Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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die Messung des Zapfverbrauchs gehört, wäre eine derartige Regelung leicht und kostengünstig<br />
aus Standardkomponenten aufzubauen.<br />
Ein Hersteller greift dieses Prinzip näherungsweise auf und steuert die Laufzeit (nicht die<br />
Drehzahl!) der Entladepumpe in Abhängigkeit von der Impulsfrequenz des Volumenstromzählers.<br />
Bei hohem Volumenstrom des nachfließenden Kaltwassers (hohe Impulsfrequenz)<br />
läuft die Pumpe kontinuierlich, bei niedrigen Zapfraten (niedrige Impulsfrequenz) wird die<br />
Pumpe <strong>–</strong> je nach Impulsfrequenz des Volumenstromzählers <strong>–</strong> mehr oder weniger oft einund<br />
ausgeschaltet. Es kommt hierbei al<strong>so</strong> zu einem sehr starken Takten der Pumpe. Dies ist<br />
jedoch ein Betriebszustand, der für kaum eine Pumpe zu empfehlen ist.<br />
Bei einem anderen Konzept wird der Temperaturabfall an einem Regelfühler, der beim<br />
Zapfen durch das anströmende Kaltwasser entsteht, als Einschaltsignal für die<br />
Entladepumpe benutzt (Abb. 6.15b). Eine drittes Regelprinzip basiert auf zwei Temperaturfühlern,<br />
einem sehr schnell reagierenden "flinken" Tauchfühler und einem langsamer reagierenden<br />
Anlegefühler (Abb. 6.15c). Beim Zapfen kühlt der flinke Fühler durch das einströmende<br />
Kaltwasser schneller ab als der träge Anlegefühler. Die entstehende Temperaturdifferenz<br />
zwischen beiden Fühlern wird als Zapferkennung genutzt.<br />
Die Funktionsprinzipien dieser beiden temperaturgeführten Regelungen sind in Abb. 6.15b<br />
und c sehr stark vereinfacht dargestellt und auf das Erkennungssignal für den Warmwasser-<br />
Zapfverbrauch reduziert. In beiden Fällen wird zusätzlich der von P3 geförderte Volumenstrom<br />
in Abhängigkeit von der Rücklauftemperatur im Entladekreis (Eintrittstemperatur in<br />
den <strong>Solar</strong>puffer) und der Austrittstemperatur des Trinkwassers aus dem Wärmetauscher<br />
geregelt. Diese Funktionen sind hier nicht dargestellt. Dies <strong>so</strong>ll jedoch keineswegs den<br />
Eindruck erwecken, dass diese Regelungsaufgabe unproblematisch sei.<br />
Die bisherigen Erfahrungen mit temperaturgeführten Entladeregelungen geben Anlass zur<br />
Skepsis. In Anlagen, in denen eine Regelung nach Abb. 6.15b eingesetzt wird (Temperaturabfall<br />
als Signal für nachfließendes Kaltwasser), entsteht am Regelfühler (T7) nur dann ein<br />
ausreichend hoher Temperaturgradient, wenn der Sen<strong>so</strong>r in zapffreien Zeiten auf einem<br />
Temperaturniveau von einigen K über der höchstmöglichen Temperatur des nachströmenden<br />
Kaltwassers gehalten wird. Daher wird dieser Fühler relativ dicht am Wärmetauscher<br />
montiert. Die Entladepumpe schaltet in gewissen (?) Abständen ein, damit der Tauscher und<br />
über Wärmeleitung auch der Fühler erwärmt werden. Die Notwendigkeit und das Verfahren<br />
zum Sichern einer <strong>so</strong>lchen Mindesttemperaturdifferenz deuten darauf hin, dass dieses Konzept<br />
einige Unsicherheiten birgt. Sie werden be<strong>so</strong>nders deutlich, wenn das einströmende<br />
Wasser zu warm ist. Dies wird immer der Fall sein, wenn die Kaltwasserleitungen auf langen<br />
Wegen durch warme Heizungskeller geführt werden, und natürlich erst recht dann,<br />
wenn dem <strong>Solar</strong>system Vorwärmstufen mit variablem Temperaturniveau vorgeschaltet sind.<br />
Nachdem wir feststellen mussten, dass Regler mit Grundeinstellungen ausgeliefert werden,<br />
die eine ausreichende Entladung des <strong>Solar</strong>puffers nicht sicherstellen können, ist zu befürchten,<br />
dass <strong>Solar</strong>anlagen, in denen diese Regelung installiert wurden, mit verminderter Effizienz<br />
arbeiten. In <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> gelang eine befriedigende Entladung des <strong>Solar</strong>puffers<br />
erst nach starker Veränderung der Grundeinstellungen bei ständiger Kontrolle des Systemverhaltens<br />
mit einem aufwändigen Messprogramm. Völlig indiskutabel ist es, wenn<br />
<strong>–</strong> wie in diesem Fall <strong>–</strong> der <strong>Solar</strong>anlagenlieferant gleichzeitig diesen Regler mit seiner Anla-<br />
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