Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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6.7.3 Entladeregelung für den Pufferspeicher<br />
Das Konzept für die Puffer-Entladeregelung hängt vom Systemtyp der <strong>Solar</strong>anlage ab (vgl.<br />
Abb. 3.1 in Kap. 3.1).<br />
Bei Systemen mit Trinkwasser-Vorwärmspeicher (vgl. Abb. 6.14) kann die Steuerung sehr<br />
einfach über einen ∆T-Regler (je ein Temperaturfühler im oberen Teil des Pufferspeichers<br />
(T5) und im unteren Teil des Vorwärmspeichers (T6)) realisiert werden. Ist T5 um einen zu<br />
definierenden Betrag (z.B. 6 K) höher als T6, <strong>so</strong> schalten die Puffer-Entladepumpe P3 und<br />
die Vorwärmspeicher-Ladepumpe P4 gleichzeitig ein. Derartige Entladeregelungen arbeiten<br />
problemlos, vorausgesetzt, die Temperaturfühler sitzen an den richtigen Positionen.<br />
Abb. 6.14:<br />
Schema der Entladeregelung bei<br />
<strong>Solar</strong>anlagen mit Trinkwasser-<br />
Vorwärmspeicher<br />
Die thermische Desinfektion des Vorwärmspeichers kann über einen "intelligenten" Thermostaten<br />
erfolgen. Dieser gibt nur dann die geforderte tägliche Erwärmung über konventionelle<br />
Energie frei (Einschalten von P6 mit Maximallaufzeit zum Vermeiden von Dauererwärmung<br />
bei evtl. zu hohen Zapfmengen während der Aufheizzeit), wenn der Vorwärmspeicher<br />
in der Zeit nach der letzten Aufheizung<br />
nicht mindestens einmal durch die<br />
<strong>Solar</strong>anlage vollständig auf ca. 60 °C erwärmt<br />
wurde. Diese Temperatur kann über<br />
T6 oder einen zweiten Fühler (T7) erfasst<br />
werden. Eine derartige Steuerung erfordert<br />
das Speichern der an dieser Stelle maximal<br />
erreichten Temperatur mit täglichem Reset<br />
ca. 1 h nach jeder vorgesehenen Aufheizperiode.<br />
(Zeitabstand min. 1 h, damit nicht<br />
direkt nach der Aufheizung die dann vorliegende<br />
hohe Temperatur als erreichtes Maximum<br />
registriert wird.) Ist zu erwarten,<br />
dass die <strong>Solar</strong>anlage den Vorwärmspeicher<br />
nur an wenigen Tagen im Jahr auf 60 °C<br />
erwärmen kann, weil das <strong>Solar</strong>system knapp dimensioniert ist, <strong>so</strong> ist die Steuerung der<br />
thermischen Desinfektion über eine Zeitschaltuhr ausreichend. In den meisten Fällen dürfte<br />
dieses sehr einfache Verfahren genügen. Wenn <strong>man</strong> jedoch bei einem groß dimensionierten<br />
<strong>Solar</strong>system auf eine möglichst ungestörte Abgabe der <strong>Solar</strong>energie an das Trinkwasser<br />
angewiesen ist, <strong>so</strong>llte <strong>man</strong> diese "nicht-intelligente" Variante meiden.<br />
Die thermische Desinfektion kann z.B. über einen Wärmetauscher direkt durch den Kessel<br />
erfolgen, oder (wie in Abb. 6.14 dargestellt) durch eine zusätzliche Pumpe P6, die Warmwasser<br />
aus dem oberen Teil des konv. Speichers (oder aus dem Abgang der Zapfleitung)<br />
über den Vorwärmspeicher und zurück in den Nachheizspeicher fördert. Unabhängig davon,<br />
wie die thermische Desinfektion gestaltet ist, <strong>so</strong>llte sie zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem<br />
der Vorwärmspeicher durch die <strong>Solar</strong>anlage noch relativ weit vorgewärmt ist (kleiner konventioneller<br />
Energiebedarf) und gleichzeitig eine hohe Zapfspitze bevorsteht. Bei den meisten<br />
Gebäuden liegt dieser Zeitpunkt am späten Nachmittag (ca. zwischen 15 und 16 Uhr).<br />
Damit ist gesichert, dass der Vorwärmspeicher am nächsten Tag zu Strahlungsbeginn wieder<br />
abgekühlt ist.