Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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sehr geringe Mehrkosten gegenüber einem separaten Vorwärmspeicher anfallen. Im Programm<br />
<strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> spielt die Deckung der Zirkulationsverluste jedoch keine sehr<br />
große Rolle, da die <strong>Solar</strong>systeme sehr knapp dimensioniert sind (Kap. 6.1.1) und daher<br />
Temperaturen über ca. 65 °C im <strong>Solar</strong>puffer nicht über längere Zeiträume vorkommen.<br />
Die <strong>so</strong>lare Nutzwärme wird bei der Variante gemäß Abbildung 3.1b aus der Energie aus<br />
dem Vorwärmspeicher (Messgrenze "1") abzüglich der konventionellen Nachheizenergie<br />
zur thermischen Desinfektion (Messgrenze "2") errechnet. Für ein System nach Abbildung<br />
3.1c kann die <strong>so</strong>lare Nutzwärme nur näherungsweise aus der Energie am Ausgang des<br />
Entladewärmetauschers ("1") bestimmt werden. Für eine genauere Bilanzierung müssten<br />
hier die konventionelle Energie zur thermischen Desinfektion und auch die Verluste des<br />
Vorwärmvolumens berücksichtigt werden. Dies ist messtechnisch schwierig und mit hohem<br />
Aufwand verbunden. Die dem <strong>Solar</strong>system anzulastenden Verluste im unteren Vorwärmteil<br />
des bivalenten Speichers werden daher lediglich aus den Speicherkennwerten abgeschätzt;<br />
sie können dann vom Messwert an ("1") abgezogen werden.<br />
Nach den bisherigen Erfahrungen im Programm <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> mit der Regelung<br />
der <strong>Solar</strong>speicherentladung bei Systemen ohne Vorwärmspeicher (vgl. Kap. 6.7.3) sind<br />
Systeme mit Vorwärmspeicher bezüglich der Bedienung (Einstellen der Regelung) und<br />
des Entladeverhaltens für die <strong>Solar</strong>-Pufferspeicher betriebssicherer. Normalerweise stehen<br />
weder eine <strong>so</strong> aufwändige Messtechnik noch technisch <strong>so</strong> gut ausgebildete Betreuungsper<strong>so</strong>nen<br />
zur Verfügung wie in <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong>, <strong>so</strong> dass im Normalfall<br />
Schwächen der Entladeregelung nicht erkannt werden dürften. Auch bei der Auslegung<br />
des Entladewärmetauschers bei Systemen ohne Vorwärmspeicher gibt es noch sehr große<br />
Unsicherheiten; zudem werden höhere Anforderungen an die vorbereitenden Messungen<br />
gestellt.<br />
Im Hinblick auf eine möglichst problemlose Auslegung aller Systemkomponenten und auf<br />
einfach zu bedienende Regler (Betriebsfreundlichkeit) halten wir derzeit eine Empfehlung<br />
für Systeme mit Vorwärmspeicher (Abb. 3.1b und c) für gerechtfertigt, auch wenn<br />
diese Varianten etwas teurer sind als <strong>so</strong>lche mit einer Trinkwassererwärmung im<br />
Durchlauferhitzerprinzip (Abb. 3.1a).<br />
Es ist zu hoffen, dass es auch für Anlagen ohne Vorwärmspeicher künftig einfach zu bedienende<br />
und effizient arbeitende Entladeregelungen geben wird. Konzepte dazu <strong>–</strong> und <strong>so</strong>gar<br />
hilfsweise aufgebaute Konstruktionen <strong>–</strong> sind bereits vorhanden (vgl. Kap. 6.7.3). Mit dem<br />
Vorliegen einer größeren Anzahl von <strong>so</strong>rgfältig analysierten Betriebserfahrungen mit den in<br />
diesem Fall kritischen Entladewärmetauschern <strong>so</strong>llte es möglich sein Dimensionierungsempfehlungen<br />
für diese Komponente zu geben. Damit wären dann die Schwachstellen derartiger<br />
Systemvarianten weitgehend beseitigt und die Empfehlung bezüglich der Anbindung<br />
an das konventionelle System könnte künftig evtl. anders lauten.<br />
Manchmal wird das Trinkwasser in einigen Unterstationen dezentral erwärmt, <strong>so</strong> z.B. in<br />
Großobjekten mit weit auseinander liegenden Gebäuden, in Hochhäusern mit zwei oder<br />
mehr Druckstufen zur Ver<strong>so</strong>rgung einzelner Stockwerksbereiche oder in Gebäuden mit<br />
Wässern unterschiedlicher Härte (z.B. nicht-enthärtetes Wasser für Duschen, enthärtetes<br />
Wasser für Spül- oder Waschmaschinen). In derartigen Objekten muss der Warmwasserverbrauch<br />
für die Dimensionierung des <strong>Solar</strong>systems zumeist in mehreren Stationen gemessen