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im Dialog - Freudenberg Forschungsdienste SE & Co. KG

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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Ausgabe 2 / 2010<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Pressmischer für die Aufbereitung niedrigviskoser Elastomere<br />

Seite<br />

Kolumne 2<br />

Der Bereich<br />

„Polymere und Prozesstechnik“ 3<br />

Die Abteilungen<br />

„Elastomere“ 4<br />

„Polyurethane“ 7<br />

„Verfahrenstechnik“ 10<br />

„Technikum der<br />

Verfahrenstechnik“ 12<br />

Schlussbemerkung 13<br />

Multivariate Statistische<br />

Prozesskontrolle 13<br />

Seminare der FFD 16<br />

ffd.<strong>im</strong>dialog@freudenberg.de<br />

www.forschungsdienste.de


<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite <br />

Liebe Geschäftsfreunde,<br />

Haben Sie damals genau hingeschaut? In den Duellen der alten Westernfilme<br />

hatte <strong>im</strong>mer der <strong>Co</strong>wboy das Nachsehen, der seine Waffe zuerst zog. Wer zuerst<br />

zieht hat verloren. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik<br />

in Tübingen haben diese Beobachtung untersucht und eine ungefährliche<br />

Schießerei <strong>im</strong> Labor durchgeführt. Das Ergebnis bestätigt die Beobachtung aus<br />

den Westernfilmen: Die reagierenden Probanden waren <strong>im</strong> Schnitt 21 Millisekunden<br />

schneller als die agierenden; das menschliche Gehirn kann also Reaktionen<br />

schneller in Gang setzen als Aktionen.<br />

Im übertragenden Sinne gilt dies auch für Innovationen. Nicht <strong>im</strong>mer gelingt es<br />

dem Innovator, seine Aktivitäten in wirtschaftlichen Erfolg umzusetzen. Oft sind es<br />

die schnellen Verfolger, die mit weniger Aufwand einen größeren Nutzen erzielen.<br />

Kopieren ist also keine schlechte Strategie.<br />

Um sich aber vom Wettbewerb zu differenzieren, muss man jedoch selbst innovieren:<br />

Kopieren zum Aufholen - Innovieren zum Überholen!<br />

Gerade <strong>im</strong> Bereich der Materialien und Prozesse liegen die größten Potenziale<br />

für eine nachhaltige Differenzierung zum Wettbewerb durch Innovation. In der<br />

vorliegenden Ausgabe stellen wir Ihnen in diesem Zusammenhang den Bereich<br />

Polymere und Prozesstechnik der <strong>Forschungsdienste</strong> vor.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und neue Anregungen für Ihre<br />

Arbeit.<br />

Ihr<br />

Jörg Böcking<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 - 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de


<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite <br />

Der Bereich „Polymere und Prozesstechnik“<br />

Der Bereich „Polymere und Prozesstechnik“ besteht aus drei Fachabteilungen, deren<br />

gemeinsames Ziel es ist, eine gute Verarbeitbarkeit der Werkstoffe bei gleichzeitiger<br />

Erfüllung der Spezifikationsanforderungen an den Werkstoff zu erreichen. Der Bereich<br />

setzt sich aus den werkstoffentwickelnden Abteilungen Elastomere und Polyurethane<br />

sowie der Verfahrenstechnik zusammen, deren enge Zusammenarbeit schnelle und<br />

effiziente Lösungen für <strong>im</strong>mer komplexer werdende Forderungen ermöglicht.<br />

Abb. 1: Übersicht über den Bereich Polymere und Prozesstechnik<br />

In dem vorliegenden Beitrag möchten wir Ihnen einen Überblick über die einzelnen<br />

Abteilungen geben und aufzeigen wie diese die besonderen Synergien der<br />

chemischen und prozesstechnischen Schwerpunkte nutzen. Somit werden unseren<br />

Kunden Lösungen von der maßgeschneiderten Materialauswahl und -entwicklung<br />

über die Bauteil- und Prozessauslegung bis zur Herstellung des fertigen Produkts<br />

angeboten.<br />

Material und Verarbeitungstechnik aus einer Hand<br />

Die Arbeit des Bereichs „Polymere und Prozesstechnik“ dreht sich vor allem um<br />

ein Ziel: die erforderlichen Bauteileigenschaften und einen stabilen und wirtschaftlichen<br />

Prozess sicherzustellen. Die gemeinsame Werkstoffentwicklung von<br />

den Thermoplasten über die thermoplastischen Polyurethane und Elastomere<br />

bis hin zu vernetzbaren Elastomeren und Duromeren bietet dem Kunden ein<br />

breites Spektrum an Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Die werkstoffgerechte<br />

Bauteilkonstruktion und die prozesstechnische Umsetzung für den<br />

jeweiligen Werkstoff tragen dazu bei, schnell, effizient und kundennah komplexe<br />

Fragestellungen zu bearbeiten. Die Herausforderung ist einerseits das richtige<br />

Material auszuwählen und andererseits, die materialgerechte Konstruktion und<br />

ein wirtschaftliches Herstellungsverfahren zu konzipieren.<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 - 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de


<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite <br />

Die Abteilung Elastomere<br />

Entwicklung und Opt<strong>im</strong>ierung von Kautschukmischungen<br />

Die Hauptaufgabe der Abteilung Elastomere ist die Entwicklung und Opt<strong>im</strong>ierung<br />

von Kautschukmischungen aller Art. Neben der Entwicklung maßgeschneiderter,<br />

kundenspezifischer Elastomercompounds liegt der Fokus besonders auf der<br />

Opt<strong>im</strong>ierung bestehender Mischungen <strong>im</strong> Hinblick auf für den Kunden wichtige<br />

Zieleigenschaften, ohne dabei den Blick fürs Ganze (z. B. Lagerstabilität, Verarbeitbarkeit,<br />

Kosten) zu verlieren. Zum Einsatz kommen dabei sämtliche Kautschukklassen,<br />

angefangen bei den Allzweckkautschuken wie Naturkautschuk (NR) und<br />

Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) über die Spezialkautschuke wie Nitrilkautschuk<br />

(NBR) und Chloroprenkautschuk (CR) bis hin zu den Kautschukspezialitäten für<br />

thermisch und chemisch anspruchsvollste Anwendungen wie Acrylatkautschuk<br />

(ACM) oder Fluorkautschuk (FKM).<br />

Erweitert hat sich das Aufgabenspektrum in jüngster Zeit noch um die äußerst<br />

vielversprechende Materialklasse der niedrigviskosen Elastomere, (LVE = low<br />

viscousity elastomers), auf die <strong>im</strong> Beispiel noch näher eingegangen wird.<br />

Rohstoffscreening<br />

Einen weiteren Schwerpunkt der Abteilung bildet das fortlaufende Rohstoffscreening:<br />

das Wissen um neue Rohstoffe und deren Einsatzmöglichkeiten und auch<br />

-grenzen in elastomeren Werkstoffen dient sowohl der kontinuierlichen Verbesserung<br />

dieser Elastomere, als auch dem gezielten Ersatz gefährlicher, bedenklicher<br />

oder aus anderen Gründen unerwünschter Rohstoffe bei möglichst äquivalentem<br />

Wertebild und vergleichbaren Kosten (z. B. Stoffverbote resultierend aus der Altfahrzeugverordnung,<br />

Beschränkungen aufgrund der EU-Chemikalienverordnung<br />

REACH u.v.m.).<br />

Darüber hinaus besteht in der Abteilung eine breite Expertise <strong>im</strong> Bereich der thermoplastischen<br />

Elastomere (TPE); hier wird die Kompetenz der Abteilung Polyurethane<br />

auf dem Gebiet der thermoplastischen Polyurethane (TPU) um die weiteren<br />

TPE-Klassen sinnvoll ergänzt, so dass der neu gegründete Bereich „Polymere und<br />

