strong>technik</strong>er<br />
Eine fachgerechte Beratung ist wichtig, um die<br />
passenden Wälzlager unter technischen und wirtschaftlichen<br />
Kriterien herstellerneutral und objektiv auswählen<br />
zu können. Der ABEG-Quikfinder hilft dabei.<br />
12 06 / <strong>2012</strong>
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
Drei Fragen an Helmar Birk<br />
Welche Lagerarten und in welcher Anzahl kaufen Sie ein?<br />
Wir kaufen vor allem Rillen-Kugellager und Gehäuseeinheiten mit Pendel-Rollenlager<br />
ein. Die Größenordnung liegt bei den Rillen-Kugellagern im Bereich von<br />
3000 bis 4000 Stück pro Jahr und bei den Gehäuseeinheiten bei 100 bis 200 Stück.<br />
Welche Kriterien sind bei Ihnen bei der<br />
Auswahl besonders wichtig?<br />
Je nach dem zu bestückenden Produkt ändern sich auch die Kriterien. Es gibt<br />
einfache Rollen, da ist vor allem der Preis ein Kriterium. Und wenn es ein anspruchsvolles<br />
Lager ist, dann definiere ich meine Einsatzbedingungen, das heißt<br />
es wird mehr auf die Abdichtung oder Temperaturen Wert gelegt. Für die Auswahl<br />
des richtigen Lagers schätze ich das System von Findling, weil es in jeder Preisklasse<br />
eine klare Leistung definiert. Das Auswahlsystem vereinfacht für mich die Auswahl<br />
entscheidend.<br />
In welchen Produkten setzten<br />
Sie die Kugellager ein?<br />
Wir fertigen Förderbänder, die beim Abbau von Steinen und<br />
Erden eingesetzt werden. Da liegt der Anspruch, was die<br />
Technologie der Wälzlager angeht, relativ niedrig. Hier<br />
sind lediglich die Ansprüche an die Dichtungstechnologie<br />
hoch, da die Lager in harten Umweltbedingungen<br />
arbeiten müssen. Wir dimensionieren<br />
die Lagerungen bei diesen Förderbändern<br />
immer großzügig, Kundenspezifikationen<br />
gibt es in diesem Bereich<br />
praktisch nicht. Die Förderbänder<br />
arbeiten mit niedrigen Drehzahlen,<br />
Geräuschentwicklung der Lagerung<br />
ist hier kein Thema. Lagerabdichtung<br />
und stoßartige<br />
Belastungen sind die kritischen<br />
Punkte bei der Auswahl<br />
in diesem Bereich.<br />
Helmar Birk, Geschäftsführer und Einkauf,<br />
Birk Maschinenbau GmbH & Co KG<br />
Bilder: Findling<br />
Bild: Birk Maschinenbau<br />
Neben den konstruktiven<br />
Anforderungen müssen auch<br />
wirtschaftliche Faktoren<br />
berücksichtigt werden.<br />
06 / <strong>2012</strong><br />
13
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
Checkliste für den Einkauf von Wälzlagern<br />
Liegen ungewöhnliche Umgebungsbedingungen vor, z.B. Temperatur, Feuchtigkeit, Schmutz<br />
Welche Lebensdauer des Wälzlagers ist gefordert – welche Leistungsklasse<br />
Welche Lebensdauer erreicht das gewünschte Produkt (Über- und Unterdimensionierung vermeiden!)<br />
Wie sind die Wiederbeschaffungszeiten bzw. wie ‚gängig‘ ist ein Lager<br />
Welche Alternativen kommen in Frage, gibt es mehrere Anbieter/Hersteller für das Produkt<br />
Plausibilität Preis vs. Leitungsklasse – Leistungsfähigkeit hat seinen Preis!<br />
Preisstabilität<br />
Lieferzuverlässigkeit / Bevorratungsstrategie des Lieferanten / Verfügbarkeit<br />
weitere Checklisten<br />
zum Download auf<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Dienstleistungen rund ums Wälzlager/AfterSales: technische Beratung, Logistikkonzepte (Kanban,<br />
Konsignation, internationale Logistikkonzepte), Schulungen<br />
Individuelle Qualitätssicherungsvereinbarungen zur Prozesskostenreduktion möglich<br />
Checkliste Wälzlager: Leistungsfähigkeit erkennen können<br />
Wer seinen Blick auf das Wesentliche richtet, kann bei der Herstellerauswahl<br />
dennoch die Spreu vom Weizen trennen. Viele Produktunterschiede<br />
sind offensichtlich. Wer sich im Vorfeld eine Checkliste<br />
erarbeitet, kann sich später viele Probleme sparen.<br />
■ Fertigungspräzision: Industriestandard ist P0 – den jedoch<br />
auch die günstigsten Hersteller einhalten können. P6 können in<br />
der Regel aber nur Hersteller, die auf hochwertigen, vollautomatisierten<br />
Maschinen produzieren. Bei Nadellagern sollte auf die Nadelsortierung<br />
geachtet werden. G2 (mit 2μm Varianz) erfüllt die<br />
Automotive-Anforderungen, G3 oder gar G5 sind deutlich kostengünstiger<br />
und nur für einfache Anwendungsfälle bei überdimensionierten<br />
Lagerstellen in Betracht zu ziehen.<br />
■ Varianz der Fettfüllmenge: Gute Hersteller können die Fettfüllmenge<br />
auf das Milligramm genau dosieren und sind auch in der Lage,<br />
Minderbefettungen zu liefern. Die Befettung erfolgt dabei werksseitig<br />
von beiden Seiten mit je 15 % für besseres Einlaufverhalten und<br />
gleichmäßigerer Fettverteilung. Eine einseitige Fettfüllung von des<br />
Standardvolumens von 30 % wie bei Low-Cost-Herstellern üblich<br />
kann zu Fettaustritt schon in der Einlaufphase führen.<br />
■ Oberflächenrauhigkeit: Low-Cost-Produkte weisen zu Beginn<br />
Leistungsklassen bestimmen<br />
D<br />
e s o<br />
Die vier<br />
Leistungsklassen<br />
spiegeln das<br />
weltweit<br />
verfügbare<br />
Spektrum an<br />
Wälzlagern wider.<br />
Das ermöglicht die<br />
herstellerneutrale<br />
Berechnung nach<br />
einheitlichen<br />
Vorgaben und<br />
erlaubt so<br />
maximale<br />
Flexibilität bei<br />
der Auswahl.<br />
deutliche Laufgeräusche auf und benötigen eine längere Einlaufphase<br />
als Premium-Wälzlager, die bereits ab Werk bei hohen Drehzahlen<br />
leiser laufen. Die Geräuschentwicklung kann anhand von zwei Kennzahlen<br />
beurteilt werden: Z1 bis Z4 kennzeichnen die Geräuschentwicklung<br />
in Dezibel von sehr hoch bis sehr geräuscharm (Z4). Die<br />
Kennzahlen V1 bis V3 beschreiben die Schwingbeschleunigung der<br />
Wälzlagerelemente Kugel, Innenring, Außenring und Käfig, die in<br />
drei Frequenzbereichen gemessen wird. Geräuschprüfung nach V1 ist<br />
damit ein einfaches Merkmal für die Funktionssicherheit (keine Fertigungsfehler<br />
an den Wälzlagerelementen). V3 steht für eine hohe<br />
Fertigungspräzision aller Lagerelemente.<br />
■ Verhältnis von Radial- zu Axialspiel: Ein hohes Axialspiel oder<br />
eine hohe Varianz innerhalb einer Produktionscharge ist ein Anzeichen<br />
für eine lange Werkzeuggebrauchsdauer, durch die niedrige Produktionskosten<br />
erreicht werden sollen.<br />
■ Güte des Wälzlagerstahls: Trotz unterschiedlicher länderspezifischer<br />
Normen ist die chemische Zusammensetzung des Stahls annähernd<br />
identisch. Nicht erfasst werden jedoch der Grad nichtmetallischer<br />
Verunreinigungen und die Gefügestruktur, die durch den<br />
Härtungsprozess erreicht wurde. Beides ist entscheidend für die Dauerfestigkeit.<br />
■ Präzision der Dichtungs<strong>technik</strong>: Eindringende Verunreinigungen<br />
sind neben Montagefehlern die häufigste Ursache für Lagerausfälle.<br />
Aufwändige Dichtungs<strong>technik</strong> wie Labyrinthdichtungen sind zwar<br />
teurer, bieten aber Zusatznutzen durch eine erhebliche Verlängerung<br />
der Gesamtlebensdauer.<br />
■ Leistungsfähigkeit der verwendeten Standard-Wälzlagerfette: Bei<br />
geringer Bandbreite der Einsatzbedingungen hinsichtlich Temperatur,<br />
Drehzahl und Belastung sind preiswerte Standardfette ausreichend.<br />
Je breiter der Einsatzbereich, desto komplexer werden die Anforderungen<br />
an das Lagerfett. Hochwertige Wälzlagerfette sind teuer<br />
und können bis zu 20 % des Lagerpreises ausmachen.<br />
Bei der Analyse und Bewertung der unterschiedlichen Produkteigenschaften<br />
von Wälzlagern sollte der Einkauf in jedem Fall auf die<br />
Expertise der technischen Abteilungen zurückgreifen, doch ist eine<br />
Vorauswahl durch den interessierten Einkäufer möglich.<br />
■<br />
Autor<br />
Klaus Findling, Geschäftsführer Findling Wälzlager<br />
Kathrin Irmer<br />
14 06 / <strong>2012</strong>
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
TECHNIK-WIKI<br />
Geschichte des Wälzlagers<br />
Obwohl schon zu Zeiten der Pharaonen<br />
bekannt, erdachte und<br />
zeichnete das wirkliche Prinzip<br />
des Wälzlagers Leonardo da Vinci.<br />
Ein Durchbruch war die Entwicklung<br />
der ersten Kugelschleifmaschine<br />
durch Friedrich Fischer<br />
1883. Aber erst 1898–1901 untersuchte<br />
man an der Technischen<br />
Versuchsanstalt Potsdam-Neubabelsberg<br />
unter Prof. Richard Hermann<br />
Stribeck die Wälzkörper<strong>technik</strong><br />
wissenschaftlich.<br />
Wälzkörper<br />
Funktion<br />
Lager sollen gewünschte Freiheitsgrade<br />
der Bewegungen festlegen<br />
und nicht erwünschte blockieren.<br />
Beim Wälzlager befinden<br />
sich zwischen den beweglichen<br />
Teilen Wälzkörper in Form von Kugeln<br />
oder Rollen. In der Regel hält<br />
ein Käfig die Wälzkörper in einem<br />
konstanten Abstand zueinander.<br />
Wälzlager bestehen normalerweise<br />
aus Chromstahl, rostfreiem<br />
Stahl oder Keramik (Siliciumnitrid,<br />
Zirconiumoxid, Siliciumcarbid.<br />
Eine weitere Option sind Hybridlager<br />
aus zwei verschiedenen<br />
Materialien.<br />
Kugellager<br />
Da kostengünstig wird dieser Typ<br />
am meisten eingesetzt. Leider ist<br />
die Tragfähigkeit, bedingt durch<br />
die Bauart, begrenzt.<br />
Zylinderrollenlager<br />
Die Wälzkörper sind Kreiszylinder.<br />
Je nach Bauform können sie nur<br />
radiale oder zusätzlich auch axiale<br />
Kräfte aufnehmen. Die Bauformen<br />
unterscheiden sich durch<br />
Anordnung der ‚Borde‘ am Innenund<br />
Außenring.<br />
Kegelrollenlager<br />
Kegelrollenlager<br />
Die Wälzköper sind Kegel. Bekannteste<br />
Anwendung ist das<br />
Radlager bei Fahrzeugen. Es ist in<br />
radialer wie auch in axialer Richtung<br />
sehr hoch belastbar. In der<br />
Regel werden zwei Lager gegeneinander<br />
angestellt.<br />
Tonnenrollenlager<br />
Die Rollkörper sind die so genannten<br />
Tonnenrollen. Das Lager<br />
ist für hohe stoßartige Radialkräfte<br />
ausgelegt, allerdings in Axialrichtung<br />
nur gering belastbar.<br />
Nadelhülse<br />
Nadellager<br />
Ein Nadellager ist ein Sonderfall<br />
des Zylinderrollenlagers und hat<br />
kreiszylindrische Wälzkörper (Nadeln)<br />
mit sehr großen Längen im<br />
Verhältnis zum Wälzkörperdurchmesser<br />
(>2,5). Es hat eine sehr<br />
kompakte Baugröße und wird<br />
häufig in Getrieben und Motoren<br />
verwendet. Der Vorteil des Nadellagers<br />
besteht in seiner geringen<br />
Einbauhöhe und seiner hohen<br />
Tragkraft. Diese ergibt sich durch<br />
die im Gegensatz zum Kugellager<br />
vergrößerte Auflagefläche.<br />
Toroidalrollenlager<br />
Sie ähneln Nadellagern, haben<br />
aber torusförmige Rollen. Sie<br />
können Axial- wie auch Winkelversatz<br />
ausgleichen ohne das<br />
Reibmoment des Lagers zu erhöhen.<br />
Nachteilig beim Nadellager<br />
wirkt sich aus, dass durch die kleine<br />
Bauform die höchstzulässige<br />
Drehzahl geringer ist als bei den<br />
anderen Wälzlagerarten.<br />
Linearkugellager<br />
Diese spezielle Kugellager funktionieren<br />
mit einem axialen Kugelumlauf.<br />
Ihre Spezialität ist die<br />
möglichst reibungsarme Führung<br />
der gradlinigen reibungsarmen<br />
Bewegung eines Maschinenelements<br />
entlang einer Welle. Dieses<br />
Lager befindet sich in Scannern,<br />
3D-Messeinrichtungen, Pressen,<br />
aber auch in Lineartischen.<br />
Reibung reduzieren<br />
Eines der wichtigsten Forschungsbereiche<br />
hier ist im Lagerbereich<br />
die Reibung immer<br />
weiter zu reduzieren und damit<br />
die Energieeffizienz und die Zuverlässigkeit<br />
zu steigern und Verschließ<br />
zu mindern.<br />
Detektion dank mangelnder<br />
Schmierung<br />
Ein wichtiger Aspekt ist die automatisierte<br />
Defektdetektion. Häufigster<br />
Ausfallgrund für Wälzlager<br />
ist schlechte Schmierung. Ein<br />
Schmierfettsensor analysiert die<br />
Qualität des Fettes im laufenden<br />
Betrieb und ermöglicht eine bedarfsgesteuerte,<br />
kostengünstige<br />
Instandhaltung. Der Sensorkopf<br />
wird in den Schmierstoff eingebettet<br />
und mit Hilfe von optischen<br />
Infrarot-Verfahren können<br />
Wassergehalt, Trübung, thermischer<br />
oder mechanischer Verschleiß<br />
und Temperatur detektiert<br />
werden.<br />
Defektquelle Oberflächenfehler<br />
Wichtige Defektquellen sind beschädigte<br />
Oberflächen. Fehlersignale<br />
entstehen hier schon bevor<br />
die Temperatur nachweisbar ansteigt.<br />
Käfig und Rollen im Wälzlager<br />
drehen mit unterschiedlichen<br />
Drehzahlen und auch die<br />
unterschiedlichen Materialien<br />
haben Einfluss auf die möglichen<br />
Schwingungen, deshalb ist die<br />
auftretende Schwingung ein<br />
Summensignal. Da die Hersteller<br />
der Lager die Defektfrequenzen<br />
der Komponenten bekannt geben<br />
sind über die Frequenzanalyse<br />
des Summensignals die Ursachen<br />
zu ermitteln. Der Nachweis<br />
geschieht per akustischem Piezosensor.<br />
Hybridwälzlager<br />
Autarke Fehlerdetektion<br />
Wälzlager in industriellen Anwendungen,<br />
da ist genügend Platz für<br />
einen Sensor. Immer mehr Sensoren<br />
verfügen über die Möglichkeit,<br />
autark zu arbeiten indem sie<br />
sich über Schwingungen, Temperatur<br />
und Energiefluktuationen in<br />
der Umgebung per Energy Harvesting<br />
mit dem nötigen Betriebsstrom<br />
versorgen.<br />
Bilder: Schäffler<br />
06/<strong>2012</strong> 15
TECHNIK + <strong>EINKAUF</strong> IM DIALOG<br />
Interview<br />
„Aus unserer Sicht bewährt<br />
haben sich kleine, schnelle<br />
Entscheidungsteams, die Themen<br />
sammeln, diskutieren, eine<br />
Entscheidung fällen, abhaken und<br />
weitermachen.“<br />
Peter Lemke,<br />
Gruppenleiter Entwicklung Systeme ,<br />
Semikron<br />
Bild: Wolfgang Schmitt<br />
Die Erkenntnis: Schulterschluss hilft<br />
Tobias Feihl (Einkauf ) und Peter Lemke (Entwicklung) haben beim Halbleiterproduzenten Semikron eine<br />
Benchmark gesetzt. Die Leistungselektronik SKAI für Hybrid-Nutzfahrzeuge entwickelten sie in enger<br />
Abstimmung erstmals im Design-to-Cost-Verfahren – ein Schulterschluss mit Erfolg.<br />
Sie haben Ihre Plattform SKAI im Schulterschluss mit dem Einkauf<br />
entwickelt. Was hat Sie zu diesem Vorgehen veranlasst?<br />
Peter Lemke: Bei diesem Projekt war von Anfang an klar, dass wir am<br />
Markt nur Erfolg haben werden, wenn wir die von Kunden genannten<br />
Zielkosten erreichen. Deshalb war es zentral, die Kostenstrukturen<br />
während der einzelnen Entwicklungsphasen immer wieder zu hinterfragen<br />
und zu kontrollieren. Hinzu kam, dass das System auch an die<br />
Technik hohe Anforderungen stellt. Auch deshalb war eine enge Absprache<br />
zwischen Einkauf und Entwicklung von Beginn an notwendig.<br />
Inwiefern profitierte die Technik von der engen Begleitung durch<br />
den Einkauf?<br />
Peter Lemke: Die Herausforderung für uns war, das Kostenziel für<br />
das Gesamtsystem so herunter zu brechen, dass wir bei allen Komponenten<br />
jederzeit wussten, ob wir uns im vorgegebenen Rahmen<br />
bewegen. Das ist uns mit der Installation eines Projekteinkaufs im<br />
Team gelungen. Diese organisatorische Veränderung ermöglichte<br />
dem Einkauf auch, sich technisch tief genug in das Thema einzufinden<br />
und so zum unverzichtbaren Projektpartner zu werden.<br />
War das Thema Projekteinkauf für Semikron völlig neu?<br />
Tobias Feihl: In dieser intensiven Form ja. Bislang war der Einkauf<br />
reiner Dienstleister, der Bestellungen auslöste und Verhandlungen<br />
führte. Als Projekteinkäufer leisten wir einen echten Wertbeitrag für<br />
die Entwicklungsprojekte – in Bezug auf die technischen Anforderungen,<br />
Kosten- und Terminziele. Der Anteil der externen Wertschöpfung<br />
spielte für das Projekt SKAI 2 eine enorm wichtige Rolle.<br />
Was hat sich durch die enge Absprache verändert?<br />
Peter Lemke: Kostenaspekte kommen früher zum Tragen und wir le-<br />
16 06 / <strong>2012</strong>
TECHNIK + <strong>EINKAUF</strong> IM DIALOG<br />
„Wir prüfen jetzt sehr viel genauer,<br />
ob ein Lieferant auch in der Lage<br />
ist, das zu leisten, was den<br />
technischen Anforderungen des<br />
Marktes entspricht und das zu<br />
wettbewerbsfähigen Preisen.“<br />
Tobias Feihl,<br />
Gruppenleiter Einkauf Systeme,<br />
Semikron<br />
Bild: Wolfgang Schmitt<br />
ben sie intensiver. Wir fragen nicht nur, was etwas kosten darf, sondern<br />
erarbeiten gemeinsam, welche Möglichkeiten es hinsichtlich<br />
Fertigungsverfahren, Anforderungen an das Bauteil selbst oder Fähigkeiten<br />
des Lieferanten gibt. Wir stellen auch unsere eigenen Anforderungen<br />
immer wieder auf den Prüfstand.<br />
Hatte das auch Einfluss auf die Arbeit mit den Lieferanten?<br />
Peter Lemke: Wir konnten uns hier die Bälle sehr gut zu spielen. Der<br />
Lieferant sprach ja von Anfang an parallel mit dem Einkauf, der die<br />
Angebote auch vor dem Hintergrund anderer Verfahren und Benchmarks<br />
prüfte. Die Aussagen der Lieferanten bezogen auf Technik und<br />
Kosten waren deshalb vom ersten Tag an viel fundierter.<br />
Inwiefern haben sich Ihre Philosophien angenähert?<br />
Tobias Feihl: In der Vergangenheit blieb viel Zeit auf der Strecke, um zu<br />
klären, wie man gemeinsam ans Ziel kommt. Heute wissen wir, wenn<br />
wir diesen Schulterschluss vollziehen, erzielen wir ein deutlich besseres<br />
Ergebnis und machen die gesamte Organisation schlagkräftiger.<br />
Was bedeutet dieser Schwenk für die Zulieferer?<br />
Tobias Feihl: Es gibt natürlich Lieferanten, die diese Art der Zusammenarbeit<br />
bereits kannten, andere mussten wir erst heranführen.<br />
Dieser Lernprozess kostete Zeit, aber wir profitieren davon auch in<br />
zukünftigen Projekten.<br />
Peter Lemke: Die Lieferanten müssen heute in der Lage sein, sehr<br />
rasch ein eigenes Projektteam auf die Beine zu stellen, das die große<br />
Bandbreite an Fragen parallel klärt. Bei einer Baugruppe möchte ich<br />
direkt wissen, ob der Lieferant mir hierzu auch eine Montagelinie<br />
hinstellen kann, ob er fähig ist, in bestimmten Stückzahlen zu liefern,<br />
welche Einmalkosten er für die Linie hat, ob er die Qualitätsziele erreicht<br />
und so weiter.<br />
Hat das Ihren persönlichen Blick auf die Lieferanten in Ihrem<br />
Umfeld verändert?<br />
Peter Lemke: Ich beurteile sie heute nicht mehr allein aus technischer<br />
Sicht, sondern hole mir immer gezielt die Expertise des Einkaufs.<br />
Auch zur Lieferantenentwicklung. Es gibt Lieferanten, die arbeiten<br />
daran, solch komplexe Prozesse abbilden zu können und andere tun<br />
das nicht. Da schaue ich heute anders drauf.<br />
Beurteilt auch der Einkauf die Lieferanten anders als vorher?<br />
Tobias Feihl: Wir prüfen jetzt sehr viel genauer, ob der Lieferant auch<br />
in der Lage ist, das zu leisten, was den technischen Anforderungen<br />
des Marktes entspricht und das zu wettbewerbsfähigen Preisen.<br />
Wenn er das kann, ist er ein attraktiver Partner in unserem Entwicklungsprojekt.<br />
Deshalb halte ich es für unabdingbar, dass Projekteinkäufer<br />
ein fundiertes technisches Verständnis mitbringen. Nur so<br />
können sie sich überhaupt in diese Details einbringen.<br />
06 / <strong>2012</strong><br />
17
TECHNIK + <strong>EINKAUF</strong> IM DIALOG<br />
Bild: Wolfgang Schmitt<br />
Vita<br />
Peter Lemke<br />
Peter Lemke ist seit 2011 bei Semikron<br />
beschäftigt. Er ist Gruppenleiter<br />
Entwicklung Systeme<br />
und hat Maschinenbau an der TU<br />
Clausthal studiert. Zuvor arbeitete<br />
er als Leiter Entwicklung Motoren<br />
bei der Firma Baumüller in<br />
Nürnberg. Davor war er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am<br />
Deutschen Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt in Oberpfaffenhofen<br />
tätig.<br />
Vita<br />
Tobias Feihl<br />
Tobias Feihl ist Gruppenleiter im<br />
Einkauf bei Semikron und betreut<br />
Entwicklungsprojekte im Geschäftsbereich<br />
Systeme. Der Diplom<br />
Wirtschaftsingenieur startete<br />
seine Karriere im Unternehmen<br />
bereits vor 12 Jahren als kaufmännischer<br />
Auszubildender. Zwischen<br />
2005 und 2010 studierte er<br />
Wirtschaftsingenieurwesen an<br />
der HAW Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften Weiden.<br />
Bild: Wolfgang Schmitt<br />
Wie beeinflusste dieses Vorgehen Ihr Entwicklungstempo?<br />
Tobias Feihl: Das Entwicklungstempo war von Anfang an sehr hoch,<br />
besonders mit Blick auf die technischen Leistungen und die Systemintegration,<br />
die wir erzielt haben. Allerdings war das Projekt für Semikron<br />
ein strategisches Entwicklungsprojekt, für das Vergleichszahlen<br />
fehlen. Wir sind auf jeden Fall so zufrieden, dass wir dieses<br />
Vorgehen schon heute auf weitere strategische Projekte übertragen.<br />
Ihr Kommunikationsfluss ist vielschichtig. Wie steuern Sie diese<br />
Komplexität?<br />
Tobias Feihl: Es gab Kickoff-Meetings gemeinsam mit Lieferanten,<br />
an denen alle wesentlichen Funktionen beteiligt waren. Sie dienten<br />
der Projektvorstellung und dem gegenseitigen Kennenlernen, außerdem<br />
haben wir hier schon die ersten Rückmeldungen der Lieferanten<br />
eingesammelt und feste Kommunikationspfade etabliert. Heißt, wer<br />
ist Ansprechpartner auf Seiten des Lieferanten, wer verteilt die Informationen,<br />
wer muss immer mitinformiert werden, wer in Kenntnis<br />
gesetzt – und das in beide Richtungen. Gute Kommunikation ist ein<br />
zentraler Erfolgsfaktor für ein solches Projekt.<br />
Gab es auch Effekte auf Make-or-Buy-Entscheidungen?<br />
Tobias Feihl: Wir konnten gewisse Buy-Entscheidungen so überhaupt<br />
nur treffen, weil wir von Beginn an gemeinsam in dieser Tiefe<br />
vorgegangen sind und alle relevanten Informationen zu einem sehr<br />
frühen Zeitpunkt bereits vorlagen.<br />
Wie haben Sie sichergestellt, dass Sie Ihre Kostenziele erreichen?<br />
Peter Lemke: Wir haben die Kostenziele des Projekts auf Baugruppenlevel<br />
stets in der Kalkulation mitgeführt. Wichtig war für uns immer:<br />
Wo liegen wir im Serienpreis?<br />
Tobias Feihl: Irgendwann kommt der Kunde, will einen belastbaren<br />
Preis und erwartet von uns eine fundierte, saubere Aussage. Deshalb<br />
muss sich im Rahmen der Entwicklung auch die Kalkulation mitentwickeln.<br />
Welche Maßnahmen gab es, um das Projekt technisch abzusichern?<br />
Peter Lemke: Design-to-Cost heißt, dass gewisse technische Variablen<br />
als Parameter dem Kostenrahmen anzupassen sind. In unserem<br />
Fall mussten allerdings gewisse Schlüsselparameter technisch einfach<br />
passen, die natürlich auch an bestimmte Kosten gebunden waren.<br />
Wir mussten deshalb sicherstellen, dass wir für solche zentralen technischen<br />
Parameter sehr früh die Weichen stellen. Für die einzelnen<br />
Komponenten sind wir zudem immer mehrgleisig gefahren, das<br />
heißt wir hatten von Anfang an eine Second Source, die wir immer<br />
mitgeführt haben. Es gab stets einen Plan-B.<br />
Was braucht ein solcher Schulterschluss, um erfolgreich zu sein?<br />
Tobias Feihl: Vor allem die Überzeugung, dass diese Art der Zusammenarbeit<br />
ein Projekt zum Erfolg führt. Auch der Einkauf muss sich<br />
konsequent für den erfolgreichen Projektverlauf engagieren. Seine<br />
Aufgabe ist es, die Entwicklung zu entlasten und auf sie proaktiv zuzugehen.<br />
Eine besondere Rolle kommt natürlich der Projektleitung<br />
zu, die bei Peter Lemke lag. Sie muss beide Welten verstehen, auch<br />
mal Konflikte auflösen, und Technik und Einkauf, wenn es mal hakt,<br />
wieder zusammenbringen. Je stärker der Projektleiter ein gemeinsames<br />
Verständnis erzeugen kann, umso erfolgreicher wird das Projekt.<br />
Peter Lemke: Für mich hieß das, immer wieder die Prioritäten festzulegen<br />
und die Marschrichtung zu justieren. Aus unserer Sicht bewährt<br />
haben sich kleine, schnelle Entscheidungsteams, die Themen<br />
sammeln, diskutieren, eine Entscheidung fällen, abhaken und weitermachen.<br />
Ich persönlich empfand auch die räumliche Nähe zum Einkauf<br />
als hilfreich. Wir sitzen in einem Gebäude, auf einem Stockwerk,<br />
so dass wir Themen auch mal auf die Schnelle persönlich besprechen<br />
konnten. Und letztlich sind auch der gemeinsame Spaß und die Freude<br />
an einer guten, prozesssicheren Lösung im Sinne eines optimalen<br />
Kosten-Nutzen-Verhältnisses entscheidend. Das hat uns beide immer<br />
wieder angetrieben und begeistert.<br />
Autor<br />
Annette Mühlberger<br />
Firmenporträt<br />
Semikron International GmbH<br />
Das Unternehmen ist weltweit tätig<br />
und stellt Leistungselektronik-<br />
Komponenten und -Systeme vorwiegend<br />
im mittleren Leistungssegment<br />
(ca. 2 kW bis 10 MW) her.<br />
Die Leistungselektronikplattform<br />
SKAI wurde für den Einsatz in<br />
Nutzfahrzeugen und mobilen Arbeitsmaschinen<br />
entwickelt. Sie<br />
ermöglicht Fahrzeugherstellern<br />
sowie Lieferanten von Antriebssträngen<br />
den Umstieg auf hybridisierte<br />
oder voll elektrifizierte<br />
Antriebslösungen. Das familiengeführte<br />
Unternehmen mit Sitz in<br />
Nürnberg beschäftigte 2011 rund<br />
3 900 Mitarbeiter, davon 1600 in<br />
Deutschland.<br />
18 06 / <strong>2012</strong>
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TECHNIK TREND<br />
Grüner Blick über den Tellerrand<br />
Logistik muss sich mit nachhaltigen Prozessen neu ausrichten<br />
Mensch, Technologie, Umwelt und Ressourcen sowie die Entwicklung zukünftiger Städte sind die<br />
maßgebenden Treiber für die zukünftige Logistik. Neue Herausforderungen müssen angenommen<br />
und gemeistert werden, um den Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Zukunftstreiber und technologischer<br />
Fortschritt, neue Kooperationsformen<br />
sowie der interdisziplinäre<br />
Zusammenhang standen im<br />
Mittelpunkt des „Zukunftskongress Logistik<br />
– 30. Dortmunder Gespräche“.<br />
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wird<br />
die Logistikbranche in allen Bereichen über<br />
den eigenen Tellerrand blicken müssen. Der<br />
Wunsch nach möglichst flexiblen Prozessen<br />
und nachhaltigen Produkten, eine alternde<br />
Bevölkerung, der Container-Boom in den<br />
Häfen oder die Versorgung immer größerer<br />
Städte werden dafür sorgen, dass die Logistik<br />
künftig eine noch wichtigere Rolle in der<br />
Wirtschaft spielen wird. „Mit dem Zukunftskongress<br />
Logistik zeigen wir, wie die Logistik<br />
in fünf bis zehn Jahren aussehen wird. Dafür<br />
haben wir die entscheidenden Zukunftsthemen<br />
der Logistikforschung in den Mittelpunkt<br />
gestellt und bieten zahlreiche Möglichkeiten,<br />
diese mit uns zu diskutieren. Es geht<br />
um die besten Lösungen für die Zukunft. Da<br />
sind alle Akteure der Branche gefragt“, erklärt<br />
Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender<br />
Institutsleiter des Fraunhofer IML.<br />
Einen Blick in die Zukunft der Logistik zu<br />
wagen heißt: neuen Ideen Raum zu geben, Visionen<br />
und Gedankenspiele zuzulassen und<br />
ein Umfeld zu schaffen, das Innovationen beflügelt,<br />
denn das Innovationspotenzial von<br />
Unternehmen entscheidet heute über ihre Zukunfts-<br />
und Wettbewerbsfähigkeit. Neue<br />
Technologien werden die Logistik verändern.<br />
Das Internet der Dinge und Dienste mit seiner<br />
Wandlungsfähigkeit, Robustheit und<br />
Nachhaltigkeit wird die prägende Infrastruktur<br />
für die logistischen Prozesse der nächsten<br />
Dekaden sein. Es wird die digitale Veredlung<br />
der bestehenden Strukturen leisten.<br />
Drahtlose Vernetzung auf Vormarsch<br />
Das Cyber Physical System (CPS) oder Internet<br />
der Dienste und Daten beinhaltet untereinander<br />
und über das Internet vernetzte Objekte,<br />
Systeme und Umgebungen. Eine Querschnitttechnologie<br />
ist dabei das Cloud Computing,<br />
das die PC-zentrierte Welt zu einer digital vernetzten<br />
übergreifenden Infrastruktur weiter<br />
entwickelt. Daraus ergeben sich neue Anforderungen<br />
an IT-Sicherheit, Betriebssicherheit<br />
und den Schutz der Privatsphäre sowie eine<br />
Abkopplung des Energieverbrauchs von der<br />
Nachfrage (Green IT). Semantische Technologie,<br />
die das Suchen, Speichern und Finden<br />
von Informationen durch neue Verknüpfungen<br />
erleichtern und die Handelbarkeit von<br />
Diensten werden die Logistik-IT prägen und<br />
Bereiche wie Produktion, Mobilität und Logistik<br />
zu einer prozessualen Einheit verbinden<br />
und die Kommunikation erleichtern.<br />
Um die Zukunft der Logistik<br />
zu gestalten, müssen sich<br />
die Akteure stärker drahtlos<br />
Vernetzen und ihre<br />
Ressourcen besser steuern.<br />
20 06 / <strong>2012</strong>
TECHNIK TREND<br />
Das Internet der Dinge kommt in die Fabriken.<br />
Die ‚smart factory‘ ist durch eine<br />
noch nie dagewesene drahtlose Vernetzung<br />
aller beteiligten Akteure und Ressourcen gekennzeichnet.<br />
Logistik wird geprägt von der<br />
Dezentralisierung der Intelligenz, Entscheidungsrelevanz<br />
vor Ort, Echtzeitspeicherung<br />
und der zeitnahen Übertragung der Daten.<br />
Logistik erbringt hybride Dienstleistungen.<br />
Sie verbindet Planung, Transport, Organisation<br />
und Steuerung mit Informationstechnologien<br />
und Wissensmanagement. Die<br />
klassische Teilung der verschiedenen Logistikebenen<br />
verschmilzt im Internetzeitalter<br />
zu einem ganzheitlichen Logistikkonzept.<br />
Logistik beinhaltet laut ten Hompel lebenslanges<br />
Lernen. Die Weiterbildung müsse so<br />
flexibel sein, wie die Logistik selbst. Logistik<br />
erfordert interdisziplinäre soziale und fachliche<br />
Kompetenzen in vielen Zukunftsdisziplinen.<br />
Das setzt auch eine leistungsfähige<br />
Forschungslandschaft in der Logistik voraus.<br />
Derzeit gibt es in Deutschland 59 Lehrstühle<br />
für Logistik gegenüber 961 Lehrstühlen der<br />
Informatik. Die Forderung der Logistikverbände<br />
ist, 1 % des Logistikumsatzes von aktuell<br />
etwa 220 Mrd Euro in Forschung und<br />
Entwicklung zu investieren. „Forschung ist<br />
die Umwandlung von Geld in Wissen. Innovation<br />
ist die Umwandlung von Wissen in<br />
Geld“, beschreibt ten Hompel den Kreislauf.<br />
Welche Rolle spielt der Mensch in der zukünftigen<br />
Logistik? Prof. Klaus Leggewie,<br />
Direktor des kulturwissenschaftlichen Instituts<br />
Essen überspitzte das aktuelle Konsumentenverhalten:<br />
„Es ist wie bei einem<br />
Kleinkind. Wir wollen alles haben aber immer<br />
sofort. Wenn die klassischen Kaufhäuser<br />
schließen kommt die Logistik in Schwung.<br />
Wer ernsthaft eine grüne Logistik will,<br />
kommt um die zentrale Rolle des Konsu-<br />
menten nicht herum. Die Verantwortung für<br />
Ziele und Veränderung des Konsums liegt<br />
bei Produzenten und Konsumenten. Ein weiter<br />
so wie bisher nur mit erneuerbaren Energien<br />
funktioniert nicht. Grüne Logistik, die<br />
allein auf Technik setzt, führt zu einer Entmündigung<br />
der Verbraucher.“<br />
Ressourceneffizienz wird die Logistik von<br />
morgen prägen. „Wir brauchen mehr Bewegung<br />
mit weniger Ressourcen. Für die Logistik<br />
von morgen werden wir 75 % der Ressourcen<br />
von heute aufwenden. Dazu bedarf<br />
es einer systemischen Vernetzung. Es macht<br />
wenig Sinn eine einzelne Technologie zu entwickeln<br />
und dann eine Anwendung zu suchen“,<br />
so Professor ten Hompel.<br />
Die Logistik wird auch bestimmt vom Klimawandel<br />
und Ressourcenknappheit. Das<br />
Erdöl als wesentlicher Rohstoff der Logistik<br />
wird zwar nicht ausgehen, aber es wird knapper<br />
und teurer, weil leicht erreichbare Lagerstätten<br />
ihren Förderhöhepunkt überschritten<br />
haben und mittlerweile kostenintensive und<br />
mit erheblichen Umweltrisiken behaftete Lagerstätten<br />
wie die Tiefsee oder Ölsande exploriert<br />
werden. Das bedingt die Notwendigkeit<br />
Alternativen zu entwickeln wie Hybrid-LKW,<br />
City Logistik mit Elektrofahrzeugen, der Aufbau<br />
einer Infrastruktur für E-Mobilität, neue<br />
Anlieferkonzepte für die letzte Meile.<br />
Logistik ist eine treibende Kraft im Wirtschaftsleben.<br />
„Die Zukunft ist nicht bequem.<br />
Sie fordert uns und sie erfordert eine kreative<br />
Auseinandersetzung und vertiefende Diskussionen.“<br />
So Dr. Christian Jacobi, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Effizienz-<br />
Cluster Management GmbH die Teilnehmer.<br />
Die Zukunft der Logistik ist geprägt von<br />
gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen<br />
Veränderungen. Die Tendenzen<br />
sind bekannt und es kommt darauf an, in einem<br />
gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und<br />
politischem Konsens zu agieren und die Zukunft<br />
zu gestalten. Dabei wird es viele Gewinner<br />
geben, sicherlich auch Verlierer. Alle<br />
Akteure müssen bereit sein, über den Tellerrand<br />
hinauszuschauen und interaktiv die Zukunft<br />
zu gestalten.<br />
■<br />
Autor<br />
Wilfried Kipp-Weike<br />
Fazit<br />
Alles ist Logistik oder Logistik ist in allem.<br />
Zukünftige gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />
Entwicklung wird stärker durch<br />
logistische Techniken wie E-Mobile und Informations<strong>technik</strong>en<br />
geprägt werden. Dies<br />
setzt allerdings voraus, dass alle Akteure zu<br />
Tellerrand übergreifendem Denken und<br />
Handeln bereit sind und ökologische und<br />
gesellschaftliche Entwicklungen von allen<br />
Beteiligten akzeptiert und berücksichtigt<br />
werden. Ein Prozess, der viel Überzeugungsarbeit,<br />
übergreifendes Handeln und<br />
das Überwinden von Egoismen in allen Bereichen<br />
erfordert.<br />
Wo ist<br />
Conrad?
