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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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Die Auslegung der anderen im <strong>Solar</strong>system benötigten Pumpen (Speicherladekreis,<br />

Speicherentladekreis) bereitet weit weniger Probleme, da hier erheblich geringere Förderhöhen<br />

bei ähnlichen großen Volumenströmen wie im Kollektorkreis zu überwinden sind.<br />

Die Betriebspunkte liegen al<strong>so</strong> mehr im mittleren Bereich der Pumpenkennlinie, wodurch<br />

sich ein im Betrieb gegenüber der Berechnung evtl. etwas höherer Druckverlust nicht <strong>so</strong><br />

stark auf das Fördervolumen auswirkt. Zudem ist die Berechnung der Druckverluste in<br />

diesen Kreisen weitaus einfacher als im <strong>Solar</strong>kreis. Die Komponente mit dem höchsten<br />

Druckverlust ist i.d.R. der Plattenwärmetauscher; hier geben die Rechenprogramme für die<br />

Tauscher bzw. die Auslegung durch die Hersteller ausreichend Sicherheit. Für Systeme<br />

ohne <strong>so</strong>laren Vorwärmspeicher muss lediglich die Pumpe im Entladekreis des Pufferspeichers<br />

noch be<strong>so</strong>nders <strong>so</strong>rgfältig bezüglich ihres regelbaren Durchflussbereichs ausgewählt<br />

werden.<br />

93<br />

6.5 Ausdehnungsgefäße<br />

In einer großen <strong>Solar</strong>anlage mit Pufferspeicher sind je ein Ausdehnungsgefäß für den Kollektorkreis<br />

und für den Pufferspeicher vorzusehen. Das Ausdehnungsgefäß für den Pufferspeicher<br />

<strong>so</strong>ll ein Ansprechen des Sicherheitsventils bei Aufheizung vermeiden. Seine Auslegung<br />

<strong>so</strong>llte keine Schwierigkeiten bereiten, da die Dimensionierungsmethode aus der<br />

konventionellen Heizungstechnik bekannt ist /N15/.<br />

Anders stellt sich die Situation beim Ausdehnungsgefäß des Kollektorkreises dar. Vor einer<br />

Dimensionierung ist zunächst die Frage zu beantworten, welche Strategie bei der Umsetzung<br />

der Eigensicherheit der <strong>Solar</strong>anlage gewählt werden <strong>so</strong>ll. Die DIN 4757 Teil 1 /N13/<br />

fordert hier in den Absätzen 2.4 und 3.8, dass die <strong>Solar</strong>anlagen eigensicher ausgeführt werden<br />

müssen. Eigensicher im Sinne der Norm ist eine Anlage, wenn "anhaltende Wärmeaufnahme<br />

ohne Wärmeverbrauch nicht zu einem Störfall führt, dessen Behebung über den<br />

üblichen Bedienungsaufwand hinausgeht". Um der Forderung der Norm gerecht zu werden,<br />

sind zwei Strategien möglich:<br />

1. Die Anlage wird <strong>so</strong> ausgeführt, dass auch bei anhaltender Wärmeaufnahme ohne Wärmeverbrauch<br />

ein Ansprechen des Sicherheitsventils im <strong>Solar</strong>kreis mit Sicherheit verhindert<br />

wird. Dabei spielt die Dimensionierung des Ausdehnungsgefäßes die entscheidende<br />

Rolle. Das Expansionsgefäß muss hier nicht nur die Volumendehnung des Wärmeträgers<br />

durch die Temperaturzunahme aufnehmen (<strong>so</strong> wie dies auch in jeder Heizungsanlage der<br />

Fall ist), <strong>so</strong>ndern auch das gesamte Füllvolumen des Kollektorfeldes, da bei einem anhaltenden<br />

Anlagenstillstand bei voller Einstrahlung mit dem Verdampfen des gesamten<br />

Wärmeträgers im Kollektorfeld gerechnet werden muss. Die Volumenvergrößerung<br />

durch das Verdampfen ist dabei erheblich stärker als diejenige durch die Wärmeausdehnung<br />

der Flüssigkeit. Die Expansionsgefäße werden dadurch erheblich größer als in der<br />

konv. Heizungstechnik. Da die üblichen Wärmeträger auf Glykolbasis nur eine begrenzte<br />

Temperaturfestigkeit haben, ist der Anlagenenddruck auf die maximal erlaubte Wärmeträgertemperatur<br />

auszulegen. Für einen Wärmeträger, dessen Temperaturgrenze bei<br />

150 °C liegt, bedeutet dies, dass auch der Siedepunkt nicht höher als 150 °C liegen darf,<br />

entsprechend ist der Anlagenenddruck durch die Dimensionierung des Expansionsgefäßes<br />

einzustellen.

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