Prozesstechnik“ die gesamte Vielfalt an TPE-Werkstoffen abdeckt.<br />

Grundlegendes Materialverständnis<br />

Gemeinsam mit dem Bereich „Physik und S<strong>im</strong>ulation“ (siehe <strong>Dialog</strong> 3/2009)<br />

werden in der Abteilung Elastomere auch theoretische Aspekte elastomerer<br />

Materialien bearbeitet, wie beispielsweise Prüfung und Vorhersage des Langzeitverhaltens,<br />

um ein grundlegendes Materialverständnis für Elastomere und thermoplastische<br />

Elastomere zu erhalten. Dazu wird sowohl an neuartigen Prüfverfahren<br />

und Auswertemethoden, als auch an der Opt<strong>im</strong>ierung von Materialmodellen zur<br />

Eigenschaftsvorhersage gearbeitet.<br />

Vergleich/Bewertung von Rohstoffen<br />

Neben den genannten Entwicklungsthemen erbringt die Abteilung Elastomere<br />

auch Dienstleistungen für Rohstoffhersteller und Handelshäuser. Diese wünschen<br />

oftmals den Vergleich ihrer Rohstoffe mit anderen kommerziellen Produkten in<br />

Beispielrezepturen und die Bewertung anhand aussagekräftiger Messdaten oder<br />

Prüfungen. Die in den hauseigenen akkreditierten Prüflaboratorien ermittelten<br />

Ergebnisse können, wie auch die zugrunde liegenden Rezepte, nach Abschluss<br />

der Untersuchungen vom Kunden frei verwendet werden.<br />

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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite <br />

Mischtechnikum<br />

Die Herstellung aller Elastomercompounds erfolgt <strong>im</strong><br />

eigenen modernen Mischtechnikum, in dem für die<br />

klassischen Elastomere neben einem ineinandergreifenden<br />

Labor-Innenmischer ein Laborwalzwerk sowie zwei<br />

Vulkanisationspressen, darunter eine Etagenpresse, zur<br />

Verfügung stehen. Speziell für die Aufbereitung niedrigviskoser<br />

Elastomere wurde der Maschinenpark in den<br />

letzten Jahren um zwei dafür geeignete Pastenmischer<br />

(Pressmischer) erweitert, die neben einem blasenfreien<br />

Mischen unter präziser Temperaturkontrolle auch ein<br />

direktes Abfüllen in Kleingebinde erlauben.<br />

Abb. 2: Pressmischer für die Aufbereitung niedrigviskoser<br />

Elastomere<br />

Exemplarische Entwicklungen<br />

Magnetische Elastomerschäume<br />

Für die Abteilung „Angewandte Physik“ wurden elastische Materialien entwickelt,<br />

die unter dem Einfluss eines äußeren Magnetfeldes reversibel ihre Geometrie<br />

verändern. Da die zur Verfügung stehenden Feldstärken in der Anwendung in aller<br />

Regel beschränkt sind, müssen derartige Materialien einerseits mit geeigneten<br />

weichmagnetischen Werkstoffen hoch gefüllt sein und sich andererseits „weich“<br />

verhalten, was durch geschäumte Strukturen realisiert wurde. In der Anwendung<br />

wird darüber hinaus oftmals noch Temperatur- und Chemikalienresistenz sowie<br />

eine gute Kälteflexibilität verlangt (Anwendung z. B. als „Magnetanker“ in einer<br />

Pumpe).<br />

UV-vernetzende, niedrigviskose Materialien für In-Place-Gasket-(IPG)-Anwendungen<br />

Für diese spezielle Art der Dichtungsintegration auf Bauteilen (Auftrag dünner<br />

Materialraupen mit Robotern oder Portalsystemen, Auftrag dünner Elastomerkonturen<br />

<strong>im</strong> Siebdruck) sind niedrigviskose („pastöse“) Materialien erforderlich,<br />

die neben den <strong>im</strong> Einsatz später geforderten Eigenschaften auch ein speziell auf<br />

die Verarbeitung abgest<strong>im</strong>mtes rheologisches Verhalten aufweisen müssen. Hier<br />

wurde eine Reihe ölbeständiger Materialien entwickelt, die <strong>im</strong> Unterschied zu vielen<br />

kommerziellen Systemen auf Silikon- oder Polyurethanbasis nicht mit Wärme,<br />

sondern äußerst kostengünstig innerhalb weniger Sekunden unter Bestrahlung<br />

mit UV-Licht aushärten.<br />

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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite <br />

Beispiel: Entwicklung eines Dichtungsmaterials für PEM-Brennstoffzellen<br />

Im Auftrag der Konzerntochter <strong>Freudenberg</strong> Fuel Cell <strong>Co</strong>mponent Technologies<br />

(FFCCT <strong>KG</strong>) wurde in den letzten Jahren ein maßgeschneidertes Dichtungsmaterial<br />

für den Einsatz in Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzellen (PEM-BZ) entwickelt.<br />

Das Anforderungsprofil an derartige Materialien ist dabei überaus komplex:<br />

Langzeitbeständigkeit: Unter den Einsatzbedingungen der PEM-BZ (Temperaturen<br />

bis 100 °C, feucht-saure Umgebung) muss das Material dauerhaft chemisch<br />

und thermisch beständig sein und ein exzellentes Langzeitrelaxationsverhalten<br />

aufweisen.<br />

Reinheit: Durch geeignete Auswahl aller Rohstoffe und deren saubere Verarbeitung<br />

müssen mögliche Kontaminationen anderer Zellkomponenten <strong>im</strong> Betrieb<br />

dauerhaft ausgeschlossen werden; auch darf die Elektrochemie der Zelle nicht<br />

durch ausdiffundierende Bestandteile beeinträchtigt werden.<br />

Elektrische Leitfähigkeit: Um einen Zellkurzschluss über die Dichtung hinweg zu<br />

verhindern, muss das Material einen hohen Oberflächen- und Durchgangswiderstand<br />

aufweisen.<br />

Härte: Das Hintereinanderschalten vieler einzelner Brennstoffzellen in sog. Stacks<br />

macht den Ausgleich großer Bauteiltoleranzen mit wenig „Materialfutter“ über<br />

die Dichtung erforderlich; dies ist nur mit weichem Material realisierbar, welches<br />

unter moderater Verpresskraft große Verformungen machen kann.<br />

Gasdichtigkeit: Zur Gewährleistung eines effizienten Umgangs mit dem wertvollen<br />

Brennstoff „Wasserstoffgas“ und zur Vermeidung von brennbaren oder gar explosiven<br />

Wasserstoff-Luft-Gemischen muss die Dichtung gasdicht sein.<br />

Verarbeitbarkeit: Große Stückzahlen machen die Dichtungsintegration auf andere<br />

Komponenten der Brennstoffzelle erforderlich; da diese oft thermisch und/oder<br />

mechanisch wenig belastbar sind, muss das Material ohne hohe Drücke und<br />

bei moderaten Vulkanisationstemperaturen verarbeitbar sein. Dies macht eine<br />

niedrige Materialviskosität und eine Verarbeitung in einem robusten, schnellen<br />

Serienprozess möglichst ohne Nachbearbeitung der Bauteile unabdingbar.<br />

Abb. 3: Dichtung auf GDL<br />

Nach intensiver Entwicklung steht heute ein opt<strong>im</strong>ierter, polyolefin-basierter <strong>Freudenberg</strong>-Werkstoff<br />

zur Verfügung, der alle oben genannten Anforderungen erfüllt<br />

und vor allem in der Langzeitbeständigkeit den in der Branche häufig verwendeten<br />

Silikonen deutlich überlegen ist.<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

zu diesem Thema:<br />

Dr. Ruth Bieringer<br />

Abteilungsleiterin<br />

Tel.: 0 62 01 - 80 57 66<br />

Fax: 0 62 01 - 88 57 66<br />

ruth.bieringer@freudenberg.de<br />

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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite <br />