TECHNIK TIPP<br />
1<br />
Bild: Klaas Alu-Kranbau<br />
2<br />
1) Im Projekt ENERWELD<br />
wurden thermische<br />
Fügeverfahren<br />
betrachtet, unter anderen<br />
bei Kranauslegern.<br />
2) Das Verbundprojekt<br />
BEAT beschäftigte sich<br />
mit der Optimierung von<br />
Technologieketten im<br />
Zerspanprozess.<br />
Stromfressern auf der Spur<br />
Effizienzwerkzeuge für die Produktion: BEATool und WiRe<br />
Um die Energie-Effizienz in Unternehmen zu steigern, ist es wichtig, die Produktion<br />
entlang ihrer Prozessketten zu betrachten und zu optimieren. Zwei Projekte des BMBF-<br />
Förderschwerpunkts ‚ Ressourceneffizienz in der Produktion‘ demonstrieren Einsparmöglichkeiten<br />
aufgrund einer ganzheitlichen Bewertung der Energieverbräuche.<br />
Die ganzheitliche Betrachtung und Optimierung<br />
von Prozessketten in der Fertigung<br />
lohnt sich gleich doppelt. Sie spart<br />
nicht nur Energie und Ressourcen, sondern<br />
führt auch zu Produktivitätssteigerungen.<br />
Für eine ressourcenbewusste Fertigungsplanung in<br />
der Produktion fehlt es in vielen Unternehmen immer<br />
noch an den wichtigsten Grundlagen: Um die Abläufe<br />
hinsichtlich ihrer Ressourceneffizienz optimieren zu<br />
können, muss zuallererst Transparenz in Hinblick auf die<br />
Energie und Stoffverbräuche geschaffen werden. Nach<br />
wie vor ist es in den meisten Fällen schwierig, exakte Aussagen<br />
über den zu erwartenden Verbrauch und den Nutzen<br />
von Energiesparmaßnahmen in der Produktion zu<br />
machen. Aufgrund der fehlenden Informationen werden<br />
Veränderungen – sprich Investitionen –, die eigentlich<br />
rentabel und ökologisch vorteilhaft sind, weiter hinausgeschoben<br />
oder gar von der Anschaffungsliste gestrichen.<br />
Eine ganzheitliche Betrachtung der Produktionsabläufe<br />
sorgt hier für mehr Transparenz. Technologie- und<br />
Prozessketten werden in ihrer Gesamtheit analysiert,<br />
bewertet und optimiert, um Einsparpotenziale zu identifizieren<br />
und auszuschöpfen. Dies war auch die Herangehensweise<br />
des Forschungsteams von ENERWELD.<br />
Ziel des Verbundprojekts war, die Ausnutzung von<br />
Energie und Ressourcen thermischer Fügeverfahren wie<br />
des Laserstrahl-, Lichtbogen- und Rührreibschweißens<br />
zu verbessern. Dabei wurden nicht nur die einzelnen<br />
Fügeprozesse betrachtet, sondern der gesamte Wertschöpfungszyklus<br />
im Hinblick auf mögliche Effizienzsteigerungen<br />
bewertet. Als ein zentrales Bewertungswerkzeug<br />
hat das Forscherteam das Softwaretool ‚WiRe‘<br />
entwickelt, mit dem nicht nur die vorhandenen Fertigungsverfahren<br />
analysiert, sondern auch alternative<br />
Prozessketten im Voraus geplant werden können.<br />
Bei der Untersuchung der Fügeprozesse mittels ‚WiRe‘<br />
wurden Ansätze zur Effizienzverbesserung identifiziert:<br />
Zum einen verringert sich durch die Entwicklung hochfester,<br />
aber niedrigschmelzender Zusatzstoffe die beim<br />
stoffschlüssigen Fügen eingebrachte Energie. Zum anderen<br />
lässt sich durch niedrigere Schmelzbadvolumina und<br />
höhere Prozessgeschwindigkeiten der thermische Wirkungsgrad<br />
der Fügeverfahren steigern. Dies wird durch<br />
vorlaufendes Vorwärmen mit einem Diodenlaser und bei<br />
22 06/<strong>2012</strong>
TECHNIK TIPP<br />
Bilder: Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen<br />
Metallschutzgasschweißen (MSG) mit optischen Sensoren<br />
zur adaptiven Kompensation von Bauteilabweichungen<br />
erreicht. Abschließend wurden die Ergebnisse anhand<br />
von Demonstratoren der Projektpartner wie Kranauslegern,<br />
Baggerschaufeln, Hinterachsträgern und Hutprofilen<br />
validiert.<br />
Dabei wurde ermittelt, wie hoch der Ressourcenverbrauch<br />
bei alternativen Technologieketten im Vergleich zu<br />
den bisher genutzten Verfahren ist. Ein in dieser Form<br />
nicht erwarteter Effekt durch die Veränderungen innerhalb<br />
der Prozessketten ist eine höhere Produktivität, die<br />
mit der gestiegenen Ressourceneffizienz einhergeht. Dieses<br />
Ergebnis hat zwei der Konsortialpartner dazu veranlasst,<br />
ihre Fertigungsprozesskette unmittelbar neu zu konzipieren<br />
und ihre gewohnten Wege in der Produktion zu<br />
verlassen, in einem Beispiel zukünftig auf bislang in ihrer<br />
Produktion unbekannte Fertigungsverfahren umzuschwenken.<br />
Die erzielten Ergebnisse zeigen als wichtigste<br />
Erkenntnis, dass die Grenzen der etablierten Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />
für Investitionen auf ganze Prozessketten<br />
erweitert werden muss, um valide Aussagen über den<br />
Energie- und Ressourcenbedarf konkurrierender Produktionsalternativen<br />
zu machen.<br />
In dem zweiten vorgestellten Forschungsvorhaben<br />
ging es um die ganzheitliche Betrachtung von Fertigungsprozessen<br />
in der Fertigung von Fahrzeugkomponenten.<br />
Die Steigerung der Energie-Effizienz alternativer<br />
zerspanender Technologieketten in der Automobilindustrie<br />
stand im Mittelpunkt des Verbundprojekts BEAT,<br />
dessen Name für die „Bewertung der Energieeffizienz<br />
alternativer Prozesse und Technologieketten“ steht. Mit<br />
dem ‚BEATool‘ hat das Projektteam ein Softwaremodul<br />
entwickelt, das es Anwendern ermöglicht, ihre Produkte<br />
nach DIN EN ISO 14040/44 ökologisch zu bilanzieren<br />
und nach beliebigen Wirkungskategorien – wie zum<br />
Beispiel CO 2<br />
-Äquivalent und Primärenergiebedarf –<br />
auszuwerten. Mithilfe des ‚BEATools‘ lassen sich komplexe<br />
Energie- und Stoffströme in der Fertigung transparent<br />
machen und ineffiziente Prozesse identifizieren.<br />
Nach der Auswahl von Referenztechnologieketten bei<br />
den industriellen Anwendern erfolgte eine ganzheitliche<br />
Modellierung der gesamten Prozessketten sowie der Einzelprozesse<br />
mit Hilfe der Ökobilanzsoftware GaBi. Dabei<br />
wurden die Fertigungshistorie und die Lebenszyklusstammdatensätze<br />
mit einbezogen. Im Labormaßstab haben<br />
die BEAT-Projektpartner gezielt Referenzprozesse<br />
auf ihren prozessparameterabhängigen Energie- und<br />
Ressourcenverbrauch untersucht und Modelle entwickelt,<br />
die eine Prognose unter Verwendung optimierter<br />
Parameter ermöglichen.<br />
Daraus abgeleitet wurde ein Leitfaden, der die Projektergebnisse<br />
in Form von Best Practices und Handlungsempfehlungen<br />
veranschaulicht. Das Softwaremodul<br />
‚BEATool‘ soll künftig die Fertigungsplanung dabei<br />
unterstützen, ihre Entscheidungen an ökologischen<br />
Kriterien auszurichten.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
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13.–16.11.<strong>2012</strong>
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
BME-Gehaltsstudie <strong>2012</strong>:<br />
Was verdient Ihr Kollege?<br />
Aktuelle Entwicklung der Vergütungssysteme im Einkauf<br />
Wieviel verdienen Einkäufer? Von welchen Faktoren ist die Höhe der Jahresbezüge abhängig? Und wie<br />
haben sich die Gehälter im Einkauf entwickelt? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der Bundesverband<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) in seiner jährlichen Gehaltsstudie.<br />
Die Höhe der Jahresbezüge im Einkauf ist im Vergleich<br />
zum letzten Jahren nur gering gestiegen. Im Durchschnitt<br />
liegen sie bei 76 317 Euro und sind damit im<br />
Vergleich zum Vorjahr mit 76 100 Euro nur um 0,3<br />
Prozent gestiegen. Bei der diesjährigen Untersuchung schnitten<br />
Angestellte in der Chemie- und Pharmabranche am besten ab.<br />
Dort sind im Vergleich zum Vorjahr die Jahresgehälter um 14 %<br />
gestiegen. Einkäufer im öffentlichen Dienst schneiden im Branchenvergleich<br />
am schlechtesten ab. Ingesamt konnte beobachtet<br />
werden, dass es eine Zunahme (60 %) von leistungsabhängigen<br />
Verträgen und eine erfolgsabhängige Vergütung gab.<br />
Das jährliche Brutto-Grundgehalt der befragten Einkäufer liegt<br />
bei durchschnittlich 6 071 Euro im Monat. 25 % der Befragten verdienen<br />
jedoch weniger und das obere Viertel liegt bei einem monatlichem<br />
Grundgehalt von 8 000 Euro und mehr. Neben dem<br />
Grundgehalt sind jedoch noch die weiteren Zusatzleistungen zu<br />
Jahresbezüge<br />
über 140000 € 10%<br />
Altersverteilung<br />
100000 €<br />
über 120000 bis 140000 €<br />
über 100000 bis 120000 €<br />
über 80.000 bis 100000 €<br />
über 60000 bis 80000 €<br />
6%<br />
12%<br />
19%<br />
27%<br />
80000 €<br />
60000 €<br />
59.845 €<br />
59.845 €<br />
70.230 €<br />
67.198 €<br />
79.305 €<br />
72.789 €<br />
75.750 €<br />
72.000 €<br />
83.088 €<br />
78.000 €<br />
über 40000 bis 60000 €<br />
bis 40000 €<br />
6%<br />
20%<br />
40000 €<br />
bis 25 Jahre<br />
über 25 bis<br />
30 Jahre<br />
über 30 bis<br />
40 Jahre<br />
über 40bis<br />
50 Jahre<br />
über 50 Jahre<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />
Grundgehalt<br />
Jahresgehalt<br />
Das Jahresdurchschnittsgehalt im Einkauf<br />
liegt bei 76 317 Euro und ist im Vergleich zu<br />
2011 nur leicht gestiegen.<br />
Das Gehalt steigert sich nicht immer<br />
proportional zum Alter. Das wird auf den<br />
zunehmenden Anteil jüngerer Einkäufer<br />
an Geschäftsführungen zurückgeführt.<br />
Bild: K.-U. Häßler – Fotolia
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
berücksichtigen, die Auswirkungen auf die Jahresbezüge haben.<br />
Mehr als die Hälfte (54 %) aller Einkäufer bezieht Sonderzahlungen<br />
wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder sonstige jährliche Sonderzahlungen.<br />
Diese variieren stark, im Schnitt liegen sie aber bei<br />
5 714 Euro. Das sind rund 5 Prozent weniger als im letzten Jahr.<br />
Variable Entgeltbestandteile<br />
In vielen Bereichen, so auch im Einkauf, wird verstärkt erfolgsabhängig<br />
entlohnt. 60 % der befragten Einkäufer erhalten erfolgsabhängige<br />
Vergütungen. Die am häufigsten verwendete Form der<br />
erfolgsabhängigen und variablen Bezüge ist nach wie vor der Bonus.<br />
Diesen erhalten fast zwei Drittel der Teilnehmer, gefolgt von<br />
Gewinnbeteiligungen (19 %) und Prämien (15 %). Dabei wird oftmals<br />
eine Mischung der Formen vom Arbeitgeber bezahlt. 22 %<br />
der Befragten erhalten bis zu 5 000 Euro leistungsbezogene Vergütung.<br />
Im Durchschnitt liegen die variablen Bezüge aber bei 10 000<br />
Euro im Jahr. 25 % der Befragten beziehen 20 000 Euro oder mehr<br />
als erfolgs- bzw. leistungsabhängige Vergütung im Jahr.<br />
34 % der befragten Einkäufer haben einen Anspruch auf einen<br />
Firmenwagen, der ihnen auch zur privaten Nutzung zur Verfügung<br />
steht. Bevorzugte Automobilmarken sind AUDI (31 %),<br />
Volkswagen (26 %) und Mercedes Benz (12 %). Der durchschnittliche<br />
Fahrzeugwert liegt dabei bei 45 000 Euro.<br />
Einflussgrößen auf die Jahresbezüge<br />
Aufgrund der immer größer werdenden Rolle von variablen Vergütungen<br />
fallen die Jahresbezüge sehr unterschiedlich aus. Doch es<br />
gibt auch weitere Einflussgrößen, die stark auf das Gehalt einwirken.<br />
So wurde in der diesjährigen Auswertung erstmals festgestellt,<br />
dass das Gehalt mit steigendem Alter nicht ebenfalls proportinal<br />
ansteigt. In der Gruppe über 40 bis 50 Jahre gehen sowohl die Jahresbezüge<br />
als auch das Grundgehalt zurück. Der Grund kann hier<br />
in der Verteilung der Hierarchie-Ebenen der einzelnen Gruppen<br />
liegen. So enthält die Gruppe über 30 bis 40 Jahre den größten Anteil<br />
an Mitgliedern der Geschäftsführung, während die Gruppe 40<br />
bis 50 Jahre den größeren Anteil an Angestellten ohne Leitungsfunktion<br />
enthält.<br />
Erstmals wurde auch der Faktor Geschlecht als Einflussgröße<br />
auf die Gehälter untersucht. Es zeigt sich, dass die männlichen<br />
Teilnehmer sowohl ein höheres Grundgehalt als auch höhere Jahresbezüge<br />
erhalten. Die erfolgsabhängige Vergütung fällt bei ihnen<br />
ebenfalls höher aus.<br />
Bildungsniveau und Hierarchiebene<br />
Auch im Einkauf zeigt sich, dass sich ein höherer Bildungsabschluss<br />
im Gehalt widerspiegelt. Einkäufer mit guten Qualifikationen<br />
beziehen deutlich höhere Leistungen. Während ein Einkäufer<br />
mit einer Ausbildung 74 904 Euro pro Jahr verdienen, liegen Einkäufer<br />
mit Universitäts- oder Masterabschluss bei 96 481 Euro.<br />
Je höher das Bildungsniveau liegt, um so eher wird ein Einkäufer<br />
auch in den Unternehmen in leitende Funktionen aufsteigen<br />
können. Und das macht sich auch bezahlt: Einkäufer in den oberen<br />
Führungspositionen beziehen teilweise ein mehr als doppelt so hohes<br />
Grundgehalt wie Einkäufer ohne Leitungsfunktionen. Im Vergleich<br />
zu 2011 verzeichnte die Gruppe der Mitarbeiter der Geschäftsführung<br />
den größten Anstieg der Entlohnung. Dort stieg<br />
das Gehalt um 25 % an, während das Gehalt bei den Angestellten<br />
ohne Leitungsfunktion um ein Prozent sank.<br />
Geschlecht<br />
120000 €<br />
100000 €<br />
80000 €<br />
60000 €<br />
150000 €<br />
120000 €<br />
90000 €<br />
60000 €<br />
30000 €<br />
120000 €<br />
100000 €<br />
80000 €<br />
60000 €<br />
40000 €<br />
56.540 €<br />
55.487 €<br />
Angestellter<br />
ohne Leitungsfunktion<br />
Gruppen-/Teram-/<br />
Projektleitung<br />
Ausbildung<br />
74.904€<br />
67.311€<br />
75.833 €<br />
69.333 €<br />
weiblich<br />
Grundgehalt<br />
Bildungsniveau<br />
76.000 €<br />
70.805€<br />
Grundgehalt<br />
Hierarchie-Ebene<br />
70.000€<br />
65.400€<br />
Fach-Kfm Einkauf<br />
und Logistik<br />
Grundgehalt<br />
87.000 €<br />
81.487€<br />
Abteilungsleitung<br />
Jahresbezüge<br />
Hauptabteilungsleitung<br />
Jahresbezüge<br />
82.656€<br />
77.030€<br />
Dipl-FH/Bachelor/BA<br />
121.761€<br />
105.330 €<br />
Jahresbezüge<br />
101.640 €<br />
87.672 €<br />
männlich<br />
Mitarbeiterverantwortung<br />
150000 €<br />
120000 €<br />
90000 €<br />
60000 €<br />
30000 €<br />
61.181 €<br />
59.947 €<br />
80.000 €<br />
73.036€<br />
Grundgehalt<br />
103.500 €<br />
91.8447€<br />
110.406€<br />
Jahresbezüge<br />
132.000 €<br />
105.000 €<br />
Geschäftsführung<br />
96.481€<br />
85.835€<br />
Uni-Abschluss/Master/<br />
Promotion<br />
133.853 €<br />
110.322 €<br />
96.373 €<br />
keine 1 bis 5 6 bis 10 11 bis 20 21 und mehr<br />
Die verschiedenen Einflussgrößen wie Geschlecht, Bildung,<br />
Hierarchie und Mitarbeiterverantwortung wirken sich direkt auf<br />
die Jahresdurchschnittsgehälter aus. Besonders für Mitarbeiter<br />
der Geschäftsführung stieg das Gehalt im Vergleich zum letzten<br />
Jahr stark an, mit einem Plus von 25 % .<br />
06 / <strong>2012</strong><br />
25
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Berufserfahrung<br />
120.000€<br />
100.000€<br />
80.000 €<br />
60.000 €<br />
40.000€<br />
54.000€<br />
52.947 €<br />
bis 5 Jahre<br />
71.940 €<br />
67.442 €<br />
über 5 bis<br />
10 Jahre<br />
Grundgehalt<br />
Einkaufsvolumen<br />
Grundgehalt<br />
74.805 €<br />
71.500€<br />
über 10 bis<br />
15 Jahre<br />
Jahresbezüge<br />
Jahresbezüge<br />
93.247€<br />
84.000 €<br />
bis 5 Jahre<br />
180.000 €<br />
161.374€<br />
160.000 €<br />
140.000 €<br />
115.898€<br />
120.000€<br />
100.000€<br />
84.274 € 95.400 €<br />
124.235 €<br />
80.000€<br />
59.487€ 66.074€ 104.104€<br />
60.000€<br />
79.435 € 85.428€<br />
40.000 € 59.367 € 63.329 €<br />
bis 5 5 - 25 25-50 50 -100 100-250 mehr als<br />
Mio.€ Mio.€ Mio.€ Mio.€ Mio.€ 250b Mio.€<br />
Einkaufsbereich<br />
120.000 €<br />
100.000 €<br />
80.000 €<br />
60.000 €<br />
40.000 €<br />
65.214 €<br />
62.400 €<br />
Produktionsmaterial<br />
76.238 €<br />
Maschinen/Anlagen<br />
Grundgehalt<br />
74.608 €<br />
72.225 € 71.157€<br />
Deinstleistungen<br />
Jahresbezüge<br />
Aufgabenschwerpunkt<br />
100000<br />
80000<br />
60000<br />
40000<br />
58.762 €<br />
57.104 €<br />
operative<br />
Aufgaben<br />
Grundgehalt<br />
68.571 €<br />
68.571 €<br />
Projektarbeit<br />
Jahresbezüge<br />
91.844 €<br />
83.934 €<br />
gesamter Einkauf<br />
84.048 €<br />
78.000 €<br />
strategische<br />
Aufgaben<br />
Die Arbeitsbereiche und -schwerpunkte beeinflussen<br />
signifikant auch die Höhe des Gehalts. Hier werden die<br />
Übernahme von Verantwortung, höhere Budgets und die<br />
Einbindung in strategische Maßnahmen durchaus honoriert.<br />
Grafiken : BME<br />
Mitarbeiterverantwortung und Berufserfahrung<br />
Je mehr fachlich unterstellte Mitarbeiter ein Einkäufer hat, umso<br />
höher sind seine Jahresbezüge. Bei einem Einkäufer, dem keine<br />
Mitarbeiter unterstellt sind, machen die variablen Bezüge rund 2<br />
Prozent aus. Ein Einkäufer, der mehr als 21 fachlich unterstellte<br />
Mitarbeiter hat, erhält 17 % erfolgs- und leistungsbezogene Bezüge.<br />
In Euro ausgedrückt ist das Verhältnis 1 234 zu 23 531 Euro auf<br />
den Median.<br />
Auch die Berufserfahrung spielt in der Verteilung des Gehalts<br />
eine große Rolle. Im Jahresvergleich mit 2011 sind die Jahresbezüge<br />
in fast allen Gruppen gering gesunken. Die größte Veränderung<br />
nach unten gab es bei Einkäufern mit einer Berufserfahrung von<br />
über 10 bis 15 Jahren. Lediglich bei den Studienteilnehmern mit<br />
über 15 Jahren Berufserfahrung erfolgte eine Steigerung der Jahresbezüge<br />
um rund 7 Prozent.<br />
Persönlich zu verantwortendes Einkaufsvolumen<br />
Je größer das von den Einkäufern zu verantwortende Einkaufsvolumen,<br />
desto höher sind Grundgehalt und Jahresbezüge. Sowohl<br />
Grundgehalt als auch Jahresbezüge sind bei einem Einkaufsvolumen<br />
von über 250 Mio Euro mehr als doppelt so hoch wie bei einem<br />
Einkaufsvolumen bis 5 Mio Euro. Die größte Veränderung<br />
zum Vorjahr, mit einem Plus von 22 %, ergab sich bei den Einkäufern,<br />
die mehr als 250 Mio Euro Einkaufsvolumen verantworten.<br />
Alle Einkäufer mit einem Einkaufsvolumen von 5 bis 250 Mio<br />
Euro erlebten einen Rückgang ihrer Jahresbezüge im Vergleich<br />
zum Vorjahr.<br />
Einkaufsbereich und Aufgabenschwerpunkt<br />
Die Gehälter der Einkäufer, die für den gesamten Einkaufsbereich<br />
zuständig sind, liegen höher als die Grundgehälter derjenigen, die<br />
nur für einen Teilbereich zuständig sind. So erhält ein Einkäufer,<br />
der für den gesamten Bereich verantwortlich ist, circa 40 % mehr<br />
als ein Einkäufer, der für Produktionsmaterialien zuständig ist. Die<br />
Höhe der Jahresbezüge unterscheidet sich auch unter den Bereichen<br />
Dienstleistungs, Produktionsmaterial- oder Maschinen-/Anlagen.<br />
Einkäufer, die hauptsächlich für strategische Aufgaben eingesetzt<br />
werden, verdienen mehr als Einkäufer im operativen Bereich.<br />
Die größte Zulage im Gehalt konnten Projekteinkäufer erzielen.<br />
Sie verdienten in diesem Jahr fast 18 % mehr als im letzten Jahr,<br />
obwohl dort eine erfolgs- und leistungsabhängige Vergütung nicht<br />
üblich ist. Das höchste variable Gehalt erhalten Einkäufer, die für<br />
strategische Aufgaben zuständig sind.<br />
Fazit<br />
Die vorliegende Studie zeigt, dass unterschiedliche Faktoren einen<br />
großen Einfluss auf die Höhe des Gehalts im Einkauf haben. Nicht<br />
nur persönliche Qualifikationen spielen eine Rolle, sondern auch<br />
die situativen Gegebenheiten des Unternehmens in dem der Einkäufer<br />
tätig ist, insbesondere dessen Größe und Branche. Generell<br />
gilt: Konzern-Mitarbeiter verdienen mehr als Mitarbeiter in kleinen<br />
bzw. mittleren Unternehmen. Einen großen Einfluss hat zudem<br />
die Branche des Unternehmens.<br />
In den vergangenen Jahren gab es einige Entwicklungen im Bereich<br />
der Mitarbeiterentlohnung, die sowohl für die Unternehmen<br />
als auch für den Einkäufer Vorteile bringen können. Ein Trend, der<br />
bereits über mehrere Jahre beobachtet werden kann, ist die erfolgsabhängige<br />
Vergütung.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
26 06 / <strong>2012</strong>
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<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
<strong>EINKAUF</strong>SRECHT<br />
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Wareneingangsprüfung<br />
Strenge Auflagen<br />
Gravierende Rechtsfolgen der Wareneingangsprüfung<br />
gemäß § 377 HGB sind für den Einkauf<br />
bedeutsam und nicht gerade käuferfreundlich.<br />
In einem Vertrag über die Lieferung von Stahl wurde vereinbart, dass der<br />
Kohlenstoffgehalt des Stahls maximal 0,05 % betragen darf. Außerdem wurde<br />
vereinbart, dass der Lieferung ein Werkszeugnis über die chemischen und<br />
mechanischen Eigenschaften des Stahls beigefügt werden sollte. Das Werkszeugnis<br />
wurde vereinbarungsgemäß vorgelegt. In dem Werkszeugnis hieß es wörtlich. „Es<br />
wird bestätigt, dass die Lieferung den Anforderungen der Lieferbedingung<br />
entspricht.“ Der Käufer verließ sich auf diese Aussage und nahm erst 6 Monate später<br />
eine eigene chemische Analyse des Stahls vor. Dabei stellte er fest, dass der<br />
Kohlenstoffgehalt über dem vereinbarten Wert von 0,05 % lag. Der Käufer rügte den<br />
Mangel und verlangte erfolglos Nacherfüllung und machte daraufhin Schadenersatz<br />
geltend. Das Gericht wies die Klage mit der Begründung ab, dass die Mängelrüge<br />
verspätet erfolgte. Nach § 377 HGH habe die Mängelrüge unverzüglich nach<br />
Wareneingang zu erfolgen. Der Käufer hätte die eigene chemische Analyse des<br />
Stahls unmittelbar nach Ablieferung in Auftrag geben müssen und durfte sich nicht<br />
auf das Werkszeugnis verlassen.<br />
Reiseaufwendungen<br />
Kosten für Regatta-Begleitfahrt<br />
nicht abziehbar<br />
Lädt ein Unternehmer Geschäftspartner zu einer<br />
Schiffsreise ein, sind die Aufwendungen für die<br />
Reise und hiermit zusammenhängende Bewirtungen<br />
in der Regel nicht abziehbar.<br />
Geklagt hatte ein mittelständisches Unternehmen,<br />
das anlässlich der Kieler Woche mit Geschäftspartnern<br />
und eigenen Mitarbeitern aus dem Vertriebsund<br />
Servicebereich eine sogenannte Regatta-Begleitfahrt<br />
unternommen hatte. Dazu war ein historisches<br />
Segelschiff gechartert worden, auf dem die<br />
Mitreisenden auch bewirtet wurden.<br />
BFH, Urt. v. 2. 8. <strong>2012</strong> – IV R 25/09<br />
Elektroschrott<br />
Neue Regelung für mehr<br />
Ressourceneffizienz<br />
Mit dem 13.08.<strong>2012</strong> traten verschärfte Vorschriften<br />
für die Sammlung und Behandlung von Elektroschrott<br />
in Kraft. Vorbedingung für den Verkauf von<br />
Fernsehgeräten, Laptops und Mobiltelefonen ist<br />
nunmehr die systematische Rücknahme und sachgerechte<br />
Behandlung der in ausgedienten<br />
Elektrogeräten verwendeten<br />
Recyclingmaterialien<br />
wie Gold, Silber, Kupfer und<br />
seltenen Metallen.<br />
Schutzrechte<br />
Umgang in internationalen<br />
Verhandlungen<br />
Der europäische IPR Helpdesk hat unter dem Titel<br />
‚How to deal with IP-related issues in transnational<br />
negotiations‘ ein neues Merkblatt über den Umgang<br />
mit Schutzrechten (Patente, Marken, Copyrights)<br />
in internationalen Verhandlungen veröffentlicht.<br />
Das Dokument soll Unternehmen, die ihre<br />
Schutzrechte verwerten möchten, helfen, sich auf<br />
Verhandlungen mit ausländischen Geschäftspartnern<br />
vorzubereiten. Das Merkblatt kann im Internet<br />
kostenlos heruntergeladen werden.<br />
http://www.irphelddesk.eu/node/1161<br />
Bild: Gewoldi-Fotolia.com<br />
28 06 / <strong>2012</strong>
SWISSTECH: An der Messe<br />
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die Branche gross heraus.<br />
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umfasst alle Wertschöpfungsstufen vom<br />
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Zudem präsentiert sie als einzige<br />
Messe den Metall- UND den Kunststoffbereich.<br />
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Beteiligung und diverse internationale Gemeinschaftsstände<br />
bieten den Besuchern einen<br />
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<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Stahlmarkt im Krisenmodus?<br />
Gedrosselte Produktion wegen weltweiter Nachfragerückgang<br />
Der Stahlmarkt leidet momentan an der schwächelnden Konjunktur, sowohl in Europa als auch in China.<br />
Um die Preise zu halten, senken die Hersteller ihre Produktion und hoffen auf eine Belebung des Marktes<br />
durch die auf den Weg gebrachten Konjunkturpakete und eine Stabilisierung der Eurokrise.<br />
EEG-Umlage<br />
Belastung steigt auf 260 Mio Euro<br />
Mit der neuen EEG-Umlage steigen die EEG-Kosten der Stahlindustrie<br />
in Deutschland im Jahr 2013 auf rund 260 Mio Euro,<br />
schätzt die Wirtschaftsvereinigung Stahl. „Das wäre ein Anstieg<br />
um fast 50 Prozent und eine erhebliche Belastung für die internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit“, erklärt Hans Jürgen Kerkhoff,<br />
Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. „Behauptungen, die<br />
Stahlindustrie oder die energieintensiven Industrien in Deutschland<br />
seien vollständig von der EEG-Umlage befreit, sind falsch.“<br />
www.stahl-online.de<br />
Die weiter schwelende Schuldenkrise hat die Nachfrage<br />
nach Stahl in diesem Jahr gedämpft. Das hat die<br />
Preise seit dem Frühjahr für Stahlprodukte wieder<br />
fallen lassen. Die Stahlhersteller reagieren auf den<br />
Trend und passen ihre Produktion an. So wird die Rohstahlproduktion<br />
in Deutschland in diesem Jahr niedriger auskommen als<br />
zu Jahresbeginn erwartet. Statt der noch im Januar prognostizierten<br />
44,0 Mio Tonnen geht die Wirtschaftsvereinigung Stahl nun<br />
von einer Erzeugung in Höhe von rund 42,5 Mio Tonnen aus (minus<br />
4 Prozent). 2011 wurden in Deutschland 44,3 Mio Tonnen<br />
Rohstahl hergestellt. Im bisherigen Jahresverlauf unterschreitet die<br />
Erzeugung den Vorjahreszeitraum um 5 Prozent.<br />
„Ursächlich für die Prognoserevision ist, dass die Konjunktur<br />
stärker als erwartet von der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum in<br />
Mitleidenschaft gezogen wird“, erläutert Hans Jürgen Kerkhoff,<br />
Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf. Einerseits<br />
hätten sich zuletzt insbesondere die Auftragseingänge bei den<br />
Investitionsgüterherstellern in Deutschland verhalten entwickelt,<br />
andererseits seien Händler und Verarbeiter weiterhin bestrebt, ihre<br />
Lagerbestände gering zu halten bzw. nach unten zu fahren. Beides<br />
belaste gegenwärtig die Stahlnachfrage. Die Eintrübung der Stimmungswerte<br />
in wichtigen Abnehmersektoren deute zudem darauf<br />
hin, dass nicht unmittelbar mit einer konjunkturellen Trendwende<br />
zu rechnen sei.<br />
Das sei ein Grund für vorsichtigen Optimismus für 2013: Denn<br />
mit einem nachlassenden Negativtrend aus dem Lagerzyklus dürfte<br />
sich auch die Stahlnachfrage allmählich wiederbeleben. „Sollte<br />
es der Politik gelingen, in den kommenden Monaten die Euro-<br />
Krise einzudämmen und graduell Vertrauen auf den Märkten wieder<br />
herzustellen, dürfte die Marktversorgung mit Walzstahlerzeugnissen<br />
im kommenden Jahr leicht zulegen“, so Kerkhoff.<br />
Weltstahlproduktion sinkt weiter<br />
Nach der neusten Prognose des Weltstahlverbands wird die globale<br />
Nachfrage nach Walzstahlerzeugnissen <strong>2012</strong> um 2,1 Prozent<br />
(1,41 Mrd Tonnen) und 2013 um 3,2 Prozent (1,455 Mrd Tonnen)<br />
zulegen. Im April waren noch Zuwächse von 3,6 Prozent (<strong>2012</strong>)<br />
und 4,5 Prozent (2013) erwartet worden. 2011 war der Weltstahlmarkt<br />
um 6,2 Prozent gewachsen. „Die reduzierten Wachstumserwartungen<br />
