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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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4 Grundlagen für die Dimensionierung thermischer <strong>Solar</strong>anlagen<br />

4.1 Dimensionierungsansatz bei konventionellen Systemen und bei <strong>Solar</strong>anlagen<br />

Der konventionelle Wassererwärmer kann beliebig eingeschaltet bzw. gesteuert werden,<br />

während das <strong>Solar</strong>system immer dann und nur dann Energie liefert, wenn die Sonne<br />

scheint. Bei Sonnenschein erzeugt das Kollektorfeld selbst bei fehlendem Energiebedarf<br />

Wärme, die dann bei hohen Kollektortemperaturen nutzlos an die Umgebung abgegeben<br />

wird. Für die Dimensionierung einer <strong>Solar</strong>anlage gelten al<strong>so</strong> grundsätzlich andere Regeln<br />

als für die Auslegung eines konventionellen Systems. Dies wird bei der Planung eines<br />

<strong>Solar</strong>systems oft nicht beachtet.<br />

Bei der Auslegung eines konventionellen Energiesystems für die Trinkwassererwärmung<br />

steht die unbedingte Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit im Vordergrund. Das heißt, dass das konv. System<br />

auch bei einem außergewöhnlich hohen Warmwasserbedarf in der Lage sein muss, den<br />

Energiebedarf bereitzustellen, da <strong>so</strong>nst evtl. Klagen der Nutzer zu erwarten sind.<br />

Diese Anforderungen an das konventionelle System werden berücksichtigt, indem<br />

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<br />

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<br />

der Warmwasserverbrauch relativ hoch angesetzt wird (im oberen Bereich des Streubandes;<br />

vgl. weiter unten),<br />

der Energiebedarf oft auf die Periode mit dem höchsten Wert (i.d.R. der Winter) berechnet<br />

wird,<br />

zusätzlich noch Sicherheitszuschläge (obwohl nicht vorgesehen!) bei der Auslegung des<br />

Energiesystems gemacht werden und<br />

ein evtl. zu erwartender Mehrverbrauch (z.B. durch Erweiterungsvorhaben) berücksichtigt<br />

wird.<br />

Bei der <strong>Solar</strong>technik besteht im Gegensatz dazu die Forderung, dass in Perioden mit geringem<br />

Warmwasserverbrauch das System nicht mehr Energie liefern <strong>so</strong>ll, als in diesen Zeiträumen<br />

benötigt wird, damit Stillstandszeiten des Kollektorfeldes vermieden werden. (Ausnahme:<br />

Systeme mit sehr großen Speichern zur Überbrückung längerer Zeiten mit schwacher<br />

Einstrahlung oder Anlagen zur Heizungsunterstützung). Zu groß dimensionierte <strong>Solar</strong>anlagen<br />

mit häufigen Stillstandszeiten sind unnötig teuer, haben eine schlechte Jahreseffizienz,<br />

führen zu vermeidbar hohen Kosten für die <strong>so</strong>lare Nutzwärme und werden zudem<br />

thermisch vor allem während der Stillstandszeiten wesentlich stärker belastet (evtl. Verkürzung<br />

der Lebensdauer) als knapp ausgelegte Systeme.<br />

Die Überdimensionierung einer <strong>Solar</strong>anlage kann <strong>man</strong> nur vermeiden, wenn <strong>man</strong> bei bestehenden<br />

Gebäuden den Warmwasserverbrauch in den verbrauchsschwachen Perioden<br />

misst und auf diese Werte das System auslegt. Die Schwankungen des spezifischen Verbrauchs<br />

(pro Kopf) bei gleichartig genutzten Gebäuden sind nach unseren Erfahrungen<br />

derart groß (Faktor 2), dass bei bestehenden Gebäuden auf Messungen nicht verzichtet<br />

werden <strong>so</strong>llte. Kann <strong>man</strong> bei einem geplanten Objekt den Verbrauch nicht messen, dann<br />

muss <strong>man</strong> bei der Planung einer <strong>Solar</strong>anlage

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