Die Abteilung Polyurethane<br />

So vielseitig wie die Welt der Polyurethane sind auch die Möglichkeiten und Fähigkeiten<br />

dieser Entwicklungsabteilung. Polyurethankunststoffe können als harte<br />

oder weiche Schaumstoffe hergestellt werden, aber auch als kompakte Materialien<br />

mit exzellenten elastomeren Eigenschaften für Dichtungen und dynamisch<br />

belastete Bauteile. Weiterhin bilden Polyurethane die Grundlage von vielen<br />

Bindern, Klebstoffen, Lacken und Dispersionen. Dabei ist für den Anwender von<br />

Vorteil, dass der anspruchsvolle Schritt der Formulierung räumlich und zeitlich<br />

vom Verarbeitungsschritt getrennt werden kann.<br />

Polyurethansynthese<br />

Die große Kompetenz der Abteilung liegt bei der Auswahl geeigneter Rohstoffe<br />

und Additive für die Polymerisation. Mit über 50-jähriger Erfahrung werden<br />

sowohl neue als auch bewährte Rohstoffe ohne Einschränkung der Lieferanten<br />

für die Formulierungsentwicklung ausgewählt. Die Reaktionsführung hat auf die<br />

erzielbaren physikalischen und chemischen Eigenschaften von späteren Bauteilen<br />

einen großen Einfluss. Die Erfahrung und das Wissen um die Belange der<br />

Verarbeiter ermöglicht es, das Opt<strong>im</strong>um für den Kunden zu erreichen. Die Polymerisation<br />

erfolgt je nach Aufgabenstellung batchweise (bis 15 kg pro Ansatz)<br />

oder kontinuierlich.<br />

Verarbeitung<br />

Thermoplastisches Polyurethan wird auf einem gleichläufigen 16 mm-Zweischneckenextruder,<br />

der auch für die Extrusion von Profilen und Schläuchen genutzt wird, mit<br />

Additiven compoundiert. Hier kann der Durchsatz von 0,1-10 kg/h je nach Anforderung<br />

und Material variiert werden. Durch den modularen Aufbau (10 Heizzonen,<br />

frei konfigurierbare Schneckengeometrie, Zuführung von Material und Entgasung<br />

an mehreren Punkten des Verfahrensweges) können vielfältige Aufgaben bewältigt<br />

werden. Der extrudierte Thermoplast kann inline granuliert werden.<br />

Zur Herstellung von gegossenen Bauteilen kommen zwei Gießmaschinen mit<br />

Durchsätzen von 1-20 kg/h zum Einsatz. Diese können sowohl für das batchweise<br />

Füllen von Formen mit reaktiver PU-Mischung, als auch für die kontinuierliche<br />

Herstellung von Profilen verwendet werden. Für Batchansätze <strong>im</strong> Labormaßstab<br />

steht ein Speedmixer zur Verfügung, der das blasenfreie Mischen von viskosen<br />

Flüssigkeiten und Pasten unter hoher Scherung erlaubt.<br />

Dispersionen können sowohl auf Lösemittelbasis, als auch wässrig formuliert<br />

und mit geeigneten Mischtechniken (Ultraturrax, Speedmixer, Zahnkolloidmühle)<br />

hergestellt werden.<br />

Prüfkörper- und Kleinserienfertigung<br />

Die ressourcenschonende Materialentwicklung wird neben der gezielten Variation<br />

der Formulierung durch schnelle Synthese in geringer Ansatzgröße und einfache<br />

Fertigung von Prüfkörpern ermöglicht. Die <strong>Co</strong>mpoundierung kann schon ab<br />

Ansatzgrößen von 150 g erfolgen. Eine Minispritzgießmaschine ermöglicht die<br />

Herstellung von Prüfkörpern zur Best<strong>im</strong>mung der mechanischen Eigenschaften<br />

(Zugstäbe, Zylinder, …) aus Granulat oder direkt aus der Schmelze des Extruders.<br />

Sehr empfindliche Materialien können schonend über eine Heißpresse zu<br />

Prüfkörpern verarbeitet werden.<br />

In Kleinserie können die Materialien und Bauteile nach den oben beschriebenen<br />

Methoden hergestellt werden. Die dafür notwendigen Werkzeuge und Geräte<br />

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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite <br />

werden in den technischen Werkstätten gebaut, für die Herstellung von Bauteilen<br />

in geringer Stückzahl ist ein weiterer Weg möglich: Mit einem 3D-Drucker der<br />

<strong>Forschungsdienste</strong> wird zunächst eine Form hergestellt, in die eine reaktive Formulierung<br />

eingefüllt wird. Nach der Aushärtung kann das Bauteil entnommen werden.<br />

Durch die Verwendung des 3D-Druckers ist eine Formengestaltung möglich, die<br />

mit einfachen Frästechniken nicht realisierbar wäre.<br />

Wurde ein Material <strong>im</strong> Kundenauftrag entwickelt, so kann das Material in den<br />

Technika <strong>im</strong> Maßstab bis zu 200 Jahrestonnen produziert werden. Bei Mengen über<br />

200 Jahrestonnen haben wir auch Erfahrung in der Zusammenarbeit mit externen<br />

Firmen. Einerseits können die Komponenten von reaktiven Polyurethanformulierungen<br />

hergestellt und zur Weiterverarbeitung an die Kunden geliefert werden.<br />

Andererseits können <strong>im</strong> Technikum thermoplastische Polyurethane in Granulatform<br />

produziert oder durch <strong>Co</strong>mpoundierung veredelt werden, um be<strong>im</strong> Kunden oder<br />

bei den <strong>Forschungsdienste</strong>n <strong>im</strong> Spritzguss zu Bauteilen verarbeitet zu werden.<br />

Abb. 4: Nutringdichtung<br />

Exemplarische Entwicklungen<br />

Reibungsreduziertes Polyurethan<br />

<strong>Freudenberg</strong> als klassischer Dichtungshersteller fertigt dynamisch belastete Dichtungen<br />

in Hydraulik- und Pneumatikanwendungen aus thermoplastischem Polyurethan<br />

(Abb. 4). Im Rahmen des europaweiten Förderprojekts KRISTAL (FP6-2003-NMP-<br />

NI-3) wurden für die <strong>Freudenberg</strong>-Tochter Merkel <strong>Freudenberg</strong> Fluidtechnic GmbH<br />

reibungsreduzierte Materialien entwickelt, die <strong>im</strong> Praxiseinsatz weniger Schmierstoffe<br />

benötigen und trotzdem eine höhere Lebensdauer erreichen. [Lit: www.kristal-project.org]<br />

Bindermaterial für Brandschutzmanschetten<br />

Für einen externen Kunden aus der Bauindustrie wurde eine Brandschutzmasse entwickelt,<br />

die bei starker Erhitzung durch ein Feuer auf ein Vielfaches ihres Volumens<br />

quillt, dadurch Löcher verschließt und durch eine sehr effektive Isolation den Bereich<br />

hinter der gequollenen Masse vor Überhitzung schützt. Solche Materialien werden<br />

beispielsweise in Manschetten für Kunststoffrohre eingesetzt, welche bei einem Brand<br />

<strong>im</strong> Gebäude zur Verhinderung der Brandausbreitung in andere Räume das erweichende<br />

Rohr schnell und zuverlässig verschließen müssen. Gegenüber den bisher<br />

auf dem Markt befindlichen Systemen quillt die neue Masse früher mit höherem<br />

Druck und bildet einen stabilen Schaum, der durch thermische Luftströmungen nicht<br />

zerstört wird. Das Entwicklungsziel wurde durch ein opt<strong>im</strong>iertes Bindersystem auf<br />

Polyurethanbasis und die raffinierte Wahl der aktiven Füllstoffe erreicht. Das Material<br />

wird nach erfolgreicher Entwicklung und Anmeldung zum Patent <strong>im</strong> großen Maßstab<br />

