Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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12 Ausblick<br />
Die bisher vorliegenden Ergebnisse an großen <strong>Solar</strong>anlagen zur Trinkwassererwärmung aus<br />
den Demonstrations- und Forschungsprogrammen des BMBF bzw. BMWi (Zukunftsinvestitionsprogramm,<br />
<strong>Teilprogramm</strong>e 1 und 2 zu <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong>) haben gezeigt, dass die<br />
thermische <strong>Solar</strong>technik in den letzten 20 Jahren erhebliche Fortschritte bezüglich der Leistungsfähigkeit,<br />
der Betriebszuverlässigkeit und der Wirtschaftlichkeit gemacht hat. Gab es<br />
im Zukunftsinvestitionsprogramm noch erhebliche Missverständnisse bezüglich der Dimensionierung<br />
der <strong>Solar</strong>anlagen aber auch große Schwächen bei einzelnen "Sonderformen" von<br />
Kollektoren und bei der Abstimmung der Komponenten aufeinander, <strong>so</strong> konnten im Programm<br />
<strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> durch eine von Anfang an eingerichtete intensive wissenschaftlich-technische<br />
Programmbegleitung diese Mängel weitgehend vermieden werden.<br />
Dennoch muss festgestellt werden, dass es im Detail noch eine Vielzahl von Problemen<br />
gibt, die im Rahmen dieses Programms zu lösen sein werden. Dies betrifft nicht mehr die<br />
Dimensionierung der Kollektorfelder von großen <strong>Solar</strong>anlagen zur Trinkwassererwärmung.<br />
Hierzu gibt es inzwischen gut abgesicherte Empfehlungen, die in diesem Buch ausführlich<br />
erläutert wurden und die in der geplanten VDI-Richtlinie 6002 "<strong>Solar</strong>e Trinkwassererwärmung"<br />
ihren Niederschlag finden werden. Offene Fragen gibt es aber immer noch zum<br />
günstigsten Systemaufbau bei den verschiedenen Gebäudetypen mit sehr unterschiedlicher<br />
Verbrauchscharakteristik, zur optimalen Abstimmung der Systemkomponenten aufeinander<br />
und vor allem auch zur Regelung der Systeme und zu ihrer zweckmäßigen Anbindung an<br />
das konventionelle System, die je nach Objekttyp durchaus unterschiedlich aussehen wird.<br />
Von dem im Programm u.a. definierten Ziel der Erarbeitung von Standardsystemschaltungen<br />
und Standardabstimmungen der Komponenten ist <strong>man</strong> verständlicherweise zu diesem<br />
Zeitpunkt (ca. 2 ½ Jahre vor Ende der Installationsphase) noch ein gutes Stück weit entfernt,<br />
auch wenn in diesem Buch schon einige vorläufige Empfehlungen ausgesprochen werden<br />
konnten, die aber zum großen Teil noch auf einer recht unsicheren Datenbasis stehen. Die<br />
im Programm <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> errichteten und noch geplanten <strong>Solar</strong>systeme bieten große<br />
Möglichkeiten für die notwendigen Detailuntersuchungen zur Erfüllung dieser dringend zu<br />
lösenden Aufgabe.<br />
Die im Programm <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> an den Anlagen aufgetretenen Mängeln haben <strong>–</strong> im<br />
Gegensatz zu früheren Programmen <strong>–</strong> die Funktion der <strong>Solar</strong>anlage meist nicht übermäßig<br />
stark eingeschränkt. Bei einem "normalen" System ohne detaillierte Messtechnik und ohne<br />
eine be<strong>so</strong>nders intensive Auswertung der Messergebnisse wären sie evtl. überhaupt nicht<br />
aufgefallen. Dennoch haben diese Mängel die Systemeffizienz zum Teil stark negativ beeinflusst.<br />
Dem Betreiber kann dies in der Regel nicht auffallen, da das nachgeschaltete konventionelle<br />
System immer dafür <strong>so</strong>rgt, dass die angeforderte Energiemenge jederzeit zur Verfügung<br />
steht. In der Regel verfügt er nicht über eine <strong>so</strong> umfangreiche Messtechnik und auch<br />
nicht über entsprechend ausgebildetes Per<strong>so</strong>nal, dass er in der Lage wäre, Schwachstellen<br />
des Systems zu analysieren. Nur ein Demonstrationsprogramm wie <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> mit<br />
einer derart intensiven messtechnischen Betreuung der errichteten Systeme durch sehr gut<br />
ausgebildetes Per<strong>so</strong>nal kann dazu führen, dass die notwendigen Empfehlungen für Weiterentwicklungen<br />
zum Ausmerzen dieser Schwachstellen gegeben werden.