04.11.2013 Aufrufe

Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

lichst weitgehend zu vermeiden. Beim Low-Flow-System <strong>so</strong>llte kein einzelner liegender<br />

Speicher verwendet werden, in dem die Temperaturschichtung naturgemäß nicht sehr<br />

ausgeprägt ist. Müssen liegende Speicher eingesetzt werden, <strong>so</strong> <strong>so</strong>llten ca. 3 Speicher in<br />

Reihe geschaltet werden, da dann gesichert ist, dass in dem der Kaltwasserseite am<br />

nächsten liegenden Behälter immer eine recht niedrige Temperatur vorliegt. Voraussetzung<br />

hierzu ist aber, dass der trinkwasserseitige Wärmeübergang optimiert ist und dass<br />

Rücklaufverhinderer in die Speicherverbindungsrohre eingebaut werden, damit das Beund<br />

Entladen nur über die davor vorgesehenen Anschlüsse erfolgt.<br />

Tab. 6.1:<br />

Kollektorein- und -auslauftemperaturen bei Standard-Durchströmung und bei<br />

Low-Flow zum Erreichen gleicher mittlerer Kollektortemperaturen (hohe <strong>so</strong>lare Einstrahlung;<br />

Kollektorleistung konstant)<br />

Spez. Durchströmung<br />

vspez [l/(h·m 2 )]<br />

Kollektoreinlauftemp.<br />

Ein [°C]<br />

Kollektorauslauftemp.<br />

Aus [°C]<br />

Temperaturdifferenz<br />

Aus-Ein [K]<br />

Mittlere Kollektortemp.<br />

m=(Ein+Aus)/2 [°C]<br />

Standard: 45 36 48 12 42<br />

Low-Flow: 15 24 60 36 42<br />

Auch bei einem System mit Standard-Durchströmung kann <strong>man</strong> durch geeignete Maßnahmen<br />

eine sehr gute Temperaturschichtung erreichen. Wegen der höheren Strömungsgeschwindigkeiten<br />

(auch im Speicher) wird sie aber nicht ganz <strong>so</strong> stabil sein wie bei einer<br />

Low-Flow-Anlage. Dennoch dürfte sie nicht <strong>so</strong> schlecht ausfallen, dass die Kollektoreinlauftemperatur<br />

<strong>so</strong> weit wie in Tabelle 6.1 angegeben über der eines Low-Flow-Systems<br />

liegt. Vielmehr werden auch bei einer gut ausgelegten Anlage mit Standard-Durchströmung<br />

minimale Kollektoreinlauftemperaturen (im Sommer) von ca. 25 °C oder nur wenig darüber<br />

erzielt. Dies bedeutet aber, dass ein System mit Standard-Durchströmung - <strong>so</strong>fern auf eine<br />

gute Temperaturschichtung im Speicher geachtet wird - in der Regel eine etwas niedrigere<br />

mittlere Arbeitstemperatur für die Kollektoren und damit eine geringfügig höhere Effizienz<br />

aufweisen müsste als eine Low-Flow-Anlage.<br />

Wie groß diese Effizienzunterschiede bei großen <strong>Solar</strong>anlagen durch die unterschiedliche<br />

Felddurchströmung wirklich sind, müsste durch einen Parallelvergleich von zwei großen<br />

und völlig gleichartig betriebenen Systemen im Detail untersucht werden. Simulationsprogramme<br />

können (mit den dann üblichen Grenzen der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf<br />

reale Systeme) hierzu nur erste Tendenzen liefern /12/. Beim Vergleich zweier verschiedener<br />

Anlagen an unterschiedlichen Standorten und mit abweichendem Benutzerverhalten<br />

kann eine quantitative Aussage zu diesem Unterschied nicht gemacht werden. Er ist mit<br />

Sicherheit <strong>so</strong> gering, dass er von den vielfältigen zusätzlichen Einflussgrößen dieser zwei<br />

unterschiedlichen Systeme völlig überlagert würde. Frühere Untersuchungen an zwei<br />

gleichartig betriebenen Kleinanlagen /26/ erbrachten das Ergebnis, dass die Low-Flow-<br />

Anlage minimal günstiger arbeitete als das System mit Standard-Durchströmung. Diese<br />

Ergebnisse sind aber nicht auf Großanlagen übertragbar.<br />

Der oben geschilderte geringfügige energetische Nachteil großer Low-Flow-Systeme wird<br />

aus exergetischer Sicht teilweise kompensiert. Low-Flow-Systeme erreichen wegen der<br />

höheren Temperaturspreizung im Kollektorfeld eher die geforderte Solltemperatur für das<br />

Warmwasser, wenngleich auch nur in kleineren Volumenbereichen des <strong>Solar</strong>speichers.<br />

Dennoch kann dadurch eventuell der Vorteil gegeben sein, dass die konventionelle Nacherwärmungsanlage<br />

nicht <strong>so</strong> oft in Betrieb gehen muss, um kleine Zapfvolumina auf die gefor-<br />

67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!