spiegeln auch die hartnäckige Konjunkturschwäche<br />
in China wider“, kommentiert Kerkhoff, der seit 2011 den Vorsitz<br />
des Economic Committe von worldsteel inne hat. Positiv sei aber,<br />
dass trotz des bestehenden makroökonomischen Gegenwindes,<br />
der aktuellen konjunkturellen Verunsicherung und der erhöhten<br />
30 06/<strong>2012</strong>
6. Juni <strong>2012</strong> · Nummer 23 www.produktion.de<br />
4<br />
IM FOKUS<br />
Robotikforscher auf<br />
Automatica geehrt<br />
MÜNCHEN (MG). Der erste Preis<br />
des Walter Reis Innovation<br />
Award for Robotics ging an Dr.<br />
Johannes Wößner und Alexander<br />
Spiller vom Fraunhofer IPA<br />
in Stuttgart. Den zweiten erhielten<br />
Christian Connette und Theo<br />
Jacobs, ebenfalls Fraunhofer<br />
IPA. Seite 4<br />
Gleitlagerdrehantriebe<br />
ersetzen Lagerstellen<br />
NÜRNBERG (PD). Moderne Antriebs<strong>technik</strong><br />
erschließt neue<br />
Potenziale zur Kostensenkung in<br />
Parabolrinnen und Fresnel-Anlagen.<br />
Seite 12<br />
Spezialstahl<br />
auf Ölsuche<br />
WITTEN (BA). Weltweit fördern<br />
nur wenige Stahlkocher geeignete<br />
Stähle, aus denen Bohrwerkzeugnisse<br />
für die Förderung<br />
von Öl über weite Strecken<br />
hergestellt werden. Seite 19<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
drei Jahren in Sachlanlagen in<br />
seinem Bereich Material Science<br />
in Deutschland investieren.<br />
ZITIERT<br />
‚Wünsche mir, dass die Politik<br />
versucht, nicht weiter auf Kosten<br />
unserer Kinder zu leben.‘<br />
Stephan Gais, Mahr-Gruppe<br />
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SEBASTIAN MOSER<br />
PRODUKTION NR. 23 , <strong>2012</strong><br />
Condition Monitoring soll<br />
ungeplante Maschinenausfälle<br />
verhindern. Aber längst nicht alle<br />
Defekte sind vorhersehbar.<br />
LANDSBERG (SM). „Aircraft on<br />
ground“ – diesen Hilferuf fürchtet<br />
jede Airline, wenn ein Flugzeug<br />
aufgrund technischer Probleme<br />
nicht abheben kann. Damit es erst<br />
gar nicht soweit kommt, bietet die<br />
Lufthansa Technik unter dem Namen<br />
„Engine Condition Monitoring“<br />
die permanente zentrale<br />
Überwachung und Analyse der<br />
Triebwerksdaten an. Dabei sammeln<br />
Sensoren in den Flugzeugtriebwerken<br />
verschiedene Messwerte,<br />
die an die Zentrale zur Auswertung<br />
übertragen werden. Der<br />
entscheidende Vorteil: Ein Schaden<br />
kann behoben werden, bevor<br />
er zum Ausfall des Triebwerks<br />
führt. Ist Condition Monitoring cherheit und Angst vor Know-howauch<br />
für moderne Werkzeugmaschinen<br />
geeignet?<br />
dem Hersteller einer Maschine den<br />
Abfluss gebe es häufig Vorbehalte,<br />
Mit einem klaren „Ja“ antwortet Zugriff auf den Maschinenpark zu<br />
Dr. Jan Kotschenreuther, Vice President<br />
Software & Controls beim ziale noch längst nicht ausge-<br />
erlauben. Deshalb seien die Poten-<br />
Werkzeugmaschinenhersteller schöpft. „Dabei ist es sehr hilfreich,<br />
MAG IAS GmbH in Göppingen: den Zustand von Verschleißteilen<br />
„Die technische Realisierung von in einer Werkzeugmaschine zu<br />
Condition Monitoring ist in vielen überwachen. Bei Überschreiten<br />
Fällen bereits heute möglich und der entsprechenden Parameter<br />
wird teilweise auch verwendet“. Die meldet sich die Maschine automatisch<br />
bei uns. Wir sorgen dann da-<br />
Akzeptanz seitens der Kunden sei<br />
aber durchaus unterschiedlich. Besonders<br />
mit Blick auf die Datensi-<br />
Produktionsausfall zu<br />
für, dass das Ersatzteil, ohne einen<br />
verursachen,<br />
DIETMAR POLL<br />
PRODUKTION NR. 23 , <strong>2012</strong><br />
Der Auftragseingang im deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
lag im April 11 % unter dem<br />
Ergebnis des Vorjahres. Lichtblicke<br />
gab es in den sogenannten<br />
Drittländern, die immerhin für<br />
mehr als die Hälfte des gesamten<br />
Branchenumsatzes stehen.<br />
FRANKFURT/MAIN. Der Auftragseingang<br />
im deutschen Maschinenund<br />
Anlagenbau lag im April <strong>2012</strong><br />
um real 11 % unter dem Ergebnis<br />
des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft<br />
sank um 14 %, das Auslandsgeschäft<br />
um 9 % im Vergleich zum<br />
6<br />
Einzelpreis Euro 2,80<br />
Leserservice Produktion 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
28<br />
rechtzeitig beim Kunden eintrifft“,<br />
erklärt der Experte. Das übergeordnete<br />
Ziel sei dabei die Minimierung<br />
der ungeplanten Ausfälle und die<br />
Überführung in geplante Ausfälle.<br />
Mehr noch: „Wir könnten nach<br />
Auswertung der Maschinendaten<br />
dem Kunden wertvolle Tipps zur<br />
besseren Auslastung seines gesamten<br />
Maschinenparks geben“, so<br />
Kotschenreuther.<br />
Etwas weniger euphorisch gibt<br />
sich Martin Steinle, Abteilungsleiter<br />
After Sales Service bei der Mindelheimer<br />
Werkzeugmaschinen-<br />
Während die Auftragslage im<br />
Euro-Raum verhalten bleibt, gibt<br />
es positive Signale aus den sogenannten<br />
Drittländern. Bild: Mahle GmbH<br />
Vorjahresniveau, teilte der Verband<br />
Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau (VDMA) mit. In dem<br />
von kurzfristigen Schwankungen<br />
weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich<br />
Februar bis April<br />
<strong>2012</strong> ergibt sich insgesamt ein<br />
Minus von real 9 % im Vorjahresvergleich.<br />
Die Inlandsaufträge lagen<br />
mit 10 % im Minus. Bei den<br />
Auslandsaufträgen gab es ein Minus<br />
von 9 %.<br />
„Im April <strong>2012</strong> lag der Auftragseingang<br />
im Maschinen- und Anlagenbau<br />
in Deutschland weiterhin<br />
29<br />
Werkzeugmaschinen sind techisch<br />
anspruchsvoll. Condition Monitoring<br />
könnte ungeplante Maschinenausfälle<br />
reduzieren.<br />
Bild: MAG IAS<br />
schmiede Grob-Werke: „Es ist technisch<br />
sehr schwierig, aus aufgezeichneten<br />
Maschinendaten einen<br />
bevorstehenden Ausfall der Maschine<br />
abzuleiten. Teilweise fällt die<br />
Maschine aus, ohne dass die Sensoren<br />
Unregelmäßigkeiten messen<br />
oder diese erst kurz vor dem Ausfall<br />
detektiert werden.“ Dennoch bietet<br />
sein Unternehmen unter dem Kürzel<br />
GSD die Überwachung und Diagnose<br />
für die Motorspindel an. Dabei<br />
misst ein an der Motorspindel<br />
angebrachter Sensor unter anderem<br />
Schwingung und Temperatur.<br />
Diese Daten können dann mittels<br />
spezieller Software analysiert werden.<br />
Ziel ist es, starke Schwingungen<br />
frühzeitig zu erkennen und zu<br />
eliminieren. Der Kunde profitiert<br />
davon in Form besserer Oberflächen<br />
und längerer Standzeiten. Für<br />
die Zukunft plant sein Unternehmen<br />
sogar eine Art „Fahrtenschreiber“<br />
für die gesamte Maschine. Dabei<br />
werden alle Aktionen und Steuerungsbefehle<br />
protokolliert.<br />
Interessant: Es gibt bereits Maschinenhersteller,<br />
die diverse Daten<br />
aufzeichnen, ohne dass der Kunde<br />
davon weiß. Im Schadensfall dienen<br />
diese der Beweissicherung.<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
unter Vorjahresniveau“, sagte<br />
VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph<br />
Wiechers. Wenig investitionsfreudig<br />
zeigten sich auch die Kunden<br />
aus dem Euro-Raum: In den Euro-<br />
Partnerländern (-17 %) befinden<br />
sich die Orders weiter im leichten<br />
Sinkflug. Aber auch die Inlandsbestellungen<br />
gaben nach, so dass<br />
hier doch noch nicht von einem<br />
Erreichen der Talsohle gesprochen<br />
werden könne. „Lichtblicke<br />
gab es in den sogenannten Drittländern,<br />
die immerhin für mehr als<br />
die Hälfte (56 %) des gesamten<br />
Branchenumsatzes stehen. Zwar<br />
steht im Vorjahresvergleich auch<br />
hier noch ein Minus, aber die Bestellkurve<br />
zeigt inzwischen deutlich<br />
nach oben“, kommentierte Dr.<br />
Wiechers das Ergebnis.<br />
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Geschätzte Stahlnachfrage<br />
Größte Stahlproduzenten in Deutschland<br />
Bild: Wiski - Fotolia<br />
Asien und<br />
947,9<br />
Ozeanien 922,2<br />
China<br />
659,2<br />
639,5<br />
148,1<br />
EU 27<br />
2013<br />
144,5<br />
<strong>2012</strong><br />
135,1<br />
NAFTA<br />
130,4<br />
GUS<br />
Naher Osten<br />
57,4<br />
55,2<br />
52,8<br />
49,9<br />
Die Statistik zeigt eine Schätzung zur<br />
Mittel- und 50,4<br />
Südamerika 47,4<br />
Stahlnachfrage nach Regionen<br />
36,0<br />
weltweit in den Jahren <strong>2012</strong> und 2013.<br />
Übriges Europa 34,4<br />
27,3<br />
Afrika<br />
25,3<br />
Welt<br />
1454,9<br />
1409,4<br />
0 300 600 900 1200 1500<br />
Stahlnachfrage in Mio. Tonnen<br />
ThyssenKrupp 12,70<br />
Salzgitter 6,50<br />
AcelorMittal 6,10<br />
Dillingen 2,50<br />
Saarstahl 2,30<br />
Riva 2,20<br />
Badische Stahlwerke 2,10<br />
Georgmarienhütte 1,30<br />
Lech Stahlwerke 1,10<br />
Stahlwerk Thüringen 0,8<br />
Deutsche<br />
Edelstahlwerke<br />
1,00<br />
FERALPI 0,8<br />
Elbestahlwerk<br />
0<br />
0,1<br />
1,10<br />
0,9<br />
Produktion in Millionen Tonnen<br />
1,10<br />
Die Statistik zeigt die größten<br />
Stahlproduzenten in Deutschland nach<br />
Produktionsmenge im Jahr 2011.<br />
Oxygenstahl<br />
Elektrostahl<br />
Grafiken:Statista<br />
Volatilität, der Weltstahlmarkt sich weiter auf Wachstumskurs befinde.<br />
Die Entwicklungen in den einzelnen Regionen sind sehr unterschiedlich.<br />
Auf der einen Seite lässt das Wachstum in den meisten<br />
Schwellenländern nach. Dies gilt insbesondere für China, wo ungeachtet<br />
der jüngst auf den Weg gebrachten Konjunkturpakete<br />
2013 nur moderate Zuwachsraten von 3,1 Prozent erwartet werden.<br />
Auf der anderen Seite erholt sich der US-amerikanische Stahlmarkt<br />
dank der lebhaften Automobilkonjunktur und dem Aufschwung<br />
auf dem Energiemarkt rascher als erwartet. Deutschland<br />
hat seine Rolle als relativer Stabilitätsanker behalten und sich robuster<br />
entwickelt als die meisten anderen Industrieländer. So unterschreitet<br />
die Stahlnachfrage in den USA 2013 voraussichtlich<br />
noch ihr Niveau von 2006 um 16 %, in Japan um 19 % und in der<br />
EU um 20 %, während in Deutschland der Markt in etwa zu seiner<br />
Vorkrisenstärke bereits wieder zurückgefunden hat.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
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Fabrik des Jahres ´10 : Rohde<br />
& Schwarz optimiert weiter<br />
Bald Fahrtenschreiber für Maschinen<br />
MASCHINENBAU: AUFTRAGSEINGANG IM APRIL <strong>2012</strong><br />
VDMA: Erste Lichtblicke aus Nicht-Euro-Ländern<br />
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06 / <strong>2012</strong><br />
31
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Risikomanagement<br />
in stürmischen Zeiten<br />
Durch Flexibilisierung Wertschöpfungsrisiken mindern<br />
Um den Umgang mit komplexen Wertschöpfungsrisiken zu professionalisieren,<br />
nutzen Unternehmen zunehmend Methoden des Flexibilitätsund<br />
Risikomanagements. Diese werden vermehrt für die Bewertung von<br />
Risiken bei Einkaufs- und Standortentscheidungen eingesetzt.<br />
Die Studie der TU Berlin ‚Supply-Chain-Management in<br />
stürmischen Zeiten‘ zeigt, dass sich Unternehmen unabhängig<br />
von ihrer Wertschöpfungsstufe eher für eine reaktive<br />
Risikobewältigung mithilfe einer agilen, also anpassungsfähigen,<br />
Supply Chain entscheiden. Um Alltagsrisiken vorbeugen<br />
zu können, wie etwa häufig eintretende Nachfrageschwankungen und<br />
Lieferengpässe, sollte eine Supply Chain jedoch robust sein, also die<br />
Fähigkeit besitzen, auch bei sich verändernden Rahmenbedingungen<br />
effizient zu funktionieren. Ein Unternehmen, das die Strategie einer<br />
robusten Supply Chain verfolgt, verhält sich proaktiv, indem es bereits<br />
beim Aufbau seiner Supply Chains eine große Anzahl von Eventualitäten<br />
beachtet. In einem Engpassfall erfolgt eine systematische Prüfung<br />
aller Optionen des Umgangs mit Risikoereignissen, für eine proaktive<br />
Gestaltung des Risikomanagements ist jedoch Transparenz über die<br />
zukünftigen potenziellen Risiken erforderlich.<br />
Wirkungsebene der<br />
Flexibilisierung<br />
Differenzierbarkeit der Risiken<br />
differenziert<br />
pauschal<br />
Produktinnovationen<br />
Produktmerkmal<br />
Kundenänderungen<br />
Einzelteil<br />
Steuern<br />
Modul<br />
Förderungen<br />
Konjunktur<br />
Endprodukt<br />
Durch die Analyse der Wirkungsebenen einzelner Risiken<br />
können Unternehmen sich vorab auf Ausfallmöglichkeiten vorbereiten.<br />
Ausfallrisiken durch Naturkatastrophen<br />
Der Vulkanausbruch Eyjafjallajökull im April 2010 auf Island hat die<br />
Verletzbarkeit der global vernetzten Supply Chains in aller Härte gezeigt.<br />
Wegen Sicherheitsbedenken wurde der zivile Luftverkehr in<br />
weiten Teilen des europäischen Luftraums für sechs Tage unterbrochen,<br />
was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der internationalen<br />
Warenströme führte. Auch nach dem Hochwasser 2011 in Thailand<br />
waren viele Unternehmen gefordert, die Auswirkungen der Produktionsausfälle<br />
zu analysieren. Mehr als ein Drittel aller weltweit hergestellten<br />
Festplatten für Computer werden in Thailand produziert.<br />
Viele Produktionsausfälle betrafen jedoch erst die dritte oder vierte<br />
Lieferstufe, so dass erst nach Tagen das ganze Ausmaß tatsächlich<br />
erkennbar war und auch erst eingeschritten werden konnte. Unternehmen<br />
sind somit in einem zunehmenden Maße für die Bedeutung<br />
des Flexibilitäts- und Risikomanagements sensibilisiert und versuchen,<br />
die gesamte Supply Chain über das bestehende „natürliche“<br />
Maß an Agilität hinaus robuster zu machen. Die von der TU Berlin<br />
für die Bundesvereinigung Logistik erstellte Studienreihe ‚Trends<br />
und Strategien in der Logistik‘ hat schon im Jahr 2008 gezeigt, dass<br />
bisher nur bei knapp 50 % der Unternehmen aus Industrie und Handel<br />
eine strategische Verankerung von Sicherheits- und Risikoaspekten<br />
vorhanden ist. Eine Neuauflage der Trendstudie, welche sich<br />
derzeit in Arbeit befindet, lässt eine Zunahme der Beachtung von<br />
proaktivem Risikomanagement erwarten.<br />
Um eine effektive Handhabung dieser Turbulenzen im Rahmen<br />
eines proaktiven Risikomanagements zu gewährleisten, ist eine<br />
Systematisierung und Differenzierung der einzelnen Anwendungsfälle<br />
und Lösungsansätze sowie eine systematische Analyse<br />
der Prozesse und Rahmenbedingungen notwendig. Es gilt herauszufinden,<br />
wie flexibel das eigene Unternehmen ist, wie flexibel die<br />
Lieferanten und auch die Kunden sind und welche Substitutionsmöglichkeiten<br />
hinsichtlich Prozessen, Produkten, Infrastruktur<br />
und Lieferanten bestehen. Der Bereich Logistik der TU Berlin und<br />
das Logistik-Transferzentrum ITCL haben diese Fragestellung aufgegriffen<br />
und eine Methodik entwickelt mit der entlang der gesamten<br />
Supply Chain vorhandenes Flexibilisierungspotenzial identifiziert,<br />
bewertet und für das proaktive Risikomanagement effizient<br />
nutzbar gemacht werden kann.<br />
Potenzialanalysen zeigen Härtefälle auf<br />
Flexibilisierungspotenziale können dabei sowohl in dem Produkt<br />
selber, in Strukturen als auch im Prozess vorliegen. Das Potenzial<br />
kann sich dabei entlang der gesamten Supply Chain finden lassen –<br />
im Wertschöpfungsnetzwerk, der eigenen Produktion, der Distribution<br />
und dem Kunden selbst. Eine systematische Gestaltung von<br />
Flexibilisierungs- und Risikomanagementmaßnahmen kann somit<br />
nur auf der Basis einer analytischen und fundierten Potenzialanalyse<br />
erfolgen. Um proaktiv auf Risiken reagieren zu können, müssen in<br />
einem ersten Schritt die potenziellen Risiken identifiziert werden.<br />
Hierzu gehört eine Systematisierung und Analyse des Unternehmensumfelds.<br />
Dies umfasst die politisch-rechtliche, die technologische,<br />
die ökonomische, die gesellschaftliche sowie die ökologische Umwelt.<br />
Für jedes Glied der Supply Chain ist daraufhin eine Markt- und Produktanalyse<br />
hinsichtlich Marktvolumen, -potenzial, -zugänglichkeit<br />
und Kundenstruktur vorzunehmen. Desweiteren müssen für die gesamte<br />
Supply Chain als auch für jedes Unternehmen finanzielle, insti-<br />
32 06 / <strong>2012</strong>
Mehr Meinung...<br />
tutionelle, soziale, informatorische und materielle Risiken analysiert<br />
werden. Die Risiken können dabei auf verschiedenen Ebenen auftreten.<br />
So können Risiken für einzelne Produktmerkmale, für Einzelteile,<br />
für Module, für das Endprodukt, für nur einzelne Glieder einer<br />
Supply Chain oder für die gesamte Supply Chain entstehen. Je differenzierter<br />
Risiken für einzelne Teile oder Merkmale abgeleitet werden<br />
können, desto genauer können in einem folgenden Schritt Anforderungen<br />
an eine Flexibilisierung quantifiziert werden. Aber auch die<br />
Analyse von Bedarfsschwankungen in der Vergangenheit oder die<br />
zurückliegende Lieferperformance der Lieferanten können Aufschluss<br />
über mögliche Risiken in der Zukunft geben.<br />
Zielgerichtete Flexibilisierung der Supply Chain<br />
Konnten potenzielle Risiken identifiziert werden, so sind diese in<br />
einem zweiten Schritt hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
und deren Auswirkungen, auch auf die gesamte Lieferkette, zu<br />
bewerten. Zur Steuerung der Risiken können in einem dritten<br />
Schritt potenzielle Maßnahmen verschiedener Flexibilisierungspotenziale<br />
entlang der Supply Chain zur proaktiven Risikominimierung<br />
abgeleitet werden. Diese Maßnahmen gilt es in einem<br />
vierten Schritt hinsichtlich des Effekts der Risikominimierung,<br />
dem Zeithorizont der Umsetzung, der Fristigkeit der Wirkung, relevanter<br />
Umsetzungsvoraussetzungen sowie einer Kostenindikation<br />
zu beschreiben. Die Potenziale einer Flexibilisierung lassen sich<br />
somit an verschiedenen Stellen der Supply Chain finden. So können<br />
den größten Hemmnissen eines erfolgreichen Risikomanagements<br />
– Komplexität und Intransparenz – begegnet werden.<br />
Im Rahmen der Umsetzung der identifizierten Flexibilisierungspotenziale<br />
zeigt sich zudem häufig auch eine Steigerung der Kundenzufriedenheit<br />
und eine Flexibilisierung der operativen Kostenbasis,<br />
die erreicht werden kann. Beispielsweise hat die Studie<br />
‚Operating Successfully in China – Strategies to Cope with Uncertainty‘<br />
der TU Berlin am Beispiel des chinesischen Marktes gezeigt,<br />
dass Flexibilität nicht nur prozessseitige Vorteile bietet, sondern im<br />
Besonderen einen marktseitigen Erfolgsfaktor darstellt. Im Ergebnis<br />
wird den Logistikplanungsverantwortlichen somit eine Methode<br />
zur systematischen Prüfung von Flexibilisierungsmaßnahmen in<br />
der Supply Chain, mit dem Ziel sowohl Risiken zu minimieren als<br />
auch die Kundenzufriedenheit zu steigern, an die Hand gegeben. ■<br />
Autor<br />
Lara Köhne, Dr. Stefan Doch, Prof. Dr.-Ing. Frank Straube,<br />
International Transfer Center for Logistics (ITCL) GmbH<br />
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06 / <strong>2012</strong> 33
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Interview<br />
Preisdruck gewitzt ausbalancieren<br />
Zunehmender Kostendruck zwingt Automobilzulieferer zum Handeln, vor allem im Einkauf. Wie der<br />
Spagat zwischen steigenden Leistungsanforderungen und erhöhten Rohstoffpreisen gelingen kann,<br />
darüber sprachen wir mit Christoph Schürhoff, Einkaufsleiter des Fahrzeug-Interieur-Spezialisten Fehrer.<br />
„Bei uns geht es<br />
nicht um den<br />
Preiskampf, sondern<br />
wir müssen uns als<br />
Unternehmen<br />
Freiheitsparameter<br />
auf dem Markt<br />
erarbeiten.“<br />
Wolf Matthias Mang,<br />
Christoph Schürhoff,<br />
Einkaufsleiter,<br />
F.S. Fehrer Automotive GmbH<br />
Herr Schürhoff, Sie stellen hochwertige<br />
Produkte für Fahrzeuginnenräume her. Was<br />
umfasst Ihr Spektrum?<br />
Schürhoff: Unser Produktionsspektrum umfasst<br />
Formpolster für Fahrzeugsitze, Sitzmodule wie<br />
beispielsweise Mittelarmlehnen, Kopfstützen<br />
oder Sitzverkleidungsteile sowie Composite<br />
Components für den Innenraum und die Fahrzeugkarosserie.<br />
Gegründet wurde Fehrer vor 137<br />
Jahren als Dampfrosshaar-Spinnerei, heute verläuft<br />
unser Hauptprozess von der Idee bis zur Serie:<br />
die Entwicklung und Produktion von Formschaumpolstern<br />
sowie Innenraumkomponenten.<br />
Als Automobilzulieferer unterliegen Sie einem<br />
zunehmenden Preisdruck bei steigenden<br />
Leistungsanforderungen. Wie wirkt sich das<br />
auf den eigenen Einkauf aus?<br />
Schürhoff: Im Grunde genommen liegt die Herausforderung<br />
darin, den Preisdruck nicht<br />
eins zu eins an die Lieferanten weiter<br />
zu geben. Das würde manchen unserer<br />
Zulieferer in die Knie zwingen.<br />
Die eigentliche Spannung,<br />
die der Einkauf ausgleichen muss, ist es, den<br />
Preisdruck intelligent mit dem Leistungspotenzial<br />
der Zulieferer auszubalancieren. Unsere Lieferanten<br />
begleiten uns zwei Jahre durch die Entwicklungsphase,<br />
dann sieben Jahre in der Serienproduktion.<br />
Mit der Ersatzteilversorgung sind es<br />
schlussendlich insgesamt 15 Jahre. Vom Kunden<br />
bis zum Zulieferer sind wir alle in der Lieferkette<br />
darauf angewiesen, dass das Preisniveau und die<br />
Leistungsanforderungen auf einem Level sind, der<br />
es ermöglicht, kurzfristige Kostenziele zu erreichen<br />
aber gleichzeitig langfristige Entwicklungspotenziale<br />
zuzulassen. Sonst verliert die deutsche<br />
Automobilindustrie Ihre Zukunft.<br />
Wie wählen Sie Ihre Lieferanten aus?<br />
Schürhoff: Da muss zwischen dem Einkauf von<br />
Rohmaterialien und dem Einkauf von Zeichnungsteilen<br />
unterschieden werden. Gemeinsam<br />
haben beide Gruppen, dass die Anzahl der Anbieter<br />
und deren Kapazitäten begrenzt sind.<br />
Dementsprechend ist unsere Einkaufsabteilung<br />
nach Materialgruppen geclustert,<br />
damit sie die Marktbasis differenziert<br />
Bild: Kathrin Irmer<br />
34 06 / <strong>2012</strong>
angehen kann. Wir verfolgen die Strategie,<br />
mit Key-Lieferanten Partnerschaften zu<br />
entwickeln. Dazu gehört ein aktives Portfolio-Management<br />
pro Materialgruppe. Um<br />
uns abzusichern, können wir auf zusätzliche<br />
Lieferanten zurückgreifen, die die Lieferungen<br />
kurzfristig übernehmen könnten.<br />
Wie stark ist Ihre Verhandlungsposition?<br />
Schürhoff: Unsere Verhandlungsposition<br />
gegenüber den Lieferanten wird wesentlich<br />
von unseren internen Prozessen bestimmt.<br />
Wir müssen auf jeden Fall alle am gleichen<br />
Strang ziehen. Bei uns geht es nicht um den<br />
reinen Preiskampf, sondern wir müssen<br />
uns als Unternehmen Freiheitsparameter<br />
auf dem Markt erarbeiten. Dazu gehört,<br />
dass die Entwicklungsabteilung, die den<br />
Prozess sehr frühzeitig und sehr lange begleitet,<br />
auch hinter dem Einkauf steht. Dass<br />
sie sich dem Einkaufsgedanken in diesem<br />
Sinne anschließt. Und das gleiche gilt auch<br />
für die Produktion und den Vertrieb. Nur<br />
so können wir die Lieferkette so gestalten,<br />
dass sie uns allen zum Vorteil reicht.<br />
Also Einbindung anderer von Anfang an?<br />
Schürhoff: Wir arbeiten auf jeden Fall daran,<br />
aber den Idealfall haben wir auch bei<br />
Fehrer noch nicht vollkommen durchgesetzt.<br />
Ich investiere viel Zeit, um diese Zusammenarbeit<br />
nach vorne zu bringen,<br />
denn nur so können wir das Maximale für<br />
das Unternehmen erreichen. Aber auch bei<br />
uns kommt es vor, dass eine Abteilung<br />
schon mal vor der Abstimmung mit dem<br />
Einkauf ihren Lieferanten für einen bestimmten<br />
Bedarf vorsieht. Um dies zu vermeiden,<br />
wird der Einkauf nun sehr früh in<br />
die Bedarfsdefintion involviert.<br />
Ist Qualität wichtiger als der Preis?<br />
Schürhoff: Mein Idealverständnis geht noch<br />
einen Schritt weiter. Wer nur nach Schnäppchen<br />
schaut und dann feststellt, dass er das<br />
gar nicht verwenden kann, hat, statt Einsparungen<br />
zu erzielen, Geld verschwendet. Die<br />
wichtigste Frage ist: Brauche ich es überhaupt?<br />
Wenn ich die Frage in den Griff bekomme,<br />
kann ich die höchste Einsparung<br />
erzielen. Das heißt, die Grundüberlegung<br />
muss sein: Ist dieses Teil notwendig und –<br />
wenn ja –, in welcher Ausführung benötigen<br />
wir es. Haben wir die Anforderungen<br />
an das Produkt richtig definiert, dann finden<br />
wir auch den geeigneten Lieferanten<br />
dafür. Erst danach kommt die Frage nach<br />
dem Qualitätsniveau und wir können in die<br />
Wertanalyse einsteigen. Mit diesem Prozess<br />
sind die Einsparungsmöglichkeiten enorm.<br />
Sie begleiten auch Ihre Kunden in der<br />
Entwicklung. Wie wirkt sich das aus?<br />
Schürhoff: Ja, wir begleiten den sogenannten<br />
Simultaneous Developement Process<br />
und sind in diesem Entwicklungsprozess<br />
des Fahrzeugherstellers für unseren Lieferumfang<br />
mit einbezogen. Deshalb müssen<br />
wir sehr flexibel sein und beispielsweise<br />
Änderungen an Bezügen und Schaumteilen<br />
kurzfristig umsetzen. Deshalb binden wir<br />
unsere Key-Lieferanten auch frühzeitig in<br />
diese Prozesse mit ein.<br />
Auf welchen Märkten beziehen Sie Ihre<br />
Rohstoffe und Teile?<br />
Schürhoff: Es gibt viele Produkte, die sich<br />
auf wenige, große Chemie-Lieferanten verteilen,<br />
für die es keine Alternative gibt. Aber<br />
auch im Bereich Innenraum-Design werden<br />
oftmals Lieferanten seitens des Kunden vorgegeben,<br />
wenn wir beispielsweise nur ein<br />
bestimmtes Leder einsetzen dürfen. Daneben<br />
gibt es aber auch viele Bauteile, bei deren<br />
Beschaffung wir relativ frei sind und<br />
nach der besten Lösung suchen. In solchen<br />
Fällen schauen wir sowohl auf Bezugsquellen<br />
aus Low Cost Countries als auch auf<br />
deutsche Hersteller. Es gibt hierzulande Teile,<br />
bei denen die Qualität der Rohmaterialien<br />
in Verbindung mit dem Preis unschlagbar<br />
ist, da kommt kein Low-Cost-Country<br />
dagegen an. Jeder Bedarf wird bei uns global<br />
angefragt, wobei wir uns auf interessante<br />
Beschaffungsmärkte, wie Osteuropa, Südostasien<br />
und Mittelamerika als Low-Cost-<br />
Countries, beschränken.<br />
Wie bleiben Sie weiterhin so erfolgreich?<br />
Schürhoff Am wichtigsten ist, sich klar zu<br />
darüber zu sein, was man will, was die Herausforderungen<br />
sind und welche Trends<br />
sich an den Märkten herausbilden. Für<br />
mich kann dann die Strategie des Einkaufs<br />
nur mit einem effektiven, breit ausgerichteten<br />
und engagierten Team, also einer eingeschworenen<br />
Gemeinschaft, umgesetzt<br />
werden. Dabei vertraue ich auf junge Leute<br />
ebenso wie auf erfahrene Einkäufer. Ein<br />
Team, das im Umfeld von sich stets verändernden<br />
Marktbedingungen für Kontinuität<br />
und Erfolg sorgt.<br />
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Kathrin Irmer<br />
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<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
Guter Rat – aber von wem?<br />
Auswahl des richtigen Partners für die Optimierung des Einkaufs<br />
Beratungsfirmen gibt es wie Sand am Meer. Doch den passenden externen Partner zu<br />
