Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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Filter, Luft im Kollektorfeld usw.) für den unzureichenden Durchfluss gefunden werden<br />
konnten, wurde nach dem zweiten Messzeitraum eine stärkere Pumpe eingebaut. Daraufhin<br />
stieg der Durchfluss auf 11,9 l/(h∙m 2 ) an und damit auf den ursprünglich vorgesehenen<br />
Sollwert. Diese Veränderung wirkte sich positiv auf das Systemverhalten aus, wie <strong>man</strong> am<br />
leichtesten an den erreichten %-Werten vom korrigierten garantierten Ertrag bzw. Nutzungsgrad<br />
im Vergleich zum Vorjahr sehen kann (Tab. 10.1). Diese Werte sind um ca. 2 %<br />
gegenüber denen des Vorjahres angestiegen. Ein Vergleich mit der ersten Messperiode ist<br />
wegen der oben schon angesprochenen Langzeiteffekte nicht sinnvoll. Gleichzeitig stieg die<br />
Arbeitszahl des Systems, da vor dem Umbau eine Doppelpumpe (parallel geschaltet) im<br />
Kollektorkreis eingebaut war, die nun durch nur eine besser angepasste Einfachpumpe<br />
ersetzt wurde. Der Einsatz von zwei parallel geschalteten Pumpen war wenig sinnvoll bei<br />
dem sich hier einstellenden Arbeitspunkt im Pumpendiagramm (vgl. Kap. 6.4).<br />
Auslegung und Betriebsverhalten des Wärmetauschers im Kollektorkreis<br />
Der Wärmetauscher ist auf eine zu übertragende Leistung aus dem Kollektorfeld von 90 kW<br />
ausgelegt worden. Bei einer geplanten mittl. log. Temperaturdifferenz von 6 K stellt sich<br />
dann ein Wärmeübergang (k∙A-Wert) von ca. 14.000 W/K ein. Bezogen auf die Kollektorfläche<br />
von 172 m 2 sind dies 82 W/K pro m 2 Kollektorfläche. Dieser Wert liegt unter der<br />
Empfehlung von 100 W/(K∙m 2 ). Der Volumendurchsatz <strong>so</strong>llte auf beiden Seiten des Tauschers<br />
2,5 m 3 /h betragen. Der Durchsatz auf der Primärseite des WT beträgt lt. Messungen<br />
aber nur ca. 1,9 m 3 /h, der auf der Sekundärseite nur 1,6 m 3 /h. (Bezüglich des Auslegungsvolumenstroms<br />
auf der Primärseite des Wärmetauschers in Höhe von 2,5 m 3 /d besteht eine<br />
Unklarheit: Der spez. Volumenstrom im Kollektorfeld <strong>so</strong>llte lt. Auslegung 12 l/(h∙m 2 ) betragen.<br />
Multipliziert mit 172 m 2 Kollektorfläche ergäbe dies einen Volumenstrom von nur<br />
2,06 m 3 /h.)<br />
An einem guten Strahlungstag erreicht die Leistung des Kollektorkreises über 90 kW. Die<br />
aus den vier am Wärmetauscher gemessenen Temperaturen berechnete mittl. log. Temperaturdifferenz<br />
liegt jedoch nicht wie geplant bei 6 <strong>so</strong>ndern bei fast 11 K. Damit ergibt sich ein<br />
k∙A-Wert von nur ca. 8.000 W/K. Die Kollektoren müssen al<strong>so</strong> auf einem höheren Temperaturniveau<br />
arbeiten als vorgesehen, was sich leicht negativ auf den Systemertrag<br />
auswirkt. Der Grund für diese geringe Wärmetauschereffizienz muss noch gesucht werden.<br />
10.1.2 <strong>Solar</strong>anlage in einem Wohngebäude in München<br />
Daten zum Objekt<br />
Typ Mehrfamilienhaus Planbelegung ca. 240 Per<strong>so</strong>nen in 79 WE<br />
Baujahr 1996 <strong>so</strong>nst. Einrichtungen Kindergarten (70 Plätze)<br />
Eigentümer GWG München konv. Energie Erdgas<br />
Baujahr <strong>Solar</strong>anlage 1997<br />
Bei dem Gebäude wurden be<strong>so</strong>ndere gestalterische, konstruktive und bauphysikalische<br />
Maßnahmen (Immissionsschutzwand vor der Südfassade, kompakter Baukörper, hybride<br />
<strong>Solar</strong>heizsysteme aus Luftkollektoren und Speicherwänden als Testanlage an 8 Wohnungen)<br />
realisiert /33/. Der geplante spezifische Heizwärmebedarf liegt unter 50 kWh/(m 2·a).