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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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Am Beispiel einer <strong>Solar</strong>anlage mit 100 m 2 Kollektorfläche und Low-Flow-Betrieb wird die<br />

Problematik gezeigt:<br />

Die Pumpe für den Kollektorkreis <strong>so</strong>ll für einen Volumenstrom von 1,2 m 3 /h entsprechend<br />

einem spezifischen Durchsatz durch das Kollektorfeld von 12 l/(m 2 ∙h) und eine Temperaturfestigkeit<br />

bis 130 °C ausgelegt werden. Aus der Berechnung für den Druckverlust im Kollektorkreis<br />

ergibt sich ein Wert von 8 m für die notwendige Förderhöhe. Die von einem<br />

Pumpenhersteller zur Verfügung gestellte Auslegungs<strong>so</strong>ftware /29/ erstellte eine Liste der<br />

angeblich für diese Betriebsbedingungen geeigneten Pumpen. Die Überprüfung dieser Liste<br />

ergab jedoch sehr schnell, dass ein Teil der vorgeschlagenen Pumpen entweder für Temperaturen<br />

bis 130 °C nicht zugelassen ist oder den geforderten Betriebspunkt (Volumendurchsatz<br />

1,2 m³/h bei 8 m Förderhöhe) überhaupt nicht erreichen kann. Vorgeschlagene Inlinepumpen<br />

liegen im Preis um ein Mehrfaches über den Normalpumpen.<br />

Förderhöhe [m]<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

b<br />

c<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Fördervolumen [m 3 /h]<br />

Abb. 6.12:<br />

a<br />

Pumpenkennl. 1,2,3 Netzkennl. gemessen Netzkennl. berechnet<br />

3<br />

Pumpenkennlinien <strong>so</strong>wie berechnete und reale Netzkennlinien<br />

mit berechnetem und gemessenem Betriebspunkt<br />

1<br />

2<br />

91<br />

Abb. 6.12 zeigt die<br />

Betriebscharakteristik<br />

der Pumpe, die<br />

von den vorgeschlagenen<br />

am ehesten<br />

den geforderten<br />

Werten entspricht.<br />

Da die Kollektorkreiskennlinie<br />

(Netzkennlinie) sehr<br />

steil verläuft, liegt<br />

ihr Schnittpunkt mit<br />

der Pumpenkennlinie<br />

weit links im<br />

Diagramm (Betriebspunkt<br />

a, Pumpenstufe<br />

2). Dies hat<br />

aber zur Folge, dass<br />

bei einem nur geringen<br />

Überschreiten<br />

des berechneten<br />

Druckverlustes im<br />

realen Betrieb eine (prozentual) große Abweichung vom geforderten Volumenstrom eintritt.<br />

Wird die berechnete Förderhöhe von 8 m im realen Betrieb um nur 0,5 m (ca. 6 %) überschritten,<br />

<strong>so</strong> läuft der Betriebspunkt auf der Pumpenkennlinie nach links zu erheblich geringeren<br />

Volumenströmen. In unserem Beispiel stellen sich mit 0,7 m 3 /h nur noch knapp 60 %<br />

des geforderten Volumenstromes ein (Betriebspunkt b). Die Leistungsfähigkeit der <strong>Solar</strong>anlage<br />

sinkt dann durch wachsende thermische Verluste (höhere Arbeitstemperatur des Kollektors)<br />

und verringerte Übertragungsleistung des Wärmetauschers (Verminderung der<br />

Strömungsgeschwindigkeit im Wärmetauscher, dadurch Verschlechterung des inneren<br />

Wärmeübergangs). Bei einer derart steilen Rohrnetzkennlinie kann das Problem durch Umschalten<br />

auf eine höhere Pumpenstufe mit mehr Leistung kaum gelöst werden. Ein Wechsel

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