Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
66<br />
gerdurchsatz durch das Feld (in l/(h·m 2 )) gegenüber der Parallelschaltung reduziert werden,<br />
da jeder der hintereinandergeschalteten Kollektoren zwangsweise vom Gesamtvolumenstrom<br />
des Strangs durchflossen wird. Für den Einzelkollektor wird dabei der spezifische<br />
Volumenstrom <strong>so</strong> groß, dass unangeströmte Ecken nicht entstehen können /6/.<br />
Solche <strong>Solar</strong>systeme mit geringer spezifischer Durchströmung des Kollektorfeldes (Gesamtvolumenstrom<br />
des Kollektorfeldes dividiert durch seine Gesamtfläche) werden als<br />
Low-Flow-Anlagen bezeichnet. Während bei Anlagen mit Standard-Durchströmung der<br />
spezifische Volumenstrom bei etwa 30 bis 45 l pro Stunde und pro Quadratmeter aktiver<br />
Ab<strong>so</strong>rberfläche liegt, beträgt er bei Low-Flow-Systemen nur etwa 12 bis 15 l/(h·m 2 ).<br />
Low-Flow-Systeme haben sich in den letzten Jahren immer stärker durchgesetzt. Die Mehrzahl<br />
der <strong>Solar</strong>anlagen aus <strong>Teilprogramm</strong> 2 von <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> wurde derart konzipiert.<br />
Es sind zahlreiche Punkte zu beachten, damit die Vorteile, die die Low-Flow-Technik bietet,<br />
nicht durch Effizienzeinbußen aufgehoben werden. Wir haben den Eindruck, dass die<br />
Abstimmung aller Komponenten bei Low-Flow-Systemen meist eher intuitiv erfolgt. Im<br />
Folgenden wird daher ausführlich auf diese Technik und die Voraussetzungen für ihre Anwendung<br />
eingegangen.<br />
Zusammen mit den Kollektorkennwerten, den meteorologischen Bedingungen, der Temperatur<br />
im <strong>Solar</strong>speicher u.v.a. bestimmt der Volumenstrom durch die Kollektoren maßgeblich<br />
die Differenz zwischen Kollektorein- und -auslauftemperatur. Aus diesen beiden Temperaturen<br />
kann durch die hinreichend genaue lineare Mittelwertbildung die (mittlere) Arbeitstemperatur<br />
eines Kollektors bestimmt werden. Je höher die Arbeitstemperatur des Kollektors<br />
ist, desto schlechter ist bei gleichbleibender Umgebungstemperatur sein Wirkungsgrad.<br />
Verringert <strong>man</strong> bei gleichbleibender Eintrittstemperatur den Volumenstrom durch einen<br />
Kollektor, <strong>so</strong> steigt seine Austrittstemperatur an. Dies hat zugleich eine höhere mittlere<br />
Arbeitstemperatur und damit eine Effizienzeinbuße zur Folge. Dieser negative Effekt kann<br />
vollständig kompensiert werden, wenn bei niedriger spezifischer Felddurchströmung (Low-<br />
Flow) die Einlauftemperatur in die Kollektoren <strong>so</strong> stark abgesenkt wird, dass sich dieselbe<br />
mittlere Arbeitstemperatur wie bei Standard-Durchströmung ergibt. Wie stark die Einlauftemperatur<br />
abgesenkt werden müsste, um bei verringertem Durchsatz denselben Kollektorwirkungsgrad<br />
wie mit Standard-Durchströmung zu erhalten, ist in /25/ beschrieben.<br />
Das Beispiel in Tab. 6.1 zeigt, dass die Einlauftemperatur beim Low-Flow-System erheblich<br />
unter der beim System mit Standard-Durchströmung liegen muss, will <strong>man</strong> für beide<br />
Anlagen die gleiche mittlere Kollektorarbeitstemperatur erzielen. Die in der Tabelle für<br />
das Low-Flow-System angegebene Kollektoreinlauftemperatur von 24 °C entspricht in<br />
etwa dem <strong>so</strong>mmerlichen Minimalwert, der erreicht werden kann. Zwar liegt die Kaltwassertemperatur<br />
im Sommer nur bei ca. 14 °C, zwischen den einzelnen Wärmeübertragungsstufen<br />
(Kollektor Speicher Kaltwasser) treten jedoch Temperatursprünge<br />
auf. In der Praxis liegt die niedrigste erreichbare Eintrittstemperatur für den Kollektor<br />
daher um etwa 10 K über der Kaltwassertemperatur, al<strong>so</strong> bei dem in Tab. 6.1 für das<br />
Low-Flow-System angegebenen Wert von 24 °C. Diese Temperatur wird aber nur dann<br />
erreicht, wenn im <strong>Solar</strong>speicher eine sehr gute Temperaturschichtung beibehalten werden<br />
kann. Verwirbelungen im Speicher sind al<strong>so</strong> durch geeignete Maßnahmen mög-