<strong>im</strong> Technikum der <strong>Forschungsdienste</strong> hergestellt. [Lit: <strong>Dialog</strong> 02/2008]<br />

Neue Rohstoffe<br />

<strong>Freudenberg</strong> prüft permanent neue Technologien und Rohstoffe, um bestehende<br />

Produkte und Prozesse zu verbessern und neue Betätigungsfelder zu erschließen. Beispielsweise<br />

werden die vor der Kommerzialisierung stehenden Kohlenstoff-Nanoröhren<br />

(CNT) von den <strong>Forschungsdienste</strong>n als Konsortialführer <strong>im</strong> BMBF-Projekt CarboElast<br />

auf ihr Potential als neuartiger Füllstoff für hochfeste elastomere Dichtungen untersucht.<br />

Im Teilprojekt befasst sich die Polyurethanentwicklung mit der Verbesserung von<br />

mechanischen Eigenschaften, sowie elektrischer und thermischer Leitfähigkeit durch<br />

den Einsatz dieser mit faszinierenden Eigenschaften verbundenen Neuentwicklung<br />

aus dem Bereich der Nanotechnologie. [Lit: www.inno-cnt.de, <strong>Dialog</strong> 02/2009]<br />

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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite <br />

Schaumstoffentwicklung<br />

Der größte Anteil der weltweiten Polyurethanproduktion entfällt auf Hart- und<br />

Weichschäume geringer Dichte für Polsterungen und Isolierungen. Vibracoustic<br />

und FNGP stellen Schaumstoffe hoher Dichte her und fertigen daraus hochwertige<br />

Zellfedern auf Polyurethanbasis, die <strong>im</strong> Federbein des Autofahrwerks den Anschlag<br />

des begrenzten Federwegs abdämpfen (Abb. 5). In der Polyurethanabteilung wurde<br />

für diese preissensitive, aber trotzdem sehr anspruchsvolle Aufgabenstellung eine<br />

Formulierung entwickelt, die geringere Wasseraufnahme, geringere irreversible<br />

Deformation bei verbesserter mikrobieller Beständigkeit ermöglicht.<br />

Entwicklung eines hochwertigen thermoplastischen Polyurethans<br />

Zur Jahrtausendwende haben die <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> <strong>im</strong> Auftrag<br />

von und in Zusammenarbeit mit dem großen Automobilzulieferer Magna-Intier<br />

ein thermoplastisches Polyurethan für die Herstellung hochwertiger Oberflächen<br />

für Armaturentafeln in Automobilen entwickelt.<br />

Die Herausforderung war, ein neues Material zu entwickeln, das alle Anforderungen<br />

der Automobilindustrie für die Anwendung <strong>im</strong> Innenraum erfüllt und weitere<br />

Vorteile wie z.B. eine bessere Kälteflexibilität aufweist. Weiterhin war die Aufgabe<br />

die gesamte Produktionskette zu entwickeln und zu organisieren.<br />

Im Zuge einer möglichst umweltschonenden Entsorgung von Altautos wurde<br />

damals viel Wert auf die Halogenfreiheit aller Materialien <strong>im</strong> Auto gelegt, da bei<br />

einer Verbrennung der Reste keine Dioxine gebildet werden dürfen. Dies ist bei<br />

Polyurethanen intrinsisch gegeben.<br />

TPU hat gegenüber anderen Kunststoffen, insbesondere dem üblicherweise verwendeten<br />

PVC, eine Reihe von Vorteilen:<br />

Abb. 5: Anschlagpuffer<br />

· Sehr hohe Festigkeit und Abriebbeständigkeit<br />

· Low Fogging und geringste VOC, da frei von Lösemitteln, Weichmachern und<br />

Monomeren (diese sind verantwortlich für den typischen „Neuwagengeruch“<br />

und teilweise auch gesundheitsschädlich)<br />

· Tiefe Glasübergangstemperatur mit entsprechend guter Kälteflexibilität (kein<br />

Splittern be<strong>im</strong> Auslösen des Airbags bei Minusgraden)<br />

· Geringe Dehnungskristallisation, damit entsprechend gutes Abschneiden be<strong>im</strong><br />

Fingernageltest<br />

· Angenehme Haptik<br />

· Problemlose Einfärbung durch Pigmentierung<br />

· Große Designfreiheit und gute Entformbarkeit durch hohe Elastizität. Dies<br />

ermöglicht auch tiefe Hinterschnitte.<br />

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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite 10<br />

Das neue TPU, welches unter der<br />

Bezeichnung X110 auf den Markt<br />

kam, erhielt von mehreren Automobil-OEMs<br />

nach sorgfältigen<br />

und umfangreichen Tests wie<br />

Sonnens<strong>im</strong>ulationen, mechanische<br />

Prüfungen und Freibewitterung<br />

eine Freigabe für den Einsatz in<br />

der Serie. Der erste Einsatz fand<br />

Abb. 6: Beispiel: Entwicklung und Produktion eines neuen, lichtechten TPU für<br />

<strong>im</strong> damals neuen Audi A4 Cabrio<br />

Armaturentafeln<br />

statt, welches mit diesem innovativen<br />

Material ausgestattet wurde.<br />

Der Werkstoff hat sich über mehrere Jahre in der Serie bewährt.<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

zu diesem Thema:<br />

Dr. Thomas Schauber<br />

Abteilungsleiter Polyurethane<br />

Tel.: 0 62 01 - 80 73 17<br />

Fax: 0 62 01 - 88 30 63<br />

thomas.schauber@freudenberg.de<br />

Eine weitere Anwendung des Materials fand bei BMW in der damals neuen 6er-<br />

Baureihe statt, ebenfalls ohne Probleme. Aliphatische Slush-TPUs haben sich<br />

mittlerweile eine Nische <strong>im</strong> Automobilmarkt erobert, welche leider aufgrund des<br />

deutlich gestiegenen Preisdrucks und mittlerweile zusätzlich entwickelter Alternativen<br />

(aromatisches Slush-TPU mit aliphatischem PU-Lack, PU-RIM-Skin) derzeit<br />

kein Wachstum aufweist. [Lit: Tagungsband Automobil Interior Mannhe<strong>im</strong> 2003]<br />

Die Abteilung Verfahrenstechnik<br />

Begründet durch die Diversifizierung der <strong>Freudenberg</strong>produkte werden in dieser<br />

Abteilung Verfahren, die das <strong>Freudenberg</strong>-Produktportfolio abdecken neuentwickelt,<br />

weiterentwickelt und opt<strong>im</strong>iert. Dies umfasst eine Reihe von Aufgaben,<br />

angefangen mit dem Elastomer- und Kunststoffmischen über die Weiterverarbeitungsverfahren,<br />

wie Pressen, Spritzgießen und Extrudieren, bis hin zur Vliesstoffherstellung.<br />

Dabei werden unter anderem folgende Themen bearbeitet:<br />

· Werkstoff- und Verfahrensauswahl<br />

· Produktentwicklung und -konstruktion<br />

· Werkzeugauslegung für Kunststoffe und Elastomere<br />

· Verfahrensauslegung und Opt<strong>im</strong>ierung bzgl. Qualität,<br />

Kosten und Energieeffizienz<br />

· Entwicklung neuer Herstellverfahren<br />

· Konstruktion und Aufbau von komplexen Produkten<br />

Dieses wird durch das mit Spritzgieß- und <strong>Co</strong>mpoundinganlagen modern ausgestattete<br />

Technikum wesentlich unterstützt. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf:<br />

· Opt<strong>im</strong>ierung des Spritzgießprozesses<br />

· Abmusterung von Press-, Transfer- und Spritzgießwerkzeugen<br />

· Herstellung von Prototypen, Mustern und Vorserien bis hin zu Serienbauteilen<br />

· <strong>Co</strong>mpoundierung von maßgeschneiderten Kunststoff- und Elastomercompounds<br />

in kontinuierlichen Aufbereitungsprozessen<br />

· Aufbau von Produktionszellen<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 - 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de


