Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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Im Kollektorfeld notwendige Armaturen und Absperrventile müssen den dort auftretenden<br />
Drücken und Temperaturen standhalten. Wir halten hier eine Auslegung auf mindestens<br />
150 °C und die Druckstufe DN16 für notwendig.<br />
Die Entlüftung des Kollektorfeldes ist sehr wichtig, da durch Luftansammlungen der<br />
Umlauf des Wärmeträgers behindert wird, im Extremfall <strong>so</strong>gar ganz zum Erliegen kommen<br />
kann. Wir empfehlen den Einsatz von Luftabscheidern im Keller. Dies setzt allerdings voraus,<br />
dass im gesamten Kollektorkreis Strömungsgeschwindigkeiten von mindestens 0,4 m/s<br />
vorliegen, damit Luftblasen mit dem Volumenstrom sicher nach unten zum Luftabscheider<br />
mitgerissen werden. Zusätzlich <strong>so</strong>llten jedoch an exponierten Stellen außenbereichtaugliche<br />
Handentlüfter, die sicher verschlossen werden können, installiert werden. Die üblicherweise<br />
für Innenanwendung konstruierten und dann im Außenbereich eingesetzten Automatikentlüfter<br />
haben keine ausreichend lang anhaltende Funktionssicherheit gezeigt. Werden speziell<br />
für den Außenbereich entwickelte (teure) Automatikentlüfter eingebaut, <strong>so</strong> müssen sie<br />
durch Handventile ergänzt werden, damit bei Anlagenstillstand kein sich evtl. bildender<br />
Wärmeträgerdampf abgeblasen werden kann. (Ein Automatikentlüfter kann nicht zwischen<br />
Luft und Dampf unterscheiden!) Die Temperaturbeständigkeit der Absperrventile vor den<br />
Entlüftern muss bis zur Stillstandstemperatur der Kollektoren gesichert sein. Gerade im<br />
Bereich der Entlüftung des Kollektorfeldes gibt es viele Lösungen, die aufgrund fehlender<br />
Dauerstandsfestigkeit oder wegen sehr unkomfortabler und zeitaufwendiger Bedienung zu<br />
Problemen führen. Auf diesem Gebiet <strong>so</strong>llten sicher noch kostengünstigere, zuverlässigere,<br />
langzeitstabilere und bedienerfreundlichere Lösungen entwickelt werden.<br />
6.6.2 Verrohrung, Armaturen und Sicherheitseinrichtungen vom Kollektorkreis<br />
Da die Steigleitungen im Sinne der DIN 4757 zur <strong>Solar</strong>anlage gehören, gelten auch für sie<br />
die Aussagen in Kap. 6.6.1. In der Rücklaufleitung vom Wärmetauscher zum Kollektorfeld<br />
sind i.d.R. das Sicherheitsventil und das Expansionsgefäß installiert. Das Sicherheitsventil<br />
<strong>so</strong>ll hier im Detail erläutert werden, das Ausdehnungsgefäß und seine Auslegung unter<br />
Berücksichtigung der Eigensicherheit der <strong>Solar</strong>anlage ist in Kap. 6.5 behandelt, der Wärmetauscher<br />
wird in Kap. 6.3 näher betrachtet. Das Sicherheitsventil muss den Anforderungen<br />
der DIN 4757 Teil 1 Abs. 6.2 entsprechen, insbe<strong>so</strong>ndere al<strong>so</strong> die Anforderungen gemäß<br />
AD-Merkblatt A2 erfüllen /24/. Das heißt unter anderem, dass, falls dies erforderlich wird,<br />
im Kollektorfeld Sicherheitsventile verwendet werden müssen, die für das Abblasen von<br />
Dampf zugelassen sind und nach TRD 421 /21/ den Kennbuchstaben D/G tragen. Für den<br />
Einbau in die Rücklaufleitung im Keller, in der keine Dampfbildung mehr auftritt, sind<br />
Sicherheitsventile bis 120 °C nach TRD 721 mit Kennbuchstaben D/G/H ausreichend. Die<br />
Mindestventilgröße (Größe des Eintrittsquerschnitts in DN) hängt von der Kollektorfläche<br />
ab und ist, wie auch weitere Angaben zum Sicherheitsventil, der DIN 4757 Teil 1 zu entnehmen.<br />
Die Abblaseleitung des Sicherheitsventils ist in ein Auffanggefäß zu führen, das<br />
den gesamten Volumeninhalt des <strong>Solar</strong>systems aufnehmen kann. Dabei sind das Auffanggefäß<br />
und die Abblaseleitung <strong>so</strong> zu konzipieren, dass beim Abblasen keine Gefährdung für<br />
unmittelbar danebenstehende Per<strong>so</strong>nen besteht. Ggf. ist ein Expansionstopf mit Wrasenabzug<br />
ins Freie vorzusehen.<br />
Für die Dämmung der Rohrleitungen im Innenbereich ist keine Durchfeuchtung zu befürchten,<br />
<strong>so</strong> dass hier auch nicht brennbare Steinwolle eingesetzt werden kann. Die Abde-<br />
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