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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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derte Solltemperatur aufzuheizen. Be<strong>so</strong>nders bei Kesseln mit schlechtem Wirkungsgrad<br />

kann dies dazu führen, dass Energie (konventioneller Brennstoff) eingespart wird, da ein<br />

häufiges Takten vermieden wird. Trotz geringer Einbußen beim Nutzungsgrad des <strong>Solar</strong>systems<br />

kann daher der <strong>so</strong>lare Deckungsanteil eines Standard-Systems erreicht oder <strong>so</strong>gar<br />

geringfügig übertroffen werden.<br />

Der eigentliche Vorteil von Low-Flow-Systemen liegt auf der Kostenseite. Die Verrohrung<br />

zwischen <strong>Solar</strong>speicher und Kollektoren kann mit geringerem Querschnitt ausgeführt und<br />

mehrere Kollektoren können in Reihe geschaltet werden. Der Kostenvorteil beim Materialeinsatz<br />

durch kürzere und dünnere Rohrleitungen, kleinere Armaturen etc. wird nach unserer<br />

Einschätzung häufig überbewertet. Stärker wirkt sich dagegen die Einsparung bei den<br />

Lohnkosten durch die weniger aufwändige Wärmedämmung aufgrund der vereinfachten<br />

Rohrleitungsführung aus.<br />

Bei Low-Flow-Anlagen sind zusätzlich zu der bereits genannten be<strong>so</strong>nders guten Speicherschichtung<br />

noch wichtig: Gleichmäßige Durchströmung und Druckabfall im Kollektorfeld.<br />

Wird ein einzelner Kollektor mit niedrigem Volumen durchströmt, <strong>so</strong> muss die hydraulische<br />

Verschaltung der Wärmeträgerkanäle im Ab<strong>so</strong>rber dafür geeignet sein, da <strong>so</strong>nst nicht alle<br />

Bereiche des Ab<strong>so</strong>rbers gleichmäßig durchströmt werden ("tote Ecken") /6/. Wird z.B. ein<br />

5 m 2 großer Kollektor erst bei einem Volumenstrom von 225 l/h (45 l/(h·m 2 )) vollständig<br />

durchströmt, <strong>so</strong> müssten bei einem Low-Flow-Betrieb von z.B. 15 l/(h·m 2 ) mindestens drei<br />

dieser Kollektoren in Reihe geschaltet werden. Damit ergäbe sich eine Mindest-<br />

Kollektorfläche von 15 m 2 . Die Frage nach der Eignung der Ab<strong>so</strong>rberbauform stellt sich<br />

al<strong>so</strong> vor allem bei Kleinanlagen, bei denen <strong>man</strong> <strong>–</strong> weil nur eine kleine Kollektorfläche benötigt<br />

wird <strong>–</strong> nicht mehrere Kollektoren in Reihe schalten will. Bei Großanlagen besteht dieses<br />

Problem nicht. Abb. 6.9 dient der Erläuterung dieser Strömungsverhältnisse.<br />

Bei der Reihenschaltung der Kollektoren fällt zwar die Durchströmung je Quadratmeter<br />

Kollektorfläche (bezogen auf den Strang oder das Gesamtfeld) sehr gering aus (Low-<br />

Flow), jeder der in Reihe geschalteten Kollektoren wird jedoch mit der vollen<br />

Durchströmung für die Gesamtreihe (den Strang) beaufschlagt. Um eine gleichmäßige<br />

Durchströmung der Kollektoren mit Sicherheit zu gewährleisten, könnte <strong>man</strong> vordergründig<br />

den Ansatz verfolgen, möglichst viele Kollektoren zu einem Strang in Reihe zu<br />

schalten. Dies würde jedoch zu einem übermäßig hohen Druckverlust im Kollektorfeld<br />

führen. Bei Großanlagen verfährt <strong>man</strong> deshalb <strong>so</strong>, dass <strong>man</strong> mehrere Stränge parallel an<br />

die Sammelleitungen anschließt. Da der Druckverlust in den Strängen mit einigen hintereinandergeschalteten<br />

Kollektoren recht groß ist, bestimmt er eindeutig den Gesamtdruckverlust<br />

im Kollektorfeld. Die Einflüsse der Verteil- und Sammelleitungen sind daher<br />

gering, eine materialaufwendige, arbeitsintensive und teure Verschaltung nach<br />

Tichel<strong>man</strong>n ist in der Regel nicht notwendig. Die Rohrführung kann statt dessen auf kürzestem<br />

Weg relativ material-, zeit- und damit kostensparend erfolgen. So lässt sich immer<br />

eine bezüglich Durchströmung der Kollektoren und Druckverlust im Kollektorfeld<br />

sinnvolle Kombination von parallel verschalteten Strängen mit je Strang einigen in Reihe<br />

installierten Kollektoren finden. Oft sind zur Angleichung der Druckverluste in den zuund<br />

abführenden Rohrleitungen lediglich Querschnittsanpassungen und noch nicht einmal<br />

Strangregulierventile notwendig.

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