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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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Wenn dennoch Regelfühler an ungünstigen Stellen außerhalb des Kollektors eingebaut<br />

werden, dann vor allem deshalb, weil im Kollektor keine Möglichkeit vorgesehen ist, die<br />

Temperatur abzugreifen, <strong>man</strong> aber trotzdem die Kollektorkreispumpe mit ∆T-Reglern steuern<br />

will. Bei nicht optimalen Bedingungen für die Einbauposition des Kollektorfühlers ist<br />

das Regelprinzip mit Strahlungsschwellwert vorzuziehen.<br />

Sind Teilkollektorfelder unterschiedlich orientiert, <strong>so</strong> kann es notwendig werden, separate<br />

Regelungen und Pumpen oder Ventile für die Teilkollektorfelder zu installieren.<br />

Die Speicherladepumpe (P2) <strong>so</strong>ll erst dann zuschalten, wenn die Temperatur des Wärmeträgers<br />

am Eintritt in den <strong>Solar</strong>wärmetauscher (T2) um einen frei einstellbaren Wert höher ist<br />

als T3. Hat der Speicher seine maximal zulässige Temperatur erreicht (gemessen im<br />

Speicher oben, T4), müssen die Beladepumpe (P2) und die Kollektorkreispumpe (P1) abschalten.<br />

Würde nur P2 abschalten, die Kollektorkreispumpe (P1) aber weiterlaufen, würde<br />

sich der gesamte Kollektorkreis wegen fehlender Energieabgabe bei weiterhin vorhandener<br />

Einstrahlung auf eine sehr hohe Temperatur aufheizen (z.B. über 130 °C, je nach Systemdruck<br />

etc.). Bei dieser Temperatur könnten Kollektorkreiskomponenten (z.B. die Kollektorkreispumpe)<br />

geschädigt werden und auf der Sekundärseite des WT besteht Siedegefahr.<br />

Die Beladepumpe (P2) darf nur dann einschalten, wenn die Kollektorkreispumpe (P1) läuft.<br />

Befindet sich der Regelfühler T2 z.B. in einem warmen Heizungskeller, <strong>so</strong> kann sich der<br />

Fühler trotz guter Rohrdämmung bei Stillstand der Kollektorkreispumpe <strong>so</strong> stark erwärmen,<br />

dass die Einschalt-Differenz zum Fühler T3 im <strong>Solar</strong>speicher überschritten wird. Dann läuft<br />

P2 an, ohne dass Wärme übertragen wird. Eine unnötige Störung der Temperaturschichtung<br />

im <strong>Solar</strong>puffer wäre die Folge. Wenn P1 ausgeschaltet ist, muss P2 daher verriegelt sein.<br />

Mit der Ansteuerung der Beladepumpe (P2) über Temperaturdifferenzregelung haben wir<br />

gute Erfahrungen gemacht. Komplizierter aufgebaute Regelungen sind im Beladekreis in<br />

aller Regel nicht notwendig, es sei denn, <strong>man</strong> will unterschiedliche Verbraucher auf unterschiedlichem<br />

Temperaturniveau ver<strong>so</strong>rgen.<br />

Ein Bypass mit 3-Wege-Umschaltventil im <strong>Solar</strong>kreis, mit dem die Primärseite des<br />

Wärmetauschers umgangen wird (nicht in Abb. 6.13 eingezeichnet), kann dann notwendig<br />

sein, wenn der Wärmeträger in der Rohrleitung zwischen Kollektorfeldaustritt und Wärmetauschereintritt<br />

kälter als 0 °C werden kann (z.B. bei langen außen verlegten Leitungen).<br />

Durch den Bypass wird die Gefahr unterbunden, dass beim erstmaligen Anlaufen der Kollektorkreispumpe<br />

an einem kalten Wintertag der sehr kalte Wärmeträger (Inhalt der außenliegenden<br />

Leitungen) die mit Wasser gefüllte Sekundärseite des Tauschers "schockgefriert".<br />

Bei nur kurzen außenliegenden Teilen der Kollektorkreisverrohrung (in Relation zu den<br />

Leitungen im Gebäudeinneren) ist dies weniger kritisch, da sich die Temperatur des sehr<br />

kalten Wärmeträgers mit geringem Volumen auf dem Weg durch die innenliegenden Rohrleitungen<br />

in der Regel ausreichend vorerwärmt.<br />

Bei Wärmetauschern, die im <strong>Solar</strong>speicher integriert sind, ist das "Schockgefrieren" nicht zu<br />

befürchten. Dennoch ist auch hier bei langen Wegen zwischen Kollektor und Speicher ein<br />

derartiger Bypass zu empfehlen, damit der Wärmeträger wirklich erst dann durch den Wärmetauscher<br />

fließt, wenn die warme "Front" aus dem Kollektor den Speicher erreicht. Integrierte<br />

Wärmetauscher werden bei großen <strong>Solar</strong>anlagen allerdings nur selten eingesetzt.

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