<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite 11<br />

Exemplarische Entwicklungen:<br />

Brennstoffzellenbefeuchter<br />

Ein wichtiges Bauteil eines PEM-Brennstoffzellensystems ist<br />

die Befeuchtereinheit (Abb. 7). Aufgaben des Gehäuses<br />

dieser Befeuchtungseinheit sind die homogene Führung<br />

und das Trennen und Zusammenführen von Luftströmen<br />

sowie die Aufnahme aller notwendigen Komponenten.<br />

Hierzu wird in enger Abst<strong>im</strong>mung zwischen rechnerischer<br />

Auslegung (CAE-Abteilung) und material- und fertigungsspezifischen<br />

Aspekten ein Bauteil konstruiert und gebaut.<br />

Eine Herausforderung hierbei ist die Abdichtung aller Funktionsräume<br />

untereinander und nach außen bei hohen Drücken und Temperaturen.<br />

Abhängig von der Gestalt und Größe der Befeuchtereinheit wird das Gehäuse als<br />

Druckbehälter mit mechanischen Verstärkungen ausgelegt. Auch ist bei der Gehäusekonzeption<br />

zu beachten, dass die verwendeten Werkstoffe neben der Beständigkeit<br />

gegenüber Feuchtigkeit und Temperaturbelastungen die Reinheitsanforderungen<br />

einer Brennstoffzelle erfüllen. Die Vorgaben der Bauteilauslegung wurden hier erfolgreich<br />

umgesetzt, so dass von der FFD hergestellte Prototypen erfolgreich getestet<br />

werden konnten. Es hat sich gezeigt, dass die S<strong>im</strong>ulation der Wasserübertragung<br />

und der Strömungsführung mit den gemessenen Werten gut übereinst<strong>im</strong>mt. Die<br />

enge Verknüpfung der Funktionsberechnung und der Bauteilkonstruktion, wie sie<br />

innerhalb von <strong>Freudenberg</strong> praktiziert wird, ist für solche Entwicklungsaufgaben<br />

ein wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />

Abb. 7: Strömungsbetrachtung eines Befeuchters für eine Brennstoffzelle.<br />

Rapid Prototyping<br />

In verschiedenen Stadien solcher Projekte ist es notwendig,<br />

Modelle, Prototypen und Muster herzustellen, um den<br />

Entwicklungsvorgang zu opt<strong>im</strong>ieren und zu beschleunigen.<br />

Der hohe Bedarf an Mustern und Prototypen bei diesen<br />

und weiteren Entwicklungen begründete die Anschaffung<br />

einer neue Anlage zur schnellen Prototypenfertigung<br />

(auch „Rapid Prototyping“ genannt) als Erweiterung des<br />

FFD-Entwicklungsangebots. Die direkte Umsetzung der<br />

Produktideen aus dem CAD System in Muster, die man<br />

sofort begreifen kann, ermöglicht es unseren Kunden<br />

Abb. 8: Der Rapid Prototyping Drucker und einige Muster<br />

gemeinsam mit uns auf schnellem Weg das angestrebte<br />

Ergebnis zu erreichen. Das Angebot umfasst jetzt sowohl die Herstellung von<br />

Mustern innerhalb von wenigen Stunden mit generativen Methoden als auch die<br />

Herstellung von Mustern, Prototypen und Vorserien <strong>im</strong> Spritzgießprozess.<br />

Energieeffizienzsteigerung be<strong>im</strong> Spritzgießen<br />

In den <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong>n wird zurzeit an dem Thema Energie <strong>im</strong><br />

Bereich des Elastomerspritzgießens unter Einsatz von elektrischen Spritzgießmaschinen<br />

gearbeitet. Bisher konnten gute Erfahrungen mit einer vollelektrischen<br />

Maschine gesammelt werden, mit der unter anderem hoch komplexe und präzise<br />

Dichtungen für Brennstoffzellen hergestellt werden. Aufgrund der guten Erfahrungen<br />

wurde eine weitere Maschine dieser Bauart angeschafft. Es besteht ein<br />

Trend der zunehmenden Verwendung von vollelektrischen Maschinen auch <strong>im</strong><br />

Elastomerbereich.<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

zu diesem Thema:<br />

Dr. Peter Ryzko<br />

Bereichsleiter Polymere & Prozesstechnik<br />

Abteilungsleiter Verfahrenstechnik<br />

Tel.: 0 62 01 - 80 77 37<br />

Fax: 0 62 01 - 88 77 37<br />

peter.ryzko@freudenberg.de<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 - 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de


<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite 12<br />

Technikum der Verfahrenstechnik<br />

Abb. 9: Doppelschneckenextruder <strong>im</strong> Technikum der<br />

Verfahrenstechnik.<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

zu diesem Thema:<br />

Dr. Stefan Kaul<br />

Abteilungsleiter Verfahrenstechnik<br />

Tel.: 0 62 01 - 80 72 34<br />

Fax: 0 62 01 - 88 30 63<br />

stefan.kaul@freudenberg.de<br />

Für die Spritzgussverarbeitung und die Entwicklung von Bauteilen, Prozessen und<br />

Verfahren stehen 11 Spritzgießmaschinen zur Verfügung. Mit diesen Maschinen<br />

können Thermoplaste, Silikone (LSR und HTV), Elastomere und Duromere verarbeitet<br />

werden. Die Schussvolumen variieren von ca. 0,01 bis 2 Liter und die<br />

Schließkräfte der Maschinen liegen <strong>im</strong> Bereich von 40t bis 350t.<br />

Mit dieser umfangreichen Ausstattung bieten wir sowohl schnelle<br />

Muster- und Probekörperherstellung, Fertigung von Serienprodukten<br />

als auch die Planung und die Inbetriebnahme von Fertigungszellen<br />

an. Themen <strong>im</strong> Bereich Forschung und Entwicklung<br />

sind die Neuentwicklung und Opt<strong>im</strong>ierung von Fertigungsprozessen,<br />

sowie die Entwicklung neuer Produkte. Folgende Projekte<br />

zeigen beispielhaft einen kleinen Ausschnitt der Entwicklungen,<br />

die bei den <strong>Forschungsdienste</strong>n <strong>im</strong> Bereich der Thermoplast- und<br />

Elastomerverarbeitung durchgeführt werden:<br />

· Zykluszeitreduzierung durch Opt<strong>im</strong>ierung der Spritzgießparameter,<br />

der Werkstoffe oder auch durch Neuentwicklung von<br />

Maschinentechnik [Epi06].<br />

· Verbindung von verschiedenen Werkstoffen <strong>im</strong> Spritzgießprozess<br />

(z. B. Gummi-Thermoplast, Silikon-Kunststoff, Silikon-Metall,<br />

etc.)<br />

· Opt<strong>im</strong>ierung von Prozessen und Wekzeugen hinsichtlich gleichmäßiger<br />

Füllung und Vermeidung von Lufteinschlüssen<br />

· Aufbau von Fertigungszellen<br />

Für <strong>Co</strong>mpoundieraufgaben stehen neben einem kleinen Laborextruder (siehe<br />

PU-Abteilung) zwei Doppelschneckenextruder mit einer Produktionsleistung von<br />

ca. 600 jato (einschichtiger Betrieb) zur Verfügung. Auf diesen Maschinen können<br />

sowohl einfache <strong>Co</strong>mpounds, bestehend aus verschiedenen Thermoplasten und<br />

Additiven, hergestellt werden, als auch maßgeschneiderte Produkte. Für solche<br />

Spezialprodukte werden Prozesse entwickelt und bis in den Serienstatus überführt.<br />

Dabei ist ein breites Wissen über die verschiedensten Prozesse vorhanden, bei<br />

denen Thermoplaste, Elastomere, Füll- und Zuschlagstoffe, Additive und Chemikalien<br />

verarbeitet werden. Die zu verarbeitenden Materialien können dabei in allen<br />

