Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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auch Kurzzeitmessungen berücksichtigt wurden, die jetzt durch besser abgesicherte Langzeitmessungen<br />
ersetzt wurden. Diese alten Bilder sind nicht mehr aktuell.<br />
Es wird deutlich, dass die Bandbreiten des spezifischen täglichen Warmwasserverbrauchs<br />
pro Vollbelegungsper<strong>so</strong>n in fast allen Objekttypen (Ausnahme: Wohngebäude) sehr groß<br />
sind. Diese Streuung ist bedingt durch zusätzliche Einrichtungen in einigen Objekten<br />
(Krankenhäusern, Seniorenheimen) wie z.B. Küchen, Wäschereien, Therapiebecken etc.,<br />
weniger durch stark wechselnde reale Belegung. In Krankenhäusern und Seniorenheimen ist<br />
der Unterschied zwischen Sommer und Winter nicht sehr ausgeprägt (Achtung: teils unterschiedliche<br />
Objekte in den Balken von Sommer und <strong>so</strong>nstigen Perioden).<br />
Große Schwankungen wurden auch in Studentenwohnheimen festgestellt. Hier ist wohl die<br />
stark schwankende tatsächliche Belegung die Ursache, die bei dem Bezug auf die theoretische<br />
Vollbelegungszahl voll in die Ergebnisse durchschlägt. Bei Studentenwohnheimen fällt<br />
zudem der große spezifische Verbrauchsabfall in den Sommer-Semesterferien auf. Hier<br />
erkennt <strong>man</strong> be<strong>so</strong>nders gut, wie wichtig es ist, entweder in dieser Ferienzeit zu messen oder<br />
aber Werte aus anderen Perioden entsprechend umzurechnen (vgl. Kap. 5.2.4).<br />
Die großen Bandbreiten des Warmwasserverbrauchs belegen, dass die Messungen des<br />
Verbrauchs in bestehenden Gebäuden für die optimale Dimensionierung einer <strong>Solar</strong>anlage<br />
erforderlich ist. Das Benutzen von Erfahrungswerten kann immer nur dort als Notlösung<br />
akzeptiert werden, wo Messungen nicht möglich sind.<br />
Lediglich in Wohngebäuden sind die Bandbreiten schmaler, da die Belegung relativ konstant<br />
ist und zudem meist keine "Sondereinrichtungen" mit hohem Warmwasserverbrauch<br />
vorhanden sind. Die Werte für Ein- und Zweifamilienhäuser sind nur der Vollständigkeit<br />
halber aufgenommen worden. Messergebnisse zu <strong>so</strong>lchen Gebäuden wurden im Programm<br />
<strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> nicht ermittelt. Gleiches gilt für den Verbrauch in Schulen. Die Streubreite<br />
bei Ferienheimen ist wegen der geringen Zahl der Messwerte noch ungesichert.<br />
Aus den gezeigten Warmwasserverbräuchen je Vollbelegungsper<strong>so</strong>n und Tag können<br />
zwar Empfehlungen abgeleitet werden, die Datenbasis ist jedoch derzeit noch sehr<br />
schmal. Prinzipiell <strong>so</strong>llte bei einem Neubauvorhaben der Auslegungsverbrauch für eine<br />
<strong>Solar</strong>anlage aus dem unteren Bereich des Streubandes abgeleitet werden, da dann Überdimensionierung<br />
vermieden wird. Eine evtl. zu knappe Systemauslegung ist unproblematisch,<br />
<strong>man</strong> erhält <strong>so</strong>gar bessere Systemnutzungsgrade bei allerdings sinkenden Deckungsanteilen.<br />
Tab. 5.2:<br />
Für die Auslegung eines <strong>Solar</strong>systems empfohlener täglicher Warmwasserverbrauch je<br />
Vollbelegungsper<strong>so</strong>n (l/(vp∙d); 60 °C); ermittelt aus <strong>so</strong>mmerlichen Schwachlastzeiten<br />
Krankenhaus Seniorenheim Studentenheim Ferienheim Wohngebäude<br />
spez. Verbr. l/(vp∙d) 30 - 35 30 - 35 20 - 25 ca. 20 (?) 20 - 25<br />
In Tab. 5.2 sind unsere Empfehlungen für den spezifischen täglichen Auslegungsverbrauch<br />
(Tagesverbrauch je Vollbelegungsper<strong>so</strong>n in l/(vp∙d)) aufgelistet (Bezugstemperatur: 60 °C).<br />
Um den ab<strong>so</strong>luten Tagesverbrauch zu erhalten (l/d), muss <strong>man</strong> die in der Tabelle angegebenen<br />
Zahlen lediglich mit der Plan-Vollbelegungszahl (nicht mit erwarteten realen Belegungszahlen,<br />
die meist <strong>so</strong>wie<strong>so</strong> unsicher sind!) multiplizieren. An dieser einfachen Rech-<br />
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