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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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gebenen Minimalwert (knapp 10 % unter Zielwert) absinken. Da er aus dem Quotienten von<br />

Leistung und Temperaturdifferenz berechnet wird, ist klar, dass nicht z.B. die Leistung stark<br />

nach unten und gleichzeitig erheblich nach oben abdriften dürfen. Der kostenbewusste<br />

Planer wird jedoch auch prüfen, ob geringfügig (!) größere Abweichungen nach unten evtl.<br />

den Einsatz eines erheblich (!) preiswerteren WT ermöglichen.<br />

Prinzipiell <strong>so</strong>llte die Leistung des Wärmetauschers <strong>so</strong> bemessen werden, dass in den meisten<br />

Zapfzeiträumen der Energiebedarf des Warmwassers möglichst weitgehend (<strong>so</strong>weit es<br />

die Temperaturen im <strong>Solar</strong>puffer zulassen) gedeckt wird. Da der <strong>Solar</strong>-Vorwärmspeicher<br />

Zapfspitzen (wegen seines normalerweise kleinen Volumens allerdings nur beschränkt)<br />

abpuffern kann, ist eine Auslegung des Wärmetauschers auf Zapfspitzen nicht unbedingt<br />

notwendig. Diese Spitzen können vielmehr (in Relation zum Volumen des Pufferspeichers)<br />

für die Auslegung rechnerisch reduziert werden. Die Berücksichtigung extremer Zapfspitzen,<br />

die nur sehr selten auftreten, ist bei dieser Anlagenvariante nicht notwendig.<br />

Tab. 6.6:<br />

Rechengang zur Bestimmung des Soll-<br />

Durchflusses am Wärmetauscher zwischen<br />

<strong>Solar</strong>puffer und <strong>Solar</strong>-Vorwärmspeicher<br />

Tagesverbrauch gemessener Wert 7,5 m 3 /d<br />

"Normalspitzen" ca. 1/3 Tagesverbrauch 2,5 m 3 /h<br />

Soll-Durchfluss 60 (50-70)% "Normalspitze" 1,5 m 3 /h<br />

Nach Auswertung einiger Messergebnisse an Gebäuden mit relativ gleichmäßigem Tagesprofil<br />

(Wohngebäude, Krankenhäuser, Seniorenwohnheime etc.) im Programm <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong><br />

haben wir festgestellt, dass <strong>–</strong> von Extremfällen abgesehen <strong>–</strong> die "üblichen"<br />

Zapfspitzen während eines Tages (Spitzen in m 3 /h während einer Minute oder 30 Sekunden)<br />

im Bereich von 40 bis 20 % des Tagesverbrauchs (in m 3 /d) liegen. (Beispiel: Tagesverbrauch:<br />

10 m 3 /d; übliche Zapfspitzen 30 %: 3 m 3 /h.) Inwieweit für diese und völlig anders<br />

genutzte Gebäude (z.B. Sporthallen, Hallenbäder etc.) aus künftigen Daten besser abgesicherte<br />

Relationen abzuleiten sein werden, bleibt abzuwarten. Wir halten es für vertretbar,<br />

hier vorläufig die Empfehlung auszusprechen, in Gebäuden mit relativ gleichmäßiger Verteilung<br />

des Zapfverbrauchs während des Tages für "normale" Zapfspitzen (in m 3 /h) mit ca.<br />

einem Drittel des Wertes für den Tagesverbrauch (in m 3 /d) zu rechnen. Da auch diese "normalen"<br />

Spitzen nicht oft auftreten<br />

und zudem der <strong>Solar</strong>-Vorwärmspeicher<br />

eine gewisse Glättungsfunktion<br />

erfüllt, halten wir bei<br />

Systemen mit Vorwärmspeicher (je<br />

nach Größe dieses Speichers) einen<br />

Volumenstrom von ca. 50-70 % der<br />

<strong>so</strong> abgeschätzten "Normalspitzen"<br />

für ausreichend. Der Druckabfall bei<br />

diesem Auslegungsdurchfluss (Soll-Durchfluss) <strong>so</strong>llte nicht mehr als 100 mbar (beide Seiten)<br />

betragen, damit die Energieaufnahme der Pumpen nicht zu hoch wird. Der Druckverlust<br />

auf der Trinkwasserseite hat keinen Einfluss auf das Warmwassernetz, da parallel zum<br />

Wärmetauscher der nahezu druckverlustfreie Vorwärmspeicher liegt.<br />

In Tab. 6.6 ist der Weg zur Abschätzung des Auslegungsdurchflusses durch diesen WT<br />

zusammengefasst. Es wird nochmals ausdrücklich betont, dass dieser Rechengang noch als<br />

vorläufig zu betrachten ist, da die Datenbasis sehr klein ist.<br />

Wesentlich komplizierter sind die Verhältnisse an diesem Wärmetauscher, wenn er ohne<br />

Vorwärmspeicher an das Trinkwassernetz angekoppelt ist, al<strong>so</strong> immer von der gerade gezapften<br />

Warmwassermenge durchströmt wird (vgl. Abb. 3.1a in Kap. 3.1). Hier muss der

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