Formen, d. h. von fest bis flüssig und von pulverförmig bis hoch zäh zugegeben<br />

werden. Auch empfindliche Natur- und Synthetikfasern oder Öle und Wachse<br />

können verarbeitet werden.<br />

Ein Beispiel für eine Entwicklung in diesem Bereich ist der von den <strong>Forschungsdienste</strong>n<br />

entwickelte und vermarktete tribologisch opt<strong>im</strong>ierte Werkstoff ‚Fretax<br />

KS01-308‘. Dabei handelt es sich um einen spritzgießfähigen Thermoplasten<br />

(POM) mit herausragend niedrigen Reibungs- als auch besten Verschleißeigenschaften.<br />

Andere Themen, die bearbeitet werden, sind zum Beispiel die kontinuierliche<br />

TPE-Herstellung, Herstellung von Kautschukmasterbatchen und von<br />

Fertigmischungen sowie die Reaktivextrusion.<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 - 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de


<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite 13<br />

Schlussbemerkung<br />

Die dargestellten Themen zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit von interdisziplinären<br />

Teams bei der Bewältigung von komplexen Aufgabenstellungen gerade<br />

<strong>im</strong> Entwicklungsprozess ist. Besonders die Verbindung der Werkstoffauswahl und<br />

–entwicklung mit der Bauteilkonstruktion und dem dazugehörigen Herstellverfahren<br />

in den frühen Entwicklungsstufen führt erwiesenermaßen zu ganzheitlichen<br />

Lösungen. Die neue Struktur der FFD, die eine Zusammenarbeit gerade zwischen<br />

diesen Disziplinen fördert, ist ein besonders effizientes Werkzeug für die <strong>Freudenberg</strong><br />

<strong>Forschungsdienste</strong>, um auch zukünftig Entwicklungsaufgaben schnell und<br />

erfolgreich bewältigen zu können.<br />

Multivariate Statistische Prozesskontrolle...<br />

... zur Reduzierung unnötiger Eingriffe in einen Prozess<br />

DIN ISO 9001, TS 16949, Six Sigma und nicht zuletzt unsere Kunden – alle<br />

fordern Statistische Prozesskontrolle (SPC), um langfristig die Qualität unserer<br />

Produkte zu gewährleisten. Und das aus gutem Grund, sichert uns SPC doch zu,<br />

ein Produkt mit einem vorgegebenen Qualitätsniveau zu fertigen.<br />

Ziel des folgenden Artikels ist es, die Anwendung multivariater Regelkarten zu<br />

motivieren. Bereits vor zehn Jahren konnten wir <strong>im</strong> Rahmen der Diplomarbeit<br />

des Autors „Multivariate Prozesskontrolle an einem Beispiel aus der Industrie“<br />

die erfolgreiche Anwendung dieser Regelkarten demonstrieren. Leider waren die<br />

gängigen Softwarepakete damals noch nicht in der Lage, multivariate Prozessregelkarten<br />

zufriedenstellend zu unterstützen. Inzwischen hat sich die Situation<br />

aber deutlich geändert. Praktisch alle gängigen Softwarepakete unterstützen die<br />

Anwendung der multivariaten Prozesskontrolle.<br />

SPC basiert darauf, in einen Prozess erst dann einzugreifen, wenn Produkte mit<br />

Merkmalen entstehen, die unter einem kontrollierten Prozess „unwahrscheinlich“<br />

sind. Idealerweise sollen diese Eingriffe getätigt werden, bevor Ausschuss entsteht.<br />

Bewusst wird dabei in Kauf genommen, dass Eingriffe auch unnötigerweise stattfinden.<br />

Dadurch werden dann allerdings auch unnötigerweise Kosten verursacht.<br />

Meistens wird ein Prozess mit Hilfe mehrerer Merkmale kontrolliert. So dienen<br />

beispielsweise <strong>im</strong> Prozess der Rohgummiherstellung mechanische (Bruchdehnung,<br />

Zugfestigkeit, Spannwert bei 100% Dehnung, Druckverformungsrest, Härte, …)<br />

und rheologische (unteres Drehmoment, oberes Drehmoment, Vulkanisationszeit,<br />

Inkubationszeit, …) Eigenschaften der Prozesskontrolle. Schnell kommen so<br />

zehn oder mehr prozessrelevante Größen zusammen. Für jede dieser Größen<br />

wird üblicherweise eine Prozessregelkarte geführt. Die Prozessregelkarte enthält<br />

Eingriffsgrenzen innerhalb derer sich ein kontrollierter Prozess mit vorgegebener<br />

Wahrscheinlichkeit (z.B. β=99%) befindet. Wird nun ein Wert außerhalb dieser<br />

Grenzen gemessen, so muss in den Prozess eingegriffen werden. Jeder Eingriff<br />

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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite 14<br />

hat dabei eine Wahrscheinlichkeit (z.B. α=1-β=1%), unnötig zu sein. Da dies<br />

für alle betrachteten Größen unabhängig voneinander gilt, erhöht sich die<br />

Wahrscheinlichkeit, unnötige Eingriffe zu tätigen mit der Anzahl der betrachteten<br />

Größen. Bei zehn Größen und einem α von 1%, erhält man so einen Anteil von<br />

9,6% unnötiger Eingriffe. Das heißt, dass in diesem Fall fast jeder zehnte Eingriff<br />

unnötig wäre.<br />

Einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet die multivariate statistische Prozesskontrolle.<br />

Ihr Grundgedanke ist, nicht jeden prozessrelevanten Parameter getrennt,<br />

sondern alle gemeinsam zu betrachten. Das heißt, dass zur Prozesskontrolle eine<br />

einheitliche Qualitätsregelkarte dient. Die multivariate Betrachtungsweise bietet<br />

dabei gleichzeitig den Vorteil, detailliertere Informationen über die Ursache<br />

einer möglichen Prozessabweichung zu bekommen. Darüber hinaus können<br />

tatsächliche Prozessveränderungen mit multivariaten Regelkarten wesentlich<br />

früher erkannt werden.<br />

Folgendes Beispiel soll die Wirkungsweise der multivariaten Prozesskontrolle<br />

verdeutlichen. Zur Vereinfachung wird von nur zwei prozessrelevanten Merkmalen<br />

ausgegangen – Zugfestigkeit und Bruchdehnung zur Kontrolle eines Kautschukmischprozesses.<br />

Diese Einschränkung dient vor allem der einfachen anschaulichen<br />

Darstellung der Zusammenhänge. Prinzipiell können aber beliebig viele Parameter<br />

gleichzeitig überwacht werden.<br />

Die folgenden X-Regelkarten zeigen 200 aus Stichproben ermittelte Werte für<br />

Zugfestigkeit und Bruchdehnung einer Gumm<strong>im</strong>ischung. Die Werte wurden<br />

s<strong>im</strong>uliert. Es ist somit sichergestellt, dass der Prozess unter statistischer Kontrolle<br />

ist. Die Eingriffsgrenzen sind so festgelegt, dass nur 1% unnötiger Eingriffe in den<br />

Prozess erfolgen sollen. Sowohl bei Zugfestigkeit als auch bei Bruchdehnung treten<br />

die zu erwartenden zwei Eingriffe auf. Da die Eingriffe jeweils unterschiedliche<br />

Stichproben betreffen, gibt es insgesamt vier Eingriffe.<br />

Abb. 10: Klassische X-Regelkarten<br />

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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite 15<br />

