04.11.2013 Aufrufe

Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

98<br />

Bögen oder weichen Rohrschenkeln zu versehen, <strong>so</strong> dass an den Kollektoranschlüssen oder<br />

<strong>so</strong>nstigen Fixpunkten die Kräfte aus der Wärmedehnung nicht unerlaubt groß werden.<br />

Die Ausführung der Rohrleitungsdämmung im Kollektorfeld muss sich an der gewünschten<br />

Dämmstärke und dem Einbauort der Rohrleitungen orientieren. Es hat sich bewährt, für<br />

die Dämmung der außenliegenden (d.h. im Freien der Witterung ausgesetzten) Rohrleitungen<br />

in Anlehnung an die Heizungsanlagenverordnung eine Dämmstärke von 100 % bei<br />

einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m∙K) vorzusehen. Größere Dämmdicken können<br />

zwar bei langen Rohrleitungen die thermischen Verluste der Anlage noch etwas reduzieren,<br />

jedoch <strong>so</strong>llten hier Aufwand und erzielbarer Nutzen <strong>so</strong>rgfältig abgeschätzt werden.<br />

Nur wenn es bei saugenden (wasseraufnehmenden) Dämmmaterialien (z.B. Steinwolle)<br />

nicht zu einer Durchfeuchtung kommt, bleiben ihre guten Dämmeigenschaften erhalten. Es<br />

muss al<strong>so</strong> für eine wasserdichte Abdeckung dieser Materialien ge<strong>so</strong>rgt werden. Unsere<br />

Erfahrungen gehen dahin, dass dies mit den üblichen Blechum<strong>man</strong>telungen nicht auf Dauer<br />

erreicht wird, <strong>so</strong> dass bei Steinwolle partielle oder auch großflächige Durchfeuchtungen mit<br />

einer entsprechenden Verschlechterung der Wärmedämmeigenschaften eintreten können.<br />

Auch imprägnierte Steinwolle neigt im Laufe der Zeit zu Feuchtigkeitsaufnahme. Dieses<br />

Problem kann vermieden werden, wenn statt Steinwolle geschlossenzellige Schäume mit<br />

minimaler Wasserab<strong>so</strong>rption (< 1 %) verwendet werden. Es sind Produkte auf dem Markt<br />

(Aeroflex, Armaflex HT), die eine Temperatur von 175 °C ohne Eigenschaftsänderungen<br />

ertragen. Wegen der Gefahr von Vogelfraß ist allerdings auch hier eine feste Um<strong>man</strong>telung<br />

nötig, die aber nur die Funktion eines mechanischen Schutzes übernehmen muss. Eine<br />

Undichtigkeit dieser Abdeckung ist in diesem Fall unkritisch für die Dämmwirkung, nicht<br />

jedoch bezüglich der Außenkorrosion von evtl. benutzten Rohren aus unlegiertem Stahl.<br />

Vielfach wird für die Um<strong>man</strong>telung der Wärmedämmung im Außenbereich verzinktes<br />

Blech verwendet. Die Erfahrungen in <strong>Teilprogramm</strong> 1 zu <strong><strong>Solar</strong>thermie</strong>-<strong>2000</strong> haben jedoch<br />

gezeigt, dass die Zinkschicht von außenliegenden Zinkblech-Um<strong>man</strong>telungen schon nach<br />

wenigen Jahren verbraucht sein kann und das Blech durchkorrodiert /6/. Aluminiumbleche<br />

zeigten sich wesentlich korrosionsbeständiger. In be<strong>so</strong>nders kritischen Lagen (Küste etc.)<br />

muss <strong>man</strong> <strong>so</strong>gar evtl. seewasserfestes Aluminium einsetzen. Ausschreibungen haben ergeben,<br />

dass der Einsatz von Aluminiumblechen die Kosten für die Außenrohrum<strong>man</strong>telung<br />

nicht unbedingt erhöhen muss, da als bestimmender Kostenfaktor der Aufwand für eine sehr<br />

<strong>so</strong>rgfältige Ausführung der Arbeiten zu sehen ist, nicht die Materialkosten.<br />

Der Einbau von Sicherheitseinrichtungen ist bei den bisher ausgeführten großen Anlagen<br />

im Wesentlichen von der Dampfkesselverordnung und der Einordnung der <strong>Solar</strong>anlagen in<br />

die Gruppe III der DampfKV /N12/ beeinflusst worden. So musste bisher das Kollektorfeld,<br />

<strong>so</strong>llte es nicht in die Gruppe IV eingestuft werden, in absperrbare Teilfelder mit höchstens<br />

50 l Inhalt aufgeteilt und jedes Teilfeld mit je einem Sicherheitsventil abgesichert werden.<br />

Diese Maßnahme ist nun nach einer Niederschrift durch den Deutschen Dampfkesselausschuss<br />

(siehe Kap. 6.1.4.2) dann nicht mehr nötig, wenn die Vorlauftemperatur des Kollektorkreises<br />

120 °C nicht überschreitet und <strong>so</strong>mit eine Eingruppierung in Gruppe II DampfKV<br />

möglich ist. Da die Forderung nach Teilfeldern entfällt, sind im Bereich des Kollektorfeldes<br />

auch keine Sicherheitsventile mehr nötig. Es genügt nunmehr ein Sicherheitsventil, das<br />

normalerweise im Keller parallel zum Ausdehnungsgefäß eingebaut wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!