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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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32<br />

3.3.3 Anforderungen an Nahwärmenetze zur optimalen Nutzung der <strong>Solar</strong>energie<br />

In den vorausgegangenen Kapiteln wurde erläutert, dass die Einbindung einer <strong>Solar</strong>anlage<br />

in ein Nah- oder Fernwärmenetz immer über den Netzrücklauf geschieht. Demzufolge<br />

bestimmt die Temperatur in diesem Rücklauf als niedrigst mögliche Einlauftemperatur<br />

(zuzüglich eines Temperaturhubs im unvermeidbaren Wärmetauscher) in die Kollektoren<br />

vorrangig deren Arbeitstemperatur und damit den Wirkungs- oder Nutzungsgrad<br />

des Systems. Um eine hohe Effizienz des <strong>Solar</strong>systems zu sichern, ist es al<strong>so</strong> notwendig,<br />

dass die Temperatur im Netzrücklauf möglichst gering ist.<br />

- Die Netzrücklauftemperatur wird zu verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich stark<br />

von den angeschlossenen Verbrauchssystemen (Heizung, Warmwasserbereitung) bestimmt.<br />

- Im Winter mit hohem Heizbedarf und dann in der Regel geringem Anteil der Trinkwassererwärmung<br />

sind die Heizungssysteme in den einzelnen Gebäuden dominant.<br />

- In den Übergangszeiten wirken die Heizungssysteme und die Trinkwassererwärmung<br />

in etwa gleich stark auf die Netzrücklauftemperatur ein.<br />

- In der heizfreien Sommerperiode hängt die Rücklauftemperatur des Netzes nur vom<br />

Rücklauf aus den Trinkwassererwärmern in den einzelnen Gebäuden ab.<br />

Aus der Auflistung wird deutlich, dass beide Verbrauchssysteme in jedem einzelnen Gebäude<br />

des Netzes <strong>so</strong> gestaltet werden müssen, dass der Rücklauf im Gesamtnetz auf möglichst<br />

niedrigem Temperaturniveau verbleibt.<br />

Abb. 3.9 zeigt, welchen Einfluss die Netzrücklauftemperaturen auf den Jahresnutzungsgrad<br />

eines <strong>Solar</strong>systems haben (Simulationsrechnung). Die eingezeichneten Werte können je<br />

nach Jahres-Temperaturprofil variieren. Das bei der Berechnung vereinfachend angenommene<br />

Jahresprofil der Rücklauftemperaturen (Minimum oder Maximum im Sommer oder<br />

Winter) muss nicht für alle Netze zutreffen (evtl. Minimum in den Übergangszeiten). Dennoch<br />

ist für den relativen Vergleich das Ergebnis der Simulationsrechnungen brauchbar.<br />

Zu beachten ist, dass die winterlichen Netzrücklauftemperaturen (am Auslegungstag) bestimmt<br />

werden von dem Rücklauf des Heizungsnetzes im Gebäude und dem Rücklauf aus<br />

dem Warmwassersystem <strong>so</strong>wie dem zusätzlichen Temperaturhub an den Wärmetauschern<br />

(ca. 5 K) zwischen Haussystemen und Fernwärmenetz. Die Werte in Abb. 3.9 beschreiben<br />

die nach den Energieanteilen für Warmwasser und Heizung gewichteten Netzrücklauftemperaturen.<br />

Bei den Rücklauftemperaturen im Sommer ist lediglich das Warmwassersystem<br />

berücksichtigt (keine Heizung) inkl. Wärmetauschersprung von ca. 5 K. Die zu den in Abb.<br />

3.9 angegebenen Netzrücklauftemperaturen gehörigen Temperaturverhältnisse in den internen<br />

Rückläufen von Heizsystem (Auslegungstag) und Warmwassernetz können Tab. 3.1<br />

entnommen werden. Die Überschriften in der Tabelle bezeichnen den Optimierungsstand.<br />

Das Netz mit 35 °C Rücklauf im Sommer und im Winter (höchster Balken der linken 7er-<br />

Gruppe in Abb. 3.9) kann als optimales System für die Einbindung einer <strong>Solar</strong>anlage bezeichnet<br />

werden. Auch ohne die Einbindung einer <strong>Solar</strong>anlage wäre es zu empfehlen, weil<br />

die Netzverluste sehr gering sind. Von diesem Optimum aus nach links sind die Ergebnisse<br />

für warmwasser-optimierte Netze (je weiter links, desto schlechter die Heizung<strong>so</strong>ptimie-

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