Wie sehen die identischen Daten<br />

bei multivariater Betrachtungsweise<br />

aus? Bei der multivariaten<br />

Betrachtungsweise werden aus<br />

den Regelintervallen Regelhyperellipsoide.<br />

Im zweid<strong>im</strong>ensionalen<br />

Fall sind das einfache Ellipsen. In<br />

Abbildung 11 sind die Messpunkte<br />

(blaue Kreise), die Regelintervalle<br />

(rot gestrichelt) und die Regelellipse<br />

(rot) dargestellt. Die roten<br />

Punkte sind Messungen, die nach<br />

klassischer Methode zu einem<br />

Abb. 11: 99% Konfidenz Ellipse der gemeinsamen Verteilung von Zugfestigkeit<br />

und Bruchdehnung<br />

Eingriff in den Prozess führen. Im multivariaten Fall würde lediglich der eine rote<br />

Punkt, der außerhalb der Ellipse ist, zu einem Eingriff führen.<br />

Natürlich lässt sich eine solche<br />

Darstellung für mehr als zwei<br />

Merkmale nicht mehr realisieren.<br />

Zudem enthält diese Darstellung<br />

nicht den Zeitbezug. Allerdings<br />

lässt sich mit Hilfe der Kovarianzen<br />

der einzelnen Merkmale ein<br />

Abstandsbegriff von der Solllage<br />

definieren. Die sogenannte Mahalanobis<br />

Distanz. Die in Abbildung<br />

11 dargestellte Ellipse basiert auf<br />

diesem Distanzbegriff.<br />

Abbildung 12 zeigt die Mahalanobis<br />

Distanzen über der Stichprobennummer.<br />

Die rote gestrichelte<br />

Linie entspricht der Ellipse in<br />

Abbildung 11.<br />

Abb. 12: Multivariate Regelkarte – Mahalanobis Distanzen aufgetragen über der<br />

Stichprobennummer<br />

Tritt bei der Anwendung einer multivariaten Regelkarte ein Eingriff auf, so können<br />

die univariaten Regelkarten bzw. Matrixplots zur Identifizierung der Fehlerart und<br />

Festlegung von Maßnahmen zu Rate gezogen werden.<br />

Wir hoffen, dass wir das Potential multivariater Prozesskontrolle aufzeigen konnten<br />

und würden uns freuen, Ihnen bei der Umsetzung mit Rat und Tat zur Seite<br />

zu stehen.<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

zu diesem Thema:<br />

Karsten May<br />

Statistische Versuchsmethodik,<br />

Abteilung Angewandte Physik<br />

Tel.: 0 62 01 - 80 34 39<br />

Fax: 0 62 01 - 88 34 39<br />

karsten.may@freudenberg.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Redaktionsleitung:<br />

Redaktion:<br />

Gestaltung:<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong>, D-69465 Weinhe<strong>im</strong><br />

Martin Gramlich<br />

Ulrike Kast, Dr. Markus Grass, Sabrina Lemke, Dr. Christof Schmitz<br />

Ehret Design, www.ehretdesign.de<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 - 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de


<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite 16<br />

Seminare der <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong><br />

Grundzüge der statistischen Versuchsmethodik<br />

Referent: Karsten May<br />

Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an Entwickler, Prozessingenieure, Qualitätsbeauftragte,<br />

Konstrukteure und alle, die in ihrem Arbeitsumfeld auf die Planung,<br />

Durchführung und Auswertung von Versuchen angewiesen sind und die statistische<br />

Versuchsmethodik selbst anwenden wollen.<br />

Ort: Pavillon Bau 22<br />

Gebühr: 890,- Euro<br />

zuzügl. MwSt.<br />

Termin: 29.9.-01.10.2010<br />

Inhalt: Die Seminarteilnehmer sollen den Ablauf einer statistischen Versuchsplanung<br />

von der Aufgabenanalyse über die Versuchsplanung bis hin zur Datenanalyse<br />

und Opt<strong>im</strong>ierung erlernen. Anhand von praxisnahen Übungen sollen<br />

die Teilnehmer in die Lage versetzt werden, relativ komplexe Problemstellungen<br />

selbständig bearbeiten zu können.<br />

Schadensanalyse an Kunststoffbauteilen<br />

Anmeldungen bitte an:<br />

Frau Ulrike Kast, Tel. 0 62 01 - 80 48 80, Fax 0 62 01 - 88 30 63,<br />

ulrike.kast@freudenberg.de<br />

Seminarleitung: Siljana Lietz, FFD / Dr.-Ing. habil. Sonja Pongratz, VW<br />

Ort: Pavillon Bau 22<br />

Gebühr: 1.350,- Euro<br />

zuzügl. MwSt.<br />

Termin: 17.-19.11.2010<br />

Das Seminar richtet sich an Ingenieure und Techniker, die ein grundlegendes<br />

Verständnis der Schadensmechanismen bei Kunststoffbauteilen erwerben und<br />

Methoden für eine systematische Ursachenanalyse kennen lernen möchten. Im<br />

Rahmen des Seminars werden mögliche Ursachen für Schäden an Formteilen<br />

und die bei Schadensanalysen eingesetzten Untersuchungsmethoden vorgestellt.<br />

Die systematische Bearbeitung von Schadensfällen wird anhand eines Leitfadens<br />

aufgezeigt. Zur Vertiefung der Seminarinhalte können die Teilnehmer vorbereitete<br />

Schadensbeispiele selbst lösen.<br />

Anmeldungen bitte an:<br />

Frau Sonja Heinzelbecker, Tel. 0 62 01 - 80 55 63, Fax 0 62 01 - 88 55 63,<br />

sonja.heinzelbecker@freudenberg.de<br />

Gummi/Metall-Bindung<br />

Seminarleitung: Dr. Michael Ballhorn<br />

Das Seminar richtet sich an Ingenieure, Chemiker, Techniker und Werker des<br />

Arbeitsgebiets Gummi/Metall-Bindung. Inhalt: Gummi: Klassen, Verarbeitung<br />

und Bindefähigkeit; Metall: Reinigung, Vorbehandlung (Strahlen, Beizen, Phosphatieren),<br />

Benetzung; Bindemittel: Zusammensetzung und Wirkungsweise,<br />

Applikation, Adhäsionsmechanismen, Gummi- und Oberflächenanalytik, Vorgehensweise<br />

und Abhilfemaßnahmen bei Schadensfällen, praktische Demonstration<br />

und Übungen.<br />

Ort: Pavillon Bau 22<br />

Gebühr: 1.050,- Euro<br />

zuzügl. MwSt.<br />

Termin: 30.11./01.12.2010<br />

Anmeldungen bitte an:<br />

Frau Sonja Heinzelbecker, Tel. 0 62 01 - 80 55 63, Fax 0 62 01 - 88 55 63,<br />

sonja.heinzelbecker@freudenberg.de<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 - 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de


<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite 17<br />

Seminare der <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong><br />

Seminarreihe „Elastomerverarbeitung bei <strong>Freudenberg</strong>“<br />

Die Seminare wenden sich an technisch oder naturwissenschaftlich vorgebildete<br />

Teilnehmer, insbesondere an neue Mitarbeiter in Produktion, Entwicklung, Produktmarketing<br />

etc. Sie sollen sich mit Hilfe dieser Seminare schnell und gezielt in das für<br />

die meisten bis dahin unbekannte Gebiet der Elastomere einarbeiten können.<br />

Seminarleitung: Dr.-Ing. Andreas Kammann<br />

Modul 1: Werkstoffe 1<br />

Grundlagen der Kunststoffchemie; Was ist „Gummi“?; Alterungsschutz & Füllstoffe; Weichmacher<br />

& Verarbeitungshilfen; General Purpose Rubber; Hochleistungskautschuke &<br />

Spezialitäten; Technische Thermoplaste als Metallersatz; Thermoplastische Elastomere<br />

(TPE).<br />

In Kooperation mit der FDS-Academy.<br />

Ort: FDS-Academy<br />

Bau 75<br />

Gebühr: Euro 690,-<br />

Termin: 12./13.10.2010<br />

Modul 2: Werkstoffe 2<br />

Dynamisch-mechanisches Verhalten von Kunststoffen; Haftung von Gummi; Praktikum;<br />

