Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
40<br />
5 Messwerte zum Warmwasserverbrauch an verschiedenen Gebäuden<br />
5.1 Vorgehensweise bei der Verbrauchsmessung<br />
Für eine hinreichend genaue Dimensionierung einer <strong>Solar</strong>anlage müssen gesicherte Daten<br />
zum Warmwasserverbrauch vorliegen. In bestehenden Gebäuden kann durch den Einbau<br />
von Volumenzählern sehr einfach eine Verbrauchsmessung durchgeführt werden. Sind<br />
mittelfristig keine größeren Umbauten oder Nutzungsänderungen zu erwarten, erhält <strong>man</strong> <strong>so</strong><br />
normalerweise sichere Auslegungswerte. Voraussetzung ist jedoch, dass <strong>man</strong> den Verbrauch<br />
im <strong>so</strong>mmerlichen Schwachlastzeitraum gemessen hat oder dass Messwerte aus beliebigen<br />
Zeiträumen auf diese Perioden umgerechnet werden (vgl. Kap. 5.2).<br />
Schwieriger ist die Situation, wenn es sich um ein Gebäude handelt, das saniert werden <strong>so</strong>ll.<br />
Auch hier können zwar Messungen durchgeführt werden, es ist aber unklar, welche Auswirkungen<br />
die Sanierung auf den Verbrauch haben wird. Wird z.B. im Rahmen einer Modernisierung<br />
die Bettenzahl verringert, <strong>so</strong> kann der dadurch zu erwartende Minderverbrauch<br />
durchaus durch einen höheren Pro-Kopf-Verbrauch wegen Komforterhöhungen im Bereich<br />
der Sanitärräume kompensiert werden. Dieser Tendenz kann allerdings durch den Einbau<br />
wassersparender Armaturen und Duschköpfe entgegengewirkt werden. Hinweise zum Pro-<br />
Kopf-Verbrauch aus gleichartig genutzten sanierten Gebäuden sind dann hilfreich.<br />
5.1.1 Messgrößen für die Dimensionierung<br />
Bei der Verbrauchsermittlung <strong>so</strong>llten mindestens folgende Größen gemessen werden:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Volumen durch den Wassererwärmer<br />
Temperatur am Austritt des Wassererwärmers (meistens ein Speicher)<br />
Temperatur des in den Wassererwärmer einströmenden Wassers (meistens Kaltwasser)<br />
Nach Möglichkeit: Anzahl der Bewohner<br />
Bei Systemen, die sehr groß dimensioniert werden <strong>so</strong>llen: Zirkulationsverluste<br />
Wichtig ist, dass nur das Volumen gemessen wird, das durch den Wassererwärmer (bei<br />
großen Gebäuden meist ein Speicher) strömt, da dieser Wert den Auslegungsverbrauch der<br />
<strong>Solar</strong>anlage bestimmt (vgl. Kap. 6.1). Der Durchsatz durch den Speicher ist <strong>–</strong> bei gleicher<br />
Zapfmenge <strong>–</strong> um <strong>so</strong> kleiner, je höher die Speichertemperatur über der Zapftemperatur (in<br />
der Regel ca. 40 °C) liegt. Nicht relevant ist das Volumen an den Zapfstellen selbst, weil<br />
hier <strong>–</strong> je nach Speichertemperatur <strong>–</strong> mehr oder weniger Kaltwasser beigemischt wird, das<br />
nicht durch die zu installierende <strong>Solar</strong>anlage strömen kann. Die Speichertemperatur bestimmt<br />
mit dem Volumen den Energieverbrauch, auf den das <strong>Solar</strong>system auszulegen ist.<br />
Sie muss daher bei den vorbereitenden Messungen mit erfasst werden. Spätere Veränderungen<br />
an der Speicher-Solltemperatur wirken sich auf die Auslastung der <strong>Solar</strong>anlage aus.<br />
In Tabelle 5.1 sind für drei unterschiedliche Speichertemperaturen die Wassermengen angegeben,<br />
wenn 1.000 l Warmwasser mit 40 °C an der Zapfstelle entnommen werden.