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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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Bei großen Kollektorfeldern muss die Verrohrung der Kollektoren untereinander <strong>so</strong> gestaltet<br />

werden, dass die Druckverluste in den einzelnen Kollektorreihen möglichst gleich sind.<br />

Eine gleichmäßige Durchströmung aller Teile des Kollektorfeldes ist entscheidend für einen<br />

guten <strong>Solar</strong>ertrag, da nicht oder nur sehr schwach durchströmte Feldbereiche keinen (oder<br />

nur wenig) Ertrag erbringen können. Bei vielen parallel geschalteten Kollektoren versucht<br />

<strong>man</strong>, eine gleichmäßige Durchströmung durch eine Verrohrung nach Tichel<strong>man</strong>n zu erreichen.<br />

Wie aber immer wieder in der Praxis festzustellen ist, gelingt der hydraulische Abgleich<br />

dadurch nicht vollständig, <strong>so</strong> dass Maßnahmen zur Androsselung der Stränge notwendig<br />

sind. Aus verständlichen Gründen (Preis, einfaches Konzept) wird für den hydraulischen<br />

Abgleich im Kollektorfeld gerne der Taco-Setter ausgewählt, da hier in einem Schauglas<br />

der Volumenstrom sehr einfach beim Einstellen kontrolliert werden kann. Für die in der<br />

Verrohrung des Kollektorfeldes auftretenden hohen Temperaturen (> 100 °C) ist der Taco-<br />

Setter aber nicht geeignet. Der Hersteller rät von einem Einsatz im Kollektorkreis aufgrund<br />

von aufgetretenen Schadensfällen (Platzen des Schauglases) durch Überhitzung ab. Nach<br />

Herstelleraussagen ist aber ein Gerät speziell für den Einsatz in <strong>Solar</strong>anlagen in der Einwicklung.<br />

Informationen lagen bis zur Drucklegung dieses Buches noch nicht vor.<br />

Werden bei einem großen Kollektorfeld mehrere Teilfelder mit jeweils einigen in Reihe<br />

geschalteten Kollektoren parallel verschaltet, <strong>so</strong> ist in diesen Reihen der Druckverlust oft <strong>so</strong><br />

hoch, dass ein be<strong>so</strong>nderer Abgleich <strong>–</strong> abgesehen von einer sinnvoll angepassten<br />

Querschnittsveränderung <strong>–</strong> oft nicht notwendig ist. Untersuchungen in dem großen Kollektorfeld<br />

des Studentenwohnheims in Magdeburg haben dies belegt /27/.<br />

Von be<strong>so</strong>nderer Bedeutung ist die Berücksichtigung der Wärmedehnung der Verrohrung<br />

außerhalb wie auch innerhalb der Kollektoren. Die hierfür maßgebliche Temperaturdifferenz<br />

ΔT ist von der Stillstandstemperatur der Kollektoren abhängig (Montage bei 10 °C,<br />

max. Stillstandstemperatur ca. 200 °C, ΔT ca. 190 K). Tab. 6.10 zeigt für einige ausgewählte<br />

Materialien die Wämedehnungen bei einer Rohrlänge von 1 m.<br />

Tab. 6.10: Ausdehnung einiger Rohrmaterialien pro 1 m Länge bei unterschiedlichem ΔT<br />

ΔT: 100 K ΔT: 150 K ΔT: 200 K<br />

Stahl unlegiert 1,2 mm/m 1,8 mm/m 2,4 mm/m<br />

CrNi-Stahl (18/9) oder Kupfer 1,7 mm/m 2,6 mm/m 3,4 mm/m<br />

Das Zusammenschalten von Kollektoren zu Kollektorreihen ist al<strong>so</strong> nicht nur unter dem<br />

Aspekt der Hydraulik zu sehen, <strong>so</strong>ndern es ist auch die Wärmedehnung in den Reihen zu<br />

beachten. Hier ist <strong>man</strong> auf die Angaben der Kollektorhersteller angewiesen, inwieweit Vorkehrungen<br />

zur Kompensation der Wärmedehnung getroffen werden müssen. So sind bei<br />

<strong>man</strong>chen Kollektoren Kompensatoren innerhalb der Kollektoren eingebaut, die die Wärmedehnung<br />

auffangen, <strong>so</strong> dass beliebig lange Kollektorreihen gebildet werden können. Andere<br />

Hersteller setzen flexible Verbindungen zwischen den Kollektoren ein oder beschränken die<br />

Anzahl der Kollektoren bei einer Reihenschaltung. Auch die Verrohrung der Kollektorreihen<br />

untereinander muss entsprechend der zu erwartenden Wärmedehnung ausgeführt werden.<br />

Dies gilt be<strong>so</strong>nders für Felder, bei denen viele Kollektorreihen verbunden werden müssen,<br />

da dann die Verbindungsleitungen zwischen den Reihen länger werden können als die<br />

innerhalb einer Reihe. Alle Verbindungsleitungen sind (wie in der Heizungstechnik üblich)<br />

mit Fixpunkten und beweglichen Auflagern, pendelnden Aufhängungen, Kompensatoren,<br />

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