Oberflächenmodifizierung & Tribologie; Flüssigsilikonkautschuk (LSR); REACH;<br />

Chancen & Risiken der Nanotechnik; Rezeptopt<strong>im</strong>ierung.<br />

In Kooperation mit der FDS-Academy.<br />

Modul 3: Verfahren 1<br />

Technologie des Mischens; Besichtigung Rohmischwerk, Mischprozess <strong>im</strong> Innenmischer;<br />

Alternative Mischverfahren; Entwicklung eines Mischprozesses; Grundlagen<br />

der Vulkanisation; die Vulkanisationsverfahren; Sonderverfahren; TPE-Verarbeitung;<br />

Rohlingsvorbereitung; Prozessdatenerfassung.<br />

In Kooperation mit der FDS-Academy.<br />

Ort: FDS-Academy<br />

Bau 75<br />

Gebühr: Euro 690,-<br />

Termin: 02./03.11.2010<br />

Ort: FDS-Academy<br />

Bau 75<br />

Gebühr: Euro 690,-<br />

Termin: 16./17.11.2010<br />

Modul 4: Verfahren 2<br />

Weiterverarbeitung nach dem Mischen <strong>im</strong> Innenmischer; Einfluss des Mischprozesses<br />

auf die Bauteileigenschaften; Ansätze zur Mischprozessopt<strong>im</strong>ierung; Herstellung von<br />

Kautschuk-Bodenbelägen; Prozessopt<strong>im</strong>ierung in der Elastomerverarbeitung; Endbearbeitung<br />

von Gummi-Formteilen; Energetische Betrachtung der Verarbeitungsprozesse;<br />

Rapid Prototyping.<br />

In Kooperation mit der FDS-Academy.<br />

Modul 5: Produkte<br />

In diesem Seminarmodul werden vorzugsweise von den Entwicklern der einzelnen<br />

Produktbereiche die physikalischen Grundlagen ihrer Produktgruppen behandelt. Die<br />

Teilnehmer erhalten einen breiten Überblick über die Produktpalette von <strong>Freudenberg</strong><br />

Dichtungs- und Schwingungstechnik und von Vibracoustic.<br />

Ort: FDS-Academy<br />

Bau 75<br />

Gebühr: Euro 690,-<br />

Termin: 30.11./01.12.2010<br />

Ort: Kantine, Raum 1<br />

Bau 142<br />

Gebühr: Euro 690,-<br />

Termine: 07./08.12.2010<br />

Modul 6: Bauteil- & Prozesss<strong>im</strong>ulation<br />

Rheologie der Polymere, Prüfmethoden, Grundlagen der Strömungss<strong>im</strong>ulation, Berechnungsbeispiele<br />

für die Prozesss<strong>im</strong>ulation, Grundlagen der Finite Elemente Methode,<br />

Mechanisches Materialverhalten, Statische und dynamische Werkstoffmodelle, Beispiele<br />

für die verschiedenen Produktgruppen, Einsatz der FEM zur Bauteilopt<strong>im</strong>ierung.<br />

Ort: Bau 32, Konferenzraum<br />

Gebühr: Euro 690,-<br />

Termin: 19./20.10.2010<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 - 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de


<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

Seite 18<br />

Seminare der <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong><br />

Seminarreihe „Elastomerverarbeitung bei <strong>Freudenberg</strong>“<br />

Seminarleitung: Dr.-Ing. Andreas Kammann<br />

Modul 7: Prüfmethoden & Analytik<br />

Statische Prüfmethoden, Dynamische Prüfmethoden, Lebensdauerabschätzung, Beständigkeitsprüfungen,<br />

Kalorische Eigenschaften, Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie,<br />

Elastomeranalytik, Schadensanalyse.<br />

Ort: Kantine, Raum 1<br />

Gebühr: Euro 690,-<br />

Termin: 09./10.11.2010<br />

Modul 8: Werkzeugtechnik & Werkzeugreinigung<br />

Werkzeugstähle, Kaltkanaltechnik, Werkzeugbeschichtungen, Physikalisch-technische<br />

Grundlagen der Werkzeugreinigung, Mikrostrahlen, Reinigung mit Trockeneis (inkl.<br />

praktischer Vorführung), Reinigung mit Laser (inkl. praktischer Vorführung), Reinigung<br />

mit Ultraschall; Trennmittel für die Elastomerverarbeitung.<br />

Ort: Bau 32, Konferenzraum<br />

Gebühr: Euro 690,-<br />

Termin: 23./24.11.2010<br />

Seminare zu anderen Themen<br />

Vom Kautschuk zum Gummi – ein Einsteigerseminar<br />

Dieses Seminar beantwortet grundsätzliche Fragen zur Elastomerchemie.<br />

Was ist überhaupt Gummi, was ist Kautschuk? Wie wird aus Kautschuk Gummi?<br />

Wieso kommen in eine Gumm<strong>im</strong>ischung so viele unterschiedliche Komponenten rein?<br />

Was passiert eigentlich während der Formgebung und der Vulkanisation? Warum gibt<br />

es so viele unterschiedliche Kautschuke?<br />

Seminarleitung: Dr.-Ing. Andreas Kammann<br />

Ort:<br />

Gebühr: Euro 450,-<br />

Bau 32, Konferenzraum<br />

Termin: 15.10.2010<br />

Polyurethane – Materialien & Verarbeitung<br />

Grundlagen der Polymerchemie, Rohstoffe für Polyurethane, Verarbeitungstechniken<br />

(Gießen, RIM, Spritzguss, Extrusion, Schäumen, Imprägnieren, …), Mechanische<br />

und chemische Eigenschaften, Analytische Untersuchungen.<br />

Ort: Kantine, Raum 1<br />

Gebühr: Euro 950,-<br />

Termin: in Planung<br />

Praxisseminar: Einrichtung einer Spritzgießmaschine & Fehlersuche<br />

Das Seminar wendet sich an alle Maschinenbediener, die bereits erste Erfahrungen in<br />

der Elastomerverarbeitung gesammelt haben und zukünftig durch weitergehendes Prozessverständnis<br />

selbstständiger arbeiten sollen, bzw. Einrichteraufgaben übernehmen.<br />

Inhalt: Grundlagen des Elastomerspritzgießens, Praktische Einrichtung einer Spritzgießmaschine,<br />

Fehlererkennung und Abhilfemaßnahmen.<br />

Ort: Bau 32, Konferenzraum<br />

Gebühr: Euro 950,-<br />

Termin: 26./27.10.2010<br />

Gewerbliche Schutzrechte – Patente, Marken und Geschmacksmuster<br />

Das Seminar wendet sich an alle, die mit Entwicklung und Vertrieb von technischen<br />

Produkten befasst sind (Chemieingenieure, Chemiker, Ingenieure, technische Fachkräfte,<br />

Materialentwickler, Einkäufer, Verkäufer und Kaufleute). Inhalt: Patente, Gebrauchsmuster,<br />

Marken, Geschmacksmuster, Schutzbereich eines Patents oder Gebrauchsmusters,<br />

Patentstrategie.<br />

Ort: Bau 32, Konferenzraum<br />

Gebühr: Euro 450,-<br />

Termin: 22.10.2010<br />

Weitere Informationen<br />

zu unseren Seminarangeboten finden Sie jederzeit unter:<br />

www.forschungsdienste.de<br />

Anmeldungen bitte an:<br />

Frau Ulrike Kast, Tel. 0 62 01 - 80 48 80, Fax 0 62 01 - 88 30 63,<br />

ulrike.kast@freudenberg.de<br />

Wir behalten uns vor, Anmeldungen von Wettbewerbern der <strong>Freudenberg</strong>-Unternehmensgruppe zurückzuweisen.<br />

<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0) 62 01 - 80 44 55 . Fax +49 (0) 62 01 - 88 30 63 . E-mail: ffd@freudenberg.de

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