finden, um die Wertschöpfung im Unternehmen zu erhöhen und die Supply Chain zu<br />
verbessern, endet oftmals in einem Dilemma.<br />
Beratungsfirmen können<br />
mit externen Know-how<br />
neue Ideen in ein<br />
Unternehmen bringen.<br />
Doch die Entscheidung,<br />
welcher Partner dafür<br />
passend ist, fällt nicht<br />
immer leicht.<br />
Die Frage nach der Auswahl des richtigen<br />
Beratungspartners für Einkauf und Supply<br />
Chain Management hat zunächst mit<br />
der Evolution dieser Funktionen zu tun.<br />
Unternehmen agieren heute in hochgradig volatilen,<br />
wettbewerbsintensiven und von zahlreichen externen<br />
Faktoren beeinflussten Märkten. Die damit verbundene<br />
Komplexität wird durch die globale Verflechtung, enge<br />
Integration der Supply Chains und eine stetig abnehmende<br />
Wertschöpfungstiefe noch wesentlich verstärkt.<br />
In diesem Umfeld wandelt sich das Aufgabenspektrum<br />
des Einkaufs. Ging es noch vor wenigen Jahren vor allem<br />
um Kostensenkung und den Aufbau unterbrechungsfreier<br />
Lieferketten, geht es heute um ein quantitativ<br />
und qualitativ anderes Spektrum an<br />
Herausforderungen. Dazu zählt die Gewährleistung der<br />
Versorgungssicherheit in knappen, preisvolatilen und<br />
vor allem geopolitisch instabilen Rohstoffmärkten, die<br />
Absicherung der Technologiewechsel- und Substitutionsstrategien,<br />
die Beherrschung komplexer Finanzierungsprozesse<br />
in der Supply Chain, Souveränität in Risikomanagement-Methoden,<br />
Schutz vor konjunkturellen<br />
Schocks oder die enge Kooperation mit Forschung und<br />
Produktion. Bereits heute, vor allem aber in den kommenden<br />
Jahren, wird sich der Einkauf auch verstärkt mit<br />
steuerlichen, rechtlichen und Compliance-Themen auseinandersetzen<br />
müssen, die in dem Maße, in dem sich<br />
auch die Einkaufsorganisation internationalisieren wird,<br />
kritisch werden. Müßig zu sagen, dass auch die Veränderungsgeschwindigkeit<br />
dabei stetig an Tempo gewinnt.<br />
Diese enorme Komplexität ist ein wesentlicher<br />
Grund für den Aufstieg der Spezialberatungen im Einkauf,<br />
den wir in den letzten Jahren erlebt haben – ihr<br />
zunehmender Erfolg im Wettbewerb um Kundenbudgets,<br />
ihre wachsende Attraktivität für talentierte Mitarbeiter<br />
und ihre immer häufigere Präsenz auf dem Siegertreppchen,<br />
wenn es um besonders innovative<br />
Lösungskonzepte geht. Die Vielschichtigkeit und Tiefe<br />
der Anforderungen bedeutet, dass die Berater über<br />
Ressourcen und Strukturen für alle Teildisziplinen des<br />
Einkaufs verfügen müssen, spezialisierte Netzwerke<br />
aufbauen, Wissen systematisch weiterentwickeln und<br />
konsequent in den Umsetzungsprozess einspeisen<br />
müssen: Denn Erfolg im Einkauf heißt vor allem klare<br />
Bild: Fotolia; vege<br />
36 06/<strong>2012</strong>
und nachvollziehbare Beeinflussung des Unternehmensergebnisses.<br />
Es liegt auf der Hand, dass diese Aufgaben mit<br />
einer einzelnen spezialisierten Practice kaum zu schultern<br />
sind und spezialisierte Unternehmensberatungen, die das<br />
gesamte Spektrum der Einkaufsthemen, von der Strategieentwicklung<br />
bis zur operativen Umsetzung, abdecken können,<br />
hier einen Vorteil gegenüber den Generalisten haben.<br />
Generalisten oder Einkaufsspezialisten<br />
Darüber hinaus verweist der Erfolg und die steilere Lernkurve<br />
der Spezialisten auf den Kern ihres durchaus risikoreichen<br />
Ansatzes: Wenn sie im Premiumsegment des Beratungsmarktes<br />
bestehen wollen, müssen sie in ihrem<br />
Fachgebiet Ausnahmeergebnisse bringen. Mit der Spezialisierung<br />
setzen sie alles auf eine Karte. Schaffen sie es dennoch<br />
nicht, nachweislich besser als die Generalisten abzuschneiden,<br />
gibt es schlicht keinen Grund, sie zu engagieren.<br />
Heißt es also, dass die spezialisierten Einkaufsberater<br />
grundsätzlich die bessere Wahl sind? Das ist mitnichten der<br />
Fall. Denn fast alle Spezialberatungen verfügen in der Regel,<br />
aufgrund ihrer starken Fokussierung und ihrer lokalen<br />
Schwerpunkte, über eine überschaubare Größe und über<br />
keinen globalen Footprint. Dieser ist aber unverzichtbar,<br />
um den Anforderungen international agierender Unternehmen<br />
gerecht zu werden und neue Märkte außerhalb der<br />
angestammten Region zu erschließen. Eine konsequente<br />
Internationalisierung und Präsenz in allen relevanten Beschaffungsregionen<br />
der Welt aus eigener Kraft umzusetzen,<br />
würde die meisten Spezialberatungen schlicht überfordern.<br />
Dafür fehlen ihnen strukturelle, finanzielle und auch kulturelle<br />
Voraussetzungen. Der Aufbau komplexer Strukturen<br />
würde auch den Charakter einer flexiblen Einheit mit kurzen,<br />
effizienten Entscheidungswegen und damit die spezifischen<br />
Wettbewerbsvorteile verwässern. Hinzu kommt,<br />
dass die Optimierung des Einkaufs immer häufiger in umfassende<br />
Transformationsprojekte eingebettet ist, die in aller<br />
Regel multidisziplinär und global ausgelegt sind und<br />
deshalb auch langfristig die Domäne der Big Player bleiben<br />
werden – denen aber wiederum das Know-how und die<br />
Umsetzungsstärke der Spezialisten fehlt.<br />
Eine erfolgversprechende Strategie, um diesem scheinbaren<br />
Dilemma zu entkommen, ist ein Ansatz, der in der<br />
Industrie seine Entsprechung in der Plattformstrategie findet.<br />
Dabei schließt sich eine Spezialberatung einem Global<br />
Player, etwa einem internationalen Dienstleistungskonzern<br />
oder einer globalen Prüfungsgesellschaft an, um seine<br />
breite Infrastruktur, internationale Präsenz und Ressourcen<br />
zu nutzen und auf zusätzliche Kompetenzen, insbesondere<br />
bei den für den Einkauf essenziellen steuerlichen<br />
und rechtlichen Themen, zugreifen zu können. Zugleich<br />
werden die eigenen Stärken, gut funktionierende Strukturen,<br />
Beratungsansätze und auch eingespielte Teams, weiterhin<br />
im Markt angeboten. Eine solche Kombination eröffnet<br />
neue Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz,<br />
Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
■<br />
Autor<br />
Sven T. Marlinghaus,<br />
Partner und Head of Strategic Sourcing &<br />
Procurement, Germany/Switzerland,<br />
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Fazit<br />
Was bedeutet das nun<br />
konkret für die Auswahl<br />
eines Beratungspartners<br />
im Einkauf? Für<br />
hochspezialisierte, lokale<br />
Fragestellungen<br />
werden Spezialberater<br />
weiterhin und zu Recht<br />
attraktiv bleiben. Mit<br />
steigender Komplexität,<br />
Multidisziplinarität<br />
und globaler Ausrichtung<br />
der Einkaufs- und<br />
SCM-Projekte werden<br />
Plattformlösungen jedoch<br />
die passendere<br />
Wahl sein. Natürlich<br />
wird auch das klassische<br />
Modell der großen<br />
Generalisten Bestand<br />
haben – aber es gerät<br />
zusehends unter Druck<br />
und muss erst überzeugende<br />
Antworten auf<br />
die neuen Anforderungen<br />
im Markt für Einkaufsberatung<br />
finden.<br />
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Mythen im E-Procurement<br />
Outsourcing von Beschaffungsprozessen nicht immer die beste Wahl<br />
Für Unternehmen wird die Auslagerung bestimmter Segmente aus der Beschaffung ein immer<br />
wichtigeres Instrument zur Optimierung ihrer Prozesse. Wenn allerdings die klare Strategie fehlt oder<br />
unrealistische Erwartungen bestehen, können sich die Bemühungen letztendlich negativ auswirken.<br />
In der Branche kursieren zahlreiche Missverständnisse und Vorurteile<br />
– keine guten Voraussetzungen für den Start einer erfolgreichen<br />
Prozessauslagerung. Im Folgenden wird mit den gängigen Mythen<br />
rund um das Thema Outsourcing in der Beschaffung aufgeräumt.<br />
Die Reduzierung der Personalkosten bringt<br />
1<br />
die größte Einsparung<br />
Zwar führen Optimierungen der Personalkosten durch Konsolidierung<br />
und Skaleneffekte zu Ersparnissen, der größere Gewinn<br />
wird aber über die Reduktion der <strong>Ausgabe</strong>n generiert. Grundvoraussetzungen<br />
hierfür sind fundierte Kenntnisse des Versorgungsmarkts,<br />
der Warengruppen und eine hervorragende Aufstellung<br />
der Beschaffungsprozesse. Auch mit Hilfe von Service-Anbietern<br />
aus dem Segment der Beschaffungsauslagerung lassen sich signifikante<br />
Einsparungen erzielen welche mit den limitierten, unternehmenseigenen<br />
Ressourcen oft nicht zu bewerkstelligen sind. Dies<br />
gilt im Besonderen für nicht betreute Warengruppen. Außerdem<br />
liefern Service-Anbieter zu geringeren Kosten größere Effizienz,<br />
da sie Prozesse global vereinheitlichen und standardisieren können.<br />
Auf diese Weise entstehen zusätzliche Kapazitäten die für<br />
strategische Initiativen genutzt werden können, wovon die gesamte<br />
Wertschöpfungskette des Einkaufs profitiert.<br />
4<br />
Beschaffungsauslagerung führt zum Kontrollverlust in Sachen<br />
Strategie und Prozesse<br />
Bei einer erfolgreichen Auslagerung der Beschaffung sind die Service-Anbieter<br />
optimal in das Unternehmen integriert. Angefangen<br />
von den strategischen Zielen bis hin zur operativen Unternehmenskultur<br />
fungieren sie sozusagen als virtuelle Verlängerung des<br />
unternehmenseigenen Einkaufs. Um weiterhin die Kontrolle über<br />
alle Aspekte der Beschaffung zu behalten, kann das Unternehmen<br />
außerdem folgende Initiativen starten:<br />
■ Eine genaue Bestimmung von Subprozessen und Warengruppen<br />
die ausgelagert beziehungsweise im Hause verbleiben sollten.<br />
■ Ein starkes Projekt-Management während der Transition, eine effiziente<br />
Steuerung sowie Change Management erhöhen den Erfolg.<br />
■ Die Entwicklung von angemessenen Service-Levels und Metriken,<br />
abgestimmt auf die Geschäftsziele, schafft nachhaltige Effizienz.<br />
Neue Technologie-Plattformen sind<br />
5<br />
der Schlüssel zum Erfolg<br />
Im Zuge der Beschaffungsauslagerung lernt ein Unternehmen Technologien<br />
auf intelligente Weise zu nutzen. Zum Beispiel kann die<br />
Nutzung zusätzlicher, gezielter Software, den Austausch der kom-<br />
Die Auslagerung des Einkaufs generiert Ersparnisse<br />
2<br />
ausschließlich über Preisreduzierungen<br />
Preisverhandlungen mit Lieferanten stellen für das Unternehmen<br />
natürlich ein erhebliches Einsparungspotenzial dar. Daneben gibt<br />
es aber auch Hebel zur Kostenreduktion, die nicht über den Preismechanismus<br />
funktionieren. Vielmehr geht es hierbei um wiederholbare<br />
und konforme Prozesse und Metriken, welche die<br />
Prozess-Performance über die Source-to-Pay-Kette widerspiegeln.<br />
Intelligente und aufeinander abgestimmte Prozesse verbessern<br />
nicht nur die Einhaltung von Compliance-Richtlinien<br />
im Unternehmen, sondern tragen explizit zur Kostenreduktion<br />
bei, weil das Bedarfsmanagement effizienter arbeitet. Umgekehrt<br />
kann beispielsweise die Nicht-Einhaltung von Verträgen,<br />
die Nutzung nicht-gelisteter Lieferanten oder das<br />
bestellen von Waren außerhalb des Warenkorbs zu einem<br />
Verlust von Ersparnissen in Höhe von 30-40 % führen.<br />
Der Einkauf von direkten Materialien<br />
3<br />
kann nicht ausgelagert werden<br />
Während Funktionen wie beispielsweise das Lieferantenbeziehungs-Management<br />
durchaus im Unternehmen verbleiben<br />
sollten, gibt es eine große Anzahl von direkten Einkaufsaktivitäten,<br />
die erfolgreich abgekoppelt und ausgelagert<br />
werden können. Dazu zählen Funktionen wie die Bedarfsplanung,<br />
das Forecasting, <strong>Ausgabe</strong>n- und Rohstoffpreisanalysen<br />
sowie der transaktionale Einkauf.<br />
38 06 / <strong>2012</strong>
<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
pletten Plattform unnötig machen. Typischerweise haben Unternehmen<br />
bereits ERP-Plattformen, deren Funktionsumfang aber nur<br />
suboptimal genutzt wird. Während bestimmte Unterprozesse wie<br />
der Contract-Workflow oder eRFX zwar neue Werkzeuge benötigen,<br />
um beispielsweise die Compliance und das <strong>Ausgabe</strong>nmanagement<br />
effektiver zu gestalten, so müssen nicht zwangsläufig neue,<br />
teure Systeme eingesetzt werden. Eine Vielzahl von kosteneffizienten<br />
Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) sind hierfür passend.<br />
Es geht nur um die Auslagerung von einfachen,<br />
6<br />
transaktionalen Tätigkeiten<br />
Der Umfang der Beschaffungsauslagerung bewegt sich weg von<br />
der transaktionalen Kreditorenbuchhaltung hin zu einem strategischen<br />
Fokus rund um das Thema ‚Source-to-Pay‘. Die moderne<br />
Sicht auf das Outsourcing bezieht vor allem in etablierten Outsourcing-Partnerschaften<br />
wertschöpfende<br />
Bereiche mit ein,<br />
wie z.B. <strong>Ausgabe</strong>nanalysen und<br />
das Management des Vertragslebenszyklus<br />
sowie der Lieferantenbeziehung.<br />
Kennzeichen<br />
eines intelligenten Unternehmens<br />
ist dessen Fähigkeit, einen<br />
ganzheitlichen Blick auf das<br />
Unternehmen zu haben und<br />
Prozess-Silos dort einzureißen,<br />
wo sie zu Einnahmeverluste<br />
führen können. Zukunftsorientierte<br />
Unternehmen setzen dabei<br />
häufig auf Service-Anbieter<br />
die verschiedene Aspekte der<br />
Beschaffung integrieren um damit<br />
von ‚End-to-End‘-Prozessen<br />
zu profitieren.<br />
nen kontinuierlich die Zufriedenheit der Interessensgruppen und garantieren<br />
eine schnelle Reaktion bevor Probleme eskalieren.<br />
Auch wenn die Auslagerung von Beschaffungsprozessen einen erheblichen<br />
Mehrwert für Unternehmen bieten kann, ist das volle Potenzial<br />
dieser Strategie noch nicht ausgeschöpft. Zum Teil liegt das<br />
an den beschriebenen Missverständnissen. Damit das Outsourcing<br />
den größtmöglichen Effekt erzielen kann, müssen die Beschaffungsfunktionen<br />
intelligenter, agiler und effektiver werden.<br />
■<br />
Autor<br />
Stephan Göppert,<br />
Vice President Germany, Genpact<br />
Bild: lassedesignen-Fotolia<br />
Interne Interessensgruppen<br />
und Lieferanten<br />
7<br />
gleichzeitig zufriedenzustellen,<br />
ist schwierig<br />
Eine wichtige Eigenschaft des<br />
Unternehmens ist es, auf Anliegen<br />
der Interessensgruppen<br />
schnell zu reagieren und die richtigen<br />
Einzelpersonen, Abteilungen<br />
und Geschäftsbereiche für<br />
die Problemlösung zusammenzubringen.<br />
Etablierte Einkaufsstrukturen<br />
nutzen effiziente Steuerungsmechanismen,<br />
die<br />
etwaiger Unzufriedenheit zwischen<br />
internen Interessensgruppen<br />
und Lieferanten entgegenwirken.<br />
Viele Unternehmen<br />
nutzen Konzepte wie einen ‚Einkaufs-Helpdesk‘<br />
mit einem Eskalationsmechanismus,<br />
um Probleme<br />
mit den ausgelagerten<br />
Einkaufsorganisationen zu vermeiden<br />
und Konflikten vorzubeugen.<br />
Mithilfe von Kennzahlen<br />
überwachen Einkauforganisatio-
MESSEN SPS IPC DRIVES<br />
Showroom der Automation<br />
Messe SPS IPC Drives <strong>2012</strong>: Produkte und Innovationen<br />
Jährlich treffen sich die Anbieter von Automatisierungslösungen, um ihre neuesten<br />
Innovationen und Produkte dem Fachpublikum zu zeigen. Das reicht von Komponenten<br />
bis hin zu kompletten Systemen und integrierten Automatisierungslösungen.<br />
Die Aussichten für die vom 27. – 29.11.<strong>2012</strong><br />
in Nürnberg stattfindende SPS IPC Drives<br />
sind bestens. Mehr als 1 400 Aussteller<br />
werden in zwölf Messehallen ihre Innovationen,<br />
Produkte und Lösungen aus dem Bereich<br />
der elektrischen Automatisierung präsentieren. Die<br />
Fachmesse ist Plattform für den Austausch zwischen<br />
Hersteller und Kunden, bietet Kontakte mit hohem<br />
fachlichem Niveau.<br />
Die Automatisierungs<strong>technik</strong> dringt heute auch in<br />
immer mehr Bereiche außerhalb der industriellen Produktion<br />
vor. Immer neue Prozesse und Verfahren verlangen<br />
unkonventionelle Ansätze für die Automatisierung,<br />
während die rasante Entwicklung in der<br />
Informations- und Kommunikations<strong>technik</strong> ständig<br />
neue, leistungsfähigere Plattformen auch für die Automatisierungs<strong>technik</strong><br />
vorstellt. Während früher Geräte<br />
und Systeme der Schwerpunkt der Automatisierungs<strong>technik</strong><br />
waren, sind heute Lösungen gefragt. Lösungen<br />
lassen sich oft aus angrenzenden Bereichen ableiten.<br />
Dazu stellen die Messe SPS IPC Drives und der dazugehörende<br />
Kongress das Know-how für die erfolgrei-<br />
SPS IPC Drives<br />
Messe<br />
Die SPS IPC Drives ist Europas führende Fachmesse<br />
für elektrische Automatisierung. Vom 27. – 29.11.<strong>2012</strong><br />
treffen sich die Automatisierungsanbieter aus aller<br />
Welt in Nürnberg. Informieren Sie sich hier über Produkte,<br />
Innovationen und Trends der Branche. Messe<br />
und Kongress bieten Ihnen die perfekte Plattform für<br />
die Suche nach den richtigen Lösungen für Ihre Automatisierungsaufgaben.<br />
Die Messe ist von 9-18 Uhr<br />
geöffnet, am 29.11.<strong>2012</strong> bis 17 Uhr. Im Vorfeld der<br />
Veranstaltung können sich Fachbesucher für eine<br />
kostenlose Tageskarte registrieren. Mehr unter:<br />
www.mesage.de/sps<br />
Neue Lösungen und Innovationen für die Automatisierungswelt –<br />
das ist das Programm auf der Messe SPS IPC Drives.<br />
40 06 / <strong>2012</strong>
MESSEN SPS IPC DRIVES<br />
SPS IPC Drives<br />
Kongress<br />
Erstmalig dieses Jahr sind Trendsession<br />
und Keynotes des Kongresses für alle<br />
Messebesucher der SPS IPC Drives kostenfrei<br />
zugänglich. Am Dienstag, den 27.<br />
November bieten zwei Keynotes zu<br />
‚Technologiewandel intelligent gestalten‘<br />
und ‚Vom Internet der Dinge zur<br />
Smart Factory - Auf dem Weg zur 4. industriellen<br />
Revolution‘ innovative Ansätze<br />
zu diesen Themen. Hierbei wird die<br />
elektrische Automatisierungs<strong>technik</strong> als<br />
Ursprung des stetigen Technologiewandels<br />
von Dr. Thomas Bürger von Bosch<br />
Rexroth dargestellt sowie die Veränderungen<br />
der modernen Kommunikation<br />
durch die Industrie 4.0 von Prof. Dr.-Ing.<br />
Detlef Zühlke vom Deutschen Forschungszentrum<br />
für künstliche Intelligenz<br />
untersucht. Eine Trendsession am<br />
Mittwoch, den 28. November bietet<br />
neue Überlegungen zur nachhaltigen<br />
Automatisierung. Unter Leitung von<br />
Prof. Walter Schumacher von der TU<br />
Braunschweig wird über die Analyse der<br />
Versorgung mit Rohstoffen, sowie deren<br />
Recycling, zukunftssichere Konstruktionen<br />
und nachhaltige Betriebsführung<br />
durch Automatisierung diskutiert.<br />
che Umsetzung neuer Projekte vor. Moderne Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien haben die<br />
postulierte Vision des Internets der Dinge zur Realität werden<br />
lassen. Die digitale Veredelung von Produktionseinrichtungen<br />
und Produkten ermöglicht es, Daten aus dem<br />
physischen Produktionsumfeld zu sammeln und diese mit<br />
netzbasierten Diensten zur Verfügung zu stellen. Die Verwendung<br />
offener und internetbasierter Standards für diesen<br />
Austausch von Informationen verspricht eine nie dagewesene<br />
Integration der realen Produktionsumgebung und<br />
ihrem digitalen Abbild.<br />
Im Fokus der Messe steht auch weiterhin das Thema<br />
Energie-Effizienz. Neben Neuprodukten präsentieren viele<br />
Aussteller auch Life-Cycle-Lösungen und nutzbringende<br />
Tools zur Geschäftsprozessoptimierung. Davon können<br />
Unternehmen, die ihre Effizienz in der Produktion steiegrn<br />
wollen, weiter profitieren. Das Angebot an Automatisierungslösungen<br />
zum Energiesparen ist vielfältig und die<br />
Messe SPS IPC Drives zeigt auch in diesem Jahr die neuesten<br />
Innovationen aus diesem Bereich.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
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06/<strong>2012</strong><br />
41
MESSEN E-WORLD<br />
Boom-Thema ‚smart energy‘<br />
Energie-Effizienz und Energiewende im Blickpunkt<br />
Vom 5. bis 7. Februar 2013 findet die 13. E-world energy & water in Essen statt. Das Wachstum der Fachmesse<br />
ist seit Jahren ungebrochen – vor allem auch Dank der positiven Entwicklung neuer Geschäftsansätze, die<br />
stark durch mittelständische Unternehmen geprägt sind.<br />
Das Schlagwort der ‚Energieeffizienz‘<br />
steht oftmals im Fokus der<br />
neuen Ansätze der Messeaussteller.<br />
Im Kern geht es dabei um die<br />
Frage, wie Energie heutzutage noch effizienter<br />
in kleinen Gewerbebetrieben, mittelständischen<br />
Unternehmen und großindustriellen Produktionsstätten<br />
genutzt werden kann. Hierzu<br />
gibt es verschiedenste Strategien und Konzepte,<br />
die im Rahmen der E-world präsentiert werden.<br />
Vor allem in der erstmals im Rahmen der<br />
Fachmesse genutzten Messehalle 4 rücken viele<br />
Unternehmen ihr Engagement im Bereich der<br />
Energieeffizienz und den damit engverbundenen<br />
Zukunftsthema Smart Metering, Hausautomation,<br />
Elektromobilität und den erneuerbaren<br />
Energie im Allgemeinen in den Mittelpunkt ihrer<br />
Messepräsenz ‚smart energy‘. „Das Tempo,<br />
in dem neue Konzepte und konkret fassbare<br />
Geschäftsideen im smart energy Sektor vorgestellt<br />
werden, ist beeindruckend. Deshalb haben<br />
wir auch dieses Thema ‚smart energy‘ in der<br />
Themenhalle ‚smart energy‘ auf rund 3 000<br />
Quadratmetern gebündelt und gegenüber dem<br />
Vorjahr vergrößert“, so die Veranstalter. Über<br />
70 Aussteller werden dort effiziente Anwendungstechnologien<br />
zu den Schwerpunkten<br />
Smart Grids, Smart Meter, Speichertechnologien<br />
und vernetzte Haus<strong>technik</strong> zeigen.<br />
Weitere innovative Dienstleistungsmodelle<br />
und Lösungsansätze werden darüber hinaus<br />
auf drei weiteren Sonderflächen der E-world<br />
Bild: con|energy agentur<br />
E-world energy & water<br />
Begleitender Kongress<br />
Nicht nur im Bereich der Ausstellung<br />
der E-world können interessante Konzepte<br />
und Lösungsansätze entdeckt<br />
werden. So geben über 200 Experten<br />
der Energie- und Wasserwirtschaft ihr<br />
Wissen in dem parallel zur E-world<br />
durchgeführten Fachkongress weiter.<br />
Die Themen der 25 parallel zur eigentlichen<br />
Messe durchgeführten Konferenzen<br />
im Kongress der E-world energy &<br />
water. Die Themen aller Konferenzen<br />
können unter www.e-world-2013.com<br />
abgerufen werden.<br />
Elektromobiltät und smart energy sind wieder<br />
große Themen auf der E-world 2013 in Essen.<br />
vorgestellt. Dem Energiecontracting in allen<br />
seinen Facetten widmen sich die Aussteller des<br />
‚Contracting Points‘, der auch dieses Jahr unter<br />
der Schirmherrschaft des Verbandes für Wärmelieferung<br />
steht. Auf der Gemeinschaftsfläche<br />
‚Junge innovative Unternehmen‘ werden<br />
hingegen, gefördert durch das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie, bereichsübergreifend<br />
richtungsweisende Neuentwicklungen<br />
junger Unternehmen<br />
präsentiert.<br />
Energiewende als Zukunftsthema<br />
Mit dem ‚Forum Energiewende‘ haben die Veranstalter<br />
der E-world bereits <strong>2012</strong> auf veränderte<br />
Anforderungen an die Energiebranche reagiert<br />
und mit dem Gemeinschaftsstand eine Plattform<br />
für die mit der Umsetzung befassten Akteure geschaffen.<br />
Hier werden Antworten auf die Fragen<br />
„Wie kann die Zukunft der Energieversorgung in<br />
Deutschland und Europa gesichert werden?“,<br />
„Welche Veränderungen und neue Entwicklungen<br />
in den Bereichen Erzeugung, Transport,<br />
Speicherung, Einsparung und Effizienz sind notwendig<br />
oder absehbar?“, „Wie können Beteiligte<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft<br />
zusammenarbeiten, um schnell eine zukunftssichere<br />
Energieversorgung zu verwirklichen?“<br />
gesucht.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
42 06/<strong>2012</strong>
TECHNIK THEMEN<br />
TECHNIK-THEMEN<br />
Kraftpakete aus dem Baukasten Seite 44<br />
Lkw werden immer windschnittiger Seite 48<br />
Elektronisches Schichtbuch Seite 50<br />
Transparenz in Kanban-Prozessen Seite 52<br />
Dichtring reduziert Leckrate Seite 54<br />
Gläserne Immobilie statt Blackbox Seite 56<br />
Richtige Schlauchauswahl leicht gemacht Seite 58<br />
Interview: Lasern nach Maß Seite 60<br />
Produkte<br />
ab Seite 63<br />
Bild: Rittal<br />
06/<strong>2012</strong><br />
43
TECHNIK AUTOMATISIERUNG<br />
Elegante Kraftpakete<br />
aus dem Baukasten<br />
Tragarmsysteme für die Schnittstelle Mensch-Maschine<br />
Neuentwicklungen bei Tragarmsystemen für die Maschinenbedienung zeigen,<br />
dass das Innovationspotenzial an der Schnittstelle Mensch-Maschine noch lange nicht<br />
ausgeschöpft ist. Was sich aktuell auf dem Markt tut, zeigt Rittal mit seiner Neuentwicklung<br />
der Tragarmsystem-Plattform 60/120/180.<br />
Die neue Entwicklung des Gehäuse- und<br />
Schaltschrankspezialisten Rittal ermöglicht<br />
ein durchgängiges Baukastensystem<br />
für die Schnittstelle Mensch-Maschine.<br />
Damit steht dem Anwender erstmalig einheitliche<br />
Funktions-, Montage- und Projektierungslösungen in<br />
einem Design zur Verfügung.<br />
Die Anforderungen an Tragarmsysteme, die als ergonomische<br />
Verbindung zwischen Maschine, Bediengerät<br />
und Personal dienen, steigen ständig. Denn zu einer effizienten<br />
Lösung gehört mehr als ein ermüdungsfreies und<br />
sicheres Arbeiten. Typische Anforderungen von Maschinen-<br />
und Anlagenbauern an Tragarmsysteme sind etwa<br />
individueller Aufbau, formschönes, einheitliches Design<br />
über einen breiten Lastbereich, schnelle Montage, leichte<br />
Ausrichtung des kompletten Systems sowie umlaufende<br />
Kabeleinführungsmöglichkeiten. Was sich aktuell an der<br />
Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine getan hat,<br />
zeigt ein neues durchgängiges Baukastensystem von Rittal,<br />
das dem Anwender einheitliche Funktions-, Montage-<br />
und Projektierungslösungen in einem Design bietet.<br />
Der Hersteller bringt <strong>2012</strong> ein komplett neues Tragarmprogramm<br />
in durchgängigem Design und mit einer Tragkraft<br />
von 60 bis 180 kg auf den Markt.<br />
Ein System mit drei Belastungsstufen<br />
Das neue Tragarmsystem lässt sich jetzt über die drei<br />
Belastungsstufen 60, 120 und 180 kg (bezogen auf eine<br />
Auslegerlänge von einem Meter) hinweg mit einem<br />
einheitlichen Funktions-, Montage- und Projektierungssystem<br />
realisieren. Das schließt die bisherigen<br />
CP-L- und CP-XL-Systeme mit ein und wird sie in Zukunft<br />
ablösen. Bei herkömmlichen Lösungen verteilen<br />
sich die Belastungsintervalle auf bis zu sieben unterschiedliche<br />
Tragarmsysteme, die zudem untereinander<br />
nur selten kompatibel sind – ob im Design, in der<br />
Kombination oder der Funktionalität. „Daraus resultieren<br />
Nachteile wie eine Vielzahl verschiedener Komponenten<br />
und ein steigender Beratungsaufwand“, erklärt<br />
Stefan Körner, Product Management Enclosures<br />
bei Rittal. Und erklärt weiter: „Das neue Tragarmsystem<br />
von Rittal hingegen ist durchgängig aufgebaut, es<br />
ermöglicht aufgrund seines Baukastenprinzips die passende<br />
Lösung für jede Anforderung und schafft deutliche<br />
Zeitersparnis bei Montage, Justage und im Servicefall.“<br />
Das heißt, ein Wechsel der einzelnen<br />
Komponenten, beispielsweise für eine geplante höhere<br />
