Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
92<br />
in die höchste Pumpenstufe (1) lässt die Förderhöhe zwar auf etwa 10,5 m ansteigen, der<br />
Durchfluss erhöht sich aber nur unwesentlich (Punkt c in Abb. 6.12). Damit wird das Ziel,<br />
den Auslegungsvolumenstrom zu erreichen, verfehlt.<br />
Die Pumpe läuft zudem in einem Bereich mit schlechtem Wirkungsgrad bei unnötig hohem<br />
Energieeinsatz. Erwünscht ist der Betrieb einer Pumpe etwa im mittleren Drittel der Pumpenkennlinie<br />
(in diesem Fall bei etwa 4 bis 7 m 3 /h in der höchsten Stufe), da hier der Wirkungsgrad<br />
der Pumpe am besten ist. (In Abb. 6.12 ist der rechte Bereich der Pumpenkennlinie<br />
für die Stufe 1 (bis etwa 11 m 3 /h) abgeschnitten.) Der optimale Wirkungsgrad (Förderleistung/el.<br />
Wirkleistung) üblicher Heizungspumpen liegt bei der höchsten Pumpenstufe in<br />
etwa der Mitte der Kennlinie. Er beträgt dort ungefähr 25-35 % je nach Pumpe in dem hier<br />
betrachteten Leistungsbereich (ca. 200 - 500 W el ). Der Wirkungsgrad sinkt zu den Rändern<br />
der Kennlinie hin stark bis auf etwa 10 % ab. Er sinkt auch, wenn die Pumpe in eine schwächere<br />
Stufe geschaltet wird. Im hier betrachteten Fall dürfte die Pumpe mit einem Wirkungsgrad<br />
von 10 bis maximal 15 % arbeiten. Wir halten einen <strong>so</strong>lchen Wert für nicht vertretbar.<br />
Anstrengungen zur prinzipiellen Verbesserung des Wirkungsgrades von Pumpen<br />
sind daher dringend notwendig. Zusätzlich wäre zu wünschen, dass Pumpenhersteller auch<br />
bereit sind, spezielle Pumpen für die Kollektorkreise von thermischen <strong>Solar</strong>anlagen zu entwickeln,<br />
die bei den dort vorliegenden (und beispielhaft oben gezeigten) Arbeitsbedingungen<br />
einen guten Wirkungsgrad (> 50 %) aufweisen. Es erscheint uns irgendwie paradox, mit<br />
einer <strong>Solar</strong>anlage zur Energieeinsparung und zum Umweltschutz beitragen zu wollen, und<br />
gleichzeitig zum Betrieb <strong>so</strong>lcher Systeme "Energievernichtungsmaschinen" (Pumpen mit<br />
miserablem Wirkungsgrad) einsetzen zu müssen. Das Energieeinsparpotential im Bereich<br />
der Pumpen ist riesig, wenn <strong>man</strong> an die gewaltige Zahl von Pumpen denkt, die in allen<br />
möglichen Bereichen eingesetzt sind. Es ist lobenswert, dass derzeit zumindest ein Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekt in dieser Richtung vom BMWi gefördert wird /30/.<br />
Aus den obigen Betrachtungen folgt aber <strong>–</strong> zumindest derzeit noch <strong>–</strong> für die <strong>Solar</strong>technik,<br />
dass <strong>man</strong> schon bei der Planung der <strong>Solar</strong>anlage darauf achten muss, zu hohen Druckverlust<br />
im Kollektorkreis (in Relation zur Fördermenge) zu vermeiden. Das Durchströmen mehrerer<br />
Kollektoren in Reihe ist bei Low-Flow-Systemen zwar prinzipiell gewünscht (vgl. Kap.<br />
6.1.3), jedoch muss die Anzahl der in Reihe geschalteten Kollektoren in Grenzen bleiben.<br />
Auch der Wärmetauscher muss im Hinblick auf nicht zu hohen Druckverlust (vgl. Kap.<br />
6.3.1) ausgewählt werden. Allerdings muss auch sichergestellt sein, dass im Wärmetauscher<br />
noch turbulente Strömung vorliegt. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass während des<br />
Anlagenbetriebs die Druckverluste nicht ansteigen (regelmäßige Reinigung der Schmutzfänger<br />
und Filter im <strong>Solar</strong>kreis, Entlüftung des Kollektorfeldes). Ein Abdrosseln von Teilkollektorfeldern<br />
zum Erreichen gleichmäßiger Durchströmung <strong>so</strong>llte nur im unbedingt notwendigen<br />
Maß erfolgen. In vielen Fällen kann eine <strong>so</strong>rgfältige Verrohrungsberechnung<br />
derartige Drosselventile weitgehend ersetzen /27/.<br />
Es ist ohne Zweifel sinnvoll, den Volumenstrom im Kollektorkreis durchgehend zu erfassen,<br />
damit festgestellt werden kann, ob der Durchfluss dem Planwert entspricht oder ob er<br />
sich im Laufe der Zeit evtl. ändert (Hinweis auf Filterverschmutzung o.ä.).