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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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In den Abb. 3.1 b und c werden zwei Varianten gezeigt, bei denen zwischen<br />

Entladewärmetauscher und Nachheizspeicher ein Trinkwasser-Vorwärmspeicher eingebunden<br />

ist. Für die Beladung dieses Speichers ist eine zusätzliche Pumpe (P4 auf der Sekundärseite<br />

des Tauschers) erforderlich. Je nach Systemaufbau kann der Vorwärmspeicher separat<br />

aufgestellt oder rein volumenmäßig im unteren Teil des Nachheizspeichers integriert sein.<br />

Die separate Aufstellung bietet sich vor allem dann an, wenn ein nicht mehr benötigter<br />

konventioneller Speicher als Vorwärmspeicher genutzt werden kann. Messungen an konventionellen<br />

Systemen haben oft gezeigt, dass die vorhandene konventionelle Speicherkapazität<br />

unnötig groß ist und ein Teilvolumen als <strong>so</strong>larer Vorwärmspeicher benutzt werden<br />

könnte.<br />

Die Nutzung des unteren Teils eines Nachheizspeichers als Vorwärmvolumen ist meist nur<br />

dann realisierbar, wenn mit dem Bau der <strong>Solar</strong>anlage auch die Nachheizspeicher neu installiert<br />

werden, da es bei vorhandenen Speichern meist nicht möglich ist, den konventionellen<br />

Wärmetauscher etwa in die Mitte des Speichers zu versetzen.<br />

Vorteil beider Varianten mit Trinkwasser-Vorwärmspeicher ist, dass durch die Pumpen P3<br />

und P4 auf beiden Seiten des Entladewärmetauschers stets definierte Strömungsverhältnisse<br />

vorliegen. Dies vereinfacht die Auslegung dieses WT erheblich (Kap. 6.3.2). Zudem wird<br />

die Entladeregelung für den <strong>Solar</strong>puffer vereinfacht, weil die Entladepumpen über die Temperaturdifferenz<br />

zwischen dem oberen Teil des <strong>Solar</strong>speichers und dem unteren Teil des<br />

Vorwärmspeichers zu steuern sind. Und schließlich kann die Entladung des Pufferspeichers<br />

unabhängiger vom Zapfprofil erfolgen, da dessen Schwankungen vom Vorwärmspeicher<br />

geglättet werden und er auch außerhalb der Zapfzeiten erwärmt werden kann. Daher ist bei<br />

Anlagen gemäß Bild 3.1c ohne Zusatzmaßnahmen <strong>so</strong>gar eine <strong>so</strong>lare Teildeckung der Zirkulationsverluste<br />

auch außerhalb der Zapfzeiten möglich, wenn der Zirkulationsrücklauf in<br />

diesen bivalent genutzten Speicher mündet und die <strong>Solar</strong>anlage auf der Trinkwasserseite ein<br />

Temperaturniveau oberhalb Zirkulationsrücklauf anbietet.<br />

Nachteilig bei den Varianten mit Vorwärmspeicher ist, dass durch das zusätzliche Speichervolumen<br />

die Wärmeverluste des <strong>Solar</strong>systems geringfügig erhöht werden und dass wegen<br />

der zusätzlichen Pumpe auf der Trinkwasserseite des Entladetauschers der Verbrauch an<br />

elektrischer Hilfsenergie leicht ansteigt. Da der Vorwärmspeicher zudem mit Trinkwasser<br />

gefüllt ist, unterliegt er den Vor<strong>so</strong>rgemaßnahmen gegen Legionellenwachstum /N7,N8/. Es<br />

wird zusätzlich eine gesteuerte Legionellenschaltung erforderlich, über die dieser Speicher<br />

vom konventionellen System täglich einmal auf mindestens 60 °C aufge<strong>heizt</strong> wird, <strong>so</strong>fern<br />

dies nicht an diesem Tag bereits durch die <strong>Solar</strong>anlage erfolgt ist (vgl. Kap 6.7.3).<br />

Die Zusatzkosten für den Vorwärmspeicher, die zusätzliche trinkwasserseitige<br />

Entladepumpe und die Legionellenschaltung müssen den Kosten des <strong>Solar</strong>systems hinzugerechnet<br />

werden, da diese Komponenten ohne <strong>Solar</strong>system nicht notwendig wären. Die Systemvarianten<br />

nach Abb. 3.1 b und c verteuern al<strong>so</strong> die Systeme, bieten aber die o.g. technischen<br />

Vorteile.<br />

Wird ein <strong>Solar</strong>system mit einem Vorwärmspeicher konzipiert, <strong>so</strong> <strong>so</strong>llte wegen der besseren<br />

Möglichkeit zur Teildeckung der Zirkulationsverluste (vgl. oben) dem kombinierten (bivalenten)<br />

Speicher gemäß Abb. 3.1c der Vorzug gegeben werden, wenn dabei keine oder nur<br />

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