Belastung, ist schnell und jederzeit möglich.<br />
Der neue Tragarm-Baukasten bietet eine Vielzahl<br />
cleverer Details. Denn der Tragarm, bestehend aus Tragprofil,<br />
Zwischengelenk und Winkelstücken, kann sowohl<br />
oben auf der Maschine als auch an einer Seitenwand<br />
montiert werden. Für die Montage stehen<br />
Wand- und Bodenbefestigungen in zwei unterschiedlichen<br />
Größen sowie flexible Aufsatz- und Wandgelenke<br />
mit horizontalem Abgang zur Verfügung. Sogar an die<br />
‚Ein-Mann‘-Montagehilfe, zum Beispiel für Wand-Anbauteile,<br />
wurde gedacht. Darüber hinaus sorgen Systemadapter<br />
für die Anpassung an die entsprechenden<br />
Querschnitte kleinerer oder größerer Tragarmprofile aus<br />
3<br />
Belastungsstufen<br />
Rittal bietet ein Tragarmsystem für Belastungsstufen<br />
bis 180 kg in einem Design mit<br />
durchgehend gleicher Funktionalität.<br />
2<br />
120 kg<br />
1<br />
3<br />
180 kg<br />
60 kg<br />
44 06 / <strong>2012</strong>
TECHNIK AUTOMATISIERUNG<br />
Bilder: Rittal<br />
Firmenporträt<br />
Rittal GmbH & Co. KG<br />
Seit der Gründung im Jahr 1961 hat sich Rittal kontinuierlich<br />
zum weltweit führenden Systemanbieter<br />
für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung,<br />
IT-Infrastruktur sowie Software und Service<br />
entwickelt. Mit insgesamt 10 000 Mitarbeitern<br />
ist Rittal das größte Unternehmen der inhabergeführten<br />
Friedhelm Loh Group, Haiger, Hessen.<br />
Mehr unter: www.rittal.de<br />
2<br />
1<br />
Bild: 01_gt_bu_qu<br />
Beste Ergonomie ist eine wesentliche<br />
Voraussetzung für ein effizientes<br />
Arbeiten an modernen Maschinen und<br />
Anlagen. Durch den umfangreichen<br />
Systembaukasten und die hohen<br />
Tragkräfte steht für nahezu jede<br />
Anforderung eine passende Lösung<br />
zur Verfügung.<br />
06 / <strong>2012</strong> 45
TECHNIK AUTOMATISIERUNG<br />
1 2<br />
1) Eine einfache Justage<br />
ist auch ohne Demontage<br />
des Systems möglich.<br />
2) Flexible Kabeleinführungs-<br />
und durchführungsmöglichkeiten<br />
erleichtern die<br />
Installation des<br />
Tragarmsystems.<br />
diesem System, wenn zum Beispiel eine höhere Last aufgenommen<br />
werden soll. So lässt sich das System entsprechend<br />
der Anforderungen der Anwender optimal auslegen.<br />
Sind etwa lange Ausleger mit hoher Stabilität gefordert<br />
zum Beispiel das ‚Tragprofil180 geschlossen‘, kann durch<br />
den ‚Systemadapter180/120‘ im vertikalen Bereich entsprechend<br />
ein kleines Tragprofil eingesetzt werden. Das<br />
wirkt optisch schöner und spart zudem Kosten.<br />
Um die gewünschte Tragkraft und Reichweite für<br />
die jeweilige Anwendung zu erzielen, stehen Tragprofile<br />
in unterschiedlichen Querschnitten und in Längen<br />
von 250, 500, 1 000 und 2 000 mm (geschlossene Version)<br />
zur Verfügung. Sie alle sind aus einem ovalen Aluminiumprofil<br />
gefertigt – auch für Lasten bis 180 kg. „Die<br />
meisten Tragarme auf dem Markt sind mit einem Vierkant-Stahlrohr<br />
ausgerüstet. Die neue Profilgeometrie ist<br />
nicht nur optisch ein ‚Hingucker‘, sondern gewährleistet<br />
auch eine deutlich höhere Stabilität hinsichtlich der in<br />
der Anwendung auftretenden Biege- und Torsionsbelastungen“,<br />
so Körner. Darüber hinaus resultieren aus dieser<br />
Konstruktion ein minimiertes Schwingungsverhalten<br />
und eine komfortablere Bedienung aufgrund der<br />
reduzierten Betätigungskräfte. Ist für eine Anwendung<br />
eine spezielle Länge über die Standardgrößen hinaus gefordert,<br />
können die Profile nach Bedarf gekürzt werden.<br />
Ein nachträgliches Gewindeschneiden ist nicht erforderlich.<br />
Kabelinstallation auch nachträglich einfach<br />
Die Tragprofile sind auch als offene Variante mit X-<br />
förmiger Geometrie erhältlich. Diese Lösung in den<br />
Längen 500, 1 000 und 2 000 mm bietet dem Anwender<br />
zwei separate Kabelkanäle in einem Profil. Damit ist es<br />
möglich, Steuerleitungen und Spannungsversorgung getrennt<br />
voneinander zu verlegen, um unerwünschte Einkopplungen<br />
zu verhindern. Abnehmbare Deckel an<br />
Winkelstücken, Kupplungen und Gelenken sorgen für<br />
einen leichten Zugang.<br />
Durch das offene Profil, das sich mit einer Kunststoffleiste<br />
optisch ansprechend und unter Einhaltung von<br />
Schutzart IP 54 verschließen lässt, kann der Anwender<br />
sogar Kabel mit konfektioniertem DVI- und VGA-Stecker<br />
jederzeit schnell und einfach installieren. Das funk-<br />
tioniert auch nachträglich, ohne dass der Anwender das<br />
Tragprofil demontieren oder gar mechanisch bearbeiten<br />
muss. Diese komplette Durchgängigkeit bei der Einund<br />
Durchführung von Kabeln macht sich gerade im<br />
Servicefall oder bei der Erweiterung von Steuerungselementen<br />
im Bediengehäuse bezahlt. Entscheidende Vorteile<br />
für den Anwender sind dabei deutliche Zeit- und<br />
Kostenersparnis. Darüber hinaus weisen die Winkelstücke<br />
ein weiteres nützliches Detail auf: Durch entsprechende<br />
Ausbrüche in den Deckeln, können beispielsweise<br />
Signalsäulen am Tragarm schnell und einfach<br />
montiert werden – ohne Bohren und Fräsen.<br />
Wie benutzerfreundlich das Baukastensystem konzipiert<br />
ist, unterstreichen zwei weitere Abläufe im Handling,<br />
die – anders als bei herkömmlichen Systemen –<br />
ganz ohne Demontage des Tragarmsystems auskommen:<br />
Die Justage bereits montierter Tragarme und die nachträgliche<br />
Begrenzung des Drehwinkels. Bei der Justage<br />
entfernt der Anwender einfach die Abdeckkappe der<br />
Tragarm-Anschlusselemente und erreicht so mit einem<br />
Schraubendreher die beiden Justierschrauben. „Das ermöglicht<br />
eine nachträgliche Ausrichtung des Tragarms<br />
innerhalb kürzester Zeit. Schief hängende Bedienpanels<br />
gehören daher der Vergangenheit an“, erklärt Körner.<br />
Ähnlich leicht ist es mit der Begrenzung der Drehwinkel.<br />
Hier erfolgt die einfache und schnelle Einstellung<br />
über eine zusätzliche Schraube im Drehkranz. Dies<br />
kann ohne Demontage des Systems erfolgen.<br />
Für mehr Speed beim Engineering sorgt zukünftig<br />
ein interaktives Online-Tool, das den Anwender bei der<br />
Konfiguration der passenden Tragarmlösung unterstützt.<br />
Der Online-Konfigurator, der kostenlos verfügbar<br />
ist, liefert einen Vorschlag für die Tragarmsystem-<br />
Auslegung, der auf die jeweilige Kundenanforderung<br />
zugeschnitten ist. Er führt den Anwender automatisch<br />
durch einzelne Abfragemasken. Je nach Auslegerlänge,<br />
Gehäusegewicht, Kabelquerschnitten und Designvorgaben<br />
schlägt das Online-Tool den optimalen Tragarmaufbau<br />
für die individuelle Anwendung vor. Dabei vermeidet<br />
die integrierte Plausibilitätsprüfung Fehler bei<br />
der Konfiguration.<br />
Autor<br />
Hans-Robert Koch, Rittal<br />
46 06/<strong>2012</strong>
An einem Antriebsstrang ziehen
TECHNIK NUTZFAHRZEUGE<br />
Nutzfahrzeug-IAA in Hannover: Alle namhaften<br />
Hersteller optimieren die Aerodynamik, um den<br />
Kraftstoffverbrauch weiter zu senken.<br />
Lkw werden immer windschnittiger<br />
Weniger Kraftstoffverbrauch und CO 2<br />
-Ausstoß<br />
Die IAA Nutzfahrzeuge in Hannover stand ganz im Zeichen von mehr Effizienz und Umweltverträglichkeit.<br />
Aerodynamik spielt in Zukunft bei der Verbrauchsreduzierung von schweren Brummis eine noch stärkere Rolle.<br />
Der Bedarf an Nutzfahrzeugen,<br />
die Güter transportieren und<br />
den Aufschwung besonders<br />
der Schwellenländer auf die<br />
Straße bringen, ist ungebrochen. Allein der<br />
Weltmarkt für schwere Lkws mit einer Nutzlast<br />
von mehr als sechs Tonnen wächst entsprechend<br />
einer McKinsey-Studie bis 2020<br />
von derzeit 125 Mrd Euro auf mehr als 190<br />
Mrd Euro Jahresumsatz. Da trifft es sich gut,<br />
dass schwere Brummis und Kleintransporter<br />
immer sparsamer und umweltfreundlicher<br />
werden.<br />
Die Möglichkeiten zur weiteren Kraftstoffeinsparung<br />
sind noch lange nicht ausgeschöpft.<br />
Neben verbesserten Motoren,<br />
mehr Elektronik und alternativen Antriebskonzepten<br />
setzen die Hersteller in<br />
Zukunft verstärkt auf die Optimierung des<br />
Strömungswiderstandes. Bei Sattelschleppern<br />
spielt in dieser Hinsicht das perfekte<br />
Zusammenspiel von Zugmaschine und<br />
Auflieger eine entscheidende Rolle. „Die<br />
Realisierung wesentlicher CO 2<br />
-Einsparungen<br />
bei schweren Nutzfahrzeugen ist in der<br />
Gesamtbetrachtung von Lkw und Trailer<br />
und hier, allem voran, im aerodynamischen<br />
Design des Gesamtfahrzeugs zu suchen.<br />
Dort liegt das größte Potenzial“, weiß Anders<br />
Nielsen, Sprecher des Vorstands von<br />
MAN Truck & Bus.<br />
Kraftstoff sparen mit Aerodynamik<br />
Bislang mussten Lkw aufgrund ihrer äußeren<br />
Gestaltung hohe Luftwiderstände überwinden<br />
und dafür je nach Streckenprofil bis<br />
zu 37 % ihres gesamten Energieaufwands<br />
aufbringen. Das kostet Kraftstoff und führt<br />
zu entsprechenden CO 2<br />
-Emissionen. Die<br />
Zukunft gehört daher Sattelzügen, die trotz<br />
konventionellen Ladevolumens einen extrem<br />
niedrigen Luftwiderstandwert auf<br />
Pkw-Niveau bieten. Die gemeinsam von<br />
MAN und dem Auflieger-Spezialisten Krone<br />
als Designstudie in Hannover präsentierte<br />
futuristische Truck-Trailer-Kombination<br />
weist den Weg in die Zukunft: Dank<br />
der ausgeklügelten Aerodynamik konsumiert<br />
das in seiner Optik einem Delfin<br />
nachempfundene Gespann laut MAN bis<br />
zu 25 % weniger Kraftstoff – bei zugleich<br />
entsprechend geringerem CO 2<br />
-Ausstoß.<br />
Die Kehrseite der Medaille: Zugfahrzeug<br />
und Trailer müssen in der Länge wachsen.<br />
Und zwar in beide Richtungen: Nach vorne,<br />
um die strömungsgünstige Fahrzeugfront<br />
mit abgerundetem Kühler zu realisieren.<br />
Und nach hinten, um den aerodynamischen<br />
Abschluss bei gleichbleibender Ladekapazität<br />
zu implementieren. Auch Nutz-<br />
48 06/<strong>2012</strong>
TECHNIK NUTZFAHRZEUGE<br />
fahrzeug-Weltmarktführer Daimler zeigte<br />
einen besonders windschnittigen Sattelzug.<br />
Der Unterschied: Die Lösung der Stuttgarter<br />
muss nicht erst auf die nächste Lkw-Generation<br />
warten, sondern lässt sich kurzfristig<br />
und mit vergleichsweise geringem<br />
Aufwand umsetzen. Dafür ist das Einsparpotenzial<br />
nicht ganz so hoch.<br />
Die Ausgangsbasis für das aufgrund seines<br />
Designs ebenfalls sehr auffällige Daimler-Gespann<br />
bilden ein neuer Mercedes-<br />
Benz Actros StreamSpace als Zugmaschine<br />
und ein Tiefkühl-Auflieger des Trailer-Spezialisten<br />
Schmitz Cargobull mit klassischer<br />
Box von 13,6 m Länge, 2,6 m Breite und 4 m<br />
Gesamthöhe. Durch gezielte Einzelmaßnahmen<br />
wie einem Anströmkörper an der<br />
Stirnwand des Trailers, der den Abstand<br />
zur Zugmaschine verringert und Seitenverkleidungen<br />
aus Kunststoff verringerten die<br />
Entwickler den Luftwiderstand um 18 %.<br />
Mit positiven Folgen für den Spritverbrauch:<br />
Denn dieser sinkt um 4,5 Prozent<br />
wie die Ingenieure von Mercedes-Benz errechnet<br />
haben. Für den Betreiber eines solchen<br />
Fernverkehrs-Sattelzuges heißt das<br />
laut Daimler: Er spart pro Jahr rund 2 000<br />
Liter Dieselkraftstoff ein. Gleichzeitig wer-<br />
Effizienter Transport<br />
Intelligente Systeme im Flottenmanagement<br />
de die Umwelt um mehr als fünf Tonnen<br />
CO 2<br />
-Emissionen pro Jahr entlastet.<br />
Neben MAN und Daimler arbeiten<br />
auch Renault und Scania an Aerodynamikkonzepten<br />
für Lkw. Allen Herstellern ist<br />
eines gemeinsam: Die endgültige Umsetzung<br />
und der Serienanlauf solch windschnittiger<br />
Lastzüge ist nicht nur von der<br />
Intelligente Systeme dienen nicht nur der<br />
genauen Positionsbestimmung und Ortung,<br />
sondern auch der Kommunikation zwischen<br />
Fahrer und Disposition sowie bei der automatischen<br />
Tourenplanung und Lkw-Navigation.<br />
Nun sind solche Systeme auch bei Sattelaufliegern<br />
und Anhängern auf dem Vormarsch.<br />
Krone Geschäftsführer Gero Schulze<br />
Isfort schätzt, dass bis 2015 bei Trailern die<br />
Telematik-Ausrüstung ab Werk von jetzt 20<br />
auf über 60 % ansteigen wird.<br />
Der Grund: Schon jetzt übernehmen Telematik-Programme<br />
wichtige Funktionen wie<br />
die Überwachung und Dokumentation temperaturgeführter<br />
Fracht oder zeichnen Daten<br />
zur Instandhaltung und Fahrzeugsicherheit<br />
auf. Mit Telematic One von T-Systems<br />
bietet Schmitz Cargobull seit kurzem eine<br />
Lösung an, die die Informationen von Truck<br />
und Trailer in einer Anwendung zusammenführt.<br />
Das vom gleichen Hersteller entwickelte<br />
Fleet4You verknüpft mehrere, ebenfalls<br />
auf Telematik basierende Applikationen<br />
zu einem einheitlichen Flottenmanagementsystem.<br />
Dieses stellt unter anderem<br />
auf einen Blick eine detaillierte Life Cycle<br />
Costs-Analyse der betriebenen Fahrzeuge<br />
zur Verfügung.<br />
Arbeit und dem Vorankommen der Designer<br />
und Ingenieure abhängig. Da für die<br />
Straßenzulassung EU-Regeln wie die Längenvorschriften<br />
neu gefasst werden müssen,<br />
ist auch die Politik gefordert. Sonst<br />
haben diese Innovationen keine Chance.<br />
Autor<br />
Hans Jürgen Jüngling<br />
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06 / <strong>2012</strong><br />
49
TECHNIK SOFTWARE<br />
Elektronisches Schichtbuch<br />
Transparente Produktionsdaten für mehr Effizienz<br />
Der Energieverbrauch ist oftmals einer der größten Kostenfaktoren. Ein elektronisches<br />
Schichtbuch kann hier den Verbrauch minimieren. Diese IT-Lösung überwacht kontinuierlich<br />
sämtliche Prozessdaten, sammelt sie und macht sie auswertbar.<br />
Das elektronische Schichtbuch<br />
Die wichtigsten Vorteile<br />
■ Vereinheitlichung aller Schichtbücher des<br />
Werkes – Abschaffung handgeschriebener<br />
Bücher<br />
■ Erstellung übersichtlicher Auswertungen<br />
mit vollständigen Daten<br />
■ Datenbestand dient als Grundlage für regelmäßige<br />
Reports und als Wissensdatenbank<br />
bspw. für Störungen<br />
■ Anpassungen an vorhandene Systeme<br />
(z. B. SAP) problemlos<br />
■ Vereinfachte und verbindlich geregelte<br />
Schichtübergaben<br />
■ Vereinbarung von Vorgaben für<br />
die nächste Schicht<br />
■ Erfassung beliebiger Prozeß- oder<br />
Produktionsdaten<br />
Beim Betrieb von Aluminiumschmelzöfen<br />
kommt es immer wieder vor, dass die großen<br />
Tore mehrmals geöffnet werden müssen und<br />
dies hat hohe Energieverluste zur Folge. Um<br />
diese Verluste zu minimieren und den Schmelzprozess zu<br />
optimieren, bietet sich zum Beispiel ein elektronisches<br />
Schichtbuch an. Diese IT-Lösung überwacht kontinuierlich<br />
sämtliche Prozessdaten, sammelt sie und macht sie<br />
auswertbar. Unterm Strich führt diese Transparenz dazu,<br />
dass mögliche Störgründe rechtzeitig erkannt und vor allem<br />
vermieden werden. Im Ergebnis wirkt sich dies positiv<br />
auf den Energieverbrauch aus.<br />
Klare Zahlen, Daten und Fakten<br />
Bei der Aluminiumschmelze müssen die Öfen mehrfach<br />
geöffnet werden, um zum Beispiel die Konsistenz<br />
der Aluminiumschmelze zu überprüfen, Stoffe hinzuzufügen<br />
oder um Schlacken zu entfernen. Die Anzahl<br />
der Öffnungen muss jedoch auf ein Mindestmaß reduziert<br />
werden, um den Energieverlust, der jedes Mal<br />
enorm ist, deutlich zu reduzieren. Insbesondere sind<br />
solche Öffnungen zu vermeiden, die aufgrund eines<br />
Fehlers erfolgen, der vermeidbar gewesen wäre. Um<br />
Problemen auf die Spur zu kommen, bietet sich in einem<br />
ersten Schritt das ‚Elektronische Schichtbuch‘ an.<br />
In ihm können sämtliche relevanten<br />
Daten des Aluminiumschmelzprozesses<br />
erfasst und<br />
auf einen Blick transparent gemacht<br />
werden. Somit dokumentiert<br />
es die Störungen nicht<br />
nur, sondern hilft, vermeidbare<br />
Ursachen zu erkennen und darüber<br />
hinaus für die Zukunft<br />
auszuschließen. Denn die Zielsetzung<br />
ist klar: Ein Öffnen der<br />
Aluminiumschmelzöfen soll<br />
nur in nicht vermeidbaren Fällen<br />
erfolgen.<br />
In vielen Unternehmen<br />
werden die Prozessdaten auch<br />
ohne ein elektronisches<br />
Schichtbuch erfasst. Doch<br />
zahlreiche Systeme stoßen dabei<br />
an ihre Grenzen. Unterbrechungen werden zwar<br />
zeitlich dokumentiert, doch die Ursachen bleiben oftmals<br />
unklar. Hinzu kommt, dass ergänzende manuelle<br />
Aufschreibungen zu Ungenauigkeiten führen und Fehlerquellen<br />
aufweisen. Dies ist mit dem elektronischen<br />
Schichtbuch anders. Hier liegen klare Zahlen, Daten,<br />
Fakten vor, die aus einem unbestimmten Bauchgefühl<br />
oder ungefähren Angaben klare Informationen machen,<br />
aus denen entsprechende Handlungsempfehlungen<br />
abgeleitet werden können.<br />
In der Software werden zu den verschiedenen Fertigungsverfahren<br />
entsprechende Soll-Prozessmodelle hinterlegt.<br />
Soll- und Ist-Ablauf werden dann permanent miteinander<br />
verglichen, Abweichungen vom System<br />
automatisch erkannt und die entsprechenden Informationen<br />
sowohl vor Ort als auch überall dort, wo sie benötigt<br />
werden, visualisiert. Erforderliche Berichte sind auf<br />
Knopfdruck abrufbar und ermöglichen einerseits einen<br />
blitzschnellen Überblick in Echtzeit wie auch weitergehende<br />
tiefgründige Analysen des Produktionsprozesses.<br />
Hinzu kommt, dass die Bediener jeder einzelnen Anlage<br />
besser über die bei ihnen ablaufenden Prozesse informiert<br />
sind. Dies leistet einen wichtigen Beitrag zur Prozessverantwortung<br />
vor Ort. Wenn beispielsweise zu große Abweichungen<br />
zwischen Soll- und Ist-Verlauf auftreten,<br />
taucht ein roter Balken auf dem Monitor der betreffenden<br />
Anlage auf – ein Achtungszeichen mit durchaus psychologischem<br />
Effekt für die Mitarbeiter. Werden diese jedoch<br />
bereits bei der Erstellung des Pflichtenheftes für das elektronische<br />
Schichtbuch mit ihren praktischen Erfahrungen<br />
einbezogen, ist die Akzeptanz hoch.<br />
Klare Strukturen in den Prozessen<br />
Doch das elektronische Schichtbuch kann noch mehr,<br />
lassen sich hiermit doch nicht nur Prozesse dokumentieren,<br />
sondern auch simulieren. Die Software könnte<br />
also beispielsweise errechnen, welche Auswirkungen<br />
gezielte Veränderungen eines Prozessdetails hätten –<br />
und dies, ohne dass zahlreiche kostenintensive Probeläufe<br />
erforderlich sind. Allerdings geht es bei den meisten<br />
Unternehmen, die ein elektronisches Schichtbuch<br />
einführen, im ersten Schritt um die Abbildung der Prozesse<br />
als solche – bei der Aluminiumproduktion um<br />
den Ablauf der Schmelz- und Gießprozesse - mit dem<br />
50 06/<strong>2012</strong>
TECHNIK SOFTWARE<br />
Bild: Laurentiu Iordache - Fotolia<br />
In den meisten Unternehmen wird umschichtig ohne Pause Aluminium<br />
gegossen, um möglichst effizient zu produzieren. Dennoch kommt es<br />
immer wieder vor, dass die großen Tore der Aluminiumschmelzöfen<br />
mehrmals geöffnet werden müssen und dies hat hohe Energieverluste<br />
zur Folge.<br />
Ziel, diese zu analysieren und im Nachgang klar zu<br />
strukturieren. So kann die Produktionsleistung in den<br />
einzelnen Prozessschritten optimiert und die Leistung<br />
gesteigert werden, beispielsweise durch den gezielten<br />
Umbau von Öfen. Das elektronische Schichtbuch<br />
liefert die dazu notwendige Datensammlung<br />
und -transparenz, und zwar sowohl für konkrete Tage<br />
als auch für einen bestimmten Monat oder das gesamte<br />
Jahr. Änderungen an der Ofenstruktur und die sich<br />
daraus ergebenden Auswirkungen lassen sich auf diese<br />
Weise konsolidieren und weitere Maßnahmen zur<br />
Steigerung der Effizienz ableiten. Und das nicht nur<br />
auf lange Sicht, sondern für jeden einzelnen Tag. Die<br />
erfassten Daten können die Basis für die Morgenbesprechung<br />
mit den Mitarbeitern bilden. Durch die<br />
vollständige Dokumentation des gesamten Fertigungsablaufes<br />
wird eine spätere Rückverfolgbarkeit<br />
auf Prozessschrittebene sichergestellt.<br />
Ein unschätzbarer Vorteil im Kampf um Marktanteile,<br />
der heute auf der Prozessebene erfolgt. Im globalen<br />
Wettbewerb müssen die Unternehmen<br />
schlichtweg alle Möglichkeiten nutzen, um die Kosten<br />
zu senken und zugleich die Qualität des Outputs<br />
zu erhöhen. Deshalb ist für die Optimierung der Produktionsabläufe<br />
das elektronische Schichtbuch eine<br />
ganz entscheidende Stellschraube.<br />
Autor<br />
Sven Bergmann, ccc software gmbh<br />
06/<strong>2012</strong><br />
51
TECHNIK INTRALOGISTIK<br />
Transparenz in<br />
Sachen „Schrauben“<br />
Kleinteileversorgung mit maximaler Liefersicherheit<br />
Schrauben immer zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen – das kann ganz<br />
automatisch geschehen. Das Ziel neuer Technologien und innovativer Entwicklungen<br />
ist es, auch zusätzliche Serviceleistungen an die Hand zu geben.<br />
1) Alle Auftragsdaten der<br />
C-Teile-Bestellung sind<br />
transparent am<br />
Bildschirm sichtbar.<br />
2) Datenübermittlung<br />
mit dem CPS ONLINE läuft<br />
in Echtzeit.<br />
3) Die Systeme sind über<br />
mobile Endgeräte<br />
abrufbar.<br />
1<br />
Hat der Kunde ein Kanban-System implementiert,<br />
laufen alle Logistikprozesse im<br />
Hintergrund bei der Würth Industrie<br />
Service reibungslos ab. Der Monteur an<br />
der Fertigungslinie nimmt einfach den Artikel wie eine<br />
Schraube aus dem Behälter, wenn er ihn benötigt. Der<br />
Kunde bekommt gar nicht mit, wenn ein Artikel zur<br />
Neige geht, da beim nächsten Befülltermin vollautomatisch<br />
für Nachschub gesorgt wird. Im Einkauf entstehen<br />
keine Bedarfsmeldungen, auch Nachbestellungen<br />
werden selbst nicht mehr manuell ausgelöst,<br />
2<br />
3<br />
schwankende Bedarfe werden permanent analysiert<br />
und frühzeitig erkannt. Alle Prozesse laufen mit Hilfe<br />
von Schnittstellen per EDI direkt in das Warenwirtschaftssystem<br />
der Würth Industrie Service und werden<br />
für die Kunden vollständig automatisiert abgewickelt.<br />
Doch was ist, wenn der Kunde selbst Einblick in<br />
sein eigenes Kanban-System möchte? Mit der Plattform<br />
CPS ONLINE haben Kunden seit über zehn Jahren<br />
vollständige Transparenz innerhalb ihrer Kanban-<br />
Systeme. Das Portal basiert auf dem eigens von der<br />
Würth Industrie Service entwickelten Kanban-Management-System<br />
(KMS). Es steuert, dokumentiert,<br />
analysiert und archiviert Kanban-Behälterbewegungen.<br />
Direkt an ihrem Arbeitsplatz können Entscheider,<br />
Einkäufer oder auch die Monteure an der Linie jederzeit<br />
aktiv den Status innerhalb des Kanban-Systems<br />
direkt auf dem Bildschirm oder auf einem mobilen<br />
Endgerät (Smartphone oder Tablet) abrufen.<br />
Ohne nur einen Fuß in die Fertigung zu setzen,<br />
können die Benutzer des CPS ONLINE intuitiv nach<br />
ihren eigenen Artikelnummern, den Würth-Produktnummern,<br />
ihren Lagerorten suchen und den genauen<br />
Standort bestimmter C-Teile im Regal innerhalb des<br />
eigenen Unternehmens ermitteln. Per Track-and-Trace-Funktion<br />
weiß der Benutzer zusätzlich, wann der<br />
nächste Befülltermin ansteht, welcher Behälter bereits<br />
verladen ist und welche Behälter mit welchen Artikeln<br />
in der nächsten Befüllung enthalten sein werden.<br />
Der Beschaffungsaufwand ist im direkten Vergleich<br />
mit dem Beschaffungswert bei C-Teilen sehr hoch. Gerade<br />
deshalb wird in vielen Unternehmen innerhalb des<br />
Einkaufs dieser Produktgruppe wenig Beachtung geschenkt.<br />
Aus diesem Grund übernimmt die Würth Industrie<br />
Service die komplette Abwicklung des C-Teile-<br />
Managements im Full-Service bis zur Bedarfsstelle<br />
– ohne dass der Kunde je eingreifen oder steuern müsste.<br />
CPS ONLINE kann dem Kunden genau diese Transparenz<br />
geben und bietet bei Interesse umfassende Analysefunktionen.<br />
Alle Artikel- und Behälterdaten werden<br />
im Portal statistisch erfasst und Verbrauchsmengen stehen<br />
in einer Monats- und Jahres-Visualisierung auf dem<br />
Bildschirm des Kunden oder auf seinem mobilen Endgerät<br />
permanent zur Verfügung. Zusätzlich bereitet das<br />
Portal entsprechend einer mit dem Kunden definierten<br />
52 06/<strong>2012</strong>
TECHNIK INTRALOGISTIK<br />
Frequenz so genannte Schnell- und Langsamdreher<br />
zum Download auf, welche sich auf die Umschlaghäufigkeit<br />
aller Artikel innerhalb eines Kanban-Systems beziehen.<br />
Auf Kundenwunsch erzeugt das Portal automatisch<br />
Warnmeldungen, sobald mehr als 50 % der<br />
bestehenden Behälter als Leerbehälter gescannt werden.<br />
Der Kunde kann nun bei außergewöhnlichen Bedarfsspitzen<br />
selbst entscheiden: Greift er Artikel aus einem<br />
Behälter an einem anderen Lagerort innerhalb seines<br />
Werkes ab oder löst er eine Direktbestellung aus? Der<br />
Artikel wird im letzteren Fall in den nächsten 24 Stunden<br />
außerhalb des bestehenden Befüllrhythmus nachgeliefert.<br />
Ebenso lassen sich Bedarfsschwankungen mit<br />
dem CPS ONLINE leicht identifizieren und es können<br />
frühzeitig entsprechende Maßnahmen eingeleitet oder<br />
Lagerorte optimiert werden.<br />
RFID-Technologie als Frühwarnsystem<br />
Bei der frühzeitigen Identifizierung von Bedarfsschwankungen<br />
geht die seit einem Jahr eingesetzte<br />
RFID-Technologie in Kanban-Systemen noch einen<br />
Schritt weiter. Das Stellen des Leerbehälters auf einen<br />
intelligenten Regalboden oder in eine intelligente Palettenbox,<br />
welche beide mit einer Lesestation mit<br />
RFID-Technik ausgerüstet sind, löst mittels Datenübermittlung<br />
per Funk eine automatische Nachbestellung<br />
in Echtzeit aus. Setzt ein Kunde RFID-Kanban<br />
ein, sind durch diese innovative Technologie alle Artikel-<br />
und Behälterdaten auf der Online-Plattform in<br />
Firmenporträt<br />
Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />
Das Unternehmen ist innerhalb der<br />
Würth-Gruppe für die Belieferung der<br />
Industriebranche zuständig. Seit der<br />
Gründung im Jahr 1999 ist das Unternehmen<br />
im Industriepark Würth in Bad<br />
Mergentheim mit dem modernsten Logistikzentrum<br />
für Industriebelieferung<br />
Echtzeit am Bildschirm und live auf dem Tablet oder<br />
Smartphone verfügbar. Die schnelle Informationsbereitstellung<br />
sorgt für variable, optimierte Reaktionszeiten<br />
bei der Warenbeschaffung, maximiert die Versorgungssicherheit<br />
im C-Teile-Bereich und bietet eine<br />
größtmögliche Transparenz.<br />
Mit diesen mehrsprachigen Systemmodulen kann<br />
nicht nur die Wertschöpfungskette modernisiert, sondern<br />
auch ein entscheidender Vorteil hinsichtlich Reaktionszeiten<br />
und Nachvollziehbarkeit von Bewegungen<br />
innerhalb von Kanban-Systemen gewonnen<br />
werden. Dabei erfahren die Systeme hinsichtlich der<br />
IT-Technologie und Benutzeroberfläche eine ständige<br />
Anpassung an die aktuelle Marktsituation.<br />
■<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
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TECHNIK KOMPRESSOREN<br />
Dichtring reduziert Leckrate<br />
Emissionsreduktion, längere Lebensdauer und Kosteneinsparungen<br />
Kompressorpackungen sind eine Schlüsselkomponente von Kolbenkompressoren. Die Dichtringe<br />
