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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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Das System mit der stärksten Auslastung nimmt am meisten Energie auf und gibt daher<br />

auch am meisten Nutzwärme ab.<br />

Teilbild (b) zeigt den Verlauf der Nutzungsgrade in Abhängigkeit von der Tageseinstrahlung.<br />

Alle drei Kurven steigen zunächst an, da der Anteil der nicht-nutzbaren Strahlungssumme<br />

mit steigender Tagesstrahlung abnimmt. Während jedoch die Nutzungsgrade bei den<br />

kleiner ausgelegten Systemen bei höherer Strahlungssumme schließlich annähernd konstant<br />

bleiben, sinkt der Nutzungsgrad beim überdimensionierten System mit wachsender Tagesstrahlungssumme<br />

wieder ab, weil dieses System selbst bei bester Einstrahlung wegen Vollladung<br />

der Speicher keine Energie mehr aufnehmen kann. Diese Bilder belegen eindeutig<br />

die Nutzlosigkeit zu großer Kollektorfelddimensionierung, wenn <strong>man</strong> nicht gleichzeitig für<br />

eine sehr hohe Speicherkapazität (mehrere Tage / einige Wochen) <strong>so</strong>rgt. Selbst wenn die<br />

Speicherkapazität aber sehr groß wäre, würde ein derart überdimensioniertes System nicht<br />

die gefordert niedrigen Wärmekosten erreichen.<br />

Bei der Trinkwassererwärmung sehen wir keine Notwendigkeit für den Einsatz von Vakuumröhrenkollektoren<br />

(vgl. Kap. 2.1.5). Da sie zudem meist erheblich teurer sind als Flachkollektoren,<br />

steigen bei ihrem Einsatz die Systemkosten stark an. Diese Mehrkosten werden<br />

nicht durch einen entsprechend höheren Gewinn an <strong>so</strong>larer Nutzwärme kompensiert. Simulationsrechnungen<br />

und Erfahrungen aus der Praxis haben dies ausreichend oft belegt. In der<br />

Regel steigen die Kosten der <strong>so</strong>laren Nutzwärme beim Einsatz von Vakuumröhren um ca.<br />

20-30 % an, die Wirtschaftlichkeit <strong>so</strong>lcher Systeme ist al<strong>so</strong> schlechter als bei Flachkollektoranlagen.<br />

Selbst wenn der Vakuumröhrenkollektor eine erheblich längere Lebensdauer als<br />

ein Flachkollektor (20-25 Jahre) hätte, würde dies am wirtschaftlichen Ergebnis nichts<br />

Grundlegendes ändern, da bei derart langen Lebensdauern die Annuität fast nur noch vom<br />

Zinssatz, aber nicht mehr von der Lebensdauer bestimmt wird. Das richtige Einsatzgebiet<br />

für diese hocheffizienten Kollektoren liegt im Bereich der Prozesswärme auf einem Temperaturniveau<br />

um 100 °C. Hier können sie ihre Effizienzvorteile ausspielen.<br />

Aus technischen Gründen kann der Einsatz von Vakuumröhren bei der Trinkwassererwärmung<br />

in Einzelfällen sinnvoll sein, wenn z.B. nur eine begrenzte Dachfläche zur Verfügung<br />

steht und dies durch eine höhere spezifische Kollektorleistung teilweise ausgeglichen werden<br />

<strong>so</strong>ll oder wenn das Dach nur eine beschränkte Dachlast erlaubt. Die Röhren können<br />

ohne aufwändige Aufständerungskonstruktion auf dem Flachdach montiert werden (<strong>so</strong>fern<br />

keine Heat-Pipe). Die flache Ausrichtung kann meist durch Verdrehen der Röhren (und<br />

damit der Ab<strong>so</strong>rber) teilweise ausgeglichen werden. Daher bietet sich auch ihr Einsatz in<br />

Fassaden an. Ihre Windlast ist wegen der Formgebung gering. Nur in be<strong>so</strong>nderen Fällen<br />

dürften diese Vorteile jedoch die Kostennachteile aufwiegen. Für die Dimensionierung von<br />

<strong>Solar</strong>anlagen mit Vakuumröhren zur Trinkwassererwärmung empfehlen wir eine Auslastung<br />

von ca. 80-90 l Warmwasser pro Tag pro Quadratmeter Kollektorfläche.<br />

6.1.2 Aufbau der Kollektoren auf dem Dach<br />

Meist werden die Kollektoren auf Gebäudedächern installiert, wenn dort eine ausreichend<br />

große und möglichst zusammenhängende freie Fläche vorhanden ist, aber auch der Aufbau<br />

zu ebener Erde ist möglich. Da bei der letztgenannten Variante <strong>–</strong> abgesehen von der Gefahr

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