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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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9 Betriebsüberwachung von großen thermischen <strong>Solar</strong>anlagen<br />

Das Betriebsverhalten einer <strong>Solar</strong>anlage kann nur beurteilt werden, wenn in dem System<br />

eine Mindest-Messtechnik installiert ist. Eine unzureichende Leistung eines <strong>Solar</strong>systems<br />

wird ohne Messtechnik nur selten erkannt, weil das konventionelle Heizsystem immer die<br />

vom Verbraucher geforderte Energiemenge bereitstellt und weil die jährlichen Schwankungen<br />

im Energieverbrauch meist <strong>so</strong> groß sind, dass ein geringer <strong>Solar</strong>ertrag kaum auffällt.<br />

9.1 Planung eines Messprogramms<br />

Bevor ein Messprogramm konzipiert wird, <strong>so</strong>llte überlegt werden, welcher Umfang für die<br />

betreffende <strong>Solar</strong>anlage angemessen (oder gewünscht) ist. Die wichtigsten Kriterien sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Systemaufbau<br />

Zweck der Messung (mit Folgen für die Genauigkeit der Sen<strong>so</strong>ren und die zeitliche Auflösung<br />

der Messwerte)<br />

Qualifikation des Per<strong>so</strong>nals und Zeitaufwand für die Datenerfassung und -auswertung<br />

Kosten für das Messprogramm<br />

Der Systemaufbau ist maßgebend für den Umfang der Messtechnik. <strong>Solar</strong>anlagen zur reinen<br />

Trinkwassererwärmung mit einem immer direkt vom Zapfvolumen durchströmten<br />

Wärmetauscher haben eine klar definierte Systemgrenze. Je mehr Schnittstellen jedoch die<br />

<strong>Solar</strong>anlage mit dem konventionellen System hat, desto mehr Funktionen <strong>so</strong>llten nach unserer<br />

Erfahrung kontrolliert werden.<br />

Vor allem in großen Heizzentralen mit verzweigtem Rohrnetz und oftmals vielen abgesperrten<br />

Bypassleitungen können leicht Fehlfunktionen eintreten, wenn Ventilstellungen verändert<br />

oder Schieber undicht werden. Hier sind daher je nach Einzelfall auch Kontrolleinrichtungen<br />

(z.B. Temperatursen<strong>so</strong>ren) zwischen der <strong>Solar</strong>anlage und dem konventionellen<br />

Teil zu empfehlen. Für komplexe Anbindungen ist es sehr schwierig, allgemein gültige<br />

Messpositionen anzugeben. Die im Folgenden beschriebenen Anforderungen an Messprogramme<br />

beschränken sich daher weitgehend auf <strong>Solar</strong>systeme zur Trinkwassererwärmung.<br />

Im nächsten Schritt <strong>so</strong>llte der Zweck der Messungen definiert werden. Ob die Messeinrichtungen<br />

beispielsweise für Funktionskontrollen, quantitative Bestimmung der Systemkenngrößen<br />

oder für Demonstrations- und Forschungszwecke benutzt werden, hat wesentlichen<br />

Einfluss auf den erforderlichen Umfang des Messprogramms. Bei Kleinanlagen reicht in der<br />

Regel eine gute Funktionskontrolle aus. Ein Messprogramm für große <strong>Solar</strong>anlagen <strong>so</strong>llte<br />

als Mindeststandard die Bestimmung der wichtigsten Systemkenngrößen (vgl. Kap. 9.2)<br />

erlauben. Für detailliertere Untersuchungen können zusätzlich Energiebilanzen einzelner<br />

<strong>Solar</strong>systemkomponenten und die Kontrolle der Regelung (bzw. deren dynamisches Verhalten)<br />

etc. aufgenommen werden. Je detaillierter das Messprogramm wird, um <strong>so</strong> höher sind<br />

die Anforderungen an Genauigkeit der Sen<strong>so</strong>ren und die zeitliche Auflösung der Daten.<br />

Die Anforderungen an die Qualifikation des Per<strong>so</strong>nals und der Zeitaufwand für die Bearbeitung<br />

der Messdaten steigen mit der Detaillierung des Messprogramms erheblich an. Steht

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