müssen hohen Anforderungen gerecht werden. Einerseits müssen sie einen langen wartungsfreien<br />
Betrieb gewährleisten, und andererseits auch eine gleichbleibend hohe Dichtleistung erzielen.<br />
Bei Kolbenkompressoren muss ein Kompromiss<br />
zwischen Verschleiß und Dichtwirkung<br />
gefunden werden, um die hohen Anforderungen<br />
im Betrieb zu gewährleisten. Ein<br />
neuer, segmentierter Dichtring soll nun neue Maßstäbe<br />
bei Emissionsreduzierung und Lebensdauer setzen.<br />
Um dem Anwender eine Dichtungsalternative zu<br />
bieten, entwickelte der Spezialist für Kompressoren-<br />
Technik Hoerbiger seinen neuen BCD-Ring (Balanced<br />
Cap Design). Bei dem patentierten, segmentierten<br />
Dichtring für die Kompressorpackung wurde besonderen<br />
Wert auf einen langen, wartungsfreien Betrieb bei<br />
gleichbleibend hoher Dichteffizienz gelegt. Für den Anwender<br />
bedeutet dies verlängerte Nutzungsdauer bei<br />
stark reduzierten Packungsleckagen und damit Kosteneinsparungen.<br />
Zudem können bestehende Packungssysteme<br />
problemlos mit BCD Ringen ersetzt werden und<br />
sogar Kompressoren kompakter gebaut werden. Jeder<br />
Praktiker kennt es, Schäden treten meist im ungünstigsten<br />
Moment auf. Doch auch im Normalbetrieb summieren<br />
sich viele kleine aber nur zeitintensiv zu behebende<br />
Defekte schnell zu stattlichen Ausfallzeiten am Kompressor<br />
zusätzlich führen nicht optimal abgestimmte<br />
Komponenten zu ineffizientem Betrieb.<br />
Genau hier setzt das neue Konzept des geteilten<br />
Dichtungsrings an. Durch die besondere Gestaltung<br />
werden Zuverlässigkeit und Dichteffizienz erhöht. Die<br />
vier Segmente unterteilen sich dabei in Haupt- und<br />
Hutsegmente für jeweils unterschiedliche Aufgaben.<br />
So übernehmen die Hutsegmente die Abdichtung in<br />
Firmenporträt<br />
Hoerbiger Kompressor<strong>technik</strong> Holding GmbH<br />
Das Unternehmen ist weltweit in den<br />
Geschäftsfeldern der Kompressor<strong>technik</strong>,<br />
Automatisierungs<strong>technik</strong> und Antriebs<strong>technik</strong><br />
tätig. 6 826 Mitarbeiter<br />
erzielten 2011 einen Umsatz von 1 048<br />
Mio Euro. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit<br />
sind Schlüsselkomponenten<br />
und Serviceleistungen für Kompressoren,<br />
Motoren und Turbomaschinen, Hydrauliksysteme<br />
und Piezotechnologie<br />
für den Fahrzeug- und Maschinenbau<br />
sowie Komponenten und Systeme zum<br />
Schalten und Kuppeln von Antriebssträngen<br />
verschiedenster Fahrzeugtypen.<br />
Wichtigster Absatzmarkt der Hoerbiger<br />
Automatisierungs<strong>technik</strong> ist der<br />
industrielle Maschinenbau. Ein zweites<br />
wichtiges Standbein sind kundenspezifische,<br />
mikrohydraulische Speziallösungen<br />
für vielfältige Industrieanwendungen<br />
im Multi Market-Segment.<br />
Mehr unter: www.hoerbiger.com<br />
axialer und radialer Richtung, die Hauptsegmente dagegen<br />
dichten die Kolbenstange ab und bilden einen<br />
Spalt für die Verschleißkompensation.<br />
Das ausgeklügelte Design sorgt für den Druckausgleich<br />
und garantiert eine hohe Dichteffizienz über die<br />
gesamte Lebensdauer. Hersteller (OEM) und Betreiber<br />
von Kolbenkompressoren bestätigen die ausgezeichnete<br />
Wirkung des BCD-Rings in ihren Anwendungen<br />
und Tests. Bis zu 70 % geringere Leckageraten gegenüber<br />
herkömmlichen Dichtlösungen sind möglich und<br />
das bei einer deutlich höheren Lebensdauer.<br />
Die uneingeschränkte Funktion der Packungsringe<br />
ist durch die spezielle Auslegung sowohl im Kompressorbetrieb<br />
als auch während druckbeaufschlagter Stillstandzeiten<br />
sichergestellt. Die spezifische Gestaltung<br />
und schmale Ausführung des BCD Rings bietet dabei<br />
zwei grundlegende Vorteile. Einerseits wird dadurch<br />
eine günstige Druckverteilung zwischen Ringen und<br />
Kolbenstange erreicht und andererseits die Reibung<br />
und damit die Wärmeentwicklung am Ring reduziert.<br />
Beides trägt zu geringen Verschleißraten bei, die wiederum<br />
zu höherer Lebensdauer bei gleichbleibend hoher<br />
Dichteffizienz führen.<br />
Die Lebensdauer der neuen Dichtung liegt so etwa um<br />
den Faktor 2 höher als bisher. Probleme durch Überhitzen<br />
bei Betrieb ohne Last, häufigem Anfahren oder Leckagen<br />
im Stillstand sind ausgeschlossen. Das übertrifft in der<br />
Summe der Eigenschaften alle bisherigen Industriestandards<br />
wie Radial- und Tangentialring deutlich. Dabei eignen<br />
sich die BCD-Ringe für Kompressoren in den Bereichen<br />
petrochemische Produkte, technische (Synthese-)<br />
Gase wie Wasserstoff, Kohlenoxid, Sauerstoff und Edelgase.<br />
Auch in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie,<br />
zum Beispiel industrielle Luftverdichtung für PET-Flaschenproduktion<br />
und Kraft-Wärme-Kopplung finden die<br />
robusten Dichtelemente Verwendung.<br />
Die neuen Dichtringe lösen vor allem die heute immer<br />
wichtigeren Probleme beim Umweltschutz durch<br />
weniger Leckagen und damit deutlicher Emissionsreduktion.<br />
Sie verbessern also die Umweltbilanz des Kompressors.<br />
Die Kombination ihrer Eigenschaften vereint<br />
damit erstmals besseren Umweltschutz mit zuverlässigem<br />
und über lange Zeit wirtschaftlichem Betrieb.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
54 06/<strong>2012</strong>
Bei dem patentierten,<br />
segmentierten Dichtring<br />
für die Kompressorpackung<br />
wurde besonderen<br />
Wert auf einen langen,<br />
wartungsfreien Betrieb<br />
bei gleichbleibend hoher<br />
Dichteffizienz gelegt.<br />
Bild: Hoerbiger<br />
Bild: Hoerbiger<br />
1<br />
„Hutsegmente“<br />
dichten in radialer<br />
und axialer Richtung<br />
2<br />
„Hauptsegmente“<br />
dichten Kolbenstange<br />
ab und<br />
bilden Spalt für<br />
Verschleißkompensation<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
BCD Ring<br />
RT Ring<br />
durchschnittliche<br />
Leckage<br />
Lebensdauer<br />
Der BCD-Ring sorgt für eine günstige Druckverteilung und reduziert die Reibung wie Emissionen gleichermaßen.<br />
schwankende und erhöhte Packungsleckage aufgrund<br />
Veränderungen der Druckverteilung in der Packung<br />
durchschnittliche<br />
Leckage<br />
Emission bei herkömmlichen RT Ringdesign<br />
70% Emissionsreduktion<br />
Emission bei<br />
BCD Design<br />
06 / <strong>2012</strong> 55
TECHNIK BETRIEBSAUSRÜSTUNG<br />
Gläserne Immobilie<br />
statt Blackbox<br />
FM-Monitoring macht aus Immobilien ‚transparente Gebäude‘<br />
Wie man Licht in dunkle Ecken des Facility Management bringt, damit Kosten spart,<br />
Prozesse optimiert und Sicherheit gewinnt, ist für Betreiber von Gebäuden eine große<br />
Frage. Der Wunsch dahinter: Sie wollen sicher sein, dass bei ihrem Facility Management<br />
(FM) alles reibungslos läuft.<br />
Facility Management<br />
wird von Tag zu Tag<br />
komplexer. Immer mehr<br />
Bereiche müssen<br />
bedacht und gleichzeitig<br />
kosteneffizient realisiert<br />
werden.<br />
Die dafür notwendige Infrastruktur sollte<br />
möglichst funktionieren. Eine Frage wird<br />
dabei allerdings zu selten gestellt: nämlich<br />
was genau hinter den Kosten für das<br />
Facility Management steckt, welche Leistungen für ein<br />
bestimmtes Budget erbracht werden. Oft versickern erhebliche<br />
Mittel in den unterschiedlichsten Ecken, ohne<br />
dass dies bemerkt wird. Professionelles FM bringt<br />
Licht ins Dunkel, schafft Schritt für Schritt Transparenz<br />
und damit eine solide Basis für Optimierungen.<br />
„Das Facility Management ist eigentlich ganz einfach“,<br />
so Claus Vogt, Geschäftsführer der Intesia International<br />
Holding GmbH, eines auf internationales Facility<br />
Management spezialisierten Unternehmens. Im Prinzip<br />
gehe es um planen, steuern und überwachen. Die<br />
Vielzahl der Dinge, die berücksichtigt werden müssen,<br />
sei es dann aber, so Vogt weiter, die das Facility Management<br />
so komplex mache. Die Intesia Group bewirtschaftet<br />
aktuell 720 Immobilienstandorte mit über<br />
4 Mio m 2 Fläche in neun Ländern Europas.
TECHNIK BETRIEBSAUSRÜSTUNG<br />
Bild: Tiberius Gracchus - Fotolia<br />
Das Facility Management ist ein breit gefächertes Aufgabengebiet.<br />
Es umfasst die Verwaltung und Bewirtschaftung<br />
von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen,<br />
reicht vom Abfallmanagement über Energiemanagement,<br />
Gebäudereinigung und Gebäude<strong>technik</strong> bis hin<br />
zur Wärmeversorgung – und ist damit noch nicht einmal<br />
grob umrissen. Der Vielfalt der Anforderungen<br />
entsprechend sind hier ganzheitliche Konzepte gefordert.<br />
Diese kann zum Beispiel mithilfe eines externen<br />
Consulters erstellt werden. Umgesetzt werden sie dann<br />
entweder mit eigenem oder mit fremdem Personal.<br />
Ein spezieller Bereich ist das FM-Monitoring. Hier<br />
wird mit IT-Unterstützung permanent die Entwicklung<br />
der einzelnen FM-Leistungen ermittelt und aufzeigt.<br />
Damit eine Blackbox erst gar nicht entstehen<br />
kann und jederzeit der komplette Überblick über den<br />
Status der beauftragten Leistungen gesichert ist.<br />
Wie man mittlerweile aus zahlreichen Studien<br />
weiß, nehmen die Immobilienkosten nach den Personalkosten<br />
den zweiten Platz bei den bilanzierten <strong>Ausgabe</strong>n<br />
ein. Bei Industrieunternehmen betragen die<br />
Immobilienkosten ca. 5 Prozent des Umsatzes, in der<br />
Dienstleistungsbranche sogar rund 7 bis 9 Prozent. Bei<br />
Umsatzrenditen von unter 2 Prozent, wie sie im europäischen<br />
Warenhandel durchaus üblich sind, ein deutlicher<br />
Hinweis darauf, dass die Erschließung der strategischen<br />
Ressource Facility Management nicht zu<br />
unterschätzende Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg<br />
haben kann. Vogt formuliert es noch klarer:<br />
„Für jeden Euro, der hinter den Kulissen zu viel<br />
ausgegeben wird, müssen vorne an der Kasse des Handels<br />
bis zu 100 Euro mehr Umsatz gemacht werden.<br />
Das wird aber immer schwieriger – also heißt es optimieren.“<br />
Mehr Transparenz erreicht man durch die<br />
ganzheitliche Betrachtung von Gebäuden, Liegenschaften<br />
und betrieblichen Abläufen. Ziel ist es, Prozesse<br />
koordiniert abzuwickeln und damit die Betriebsund<br />
Bewirtschaftungskosten dauerhaft im Fokus zu<br />
haben, die technische Verfügbarkeit der Anlagen zu<br />
sichern sowie den Wert von Gebäuden und Anlagen<br />
langfristig zu erhalten. Dies alles unter der Prämisse<br />
der Nachhaltigkeit sowie der Rechtssicherheit in den<br />
unterschiedlichen Ländern.<br />
Wobei Rechtssicherheit im Bereich Facility Management<br />
immer auch Risikomanagement bedeutet.<br />
Denn wenn beispielsweise ein Kunde aufgrund mangelhafter<br />
und nicht gesetzeskonformer Wartung einer<br />
Rolltreppe zu Schaden kommt, ist es zu spät. Und<br />
die Folgen können nicht nur für den Betroffenen<br />
selbst, sondern auch für den Betreiber katastrophal<br />
sein. Ein anderes Beispiel ist der korrekte<br />
Umgang mit Chemikalien im Reinigungsbereich.<br />
Sind die Sicherheitsdatenblätter<br />
auf dem neuesten Stand? Werden die<br />
Mitarbeiter per Betriebsanweisung<br />
über eventuelle Gefahren – insbesondere<br />
beim Zusammenwirken<br />
verschiedener Chemikalien –<br />
informiert? Ist das Chemikalienlager<br />
sicher? Fragen<br />
über Fragen zu Vor-<br />
Optimierungspotenzial bei<br />
Dienstleistungskosten und Qualität<br />
schriften, deren Einhaltung gesetzlich gefordert ist.<br />
Und gemäß Gesetz ist für die Einhaltung dieser Vorschriften<br />
der Unternehmer verantwortlich. Ein kompetentes<br />
FM-Consulting hilft dabei, hier die notwendige<br />
Sicherheit zu schaffen und eventuelle Risiken für das<br />
Unternehmen von vornherein auszuschließen.<br />
Nachhaltigkeit für eine sichere Zukunft<br />
Das Thema Nachhaltigkeit wird in den nächsten Jahren<br />
enorm an Bedeutung gewinnen. Daher muss Nachhaltigkeit<br />
umfassend gesehen werden. Ökologisch im Sinne<br />
des Schutzes von Umwelt und Ressourcen, ökonomisch<br />
in Bezug auf Kostensenkung, Werterhalt und<br />
Verbesserung der Rendite sowie sozial mit Blick auf die<br />
Gesundheit und das Wohlbefinden der Immobiliennutzer.<br />
Am Beispiel Abfallwirtschaft bedeutet dies aus<br />
Sicht der Ökologie, die Quantität der anfallenden Abfälle<br />
zu verringern und die Qualität der verbleibenden<br />
Abfälle so zu gestalten, dass die darin enthaltene Energie<br />
sowie Rohstoffe wieder verwertet werden können.<br />
Etwa durch Optimierung der Abfalltrennung und den<br />
Auf- bzw. Ausbau von Rücknahme-Systemen. Zur Reduzierung<br />
der Kosten – und natürlich der CO 2<br />
-Emissionen<br />
– trägt beispielsweise die Verringerung von Abfall-<br />
und Wertstoff-Transporten bei.<br />
Kosten zu minimieren ist die eine Seite des FM-<br />
Consulting, die Qualität zu erhöhen die andere. Und<br />
auch beim Punkt Qualität geht es darum, durch klare<br />
Fakten Transparenz zu schaffen und die oft vorhandene<br />
Blackbox durch Benchmarking zu ersetzen. Service-<br />
Level-Agreement (SLA) bzw. Dienstgütevereinbarung<br />
(DGV) sowie Key Performance Indicator (KPI) heißen<br />
hier die Stichworte. Mithilfe der in diesen IT-basierten<br />
Modellen festgelegten Parameter können die einzelnen<br />
Dienstleistungs-Gewerke gesteuert werden.<br />
Autor<br />
Kathrin Irmer<br />
Bild: Intesia Group / Traffic AfW/K&D<br />
Professionelle Steuerung<br />
von FM-Prozessen kann<br />
Facility-Management-<br />
Kosten auch bei<br />
Unternehmenswachstum<br />
nachhaltig senken und<br />
gleichzeitig die Qualität<br />
aller Dienstleistungen<br />
rund um den Gebäudebetrieb<br />
optimieren.<br />
06 / <strong>2012</strong><br />
57
TECHNIK SCHLAUCHTECHNIK<br />
1<br />
3<br />
Abdeckung<br />
Verstärkungsschichten<br />
Innenschlauch<br />
Endanschluss<br />
2<br />
Versatzfreier PTFE-Kern<br />
1) Bei der Schlauchauswahl<br />
müssen<br />
Entscheidungen über die<br />
vier Hauptbereiche eines<br />
Schlauchs getroffen<br />
werden – Innenschlauchwerkstoffe,<br />
Verstärkungen,<br />
Ummantelungen<br />
und Endanschlüsse.<br />
2) Versatzfreie<br />
Innenschläuche mit einer<br />
glatten Schlauchinnenwand<br />
sind eine gute<br />
Wahl, wenn eine präzise<br />
Durchflusssteuerung und<br />
Entleerbarkeit wichtig<br />
sind.<br />
Richtige Schlauchauswahl<br />
leicht gemacht<br />
Ein praktischer Ratgeber für mehr Prozesssicherheit<br />
Mit dem richtigen Schlauch funktioniert ein Prozess sicher und kosteneffektiv. Der<br />
falsche Schlauch könnte den Prozess beeinträchtigen, Personal in Gefahr bringen und<br />
sich negativ auf Ihr Endergebnis auswirken – was manchmal gar nicht bewusst ist.<br />
3) Die Variablen der<br />
Anwendung, einschließlich<br />
Temperatur, Druck<br />
und dem Fluss des<br />
Systemmediums, wirken<br />
sich auf die Auwahl des<br />
passenden Schlauches<br />
für den Prozess aus.<br />
Um die Prozesse in der Produktion sicher<br />
zu machen, müssen die richtigen Komponenten<br />
ausgewählt werden, sonst kann<br />
es teuer werden. Ein falsch ausgewählter<br />
Schlauch kann beispielsweise abknicken. Dieses permanente<br />
Knicken des Schlauchs unterbricht den<br />
Durchfluss des Systemmediums und stellt ein Bruchrisiko<br />
dar. Aber da abgeknickte Schläuche oft nicht gefunden<br />
werden, bleiben sie in der Industrie oft im Einsatz.<br />
Obwohl sie so wichtig ist, wird die Schlauchauswahl<br />
oft erst im Nachhinein bedacht. Die Auswahl des richtigen<br />
Schlauches beginnt mit dem Verstehen der vier<br />
Hauptteile eines Schlauchs.<br />
Bevor man sich für einen Innenschlauchwerkstoff<br />
entscheidet, muss zuerst die Konstruktion der Innenschlauchwand<br />
verstanden werden. Die Entscheidung,<br />
ob die Innenschlauchwand glatt oder gewellt sein sollte,<br />
ist enorm wichtig, ob ein Verbiegen wie bei einem<br />
biegbaren Trinkhalm gewünscht ist. Die Auswahl wird<br />
von den Anforderungen der Anwendung in Bezug auf<br />
die Biegbarkeit des Schlauchs sowie auf Druck-,<br />
Durchfluss- und Entleerbarkeitsanforderungen beeinflusst.<br />
In den meisten Fällen wird der Innenschlauch<br />
durch ein biegbares Geflecht aus Edelstahl verstärkt,<br />
das eine zusätzliche Schicht auf dem Innenschlauch<br />
darstellt. Die richtigen Verstärkungsschichten führen<br />
zu einer besseren Druckeinhaltung und höheren Flexibilität<br />
des Schlauches.<br />
Ein Vergleich der Flexibilität ist schwieriger. Dazu<br />
muss der Biegeradius verstanden werden. Alle Schläuche<br />
haben einen Mindestbiegeradus.<br />
Werkstoff und Konstruktion<br />
Die zum Biegen eines nicht druckbeaufschlagten<br />
Schlauchs erforderliche Kraft muss ebenso berücksichtigt<br />
werden. Ein Schlauch mit einem guten Biegeradius<br />
ist nicht sehr hilfreich, wenn die zum Biegen erforderliche<br />
Kraft zu groß ist. Ist der Schlauch so steif, dass er<br />
vom Anwender nicht richtig gebogen oder montiert<br />
werden kann? Führt er zur Verlangsamung oder zum<br />
Bruch einer Maschine bei einer dynamischen Anwendung?<br />
58 06 / <strong>2012</strong>
TECHNIK SCHLAUCHTECHNIK<br />
Checkliste<br />
Werkstoff und Konstruktion<br />
des Innenschlauchs<br />
Bei der Auswahl eines Schlauchs sollte mit dem Innenschlauch<br />
begonnen werden, der innersten Schicht des Schlauches, die<br />
mit dem Systemmedium in Kontakt kommt. Hier sind einige<br />
grundlegenden Fragen, die bei der Auswahl des Innenschlauchwerkstoffs<br />
beantwortet werden müssen.<br />
1. Ist der Werkstoff chemisch mit dem Systemmedium<br />
kompatibel? Korrodiert oder zersetzt sich der Werkstoff<br />
mit der Zeit?<br />
2. Ist er für den Temperaturbereich des Systemmediums<br />
geeignet?<br />
3 .Verhindert oder begrenzt der Werkstoff Permeation<br />
und Absorption?<br />
4. Wird der Werkstoff des Innenschlauchs dem Reinigungsverfahren<br />
für Ihr System standhalten?<br />
Eine Ummantelung ist eine Außenschicht zum Schutz<br />
der darunterliegenden Schichten, des Personals und<br />
der umliegenden Geräte. Ummantelungen sind aus<br />
Werkstoffen wie Silikon und Gummi erhältlich und<br />
sind ein entscheidender Bestandteil des Schlauchs.<br />
Endanschlüsse, die in der Regel aus Metall gefertigt<br />
werden, sind der Bereich, wo es zu den meisten Leckagen<br />
kommt. Die Leistung des gekauften Schlauches<br />
hängt maßgeblich davon ab, wie der Hersteller die<br />
Endanschlüsse anbringt.<br />
Alle Schläuche sollten mit Anhängeschildern oder<br />
Text individualisiert werden. Das Personal kann damit<br />
auf einen Blick sehen, welche Funktion der Schlauch<br />
hat, was zur Sicherheit und Effizienz des Werks beiträgt.<br />
Die richtige Identifikation ermöglicht außerdem<br />
eine schnelle und genaue Bestellung von Ersatzschläuchen.<br />
Bei einer anderen Identifikationsmethode sind<br />
die Silikonumhüllungen verschiedenfarbig – beispielsweise<br />
eine Farbe für Schläuche, die zum Prozess hinführen,<br />
und eine Farbe für Schläuche, die vom Prozess<br />
wegführen – damit Anwender die Schlauchfunktion<br />
aus der Ferne sehen können.<br />
Wählen Sie Hersteller aus, die vollständig rückverfolgbare<br />
Produkte anbieten. Aufgrund der Losnummern<br />
von Schläuchen, einschließlich von Fluorpolymerinnenschläuchen<br />
und Edelstahlendanschlüssen<br />
kann der Hersteller Ihren potenziellen Verlust im Falle<br />
eines Rückrufs besser begrenzen. Falls Sie beispielsweise<br />
einen schlechten Schlauch in einer Bestellung von<br />
100 Schläuchen erhalten, kann der Hersteller aufgrund<br />
der Rückverfolgbarkeit bestimmen, ob das Problem<br />
über den einen fehlerhaften Schlauch hinausgeht –<br />
ohne dieses Wissen, würden Sie vielleicht automatisch<br />
alle 100 Schläuche austauschen.<br />
Treffen Sie Ihre Entscheidungen auf Basis der echten<br />
Kosten eines Schlauchs, die sich aus dem Kaufpreis<br />
sowie den Betriebs- und Wartungskosten oder Austauschkosten<br />
nach einem gewissen Zeitpunkt für die<br />
Baugruppe zusammensetzen. Alle Schläuche verschleißen.<br />
Bestimmen Sie, wie oft Schläuche ausgewechselt<br />
werden müssen. Kalkulieren Sie die Kosten für Ersatzteile,<br />
Arbeitszeit und Ausfallzeit.<br />
Berücksichtigen Sie zum Treffen der besten<br />
Schlauchauswahl die verschiedenen Möglichkeiten der<br />
wichtigsten Schlauchteile – Innenschlauchwerkstoff,<br />
Verstärkungsschichten, Ummantelungen und Endanschlüsse.<br />
Für jeden dieser Bereiche stehen Ihnen viele<br />
Optionen zur Verfügung. Die Variablen Ihrer Anwendung,<br />
einschließlich Temperatur, Druck und dem Fluss<br />
Ihres Systemmediums wirken sich auf Ihre Entscheidung<br />
aus.<br />
■<br />
Autor<br />
Patrick Werrlein,<br />
Produktmanager Schlauch<strong>technik</strong>,<br />
Swagelok Company<br />
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06/<strong>2012</strong> 59
TECHNIK LASERTECHNIK<br />
Interview<br />
Lasern nach Maß<br />
Das 1997 gegründete Unternehmen BBW Laser<strong>technik</strong> ist spezialisiert auf Fertigungsaufgaben<br />
in der Laser<strong>technik</strong>. Wir sprachen mit Dr. Johannes Weiser, Geschäftsführer des Unternehmens,<br />
über die technische Ausrichtung des Mittelständlers.<br />
Sie haben sich auf kundenspezifische Laserbearbeitung<br />
spezialisiert. Wie sieht das genau aus?<br />
Weiser: Wir wissen ganz genau, was mit Laser<strong>technik</strong><br />
machbar ist. Gemeinsam mit unseren Kunden suchen<br />
wir Lösungen für das Laserschneiden, Laserschweißen,<br />
Laserbeschriften sowie Laserbohren. Wir optimieren<br />
Bauteile und Arbeitsabläufe und forschen ständig an<br />
modernen Fertigungs- und Fügeverfahren und helfen<br />
unseren Kunden sowohl Zeit als auch Kosten zu sparen.<br />
Der eigene, sehr leistungsfähige Vorrichtungsbau und<br />
die prozessorientierte Fertigungsüberwachung unterscheidet<br />
uns sehr deutlich von anderen Anbietern. Technisch<br />
komplexe Lösungen zählen zu unseren Stärken.<br />
Von welchen individuellen,<br />
kreativen Lösungen reden<br />
Sie? Können Sie das<br />
näher erläutern?<br />
Weiser: BBW versucht<br />
vom Prototypenbau bis<br />
zur Produktion von<br />
Stückzahlen im Millionenbereich<br />
die Wünsche<br />
der Kunden zu erfüllen.<br />
Um den<br />
optimalen Ablauf der<br />
Produktion zu erreichen<br />
und zugleich die<br />
Qualität zu sichern, bauen<br />
wir - wenn erforderlich - für unsere Vorrichtungen zusätzliche<br />
Antriebe und Automatisierungskomponenten<br />
in unsere NC-Laser-Maschinen ein. Durch den Einsatz<br />
von Sensoren und Prüfelementen integrieren wir Qualitätskontrollen<br />
gleich in den Fertigungsprozess.<br />
Sie sehen sich als Vorreiter lasertechnischer Anwendungen<br />
und Entwicklungen. Meinen Sie damit zum<br />
Beispiel die erste Zulassung eines Lasers für luftfahrttechnische<br />
Fertigungsaufgaben?<br />
Weiser: Ja, dieses Beispiel verdeutlicht unser Anspruchsniveau<br />
aber auch eine gewisse Vorreiterrolle, die BBW immer<br />
wieder übernimmt. Mit der bestandenen Zulassungsprüfung<br />
der BBW-Laserschweißmaschine mit Faserlaser<br />
vom Typ IPG YLR-2500 für die Luftfahrtindustrie erreichten<br />
wir mit der geprüften Maschine eine in dieser Form in<br />
Deutschland einmalige Zertifizierung: Erstmals konnte<br />
eine Faserlaser-Fertigungseinrichtung diesen hohen Anspruch<br />
erfüllen. Mit dieser Zertifizierung besitzen wir die<br />
Voraussetzung zur Fertigung von „Luft- und Raumfahrtgerät“<br />
mittels Faserlaser.<br />
In umfassenden Prüfungen wurden die Konstanz und<br />
Reproduzierbarkeit der Maschinenparameter überwacht<br />
und dokumentiert. Eine hohe Hürde für die Zertifizierung<br />
war das Formulieren geeigneter Abnahmekriterien,<br />
da für Faserlasermaschinen noch keine entsprechende<br />
Norm existierte. Bei diesem Pilotprojekt für eine luftfahrttechnische<br />
Zulassung ging es um die Sicherstellung<br />
der Konstanz und Reproduzierbarkeit der Anlagenparameter<br />
für die Fertigung von Luftfahrtgerät. Dazu war die<br />
Abnahme der Laser-Anlage gemäß DIN EN ISO 15616-<br />
1/2 erforderlich. Auf Basis der bei uns gewonnenen Erkenntnisse<br />
wird eine offizielle Abnahmenorm für<br />
Faserlasermaschinen erarbeitet.<br />
Sie sprechen von Forschungsaufgaben und<br />
Vorreiterrolle. Wie schaffen Sie das als mittelständisches,<br />
vergleichsweise junges Unternehmen?<br />
„Wir arbeiten so, dass<br />
kompromisslose Qualität<br />
entsteht, die aber auch<br />
bezahlbar bleibt.“<br />
60 06 / <strong>2012</strong><br />
Dr. Johannes Weiser,<br />
Geschäftsführer,<br />
BBW Laser<strong>technik</strong>
TECHNIK LASERTECHNIK<br />
Weiser: Dank enger Kooperationen mit verschiedenen<br />
Universitäten werden wir immer sehr früh mit neuen<br />
Entwicklungen und Fortschritten in der Lasertechnologie<br />
vertraut. Dabei geht es nicht nur um neue Laserquellen<br />
wie Faserlaser, sondern zum Beispiel auch um die<br />
Einführung modernster Fertigungs- und Fügeverfahren.<br />
Hinzu kommt die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit Laserherstellern, Herstellern von Laserkomponenten<br />
und Automatisierungsspezialisten. Auch als Mitglied im<br />
Fachausschuss des DVS (Deutscher Verband für Schweiß<strong>technik</strong>)<br />
haben wir die Möglichkeit, neueste Trends und<br />
Forschungsbedürfnisse im Bereich des Laserschweißens,<br />
Laserschneidens und Laserbohrens sehr früh zu erkennen<br />
oder bisweilen hier selbst Impulsgeber zu sein. Derzeit<br />
läuft bei uns ein Forschungsprojekt, dessen Ziel eine<br />
deutliche Prozessverbesserung beim Laserschweißen ist.<br />
Mehr will ich hier nicht verraten, aber es ist geplant, die<br />
ersten Ergebnisse bald vorzustellen. Wichtiger noch als<br />
Maschinen und Verfahren sind jedoch unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. BBW investiert kontinuierlich<br />
in die Weiterbildung und bietet zahlreiche Schulungsmöglichkeiten.<br />
Ein engagiertes, kompetentes und zuverlässiges<br />
Team verwirklicht echte Problemlösungen für<br />
unsere Kunden.<br />
Der Markt, ihre Kunden, fordern hohe Qualität bei<br />
wettbewerbsfähigen Preisen. Was tun Sie, um diese<br />
Forderungen zu erfüllen?<br />
Weiser: Hohe Qualität muss nicht nur garantiert sein,<br />
sondern auch bezahlbar bleiben. Deshalb organisieren<br />
und leisten wir unsere Arbeit so, dass kompromisslose<br />
Qualität das Ergebnis ist. Jeder Mitarbeiter<br />
trägt Qualitätsverantwortung für unserer Produkte<br />
und Leistungen. Wir wollen die Dinge möglichst von<br />
Beginn an richtig machen. Fehlervermeidung hat bei<br />
BBW Laser<strong>technik</strong> Vorrang vor Fehlerfeststellung<br />
und Fehlerbeseitigung. Dabei helfen uns FMEA-Analysen<br />
genauso wie zum Beispiel der Poka-Yoke-Ansatz<br />
beim Bau von Vorrichtungen. Alle Geschäftsabläufe<br />
und der gesamte Produktionszyklus sind in das<br />
Qualitätsmanagement integriert. Es wird fortlaufend<br />
überwacht, analysiert und verbessert.<br />
Im Interesse unserer Kunden sind wir nie so ganz<br />
mit uns selbst zufrieden, denn: Vielleicht ginge der<br />
eine oder andere Prozess noch eleganter, noch schneller.<br />
Wir arbeiten ständig daran, in unserer Arbeit noch<br />
effizienter zu werden.<br />
Autor<br />
Reinhold Kuchenmeister<br />
Induktiv - Magnetostriktiv - Entwicklung - Sonderkonstruktionen<br />
Firmenporträt<br />
BBW-Laser<strong>technik</strong><br />
