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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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8 Garantierter <strong>Solar</strong>ertrag<br />

In die Wertung der Angebote für eine <strong>Solar</strong>anlage <strong>so</strong>llten nicht nur die Angebotspreise<br />

eingehen, <strong>so</strong>ndern natürlich auch die Qualität der angebotenen Komponenten <strong>so</strong>wie die<br />

Qualifikation des Anbieters (Referenzen). Ortsnähe zum Standort der Anlage ist wichtig bei<br />

Wartung und Mängelbeseitigung. Zusätzlich kann aber auch erwartet werden, dass der Bieter<br />

bei Abgabe des Angebotes eine Angabe zur Jahresenergielieferung aus dem <strong>Solar</strong>system<br />

an die konventionelle Anlage macht und diese Angabe auch garantiert. Bei Heizungsanlagen<br />

ist es ganz selbstverständlich, dass für festgelegte Randbedingungen die angegebenen<br />

Temperaturen in den Wohnräumen garantiert werden. So kann auch in der <strong>Solar</strong>technik<br />

gefordert werden, dass <strong>–</strong> basierend auf definierten Betriebsbedingungen (Wetter, Verbrauch)<br />

<strong>–</strong> ein <strong>Solar</strong>ertrag aus dem <strong>Solar</strong>system zugesagt wird. Aus den Angebotspreisen und<br />

den <strong>Solar</strong>erträgen können dann für alle Angebote die Kosten der <strong>so</strong>laren Nutzwärme errechnet<br />

werden, die letztlich (neben anderen oben genannten Kriterien) die Auswahl bestimmen<br />

können. Eine Vergabe nur nach Angebotspreisen (ohne Wertung des Ertrags) halten<br />

wir für verfehlt.<br />

8.1 Grundlagen für die Abgabe einer Ertragsgarantie<br />

Damit alle am Ausschreibungsverfahren teilnehmenden Bieter von gleichen Voraussetzungen<br />

ausgehen können, müssen im Leistungsverzeichnis (LV) auch die Randbedingungen<br />

festgelegt werden, unter denen die <strong>Solar</strong>anlage arbeiten <strong>so</strong>ll. Die wesentlichen Einflussgrößen<br />

für den Ertrag einer <strong>Solar</strong>anlage sind der Energiebedarf (Warmwasserverbrauch bei<br />

Anlagen zur Trinkwassererwärmung), die Strahlung und die Außentemperatur <strong>so</strong>wie natürlich<br />

die Aufstellungsbedingungen für die Kollektoren (Neigung, Ausrichtung). (Im Falle<br />

einer Heizungseinbindung oder der Integration in ein Nahwärmenetz sind hier weitere Angaben<br />

zu machen.)<br />

Im Programm <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> werden für die Strahlung und die Außentemperatur Dateien<br />

aus dem weit verbreiteten Simulationsprogramm T*SOL vorgegeben. Der Warmwasserverbrauch<br />

(in vorbereiteten Verbrauchsmessungen ermittelt) wird objektspezifisch anhand<br />

einer Tabelle mit ½-Stundenwerten, die für Simulationsprogramme verwendbar ist, vorgegeben,<br />

eben<strong>so</strong> die Wochen- und Jahresprofile. Damit werden die Berechnungen der Bieter<br />

vergleichbar, da alle <strong>–</strong> gleich welches Simulationsprogramm sie benutzen <strong>–</strong> auf gleichen<br />

Arbeitsbedingungen für das System basieren. Der garantierte Nutzenergieertrag des Systems<br />

(Abgabe von <strong>Solar</strong>energie an das konv. System) wird als Jahressumme angegeben. Für den<br />

Fall, dass dieser Ertrag nicht erreicht wird, sind Nachbesserungen oder Pönalen fällig. Eine<br />

Toleranzabweichung um -10 % vom Garantiewert ist erlaubt. Diese Toleranz deckt alle<br />

Unsicherheiten und Ungenauigkeiten in der Messtechnik und bei den Simulationsprogrammen<br />

ab. Eine entsprechend formulierte Garantieerklärung liegt dem LV bei. Sie muss vom<br />

Bieter unterzeichnet und zusammen mit dem Angebot abgegeben werden. Wichtig ist eine<br />

kritische Prüfung des garantierten Ertrages, da der Bieter versucht sein könnte, diesen Wert<br />

überhöht anzusetzen, um bei der Berechnung der Nutzwärmekosten scheinbare Vorteile zu<br />

haben.

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