Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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gen) in kritischen Situationen überprüft werden. Derartige Kontrollen empfehlen sich in<br />
jedem Fall nach Installation der Anlage und später in größeren Abständen (z.B. halbjährlich).<br />
9.3.2 Geräte zur automatischen Funktionskontrolle<br />
Da im Rahmen der Anlagensteuerung bereits einige Sen<strong>so</strong>ren (meist für Temperaturen)<br />
installiert sind und an der Ansteuerung der Schaltausgänge für Pumpen etc. Signale zum<br />
Status und zur Zeiterfassung (Betriebsstunden) abgegriffen werden können, bietet es sich<br />
an, diese Messsignale für eine reglerinterne Funktionskontrolle zu benutzen. Durch logische<br />
Verknüpfung der Signale (Formulierung von Abhängigkeiten bei normalen und gestörten<br />
Betriebsbedingungen) kann <strong>man</strong> definieren, wann ein System (in Bandbreiten) korrekt,<br />
wann es außerhalb der üblichen Bereiche oder wann es wahrscheinlich fehlerhaft arbeitet.<br />
Das Ergebnis dieser internen Prüfung könnte im Klartext auf einem Display oder durch<br />
mehrere beschriftete Leuchtdioden unterschiedlicher Farbe dem Betreiber angezeigt werden<br />
(grün: System arbeitet korrekt; gelb: System arbeitet in einem untypischen Bereich; rot:<br />
Anlage zeigt klares Fehlverhalten). Eine weitere Untergliederung zu eindeutig erkannten<br />
Fehlern wäre wünschenswert. Daher wäre ein Display in Verbindung mit drei auffallenden<br />
Leuchtdioden (grün, gelb, rot) wohl die eleganteste Lösung.<br />
Eine derartige reine "Funktionskontrolle" macht jedoch lediglich eine qualitative Aussage<br />
zum Anlagenverhalten, jedoch noch keine quantitative zur Systemeffizienz. Geräte mit<br />
Ansätzen in dieser Richtung sind auf dem Markt oder in der Entwicklung. Wenn die oben<br />
beschriebenen Funktionskontrollen im Regler integriert sind, halten sich die Mehrkosten im<br />
Rahmen, <strong>so</strong> dass die Geräte auch bei Kleinanlagen die Gesamtkosten nicht zu stark in die<br />
Höhe treiben (Mehrkosten ca. DM 500).<br />
9.3.3 Mindest-Messprogramm für quantitative Syste<strong>man</strong>alysen<br />
Bei großen <strong>Solar</strong>anlagen <strong>so</strong>llte (evtl. zusätzlich zu der zuvor skizzierten Funktionskontrolle<br />
mit logischen Signalverknüpfungen) die Möglichkeit zur Kontrolle der Leistungsfähigkeit<br />
selbstverständlich sein. Auch hier gibt es einige Neuentwicklungen, bei denen aber oft der<br />
Fehler gemacht wird, lediglich die Wärmemenge im Kollektorkreis zu messen. Diese eine<br />
Wärmemenge genügt jedoch keineswegs für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Systems,<br />
da weder die für das Kollektorfeld signifikante Einstrahlung (abhängig von Standort,<br />
Neigung und Ausrichtung der Kollektoren) noch das Benutzerverhalten (Verbrauch) bei der<br />
Analyse berücksichtigt werden können. (Im Prinzip wäre das <strong>so</strong>, als wolle <strong>man</strong> aus dem<br />
Benzinverbrauch eines Autos auf die gefahrenen Kilometer schließen, ohne zu wissen,<br />
welche Strecken (Stadt, Landstraße, Autobahn) mit welchem Fahrerverhalten ("sportlich",<br />
zurückhaltend etc.) und welchem Autotyp zurückgelegt wurden.) Für eine sinnvolle Syste<strong>man</strong>alyse<br />
müssen neben der <strong>so</strong>laren Nutzenergielieferung zusätzlich al<strong>so</strong> mindestens noch<br />
die <strong>so</strong>lare Strahlungsenergie (wünschenswert auch die Außentemperatur) und der Energiebedarf<br />
des Verbrauchers, an den die <strong>Solar</strong>anlage angeschlossen ist, gemessen werden (s.<br />
Abb. 9.1). Mit einer <strong>so</strong>lchen Messausstattung kann zudem grob überprüft werden, ob der<br />
garantierte <strong>Solar</strong>ertrag (vgl. Kap. 8) eingehalten wurde, <strong>so</strong>fern die Abweichungen der realen<br />
Betriebsbedingungen von den Auslegungsbedingungen nicht zu groß sind. Eine Kontrolle<br />
mit Simulationsprogrammen ist in dieser Stufe noch nicht möglich.