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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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5.1.3 Zeitliche Auflösung der Verbrauchsmessung<br />

Bei der Verbrauchsmessung stellt sich die Frage, mit welcher Zeitauflösung die Daten erfasst<br />

werden <strong>so</strong>llten (z.B. als Wochen-, Tages- oder Halbstundenwerte). Für die Messung<br />

von Wochen- oder Tageswerten ist es sicherlich ausreichend, wenn ein Volumenzähler<br />

entsprechend oft vom Betriebsper<strong>so</strong>nal abgelesen wird. Zeitlich höhere Auflösungen (z.B.<br />

Halbstundenwerte) über einen längeren Zeitraum erfordern i.d.R. eine elektronische Datenerfassung,<br />

die der Betreiber meist nicht mehr selbst durchführen kann. Gute Ingenieur- bzw.<br />

Planungsbüros <strong>so</strong>llten in der Lage sein, einen Datalogger zu günstigen Leihgebühren zur<br />

Verfügung zu stellen und an die Messfühler anzuschließen. In diesem Fall <strong>so</strong>llte das Ingenieurbüro<br />

auch die Positionen für die Messfühler festlegen. Die Installation der Fühler erfolgt<br />

in der Regel durch das Fachhandwerk. Wir schlagen bei großen <strong>Solar</strong>anlagen diese elektronische<br />

Datenerfassung vor. Die Kosten werden durch eine optimal an den Verbrauch angepasste<br />

<strong>Solar</strong>anlage leicht wieder eingespart. So ist das dynamische Verhalten des Zapfverbrauchs<br />

z.B. entscheidend für die Dimensionierung der <strong>Solar</strong>speicher und des Wärmetauschers<br />

zwischen <strong>Solar</strong>speicher und Trinkwasser (vgl. Kap. 6).<br />

Wir untersuchen derzeit, ob <strong>man</strong> die Dimensionierung dieser Komponenten mit ausreichender<br />

Zuverlässigkeit aus Tagessummen des Verbrauchs ableiten kann. Endgültige Aussagen<br />

dazu bedürfen jedoch einer größeren Datenbasis, die erst zum Ende des Programms <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong><br />

vorliegen wird. Bis dahin empfehlen wir, bei geplanten Großanlagen die Erfassung<br />

der in Abb. 5.1 eingezeichneten Größen mit Hilfe eines Dataloggers mit guter zeitlicher<br />

Auflösung vorzunehmen (5-min-Werte, wenn ein System mit direkt vom Kaltwasser<br />

durchströmtem Wärmetauscher gemäß Abb. 3.1a geplant ist, <strong>so</strong>nst Halbstundenwerte).<br />

Eine zweite Forderung zur Zeitauflösung von Verbrauchsmessungen ergibt sich aus den<br />

Simulationsprogrammen zur Bestimmung des voraussichtlichen Energieertrages. Bei Programmen,<br />

die nur eine Jahressumme des Verbrauchs und die monatliche Verteilung benötigen,<br />

ist eine hohe zeitliche Auflösung nicht erforderlich. Dagegen stellt sich bei Simulationsprogrammen<br />

mit der Möglichkeit, Tagesprofile einzugeben (z.B. Halbstundenwerte im<br />

Programm T*SOL), die Frage, ob <strong>man</strong> ein für das Gebäude typisches Tagesprofil in dieser<br />

Auflösung messen muss oder ob es ausreicht, ein in der Literatur oder vom Simulationsprogramm<br />

vorgeschlagenes Profil zu wählen oder ob gar ein realitätsnah abgeschätztes Profil<br />

genügt. Auch zu diesem Punkt sind unsere Untersuchungen derzeit noch nicht abgeschlossen.<br />

5.2 Verbrauchsmessungen in bestehenden Gebäuden<br />

Im Folgenden werden für einige ausgewählte Gebäude die gemessenen Jahreszapfprofile<br />

(Tagesmittelwerte pro Vollbelegungsper<strong>so</strong>n aus Wochensummen) dargestellt und erläutert.<br />

Dabei geht es hier weniger um die ab<strong>so</strong>lute Höhe des Verbrauchs als um den jahreszeitlichen<br />

Verlauf, um Aussagen zu <strong>so</strong>mmerlichen Schwachlastzeiten machen zu können, die<br />

bestimmend sind für die Auslegung eines <strong>Solar</strong>systems. Die Tagesverbräuche wurden<br />

hier bezogen auf die Anzahl der geplanten Vollbelegungsper<strong>so</strong>nen (vp) und nicht auf<br />

die Anzahl der tatsächlich in den einzelnen Wochen im Gebäude lebenden Per<strong>so</strong>nen.<br />

Wir haben diese Bezugsgröße gewählt, da dies in der Regel die einzige Zahl ist, die ein<br />

Planer bei der Auslegung der <strong>Solar</strong>anlage vom Betreiber erhält. Bei einem Neubauvorhaben

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