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Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute

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in die höchste Pumpenstufe (1) lässt die Förderhöhe zwar auf etwa 10,5 m ansteigen, der<br />

Durchfluss erhöht sich aber nur unwesentlich (Punkt c in Abb. 6.12). Damit wird das Ziel,<br />

den Auslegungsvolumenstrom zu erreichen, verfehlt.<br />

Die Pumpe läuft zudem in einem Bereich mit schlechtem Wirkungsgrad bei unnötig hohem<br />

Energieeinsatz. Erwünscht ist der Betrieb einer Pumpe etwa im mittleren Drittel der Pumpenkennlinie<br />

(in diesem Fall bei etwa 4 bis 7 m 3 /h in der höchsten Stufe), da hier der Wirkungsgrad<br />

der Pumpe am besten ist. (In Abb. 6.12 ist der rechte Bereich der Pumpenkennlinie<br />

für die Stufe 1 (bis etwa 11 m 3 /h) abgeschnitten.) Der optimale Wirkungsgrad (Förderleistung/el.<br />

Wirkleistung) üblicher Heizungspumpen liegt bei der höchsten Pumpenstufe in<br />

etwa der Mitte der Kennlinie. Er beträgt dort ungefähr 25-35 % je nach Pumpe in dem hier<br />

betrachteten Leistungsbereich (ca. 200 - 500 W el ). Der Wirkungsgrad sinkt zu den Rändern<br />

der Kennlinie hin stark bis auf etwa 10 % ab. Er sinkt auch, wenn die Pumpe in eine schwächere<br />

Stufe geschaltet wird. Im hier betrachteten Fall dürfte die Pumpe mit einem Wirkungsgrad<br />

von 10 bis maximal 15 % arbeiten. Wir halten einen <strong>so</strong>lchen Wert für nicht vertretbar.<br />

Anstrengungen zur prinzipiellen Verbesserung des Wirkungsgrades von Pumpen<br />

sind daher dringend notwendig. Zusätzlich wäre zu wünschen, dass Pumpenhersteller auch<br />

bereit sind, spezielle Pumpen für die Kollektorkreise von thermischen <strong>Solar</strong>anlagen zu entwickeln,<br />

die bei den dort vorliegenden (und beispielhaft oben gezeigten) Arbeitsbedingungen<br />

einen guten Wirkungsgrad (> 50 %) aufweisen. Es erscheint uns irgendwie paradox, mit<br />

einer <strong>Solar</strong>anlage zur Energieeinsparung und zum Umweltschutz beitragen zu wollen, und<br />

gleichzeitig zum Betrieb <strong>so</strong>lcher Systeme "Energievernichtungsmaschinen" (Pumpen mit<br />

miserablem Wirkungsgrad) einsetzen zu müssen. Das Energieeinsparpotential im Bereich<br />

der Pumpen ist riesig, wenn <strong>man</strong> an die gewaltige Zahl von Pumpen denkt, die in allen<br />

möglichen Bereichen eingesetzt sind. Es ist lobenswert, dass derzeit zumindest ein Forschungs-<br />

und Entwicklungsprojekt in dieser Richtung vom BMWi gefördert wird /30/.<br />

Aus den obigen Betrachtungen folgt aber <strong>–</strong> zumindest derzeit noch <strong>–</strong> für die <strong>Solar</strong>technik,<br />

dass <strong>man</strong> schon bei der Planung der <strong>Solar</strong>anlage darauf achten muss, zu hohen Druckverlust<br />

im Kollektorkreis (in Relation zur Fördermenge) zu vermeiden. Das Durchströmen mehrerer<br />

Kollektoren in Reihe ist bei Low-Flow-Systemen zwar prinzipiell gewünscht (vgl. Kap.<br />

6.1.3), jedoch muss die Anzahl der in Reihe geschalteten Kollektoren in Grenzen bleiben.<br />

Auch der Wärmetauscher muss im Hinblick auf nicht zu hohen Druckverlust (vgl. Kap.<br />

6.3.1) ausgewählt werden. Allerdings muss auch sichergestellt sein, dass im Wärmetauscher<br />

noch turbulente Strömung vorliegt. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass während des<br />

Anlagenbetriebs die Druckverluste nicht ansteigen (regelmäßige Reinigung der Schmutzfänger<br />

und Filter im <strong>Solar</strong>kreis, Entlüftung des Kollektorfeldes). Ein Abdrosseln von Teilkollektorfeldern<br />

zum Erreichen gleichmäßiger Durchströmung <strong>so</strong>llte nur im unbedingt notwendigen<br />

Maß erfolgen. In vielen Fällen kann eine <strong>so</strong>rgfältige Verrohrungsberechnung<br />

derartige Drosselventile weitgehend ersetzen /27/.<br />

Es ist ohne Zweifel sinnvoll, den Volumenstrom im Kollektorkreis durchgehend zu erfassen,<br />

damit festgestellt werden kann, ob der Durchfluss dem Planwert entspricht oder ob er<br />

sich im Laufe der Zeit evtl. ändert (Hinweis auf Filterverschmutzung o.ä.).

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