BBW Laser<strong>technik</strong>, Prutting, deckt das gesamte Spektrum<br />
der Laserbearbeitung ab. Vom Schneiden über das Schweißen<br />
bis hin zum Bohren und Beschriften. Hinzu kommt die<br />
mechanische Bearbeitung von Blech sowie Vollmaterialien.<br />
Mit verschiedenen Lasertypen (Faserlaser, CO 2<br />
-,<br />
Nd:YAG), einem eigenen, leistungsfähigen Vorrichtungsbau<br />
und prozessorientierter Fertigungsüberwachung erfüllt<br />
BBW Kundenwünsche. Modernste Maschinen, ein<br />
leistungsfähiger Vorrichtungsbau und die prozessorientierte<br />
Fertigungsüberwachung tragen dazu bei, auch<br />
höchst komplizierte Bearbeitungsaufgaben zu verwirklichen:<br />
Das Unternehmen ist zertifiziert nach ISO 9001 sowie<br />
TS 16949, versteht sich auch als Entwicklungspartner<br />
und produziert vom Einzelstück und Prototyp bis hin zu<br />
Stückzahlen im Millionenbereich.<br />
Tierisches Vergnügen<br />
und mehr Ausbeute, dafür sorgen heute neue<br />
Gefährten. Da ackern keine Ochsen, sondern<br />
präzise und verschleißfreie Gehilfen, die sich<br />
für mehr Ertrag und ermüdungsfreies Arbeiten<br />
genauso ins Zeug legen, wie wir für Sie.<br />
Wegaufnehmer SM 40,<br />
funktioniert immer – garantiert!<br />
Vertrieb durch:<br />
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TECHNIK QUICKLINKS<br />
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weitere Marktübersichten<br />
zum Download auf www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Die wichtigsten Hersteller von Kabel und Leitungen<br />
Bild: Fotolia- djama<br />
Brevetti Stendalto GmbH<br />
Reutlingen<br />
Tel.: 0 71 21 / 16 72 68-0<br />
www.brevettistendalto.de<br />
info@brevettistendalto.de<br />
ConCab kabel GmbH<br />
Mainhardt<br />
Tel.: 0 79 03 / 91 55-0<br />
www.concab.de<br />
DD Kabelkonfektion<br />
Frickenhausen<br />
Tel.: 0 70 22 / 97 78-0<br />
www.dropulic.de<br />
Ernst & Engbring GmbH<br />
Oer-Erkenschwick<br />
Tel.: 0 23 68 / 69 01-0<br />
www.eue-kabel.de<br />
info@eue-kabel.de<br />
Klaus Faber AG<br />
Saarbrücken<br />
Tel.: 06 81 / 97 11-0<br />
www.faberkabel.de<br />
info@faberkabel.de<br />
Flohe GmbH & Co. KG<br />
Castrop-Rauxel<br />
Tel.: 0 23 05 / 70 03 16-0<br />
www.flohe.com<br />
info@flohe.com<br />
W. L. Gore & Associates GmbH<br />
Pleinfeld<br />
Tel.: 0 91 44 / 6 01-0<br />
www.gore.com<br />
HELUKABEL GmbH<br />
Hemmingen<br />
Tel.: 0 71 50 / 92 09-0<br />
www.helukabel.de<br />
info@helukabel.de<br />
HUBER + SUHNER GMBH<br />
Taufkirchen<br />
Tel.: 0 89 / 6 12 01-0<br />
www.hubersuhner.de<br />
marcom@hubersuhner.de<br />
Igus GmbH<br />
Köln<br />
Tel.: 0 22 03 / 96 49-0<br />
www.igus.de<br />
info@igus.de<br />
KABELSCHLEPP GmbH<br />
Wenden-Gerlingen<br />
Tel.: 0 27 62 / 40 03-0<br />
www.kabelschlepp.de<br />
info@kabelschlepp.de<br />
kabeltronik Arthur<br />
Volland GmbH<br />
Denkendorf<br />
Tel.: 0 84 66 / 94 04-0<br />
www.kabeltronik.de<br />
info@kabeltronik.de<br />
Kabelwerke Villingen GmbH<br />
Villingen-Schwenningen<br />
Tel.: 0 77 21 / 2 06 17-0<br />
www.kwv-vs.de<br />
info@kwv-vs.de<br />
KCC Handelsgesellschaft mbH<br />
Seevetal<br />
Tel.: 0 40 / 76 91 54-0<br />
www.kcc-gmbh.de<br />
info@kcc.de<br />
LEONI Protec<br />
cable systems GmbH<br />
Laatzen<br />
Tel.: 05 11 / 8 20 79 33-0<br />
www.leoni-industrial-solutions.<br />
com<br />
LEONI AG<br />
Nürnberg<br />
Tel.: 09 11 / 20 23-0<br />
www.leoni.com<br />
Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />
Berlin<br />
Tel.: 0 30 / 79 01 86-0<br />
www.metrofunk.de<br />
info@metrofunk.de<br />
METZ CONNECT Deutschland<br />
Blumberg<br />
Tel.: 0 77 02 / 5 33-0<br />
www.metz-connect.com<br />
info@metz-connect.com<br />
Muckenhaupt & Nusselt<br />
GmbH & Co. KG Kabelwerk<br />
Wuppertal<br />
Tel.: 02 02 / 26 05-0<br />
www.munu-kabel.de<br />
info@munu-kabel.de<br />
Nexans Deutschland GmbH<br />
Hannover<br />
Tel.: 05 11 / 6 76-1<br />
www.nexans.de<br />
impressum.nd@nexans.com<br />
SAB BRÖCKSKES GmbH & Co. KG<br />
Viersen<br />
Tel.: 0 21 62 / 8 98-0<br />
www.sab-kabel.de<br />
info@sab-broeckskes.de<br />
TKD KABEL GmbH<br />
Pliezhausen<br />
Tel.: 0 71 27 / 81 04-01<br />
www.tkd-kabel.de<br />
Muckenhaupt & Nusselt<br />
GmbH & Co. KG Kabelwerk<br />
Wuppertal<br />
Tel.: 02 02 / 26 05-0<br />
Internet: www.munu-kabel.de<br />
eMail: info@munu-kabel.de<br />
62 06/<strong>2012</strong>
NEUE PRODUKTE<br />
Jakob Antriebs<strong>technik</strong><br />
Freischaltende Sicherheitskupplung<br />
ohne Wiedereinrücken<br />
Die neue Version „F“ ist eine freischaltende Kupplung,<br />
die den Antriebsstrang bei Überlast zuverlässig trennt.<br />
Im Gegensatz zu anderen Baureihen versucht die freischaltende<br />
Überlastkupplung nicht kontinuierlich wieder<br />
einzurücken, wodurch der Verschleiß minimiert<br />
werden kann. Während die Wettbewerber auch solche<br />
freischaltenden Kupplungen anbieten, zeichnet sich<br />
die Jakob Sicherheitskupplung „F“ dadurch aus, dass<br />
ein manuelles, aufwendiges Wiedereinrücken mittels<br />
Werkzeug unnötig wird. Die Kupplung rückt bei Drehrichtungsumkehr<br />
mit langsamer Drehzahl automatisch<br />
wieder ein. Dies ermöglicht außerdem den Einsatz in<br />
Einbausituationen und Einsatzgebieten, die ein manuelles<br />
Einrücken mittels Werkzeug unmöglich machen.<br />
www.jakobantriebs<strong>technik</strong>.de<br />
Norres<br />
Extrem hitzebeständiger<br />
Schlauch<br />
Arbeitsplätze werden durch zahlreiche Verunreinigungen<br />
belastet. Die richtigen Schutzmaßnahmen spielen<br />
dabei eine wesentliche und unverzichtbare Rolle. Der<br />
neue Klemmprofilschlauch CP HiTex 467 WELDING eignet<br />
sich dank seiner extremen Hitzebeständigkeit optimal<br />
zur Schweißgasabsaugung, aber auch bei Funkenflug<br />
und Schweißspritzern. Bei einer Temperaturspanne<br />
von -70°C bis +260°C, kurzzeitig sogar bis +280°C,<br />
ist der Schlauch im praktischen Einsatz zu empfehlen.<br />
In einem patentierten Klemmprofil wird ein gewebeverstärktes<br />
Bandmaterial einlagig spiralförmig fest<br />
verklemmt. Die gute Hitzebeständigkeit wird auch<br />
durch ein spezialbeschichtetes Hochtemperaturgewebe<br />
in der Wandung erwirkt.<br />
www.norres.com<br />
Bei dem neu entwickelten TrueConnect-Verfahren wird<br />
der Werkzeugwechsler über ein Kugelsystem gehalten.<br />
Mit den Kugeln wird die dazugehörige Werkzeugplatte<br />
in speziell eingearbeiteten Kavitäten automatisch zentriert.<br />
Dieses System ermöglicht kraftvolle, schnelle<br />
und höchstpräzise Werkzeugwechsel, die zum Teil unter<br />
1 Sekunde liegen. Die elektrischen Kontakte schließen<br />
erst, nachdem das Werkzeug zentriert und verriegelt<br />
wurde. So werden die Kontakte vor Verschmutzung<br />
und Abnutzung geschützt. Dieses patentierte Verfahrsp<br />
robot system products<br />
Werkzeugwechsler mit TrueConnect-Verschlussmechanismus<br />
ren gewährleistet eine<br />
sehr hohe Wiederholgenauigkeit.<br />
Das System<br />
ist nahezu verschleißfrei<br />
und garantiert somit eine<br />
sehr hohe Lebensdauer.<br />
Die Werkzeugwechsler<br />
sind je nach Größe mit bis<br />
zu 10 Luftanschlüssen<br />
ausgestattet. Die elektrische<br />
Durchleitung von Signalen<br />
wird mit bis zu 19<br />
integrierten Kontaktstiften<br />
realisiert, die sich ohne<br />
Hilfsmittel wechseln<br />
lassen. Optional kann<br />
man mit Modulen weitere<br />
pneumatische und elektrische Signale übertragen. Alle<br />
Produkte sind über ein ISO-Flanschbild montierbar und<br />
in 10 Baugrößen 005, 020, 060, 100, 250, 275, 350,<br />
480, 500 und 1000 kg lieferbar. Davon sind 3 Größen für<br />
die Befestigung von Schweißzangen geeignet.<br />
www.robotsystemproducts.com<br />
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NEUE PRODUKTE<br />
In dem Anlagenkonzept konnte die maximale<br />
Geschwindigkeit eines indexierenden<br />
Rundtakttisches von 100 auf bis zu 180 Takte<br />
pro Minute erhöht werden.<br />
Mitsubishi Electric<br />
Mikro-Montageprozesse<br />
Mitsubishi Electric entwickelte gemeinsam<br />
mit Philips Innovation Services (PInS) Industrialization<br />
eine neue Lösung für Mikro-Montageprozesse<br />
in Hochgeschwindigkeit.<br />
Die neu entwickelte Automatisierungslösung bietet die<br />
maximale Geschwindigkeit eines indexierenden Rundtakttisches<br />
für Mikro-Montageprozesse in der Massenproduktion<br />
um bis zu 80 Takte pro Minute. Für die Steuerung<br />
und Regelung der Anlage sind die Komponenten<br />
von Mitsubishi Electric zuständig. In der ersten exemplarischen<br />
Leckage-Testeinheit für die Motek sind zwei<br />
Überkopf-SCARA-Roboter inklusive Steuerung verbaut.<br />
Die 4-Achs-Industrieroboter regeln die Zu- und Abfuhr<br />
der zu prüfenden Produkte. Die insgesamt vier CPUs –<br />
SPS-CPU, Motion-CPU und zwei Roboter-CPUs – sowie<br />
das GOT-Touch-Panel sind auf einen Baugruppenträger<br />
der iQ Platform montiert und kommunizieren über den<br />
Rückwandbus direkt miteinander. Außerdem stammt<br />
die komplette Servo<strong>technik</strong> von Mitsubishi Electric.<br />
Hierzu zählen zwei digitale AC-Servoverstärker, die dafür<br />
sorgen, dass die Trägerplatte in der Mitte des Tisches<br />
rundläuft und den Kreislauf des Ein- und Aussetzens<br />
der Produkte schließen. Dabei halten sie die Geschwindigkeit<br />
synchron. Der Leckage-Test ist ein möglicher<br />
Einsatzbereich des Anlagenkonzeptes und kann unter<br />
anderem die Haltbarkeit von in Schutzatmosphäre verpackten<br />
Lebensmitteln, die Dichtheit von Ampullen<br />
und Spritzen oder die einwandfreie Funktionsweise sicherheitsrelevanter<br />
Fahrzeugkomponenten wie zum<br />
Beispiel Bremsbaugruppen gewährleisten. Weitere<br />
Beispiele für Mikro-Montagearbeiten, auf die die Lösung<br />
angewendet werden kann, sind Fügeaufgaben<br />
wie Schweißen, Löten, Sintern, Kleben oder Bonden,<br />
aber auch Umformen, Beschichten, Reinigen oder Trennen.<br />
www.mitsubishi-automation.de<br />
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Zertifiziert nach EN ISO 9001:2008<br />
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Kennametal<br />
KSEM PLUS jetzt auch<br />
mit Führungsleisten<br />
Das ebenso einfache wie effektive modulare<br />
System KSEM PLUS, das die Vorzüge<br />
des modularen KSEM-Bohrers<br />
(hohe Vorschubgeschwindigkeiten und<br />
Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis) mit<br />
den Vorzügen eines Wendeplattenbohrers<br />
(hohe Geschwindigkeiten bei niedrigen<br />
Verbrauchskosten) vereint, stellt<br />
bei der Herstellung von Bohrungen großer<br />
Durchmesser derzeit den branchenweiten<br />
Maßstab dar. Kennametal erweitert<br />
nun den Einsatzbereich des<br />
KSEM PLUS-Programms durch die Einführung<br />
neuer KSEM PLUS B1-Köpfe mit<br />
DFC-Führungsleisten, die die Kosteneinsparungspotentiale<br />
der KSEM PLUS<br />
Linie nun auch auf weniger stabile Anwendungen<br />
ausdehnt.<br />
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WIKA<br />
Neue Digitalregler für<br />
universellen Einsatz<br />
Die neuen Digitalregler des Typ SC58 und<br />
Typ SC64 schließen die Lücke zwischen<br />
den mechanischen Produkten und den<br />
komplexen PID-Geräten. Sie sind für einen<br />
Messbereich von -80 bis +400°C<br />
ausgelegt und somit universell einsetzbar.<br />
Die Schalthysterese ist über das Menü<br />
einstellbar, was die Flexibilität unterstützt.<br />
Die beiden Zwei-Punkt-Regler<br />
zeichnen sich gleichermaßen durch hohe<br />
Schaltgenauigkeit und -leistung (16 A)<br />
aus. Sie sind leicht zu bedienen und verfügen<br />
über ein gut lesbares Display. Der<br />
SC58 und der SC64 haben die gleiche<br />
Bauform wie die entsprechenden mechanischen<br />
bzw. mechatronischen Regler.<br />
Anwender können somit ohne Zusatzaufwand<br />
zum Digitalgerät wechseln.<br />
www.wika.de<br />
Wollschläger<br />
Präziser Blick ins Innere<br />
eines Werkstücks<br />
Das Gerät der Marke Primat zeichnet<br />
sich durch seine hohe Bild- und Videoauflösung<br />
von 720x480 Pixel sowie die<br />
öl- und spritzwassergeschützte Kamera<br />
aus. Diese macht selbst kleinste Ungenauigkeiten<br />
oder Produktionsfehler<br />
sichtbar. Zusätzlich bringen sechs LEDs<br />
im Kamerakopf mit einer Leuchtkraft<br />
von 350 Lux Licht ins Innere des zu kontrollierenden<br />
Werkstücks. Um eine optimale<br />
Beleuchtung zu erreichen, sind<br />
diese stufenlos regulierbar. Auf dem<br />
integrierten 3,5“ Farbdisplay wird die<br />
Endoskopie live visualisiert. Bei der<br />
Sondierung entstandene Farbbilder<br />
oder Videosequenzen können auf der<br />
beiliegenden SD-Karte abgespeichert<br />
werden.<br />
www.wollschlaeger.de<br />
64 06/<strong>2012</strong>
NEUE PRODUKTE<br />
Innovationen<br />
in der Steig<strong>technik</strong><br />
CRE Rösler Electronic<br />
Multitalent :<br />
Industrie Box PC<br />
KTR Kupplungs<strong>technik</strong><br />
Montagefreundlich<br />
und verlagerungsfähig<br />
Heinrich Kipp Werk<br />
Innovation für mehr<br />
Griffsicherheit<br />
Je nach Bedarf und Anwendung wird<br />
der Box PC individuell konzipiert und<br />
ausgestattet, somit ist er die perfekte<br />
Lösung im harten industriellen Einsatzbereich.<br />
Hierbei sind der Konfiguration<br />
keine Grenzen gesetzt – zum Einsatz<br />
kommen leistungsstarke und energiesparende<br />
Prozessoren bis Core i7. Es<br />
kann jedes industrielle ATX-Mainboard<br />
verbaut werden. Sechs PCI / PCIe Slots<br />
stehen zur Verfügung, die individuell<br />
bestückt werden können. Bei der Stromversorgung<br />
kann zwischen 230 Volt/AC<br />
oder 24 Volt/DC gewählt werden. Der<br />
Erweiterungsschacht hat Platz für 5,25“,<br />
4x 2,5“ RAID-Konfiguration oder internes<br />
Raid 0/1 und ein DVD - RW Laufwerk.<br />
www.cre-electronic.de<br />
igus<br />
Einfach aufgerollt<br />
Kompakt und langlebig verknüpft das<br />
System die Vorteile zweier verschiedener<br />
Energiezuführungen: Eine Standard-‚E-Kette‘<br />
aus der Serie E2/000 per<br />
Rolle geführt sorgt durch eine integrierte<br />
Rückholfeder jederzeit für die genau<br />
richtige Länge und Spannung der Energiezuführung.<br />
Der Kunde hat jetzt die<br />
Wahl zwischen drei verschiedenen Längenvarianten<br />
(0-4 m, 4-7 m und 7-14<br />
m). In der Ausgangsposition ist die<br />
Kette platzsparend vollständig eingerollt.<br />
Je nach Menge der zu führenden<br />
Für Anwendungen, in denen eine besonders<br />
hohe Verlagerungsfähigkeit und/<br />
oder eine sehr einfache Demontage der<br />
Kupplung erforderlich ist, hat KTR jetzt<br />
eine neue Baureihe von Bogenzahn-<br />
Kupplungen entwickelt. Die doppelkardanische<br />
BoWex GT gleicht nicht nur die<br />
auftretenden Verlagerungen zuverlässig<br />
aus, sie erzeugt auch kaum Rückstellkräfte.<br />
Die Kupplung arbeitet selbst bei Radialversatz<br />
zwangsfrei und minimiert somit<br />
die Belastung auf Lager und Dichtungen<br />
besonders an der Pumpe. Das wirkt<br />
sich positiv auf die Lebenszykluskosten<br />
des Pumpensystems aus. Um die Montage<br />
der Kupplung weiter zu erleichtern,<br />
wurde die Kupplungshülse in zwei absolut<br />
identische Halbschalen geteilt.<br />
www.ktr.com<br />
Leitungen kann die E-Kette der<br />
Serie 1 400 mit den Innenbreiten<br />
80 und 125 mm geordert<br />
werden. Das Twisterband verbindet<br />
die Rolle mit dem Wellenbock,<br />
der als Schnittstelle<br />
zu den fest verlegten Leitungen<br />
dient. In klassischen Kabeltrommeln<br />
wird diese Aufgabe<br />
meist von Schleifkontakten<br />
übernommen. Das ‚E-<br />
Spool‘-Konzept punktet hier<br />
mit deutlich mehr Flexibilität,<br />
denn anders als bei Schleifkontakten<br />
können auch Leitungen für Daten,<br />
Druckluft und Flüssigkeiten durchgehend<br />
in einem System verbunden<br />
und vor allem jederzeit ausgetauscht<br />
oder verändert werden. Beim Twisterband<br />
TB 30 ist ausreichend Platz für Leitungsdurchmesser<br />
bis 16 mm vorhanden.<br />
www.igus.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
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KOSTEN SENKEN TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong><br />
Die neueste Entwicklung, der Klemmhebel<br />
2K, soll ein Signal für intuitive Bedienung,<br />
mehr Griffsicherheit und einfallsreiches<br />
Industriedesign setzen. Der Griff<br />
besteht aus einer innovativen Kombination<br />
zweier Komponenten. Aus hartem<br />
und weichem Kunststoff. Die Thermoplast-Komponente<br />
aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff bildet den Kern. Die<br />
Elastomer-Komponente aus Thermoflex-<br />
Kunststoff sorgt für angenehme Griffigkeit.<br />
Sie bietet der Hand bei Zug und<br />
Druck einen rutschfesten Griff. Das Elastomer<br />
füllt auch die rückseitigen Rippen<br />
des Hartplastiks. So kann sich in den Zwischenräumen<br />
kein Schmutz ablagern.<br />
Der Zahnring besteht aus Zinkdruckguss<br />
und ist fest mit dem Kern verbunden.<br />
www.kipp.com<br />
Waldmann<br />
Energieeffiziente<br />
Industriebeleuchtung<br />
Die neue LED-Leuchte TANEO sorgt als<br />
Gestänge- oder Systemleuchte mit anwendungsgerechter<br />
Lichtleistung, hoher<br />
Lichtqualität und ergonomischer Handhabung<br />
für ideale Lichtverhältnisse am<br />
Industriearbeitsplatz. Gleichzeitig ist sie<br />
besonders energieeffizient. Mit drei verfügbaren<br />
Leistungsstufen (1 400, 2 600<br />
und 3 600 Lux) kann sie jede Anforderung<br />
an die Beleuchtungsstärke bedarfsgerecht<br />
erfüllen. Damit verbunden ist<br />
der Vorteil, dass sich sowohl bei der Anschaffung<br />
als auch im Betrieb die Kosten<br />
danach richten, was auch wirklich gebraucht<br />
wird. In jeder Beleuchtungsstärke<br />
spart sie bis zu 30 % Energie im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Arbeitsplatzleuchten<br />
mit identischer Lichtleistung.<br />
www.waldmann.com<br />
Neu: clip-step<br />
Mit einem Clip zu<br />
mehr Sicherheit!<br />
Unsere neue<br />
clip-step-Trittauflage<br />
verfügt<br />
über eine extra hohe Rutschhemmung<br />
und bietet Ihnen eine<br />
optimierte Tritt sicherheit bei<br />
unseren Stufenleitern.<br />
Wir bieten Ihnen 15 Jahre<br />
Qualitätsgarantie auf<br />
unsere Produkte<br />
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Unterlagen an !<br />
Unser Partner ist der Fachhandel.<br />
GÜNZBURGER STEIGTECHNIK GMBH<br />
Rudolf-Diesel-Straße 23<br />
D-89312 Günzburg<br />
Phone +49 (0) 82 21 / 36 16 - 01<br />
Fax +49 (0) 82 21 / 36 16 - 80<br />
E-Mail info@steig<strong>technik</strong>.de<br />
www.steig<strong>technik</strong>.de
NEUE PRODUKTE<br />
Boge Kompressoren<br />
Verbundsteuerung für<br />
Kompressorstationen<br />
Die airtelligence provis 2.0 steuert intelligent<br />
und verbrauchsabhängig komplexe<br />
Kompressorstationen mit bis zu<br />
16 starren oder frequenzgeregelten<br />
Kompressoren verschiedener Fabrikate.<br />
Übersichtlich visualisiert die Steuerung<br />
dabei zentrale Parameter auf dem Webserver.<br />
Zusätzlich können bis zu 24 Zubehörkomponenten<br />
eingebunden werden.<br />
Anhand des tatsächlichen Druckluftverbrauchs<br />
ermittelt die airtelligence<br />
provis 2.0 den Mehr- oder<br />
Minderbedarf und wählt automatisch<br />
die optimale Kompressorkombination.<br />
Anwender stellen so einen verbrauchsorientierten,<br />
energieeffizienten und vor<br />
allem kostenorientierten Betrieb ihrer<br />
Druckluftanlage sicher.<br />
www.boge.de<br />
Micro-Epsilon<br />
Starke Sicht für die<br />
Schwachstellen<br />
Mit dem neuen fünf-Zoll-Monitor und<br />
einem hochauflösenden Bildsensor ermöglicht<br />
das Video-Endoskop Top-Line<br />
von Micro-Epsilon Eltrotec Einblicke in<br />
das Innenleben von Großgetrieben in<br />
Windkraftanlagen, Röhren und Hohlräumen.<br />
Video-Endoskopie erlaubt Anlagenwartung<br />
ohne Demontage des<br />
Getriebes. Der Top-Line Endoskop bietet<br />
Arbeitssonden mit Durchmesser von 4, 6<br />
und 8 mm, Abwinkelbarkeit der Sondenspitze<br />
um jeweils 4x130° und einem<br />
großen Bildwinkel. Mit dem neuen Bildsensor<br />
und der gesteigerten Monitorauflösung<br />
lassen sich scharfe und<br />
farbbrillante Bilder darstellen und als<br />
Bild oder Video auf einer SD-Karte abspeichern.<br />
www.micro-epsilon.com<br />
mth<br />
Ecoline multi edition<br />
Ultraschallpresse<br />
Die kompakte, leicht in die Fertigung zu<br />
integrierende Kunststoffschweißanlage<br />
Ecoline multi edition kommt bereits erfolgreich<br />
in verschiedenen industriellen<br />
Bereichen zum Einsatz. Das neue Modell<br />
baut auf dem Vorgänger auf und arbeitet<br />
noch präziser, leiser und komfortabler.<br />
Dies liegt vor allem an einer überarbeiteten<br />
Mechanik, woraus eine aufbiegefeste<br />
und schwingungsfreie Säule resultiert,<br />
der neu entwickelten<br />
Twin-Proportionalventil<strong>technik</strong>, die das<br />
Eigengewicht der Sonotrode neutralisiert<br />
und einem Touchpanel mit einer<br />
Größe von 6 Zoll. Ihre innovative digitale<br />
Steuerungseinheit, die wie das Tochpanel<br />
aus dem Hause Siemens stammt, ist<br />
mit Profinet ausgestattet.<br />
www.mth-online.com<br />
Denios<br />
Sicherer Schutz für die<br />
Lagerung im Freien<br />
Praxisorientiert und flexibel schützt die<br />
multifunktionale, begehbare Ausführung<br />
unterschiedlichste Produkte zur<br />
Gefahrstofflagerung, z. B. auf oder in<br />
Auffangwannen, Bodenelementen, Abfüllstationen<br />
oder Gefahrstoffregalen<br />
gelagerte IBC, Fässer und Kleingebinde.<br />
Vielseitig einsetzbar bietet der Multistore<br />
auch Schutz für Großmüllbehälter,<br />
Streugutbehälter oder Stapelbehälter.<br />
Der Multistore wird aus witterungsbeständigem,<br />
korrosionsfreiem Polyethylen<br />
(PE) hergestellt. Eine abschließbare<br />
Jalousie sorgt für effektiven Schutz vor<br />
unbefugtem Zugriff. Der Multistore ist<br />
vorbereitet für Rohr- und Kabeldurchführung<br />
sowie zur Bodenbefestigung.<br />
Die Anlieferung erfolgt fertig montiert.<br />
www.denios.de<br />
Kerkenberg - Aluminiumgussqualität seit über 40 Jahren<br />
Kerkenberg GmbH-Eisenbahnstr. 17 - 58739 Wickede(Ruhr) Tel.:+49(0)2377-2317 Fax:+49(0)2377-1040 E-mail: info@kerkenberg.de - www.kerkenberg.de<br />
LIQUID CRYSTALS<br />
als Folien und Thermometer<br />
www.celsi.com<br />
Muster auf Anfrage<br />
SPIRIG<br />
Marktübersichten finden Sie unter:<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
SF-Filter – die Nr. 1<br />
20’000 Filtertypen am Lager. 24-Stunden-Lieferservice.<br />
SF Filter GmbH<br />
D-78056 VS-Schwenningen<br />
Tel. +49 7720 95 70 02<br />
66 06/<strong>2012</strong>
NEUE PRODUKTE<br />
Verotec<br />
Vielseitig einsetzbare<br />
Desktop-Gehäuse<br />
Das LBX-Gehäuse von Verotec ist ein<br />
vielseitig einsetzbares Desktop-Gehäuse.<br />
Für horizontal angebrachte Leiterplatten<br />
wurde ein breit gefächertes<br />
Sortiment an Zubehör wie beispielsweise<br />
DIN41612 Anschlussträger, Vorderseiten,<br />
Gehäuseplatten und Klemmführungen<br />
entworfen und dieses ermöglicht<br />
es somit, dass verschiedene Konfigurationen<br />
von Leiterplatten und<br />
andere Ausrüstung unter Verwendung<br />
von Standardteilen untergebracht werden<br />
können. In der Standardgröße kann<br />
das LBX 3U- und 6U-Platinen mit einer<br />
Tiefe von 160 oder 220 mm aufnehmen.<br />
Die Geräte werden aus Stahl hergestellt<br />
und mit Grauanstrich aus Exposid-Pulver<br />
nachbearbeitet.<br />
www.verotec.co.uk<br />
Sandvik Coromant<br />
Schaftfräser für unterschiedliche<br />
Materialien<br />
Die neuen CoroMill Plura-Fräser ermöglichen<br />
eine sichere Bearbeitungsprozesse<br />
bei einer Vielzahl von Anwendungen,<br />
Bauteilgrößen, Formen und Werkstoffen<br />
– somit wird die Anzahl der notwendigen<br />
Werkzeugwechsel reduziert. Die<br />
neuen Schaftfräser unterstützen<br />
Schrupp-, Schlicht- und Profilfräsbearbeitungen.<br />
Zu den Besonderheiten zählen<br />
eine verstärkte Stirnschneide, die<br />
vorzeitige Schneidkantenausbrüche vermeidet,<br />
eine zylindrische Rundschlifffase<br />
und ein verringerter Freiwinkel für maximale<br />
Stabilität. Die neue Beschichtung<br />
der Sorte GC1630 ist extrem verschleißfest<br />
und eignet sich besonders zum<br />
Schruppen und Schlichten, bei trockener<br />
als auch bei nasser Bearbeitung.<br />
www.sandvik.com<br />
Agathon<br />
Runde Feinzentrierung<br />
für den Formenbau<br />
Das System ist als vorgespannte Wälzführung<br />
ausgelegt und deshalb, dank der<br />
Vorspannung, absolut spielfrei. Die verwendeten<br />
Profilrollen erlauben den Einsatz<br />
bei extrem hohen Belastungen und<br />
ermöglichen einen leichtgängigen Lauf.<br />
Auch ohne Schmierung entsteht nahezu<br />
kein Abrieb und Verschleiss. Dank des integrierten<br />
Käfigrückhaltesystems kann<br />
der Käfig aus der Buchse (Vorspannung)<br />
komplett ausgefahren werden. Der Führungsweg,<br />
bzw. die Führungslänge unter<br />
Vorspannung ist allerdings durch die Konstruktion<br />
limitiert. Es werden nur mindestens<br />
2 Zentrierungen benötigt. Die runden<br />
Aufnahmebohrungen sind kostengünstiger<br />
realisierbar als kubische Aufnahmetaschen<br />
für Flachzentrierungen.<br />
www.agathon.com<br />
Faro<br />
Hochleistung in<br />
kompaktem Design<br />
Faro hat die Größe seines Laser Trackers<br />
um ein Viertel reduziert und gleichzeitig<br />
eine Reihe zusätzlicher Funktionen hinzugefügt.<br />
Obwohl der Vantage 25 %<br />
kleiner und 28 % leichter ist als sein Vorgänger,<br />
ist es gelungen, ein neues, optisches<br />
Inline-System zu integrieren, das<br />
die Genauigkeit bei Messungen über eine<br />
große Entfernung um 45 % auf bis zu<br />
80 m (160 m Durchmesser) verbessert.<br />
Das integrierte WLAN macht zudem die<br />
Anbindung an einen Laptop überflüssig.<br />
Das Ergebnis ist ein portabler Laser Tracker,<br />
der mit weniger Scanbewegungen<br />
und kürzeren Routinen mehr Messergebnisse<br />
bietet als je zuvor. Die Smart-<br />
Find- und die MultiView-Funktion erhöhen<br />
zusätzlich die Produktivität.<br />
zwww.faro.com<br />
mayr Antriebs<strong>technik</strong><br />
87665 Mauerstetten<br />
Branche:<br />
Antriebs<strong>technik</strong><br />
Produktprogramm:<br />
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Einsatzgebiete:<br />
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Unternehmensdaten<br />
Weltweit präsent:<br />
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Adresse:<br />
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06 / <strong>2012</strong> 67
06/<strong>2012</strong> 1<br />
November<br />
VKZ 67503<br />
www.<strong>technik</strong>und<br />
einkauf.de<br />
NEUE PRODUKTE<br />
Walter Tools<br />
Multitalent mit dem gewissen Plus<br />
Der neue Pardur Eco Plus bietet noch mehr Performance,<br />
Prozessicherheit und Anwendungsbreite als sein Vorgänger.<br />
Der Paradur Eco Plus basiert auf einem seit vielen Jahren<br />
bewährten Konzept. Mit einem aus HSS-E PM gefertigten<br />
Werkzeugkörper, wahlweise mit THL- oder TiN-<br />
Beschichtung, äußerer oder innerer Kühlung mit radialem<br />
oder axialem Kühlmittelaustritt, eignet sich der<br />
Grundlochgewindebohrer für ein extrem großes Anwendungsspektrum.<br />
Zum Werkstoffportfolio zählen<br />
beispielsweise Bau- und hochfeste Stähle von 350 N/<br />
mm2 bis 1400 N/mm2, generell langspanende oder<br />
kurzspanende Werkstoffe, abrasive und zum Aufschweißen<br />
neigende Materialien, rostfreie Stähle, Kugelgraphit-<br />
