Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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Niveau des vorgewärmten Trinkwassers erhöht werden muss (sie geht bei guten Simulationsprogrammen<br />
auch in die Berechnung ein). Je nach Höhe und zeitlichem Verlauf des<br />
Abwärmeanfalls ergibt sich eine mehr oder weniger deutliche Verringerung des von der<br />
<strong>Solar</strong>anlage zu deckenden Wärmebedarfs. Dies kann durch eine entsprechend knappere<br />
Dimensionierung der <strong>Solar</strong>anlage zumindest teilweise ausgeglichen werden, andernfalls<br />
sinkt der <strong>so</strong>lare Nutzenergieertrag. Auf jeden Fall muss bei der Auslegung des <strong>Solar</strong>systems<br />
der reduzierte Wärmebedarf im Sommer, der Haupt-Nutzungszeit einer <strong>Solar</strong>anlage,<br />
berücksichtigt werden, will <strong>man</strong> Stillstandszeiten des Systems in dieser Zeit vermeiden.<br />
Auf keinen Fall vernachlässigen kann <strong>man</strong> die Erwärmung des Kaltwassers, wenn die<br />
Rohre auf langem Weg durch warme Heizungskeller geführt werden. Nur 10 K Temperaturerhöhung<br />
im Winter bzw. ca. 5 K Anstieg im Sommer gegenüber der in diesen Zeiten<br />
üblichen Kaltwassertemperaturen in den erdverlegten Leitungen bewirken ein Absinken<br />
des Systemnutzungsgrads um (relativ) ca. 10 %.<br />
3.3 Einbindung von <strong>Solar</strong>anlagen in Nahwärmenetze<br />
In größeren Siedlungen werden die Häuser oft über Verteilnetze von einer Energiezentrale<br />
aus mit Wärme ver<strong>so</strong>rgt. In den einzelnen Gebäuden oder kleinen Gebäudegruppen befinden<br />
sich dann Übergabestationen, an denen die Wärme für die Raumheizung und für die<br />
Warmwasserspeicher aus dem Verteilnetz entnommen wird. Man unterscheidet dabei große<br />
Fernwärmenetze, die z.B. ganze Stadtbereiche ver<strong>so</strong>rgen, und <strong>so</strong>genannte Nahwärmenetze,<br />
die kleinere Siedlungsgebiete bedienen.<br />
Prinzipiell gibt es dabei zwei Netzvarianten:<br />
das konventionelle 2-Leiter-Netz (im Folgenden bezeichnet mit 2 K -Netz) und<br />
das konventionelle 4-Leiter-Netz (im Folgenden bezeichnet mit 4 K -Netz).<br />
Diverse Konfigurationen in Verbindung mit Sai<strong>so</strong>nspeichern sind ausführlich in /8/ beschrieben,<br />
<strong>so</strong> dass hier nicht detailliert auf alle Aspekte der Systemtechnik eingegangen<br />
wird. In TP 2 von <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> werden zudem nur Anlagen mit Tagesspeichern errichtet,<br />
keine mit Sai<strong>so</strong>nspeichern. Letztgenannte sind im <strong>Teilprogramm</strong> 3 integriert.<br />
3.3.1 <strong>Solar</strong>anlagen im konventionellen 2-Leiter-Netz<br />
Beim 2-Leiter-Netz, in Abb. 3.5 mit eingebundener <strong>Solar</strong>anlage dargestellt, wird die in der<br />
Zentrale erzeugte Energie über einen Netzvor- und einen -rücklauf geführt. In den einzelnen<br />
Gebäuden oder Gebäudegruppen wird die Wärme für die Raumheizung und auch die für die<br />
Aufheizung der Warmwasserspeicher über Wärmetauscher dem Netz entnommen. Aufgrund<br />
der Trinkwassererwärmung muss das 2-Leiter-Netz ganzjährig in Betrieb sein. Die<br />
Vorlauftemperatur liegt immer bei mindestens 65 °C, da die Warmwasserspeicher durchgehend<br />
auf 60 °C aufgewärmt werden müssen, wenn sie größer sind als 400 l (Legionellen).<br />
Im Winter kann sie (je nach Heizungssystem in den Gebäuden) bis auf 90 °C ansteigen. Die<br />
Rücklauftemperatur hängt stark von der in den Gebäuden verwendeten konv. Haustechnik<br />
ab und kann jahreszeitlich stark schwanken.