und Temperguss, kurz- oder langspanende Kupfer-/Aluminiumlegierungen.<br />
Dank eines Drallwinkels<br />
von 45 Grad, langer Spannuten und eines abgeschrägten<br />
Führungsteils schneidet das Multitalent Gewinde in<br />
Grundlöcher bis zu einer Tiefe von 3xD. Die Neuerungen<br />
sind fast unsichtbar, aber wirksam. Sie betreffen zum<br />
einen die Mikrogeometrie, zum anderen die Herstellung.<br />
Das Ergebnis bietet bis zu 30 % höhere Standmengen<br />
im Vergleich zum bisherigen Stand der Technik. Bei<br />
einem Feldversuch, bei dem M6-Grundlochgewinde in<br />
Verriegelungsringe aus V4A-Stahl (1 4542) zu schneiden<br />
waren, schaffte der Paradur Eco Plus 1110 Gewinde. Die<br />
vielseitige Verwendbarkeit schlägt sich auch auf die Fülle<br />
Der überarbeitete Grundlochgewindebohrer bietet<br />
ein besonders großes Anwendungsspektrum.<br />
der Baugrößen nieder. Aufgrund des Kundenbedarfs<br />
produziert Walter das Werkzeug inzwischen bis M64.<br />
Außerdem sind Ausführungen für metrische Feingewinde<br />
M6x0,75 bis M22x1,5 lieferbar.<br />
www.www.walter-tools.com<br />
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Dürbheimer Straße 15<br />
78604 Rietheim-Weilheim<br />
Tel./Fax 07424/9557-0 , -44<br />
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Gehaltsstudie Einkäufer 24<br />
DIE ERKENNTNIS<br />
Technik und Einkauf - geht doch! 16<br />
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Produktion effizienter machen 22<br />
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E-Mail: gerald.zasche@<br />
<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Tel.: 08191-125-337<br />
Fax: 08191-125-304<br />
IPC Gansow<br />
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Professionelle Reinigungsmaschinen<br />
für Ihre Bodenreinigung.<br />
Scheuer- und Kehrsaugmaschinen,<br />
Hochdruckreiniger, Sauger und Produkte<br />
für die manuelle Reinigung. Eigenes<br />
flächendeckendes Vertriebs- und<br />
Servicenetz.<br />
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www.gansow.de<br />
IP Gansow GmbH<br />
Ein Unternehmen der IPC Group, Italien<br />
Dreher Straße 9<br />
D-59425 Unna<br />
info@gansow.de<br />
Infoline: 01801-426769<br />
Fax: 02303-2580-111<br />
Schmalenberger<br />
www.schmalenberger.de<br />
Kreiselpumpen für Kühlemulsionen,<br />
Maschinenbau und<br />
Verfahrens<strong>technik</strong><br />
Förderlösungen für die Fertigungs-<strong>technik</strong><br />
mit Schwerpunkt „Förderung von Kühl<br />
emulsionen mit hohem Luft- und Späneanteil“<br />
Infos kostenlos unter:<br />
www.gansow.de<br />
Schmalenberger GmbH & Co<br />
Im Schelmen 9–11<br />
72072 Tübingen<br />
Tel./Fax 07071 7008-0, -10<br />
info@schmalenberger.de<br />
68 06 / <strong>2012</strong>
NEUE PRODUKTE<br />
Norelem<br />
Einfach aufgespannt<br />
Norelem bietet jetzt sowohl Spanndorne für Durchgangsbohrungen<br />
als auch für Sacklochbohrungen mit seitlicher Klemmung.<br />
Spanndorne dienen dem Zweck, Werkstücke auf schnelle<br />
und einfache Art positionsgenau zu fixieren.<br />
Problemlos lassen sich bei den aus Baustahl gefertigten<br />
Spanndornen, die in elf verschiedenen Größen von<br />
4,1 bis 175 mm angeboten werden, durch Drehen und<br />
Fräsen individuelle Spanndurchmesser erzeugen. Je<br />
nach Größe und Modell erzielen norelem-Spanndorne<br />
Spannkräfte bis zu 44,5 Kilonewton. Sämtliche Typen<br />
sind sofort lieferbar. Spanndorne von norelem kommen<br />
typischerweise bei Bearbeitungsprozessen wie Drehen,<br />
Fräsen, Schleifen, Verzahnen oder auch beim Messen<br />
von Werkstücken zum Einsatz. Da nahezu jedes Werkstück<br />
über eine Bohrung verfügt, sind die Spannmittel<br />
einfach und universell einsetzbar. Aktiviert werden die<br />
Spanndorne über eine Spannmutter oder Spannschraube.<br />
Weil der Durchmesser des Befestigungsflansches<br />
stets absolut konzentrisch zum Spanndurchmesser<br />
ist, kann für alle Anwendungen eine hohe Wiederholgenauigkeit<br />
gewährleistet werden. Spanndorne für<br />
Durchgangsbohrungen lassen die Bearbeitung von fünf<br />
Seiten sowie Mehrfachspannung zu. Bedingt sind sie<br />
auch im Rahmen automatisierter Fertigungsverfahren<br />
einsetzbar. Bei Spanndornen mit seitlicher Klemmung<br />
und Flansch lässt sich der Sockel bei Bedarf in einer<br />
Passbohrung oder mit Passstiften zentrieren. Diese<br />
Spanndorne kommen vorwiegend in Bearbeitungszentren,<br />
aber auch bei Bohr- und Fräsmaschinen zum Einsatz.<br />
Spanndorne mit seitlicher Klemmung und Einspannzapfen<br />
hingegen eignen sich insbesondere für<br />
die Zweit- und Nachbearbeitung von Dreh- und Frästeilen<br />
mit Sackloch.<br />
www.norelem.de<br />
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SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong><br />
MARKT+KONTAKT<br />
Ihr Eintrag in Markt+Kontakt: Hotline 08191-125-337<br />
■ schnelle und klare Marktinformationen<br />
■ gezielte Vorteile beim Einkauf<br />
■ neue Kontakte zu Herstellern, Händlern und Dienstleistern<br />
Beziehen Sie sich bei Ihrer<br />
Anfrage auf<br />
TECHNIK+<strong>EINKAUF</strong><br />
Arbeitsstühle und<br />
Arbeitsplatzmatten<br />
Biegsame Wellen &<br />
Werkzeugantriebe<br />
Container/Mobile Räume<br />
Werksitz GmbH<br />
W. Milewski<br />
Telefunkenstraße 9<br />
97475 Zeil am Main<br />
Tel.: 09524/8345-0<br />
Fax: 09524/8345-19<br />
www.werksitz.de<br />
info@werksitz.de<br />
haspa GmbH<br />
Sägmühlstr. 39<br />
74930 Ittlingen<br />
www.haspa-gmbh.de<br />
Tel.: 07266/9148-0<br />
Fax: 07266/9148-30<br />
info@haspa-gmbh.de<br />
ELA-Container GmbH<br />
Zeppelinstr. 19-21, 49733 Haren (Ems)<br />
Tel. (05932) 506-0, Fax (05932) 506-10<br />
Dichtungen<br />
Dichtungen<br />
Dichtungen Flachdichtungen<br />
C. Otto Gehrckens<br />
GmbH & Co. KG<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
Gehrstücken 9<br />
25421 Pinneberg<br />
Tel.: (04101) 5002-0<br />
Fax: (04101) 5002-83<br />
info@cog.de<br />
www.cog.de<br />
REIFF Technische Produkte GmbH<br />
Tübinger Straße 2-6<br />
72762 Reutlingen<br />
Tel.: +49 7121 323-0<br />
Fax: +49 7121 323-346<br />
www.reiff-tp.de<br />
vktp@reiff-gruppe.de<br />
RESOGOO OHG<br />
Rolandskoppel 17<br />
24784 Westerrönfeld<br />
Tel.: 04331/43818-0<br />
Fax: 04331/43818-28<br />
<br />
06/<strong>2012</strong> 69
NEUE PRODUKTE<br />
Röhm<br />
Sparsame Elektro-Spanner<br />
Frenzelit<br />
Hitzeschilde für<br />
Extrembedingungen<br />
Wo die Aluminiumschmelze aus der<br />
Elektrolysezelle gesaugt wird, dichten<br />
isoTHERM HT-Gewebestanzeteile die<br />
Saugrohrflanschverbindungen ab. Und<br />
wo das flüssige Aluminium aus dem<br />
Gieß-Schmelzofen ins Verteilerrinnensystem<br />
gegossen wird, nimmt die weiter<br />
optimierte flexible Textilrinne iso-<br />
THERM AL-FLEX die Bewegungen des<br />
Ofens auf und sorgt für eine prozesssichere<br />
Verbindung. Das Verbundmaterial<br />
besteht innen und außen aus hochtemperaturbeständigem<br />
(bis 900 °C) iso-<br />
THERM-Gewebe. isoTHERM 800 Packungen<br />
als Ersatz für keramischen Faserdichtungen<br />
zur Abdichtung der Gießrinnensegmente<br />
können daneben die<br />
Standzeit um den Faktor 15 verlängern.<br />
www.frenzelit.com<br />
riese electronic<br />
Erstes energieeffizentes<br />
Sicherheitsrelais<br />
Das erste Sicherheitsrelais der Welt, das<br />
nach EuP/ErP Kriterien entwickelt und<br />
gefertigt wurde, hat bei dem energieeffizienten<br />
Not-Halt und Schutztürwächter,<br />
dem SAFE 4.2 eco, eine Stromeinsparung<br />
von 65 Euro bei einer Produktlebenszeit<br />
von 20 Jahren erreicht. Das Relais<br />
hat eine einkanalige und<br />
zweikanalige Schaltungs<strong>technik</strong>, mit<br />
wahlweiser Überwachung der Starttaste.<br />
Das Gerät beinhaltet eine Umschaltmöglichkeit<br />
zwischen den beiden Startarten.<br />
Hierbei wurden einige Verbesserungen<br />
erreicht wie z.B. der deutlich reduzierte<br />
Strom über die Auslösekontakte<br />
(
NEUE PRODUKTE<br />
Steute<br />
Funk-Sendemodul für<br />
Induktivsensoren<br />
Mulco<br />
Polyurethan-<br />
Zahnriemenprogramm<br />
Bürkert<br />
Hochwertige<br />
Edelstahl-Armaturen<br />
ÜV Überlastschutz<br />
Flexibel und trotzdem<br />
torsionssteif<br />
Das ebenso kompakte wie robuste Modul<br />
kann in unmittelbarer Nähe zum Sensor<br />
angebracht werden. Es überträgt die<br />
vom Sensor ausgegebenen Signale über<br />
das bewährte und industriegerechte<br />
EnOcean-Protokoll an eine Empfangseinheit,<br />
die in der Regel im Schaltschrank<br />
untergebracht wird. Auch ein Repeater<br />
kann eingesetzt werden. Die Entfernung<br />
zwischen Sendemodul und Empfänger<br />
kann bis zu 30 Meter in Gebäuden und<br />
bis zu 300 Meter im Freifeld betragen.<br />
Die Energieversorgung des Sendemoduls<br />
übernimmt eine Longlife-Batterie. Auch<br />
unter ungünstigen Bedingungen mit Abstrahlflächen<br />
und anderen Funk-systemen<br />
gewährleisten die kabellosen Sensoren<br />
eine hohe Übertragungssicherheit.<br />
www.steute.com<br />
Mit BRECObasic steht dem Anwender<br />
jetzt ein preisattraktives Markenprodukt<br />
für einfache Anwendungen in der<br />
Linear- und der Transport<strong>technik</strong> zur<br />
Verfügung. Es ist überall da einsetzbar,<br />
wo hohe Zahnriemenqualität gefragt<br />
ist, nicht unbedingt aber spezielle Riemeneigenschaften<br />
wie eingeschränkte<br />
Toleranzen, besondere Beständigkeiten<br />
und Weiterverarbeitungsmöglichkeiten<br />
der Zahnriemen selbst. BRECObasic<br />
steht als Meterware oder abgelängte<br />
Meterware in der Standardfarbe anthrazit<br />
zur Verfügung. Koextrudierte, beschichtete<br />
Riemen sind für die Zahnprofile<br />
T10 und AT10 mit den Beschichtungen<br />
Ausführung T, T-Rille (TR 1), PUgelb<br />
und Supergrip-grün erhältlich.<br />
www.mulco.de<br />
Das modulare ELEMENT-Konzept verbindet<br />
Regler, Ventile und Sensoren in<br />
hochwertigem Edelstahldesign mit einer<br />
intelligenten und flexiblen Systemarchitektur.<br />
Durch die Erweiterung des<br />
Ventilangebots um Antriebsgrößen bis<br />
zu 130 mm lassen sich mit den Geradsitz-,<br />
Schrägsitz- und Membranventilen<br />
der ELEMENT-Serie jetzt Armaturen bis<br />
zu einer Nennweite von DN50 realisieren.<br />
Damit erhöht sich die maximal verfügbare<br />
Antriebsgröße der Sitzventile<br />
Typ 2100 (Schrägsitz Auf/Zu), 2101 (Geradsitz<br />
Auf/Zu), Membranventil-Familie<br />
2103 (2-Wege-Ventile Auf/Zu sowie Regel)<br />
und der Sitzregelventile Typ 2300<br />
(Schrägsitz) und 2301 (Geradesitz) von<br />
ehemals 90 auf 130 mm.<br />
www.buerkert.de<br />
Metallbalgkupplungen, zum Ausgleichen<br />
von Wellenversätzen, besitzen im<br />
Gegensatz zu anderen Arten von Ausgleichskupplungen<br />
einen bedeutenden<br />
Vorteil: Ein besonders geringes Massenträgheitsmoment.<br />
Wenn sich herkömmliche<br />
Metallbalgkupplungen aufgrund<br />
begrenzter Platzverhältnisse nicht montieren<br />
lassen, können steckbare Varianten<br />
des neuen Typs 960 eingesetzt werden.<br />
Hier können die Kupplungshälften<br />
bereits vor der Montage des Antriebs<br />
auf die Wellenenden montiert werden.<br />
Die Verbindung der Kompo-nenten erfolgt<br />
dann durch einfaches zusammenstecken<br />
der Kupplungshälften. Dank einer<br />
neuartigen Steckverbindung ist sogar<br />
eine Blind-montage möglich.<br />
www.uev-gmbh.de<br />
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72762 Reutlingen<br />
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Fax: +49 7121 323-346<br />
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vktp@reiff-gruppe.de<br />
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Otto-Hahn-Straße 2<br />
95111 Rehau<br />
Tel.: 09283/77-0<br />
Fax: 09283/1016<br />
www.rehau.de<br />
info@rehau.com<br />
HELUKABEL GmbH<br />
Dieselstr. 8-12<br />
71282 Hemmingen<br />
Tel. 07150 / 9209-0<br />
Fax 07150 / 81786<br />
www.helukabel.de<br />
info@helukabel.de<br />
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Fax: 07940 / 128-2300<br />
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marketing@stahlcranes.com<br />
Nevigeser Straße 240-242<br />
42553 Velbert<br />
Tel.: 0 20 53 / 8 19-0 Fax: -66<br />
www.huedig-rocholz.de<br />
info@huedig-rocholz.de<br />
06/<strong>2012</strong> 71
IMPRESSUM<br />
Impressum<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Eduard Altmann<br />
E-Mail: redaktion@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Verantw. Redakteurin:<br />
Kathrin Irmer (ki) -225<br />
E-Mail: kathrin.irmer@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Redaktionssekretariat:<br />
Johanna Hummel -442,<br />
Fax: 08191/125-312<br />
Internet:<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Anzeigen<br />
Anzeigenleitung: Michael Klotz -167<br />
Projektmanager: Gerald Zasche -337<br />
E-Mail: gerald.zasche@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Anzeigenverkauf: Bernadette Kraus -231<br />
E-Mail: bernadette.kraus@produktion.de<br />
Anzeigenverwaltung: Michaela Richter -324<br />
E-Mail: michaela.richter@mi-verlag.de<br />
Verlag<br />
Geschäftsführung: Fabian Müller<br />
Verlagsleitung: Stefan Waldeisen<br />
Vertrieb: Stefanie Ganser<br />
Leser-Service:<br />
E-Mail: leserservice@mi-verlag.de<br />
Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />
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Leitung Vertriebsadministration:<br />
Annette Tabel -348<br />
Leitung Zentrale Herstellung:<br />
Hermann Weixler -344<br />
Leitung Online-Dienste:<br />
Gerhard Brauckmann -478<br />
Herstellungsleitung Fachzeitschriften:<br />
Horst Althammer -315<br />
Art Director: Jürgen Claus - 357<br />
MARKT+KONTAKT<br />
Restmaterial<br />
Layout und Herstellung:<br />
Andrea de Paly, Carmen Lauter, Claudia Weber<br />
Druck: pva GmbH, Landau/Pfalz<br />
Erscheinungsweise:<br />
6 x jährlich + 2 Sonderausgaben<br />
ISSN: 1860-1901<br />
Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />
Redakteur und verantwortlichen Anzeigenleiter:<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
86895 Landsberg<br />
Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />
E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />
Internet: www.mi-verlag.de<br />
Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />
HRB 22121 Augsburg<br />
Bedingungen für Anzeigen,<br />
Vertrieb und Redaktion:<br />
Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 9,<br />
gültig seit 1.10.<strong>2012</strong><br />
Jahresabonnement: Inland Euro 78,-,<br />
Ausland Euro 81,- (jeweils inkl. Versandkosten).<br />
Einzelheft 15 €, (zzgl. Versand).<br />
Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />
Kündigungsfrist: jederzeit mit einer Frist<br />
von 4 Wochen zum Monatsende.<br />
Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung.<br />
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Zuschriften wird keinerlei Gewähr übernommen; für die<br />
vollständige oder teilweise Veröffentlichung in der<br />
Zeitschrift, die Verwertung in digitalisierter Form im<br />
Wege der Vervielfältigung und Ver-breitung z. B. auf<br />
CD-ROM oder Internet wird das Einverständnis<br />
vorausgesetzt.<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung der<br />
Verbreitung von Werbeträgern e.V.<br />
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Sparkasse Landsberg BLZ 70052060,<br />
Schaltschrankklimatisierung<br />
Konto-Nr. 37754<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann<br />
trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion, vom Verleger<br />
und Herausgeber nicht übernommen werden. Die<br />
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und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der<br />
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nicht mehr wünschen können Sie dem jederzeit mit<br />
Wirkung für die Zukunft unter leserservice@mi-verlag.<br />
de widersprechen.<br />
Schaltschrank-Komponenten<br />
C45 & St52 Restmaterial<br />
Stabstahl, h6, inkl. 3.1 Zeugnis<br />
Längen bis 2.500 mm, Ø: bis 100 mm<br />
Bornemann Gewinde<strong>technik</strong><br />
GmbH & Co. KG<br />
E-Mail: info@bornemann.de<br />
www.bornemann.de/material<br />
Am Scheid 4<br />
57290 Neunkirchen<br />
Tel. 02735/7727-4<br />
Fax 02735/7727-67<br />
www.ruebsamen-und-herr.de<br />
info@ruebsamen-und-herr.de<br />
ELMEKO GmbH + Co. KG<br />
Graf-Zeppelin-Str. 5<br />
56479 Liebenscheid<br />
Tel. + 49 / 27 36 / 50 97 48-0<br />
Fax: + 49 / 27 36 / 50 97 48-30<br />
www.elmeko.de<br />
info@elmeko.de<br />
Schmiede<strong>technik</strong><br />
Schmierstoffe<br />
Schutzabdeckungen<br />
Franz RÜBIG & Söhne GmbH & CO KG<br />
A-4600 Wels, Mitterhoferstrasse 17<br />
Tel. +43/7242-47135-0<br />
Fax +43/7242-47135-91<br />
E-mail: Schmiede.vertrieb@rubig.com<br />
Web: www.rubig.com<br />
OKS Spezialschmierstoffe GmbH<br />
Ganghoferstraße 47<br />
82216 Maisach<br />
Tel.: +49 (0) 8142 3051-500<br />
Fax: +49 (0) 8142 3051-599<br />
www.oks-germany.com<br />
info@oks-germany.com<br />
ARNO ARNOLD GMBH<br />
Bieberer Straße 161 Tel. + 49 6104 4000 0<br />
63179 Obertshausen Fax: + 49 6104 4000 99<br />
www.arno-arnold.de info@arno-arnold.de<br />
72 06/<strong>2012</strong>
INSERENTEN<br />
Inserenten<br />
A-J<br />
a.b.jödden, Krefeld 61<br />
APC by Schneider Electric, München 27<br />
Arno Arnold, Obertshausen 72<br />
BERNDORF BAND, A - Berndorf 73<br />
Bornemann Gewinde<strong>technik</strong>, Delligsen 72<br />
C. Otto Gehrckens, Pinneberg 53, 69<br />
CIMAKA International, CH - Uster 70<br />
Conrad Electronic, Hirschau 21, 23<br />
Distrelec Schuricht, Bremen 9<br />
Westdeutscher Drahtseilverkauf Dolezych, Dortmund 70<br />
ELA Container, Haren 69<br />
ELMEKO, Liebenscheid 72<br />
E-World energy & water, Essen 49<br />
Exhibit & More, CH - Fällanden 29<br />
Findling Wälzlager, Karlsruhe<br />
TS<br />
IP Gansow, Unna 68<br />
Goodfellow, Bad Nauheim 73<br />
Günzburger Steig<strong>technik</strong>, Günzburg 65<br />
HASPA, Ittlingen 69<br />
Heinrichs & Co., Dommershausen-Dorweiler 73<br />
HELUKABEL, Hemmingen 71<br />
HEMA Maschinen- und Apparateschutz, Seligenstadt 73<br />
Höhl & Westhoff, Wuppertal 73<br />
Hüdig + Rocholz, Velbert 71<br />
Jung Hebe- und Transport<strong>technik</strong>, Waiblingen / Beinstein 53<br />
K-Z<br />
Keller & Kalmbach, Unterschleißheim 76<br />
Hermann Kemper, Remscheid-Gerstau 64<br />
Kerkenberg, Wickede 66<br />
Kullen - KOTI, Reutlingen 2<br />
Laserteile4you.de, Leutenbach (Nellmersbach) 71<br />
LEDERER, Ennepetal 6<br />
Licefa Kunststoffverarbeitung, Bad Salzuflen 68<br />
Maier-Unitas Maschinenfabrik, Köngen 53<br />
Chr. Mayr, Mauerstetten 67<br />
Micro-Epsilon Mess<strong>technik</strong>, Ortenburg 5<br />
microsonic, Dortmund 35<br />
August Mink, Göppingen 19<br />
NKE AUSTRIA, A - Steyr 73<br />
OKS Spezialschmierstoffe, Maisach 72<br />
POLO Filter-Technik Bremen, Achim 41<br />
REHAU, Rehau 71<br />
REIFF Technische Produkte, Reutlingen 69, 71<br />
RESOGOO, Westerrönfeld 69<br />
REXIO, Westerrönfeld 70<br />
Rittal, Herborn 43<br />
ROTEK, Bremerhaven 49<br />
Franz Rübig & Söhne, A - Wels 72<br />
Rübsamen & Herr Elektrobau, Neunkirchen 72<br />
Schmalenberger, Tübingen 68<br />
Schweizer Federn<strong>technik</strong>, Reutlingen 70<br />
SF-Filter, Villingen-Schwenningen 66<br />
Siemens Industry Sector, Bocholt 47<br />
Ernest Spirig, CH - Rapperswil 66<br />
STAHL CraneSystems, Künzelsau 71<br />
TBL, I - Carpi MO 39<br />
TGW Techn. Gummi-Walzen, Emmendingen 70<br />
R. Thollembeek, Hildrizhausen 59<br />
UAS United Air Specialists, Bad Camberg 41<br />
Vogt, CH - Lostorf 70<br />
Herbert Waldmann, Villingen-Schwenningen 7<br />
Werksitz W. Milewski, Zeil am Main 69<br />
WERMA Signal<strong>technik</strong>, Rietheim-Weilheim 68<br />
Wollschläger, Bochum 37<br />
Würth Industrie Service, Bad Mergentheim 11<br />
Beilagen<br />
SSI SCHÄFER Fritz Schäfer, Neunkirchen<br />
Teilbeilagen<br />
POOL4TOOL, A - Wien<br />
J. Schmalz, Glatten<br />
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Sicherheitsklemmsysteme<br />
Transport- und Prozessbänder<br />
Unfallschutz<br />
HEMA Maschinen- und<br />
Apparateschutz GmbH<br />
Seligenstädter Straße 82<br />
63500 Seligenstadt<br />
Tel.: +49 (0)6182 / 773-0<br />
Fax: +49 (0)6182 / 773-35<br />
info@hema-schutz.de<br />
www.hema-schutz.de<br />
Berndorf Band GmbH<br />
Loebersdorfer Straße 26<br />
A-2560 Berndorf<br />
Tel. (+43)2672-800-0<br />
Fax: (+43)2672-84176<br />
www.berndorf-band.at<br />
band@berndorf.co.at<br />
Höhl & Westhoff GmbH<br />
Friedrichs-Engels-Allee 162<br />
42285 Wuppertal (Barmen)<br />
Tel.: 0202 / 8 45 82<br />
Fax: 0202 / 8 28 85<br />
info@faltenbalg.net<br />
www.faltenbalg.net<br />
Verschlussschrauben<br />
Wälzlager<br />
Werkstoffe<br />
Heinrichs & Co. KG<br />
Schrauben- und Drehteilefabrik<br />
56290 Dommershausen-Dorweiler<br />
Tel. +49 (0) 6762 9305-0<br />
Fax: +49 (0) 6762 9305-55<br />
www.heinrichs.de<br />
info@heinrichs.de<br />
NKE AUSTRIA GmbH<br />
Im Stadtgut C4<br />
A-4407 Steyr<br />
T: +43 7252 86667<br />
F: +43 7252 86667-59<br />
www.nke.at<br />
info@nke.at<br />
Goodfellow GmbH<br />
Postfach 13 43<br />
61213 Bad Nauheim<br />
Tel. (08 00) 1000 579<br />
Fax (08 00) 1000 580<br />
info@goodfellow.com<br />
06/<strong>2012</strong> 73
MEDIEN BUCHTIPPS<br />
MEDIEN<br />
Bücher, nicht nur für den Dienstgebrauch<br />
Immer mit dabei<br />
Das neue iPad<br />
Auf einen Blick:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Surfen in die digitale Zukunft<br />
Haben Sie sich schon einmal gefragt, was mit dem<br />
allgegenwärtigen Begriff „Digitalisierung“ eigentlich<br />
gemeint ist? Und interessieren Sie sich für die Vision<br />
eines „Web 3.0“? Dann sollten Sie einen Blick in dieses<br />
Buch werfen: Es erläutert nicht nur die technologischen<br />
Grundlagen, sondern unternimmt auch einige<br />
spannende Reisen in die Welt von morgen.<br />
Dieter Lutzke<br />
Preis: 24,90 Euro<br />
Technik als „zweite Natur“<br />
Wiley VCH Verlag, Weinheim, <strong>2012</strong><br />
ISBN 978-3-527-32931-1<br />
www.wiley-vch.de<br />
Menschen und Materialien<br />
Stein, Bronze und Eisen werden immer noch verarbeitet,<br />
doch das Spektrum der Materialien, das<br />
dem Menschen zur Verfügung steht, hat sich immens<br />
verbreitert. Eine historische Betrachtung der<br />
Materialwirtschaft, die für jeden Rohstoffeinkäufer<br />
eine kurzweilig lesbare Lektüre mit vielen neuen<br />
Erkenntnissen und Zusammenhängen ist.<br />
Hans R. Kricheldorf<br />
Preis: 24,90 Euro<br />
Betriebswirtschaft an Alltagsphänomen erklärt<br />
Wiley-VCH Verlag, Weinheim, <strong>2012</strong><br />
ISBN 978-3-527-33082-9<br />
www.wiley-vch.de<br />
Das neue I-Pad für Dummies<br />
Sie sind Besitzer des neuen I-Pads? Dann ist dies die<br />
richtige Lektüre für Sie. Die Autoren zeigen Ihnen,<br />
wie Sie das Beste aus Ihrem I-Pad herausholen.<br />
Nutzen Sie die neue Spracherkennung Siri optimal,<br />
verlieren Sie dank der iCloud keine Daten mehr,<br />
verwalten Sie Ihre E-Mails, Kontakte und Kalender.<br />
Eine gute Hilfe, das iPad noch effektiver zu nutzen.<br />
Edward C. Baig/Bob LeVitus Preis: 16,95 Euro<br />
Die Dummies-Reihe ist keineswegs für Dumme.<br />
Wiley VCH Verlag, Weinheim, <strong>2012</strong><br />
ISBN 978-3-527-70876-5,<br />
www.wiley-vch.de<br />
Von den besten lernen<br />
Wie erklären sich die beeindruckenden Lebensleistungen<br />
so unterschiedlicher Menschen wie Steve<br />
Jobs und Roger Federer, Herbert von Karajan und<br />
Barack Obama, Coco Chanel und James Watt? Alle<br />
diese Menschen waren nicht nur begnadete Künstler,<br />
Wissenschaftler, Politiker oder Unternehmer - sie<br />
waren gleichzeitig auch hervorragende Manager.<br />
Frank Arnold<br />
Preis: 24,90 Euro<br />
Management: Vom „Erfolgswissen“ profitieren<br />
Carl Hanser-Verlag, München, <strong>2012</strong><br />
ISBN 978-3-446-43051-8 www.springer-gabler.de<br />
Die Kunst des klugen Handelns<br />
Unzählige Leser begeistern sich für Rolf Dobellis<br />
gescheite Texte über unsere häufigsten Denkfehler.<br />
Doch wer Dobellis Ratschläge zum klaren Denken<br />
beherzigt, ist noch lange nicht aus dem Schneider,<br />
denn auf dem Weg vom Denken zum Handeln lauern<br />
weitere Fallstricke. Glücklicherweise kann man<br />
die umgehen - wenn man weiß, wie.<br />
Rolf Dobelli<br />
Preis: 14,90 Euro<br />
52 Irrwege, die Sie besser andern überlassen<br />
Carl Hanser Verlag, München, <strong>2012</strong><br />
ISBN 978-3-446-43303-8<br />
www.hanser.de<br />
Optimiert Weihnachten<br />
Jedes Jahr werden wir vom Weihnachtsfest überrascht<br />
und reagieren mit hektischer und planloser<br />
Aktivität. Dabei treffen wir häufig Fehlentscheidungen,<br />
die den Weihnachtsfrieden gefährden. Wir<br />
überschreiten das Weihnachtsbudget und kaufen<br />
dazu noch die falschen Geschenke. Die Folge: Jedes<br />
Jahr verläuft Weihnachten suboptimal.<br />
Bernd Stauss<br />
Preis: 17,95 Euro<br />
Eine Anleitung zur Besinnlichkeits-Maximierung<br />
Gabler-Verlag, Wiesbaden, 2009<br />
ISBN 978-3-8349-1895-6 www.springer-gabler.de<br />
74 06 / <strong>2012</strong>
VORSCHAU<br />
VORSCHAU<br />
Die Topthemen in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> 01/2013<br />
Einkauf 2013: Blick in die Zukunft<br />
Die Wirtschaftsinstitute prognostizieren<br />
für nächstes Jahr eine eher verhaltene<br />
Konjunktur. Nur wenn sich die Lage im Euroraum<br />
stabilisiert und die Weltwirtschaft<br />
wieder Fahrt aufnimmt, wird die Konjunktur<br />
anziehen. Doch was bedeutet das für<br />
die Beschaffungsmärkte? Die Lager sind<br />
stärker gefüllt als noch <strong>2012</strong> und die Preise<br />
sollten deshalb moderat ausfallen. Stark<br />
volatile Rohstoffmärkte werden aber weiterhin<br />
bleiben. Maßnahmen müssen die<br />
Flexibilität der Einkaufsabteilungen erhöhen,<br />
um unabhängig von der wirtschaftlichen<br />
Konjunktur agieren zu können.<br />
Einkaufskooperationen<br />
Materialkosten mit Hilfe von Einkaufskooperationen<br />
zu minimieren, fällt gerade<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
schwer. Zu unterschiedlich sind die Bedarfe,<br />
zu vorsichtig agieren die Einkaufsabteilungen<br />
und die erzielten Preisvorteile<br />
sind vielen zu mager. Wir wollen schauen,<br />
unter welchen Umständen sich Kooperationen<br />
lohnen, welche Bedingungen dafür<br />
erfüllt werden müssen und wie sich der<br />
Einkäufer aktiv einbringen kann. Auch<br />
wenn die Preisschraube nicht so groß ist,<br />
können Einkaufskooperationen mitunter<br />
große Vorteile bieten.<br />
NDT-Prüfung von Gussteilen<br />
Unentdeckte Fehler, funktionsuntüchtige<br />
Bauteile, Reklamation – dieses Schreckensszenario<br />
raubt manchem Hersteller<br />
den Schlaf. Häufig nicht unbegründet. Die<br />
Magnaflux Quasar NDT-Resonanzprüfung<br />
(Non Destructive Testing) reduziert nicht<br />
nur das Mängelrisiko deutlich, sondern<br />
identifiziert auch Pseudoausschuss. Gemeinsam<br />
mit NDT-Experten Hesselmann<br />
& Köhler hat das Gießerei-Unternehmen<br />
Cirex die zerstörungsfreie Quasarprüfung<br />
erfolgreich in den Produktionsprozess integriert.<br />
Mehr Sicherheit und Qualität und<br />
geringere Kosten sind das Ergebnis.<br />
CARTOON<br />
Bild: Reinhold Löffler
turnLOG ® : Aktives RFID-Kanban.<br />
Die Revolution in der Beschaffung,<br />
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