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Leseprobe e-commerce Magazin 2013/05

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Marketing meet t h e c o m m u n i t y s o c i a l m e d i a m a r k e t i n g<br />

ROI-Messung im Social Web:<br />

Hier punkten die weichen Faktoren<br />

von Niels Jensen<br />

Nahezu 85 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind in sozialen Netzwerken aktiv und nutzen<br />

Facebook, Twitter & Co., so eine Studie des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW). Aber führt<br />

dieses Marketing zu mehr Umsatz? Lässt sich das Engagement von Social-Media-Aktivitäten messen?<br />

│Niels Jensen ist Client Service Director Central Europe bei Adobe Systems.<br />

In seiner Funktion kümmert er sich um das reibungslose Zusammenspiel zwischen<br />

Kunde und Technologie und nimmt Kundenwünsche und -anregungen auf.<br />

Zudem leitet er das Adobe-Social-Team.<br />

Ob sich Facebook-Werbung im Verhältnis<br />

zum eingesetzten Budget lohnt, darüber<br />

sind die Meinungen der Experten<br />

zweigeteilt: Eine Studie von Reuters/<br />

Ipsos belegt, dass bei 80 Prozent der Befragten<br />

eine Werbeanzeige auf Facebook<br />

nicht zum Kauf führt. Die Marktforscher<br />

von ComScore hingegen fanden heraus,<br />

dass Facebook-Werbung einen nachweisbaren<br />

Einfluss auf den Kauf einer<br />

Marke hat. Denn der Branding-Effekt bedeute<br />

mehr, als nur auf eine Anzeige zu<br />

klicken. Werbung könne durchaus langfristige<br />

Wirkung erzielen, die erst viel<br />

später zum Kauf führen würde. Wer hat<br />

hier also recht?<br />

Um diese Frage zu klären, muss eine<br />

eindeutige Kennzahl her, mit der sich<br />

Marketingmaßnahmen im sozialen Bereich<br />

klar messen lassen. Denn Marketer<br />

haben hohe Ausgaben zu rechtfertigen,<br />

und teure Social-Media-Aktivitäten werden<br />

von CEOs nicht immer als gewinnbringend<br />

erachtet. Ganze 80 Prozent der<br />

Firmenchefs sind der Meinung, dass ihre<br />

Marketer zu wenig auf den ROI des Unternehmens<br />

fokussiert sind – so die Ergebnisse<br />

einer Studie der Fournaise<br />

Group aus dem letzten Jahr. Allerdings ist<br />

das Misstrauen seitens der Unternehmensleitung<br />

absolut ungerechtfertigt.<br />

Denn der ROI von Marketingmaßnahmen<br />

im sozialen Bereich lässt sich klar messen:<br />

Der Schlüssel liegt dabei in der Definition<br />

des Social-ROI.<br />

Viele Unternehmen möchten gern schnell<br />

und einfach einen konkreten ROI berechnen,<br />

doch eine große Anzahl an Fans<br />

oder Followern allein ist kein verlässlicher<br />

Anhaltspunkt für eine effektive Social-Media-Strategie.<br />

Denn der Einfluss<br />

von Facebook-Botschaften ist komplexer<br />

als bei herkömmlichen Werbemaßnahmen.<br />

Werbebotschaften in sozialen Netzwerken<br />

tragen eher langfristig Früchte.<br />

Daher sollte auch der Erfolg einer Kampagne<br />

über einen längeren Zeitraum<br />

definiert werden. Fällt die direkte Auswirkung<br />

auf das Konsumverhalten auf<br />

den ersten Blick eventuell gering aus,<br />

sind die Vorteile auf den zweiten Blick<br />

Viele Marketer machen bei der Messung des ROI von Social Media<br />

Marketing den Fehler, dass sie die Kriterien aus dem Search Engine Marketing<br />

übertragen. Dabei zählen hier verstärkt „weiche Faktoren“.<br />

sichtbar: Die Kundenloyalität wird gestärkt,<br />

virale Mundpropaganda vorangetrieben<br />

und Suchmaschinen-Platzierungen<br />

werden verbessert. Zu einem<br />

Kauf führt das in den meisten Fällen<br />

aber erst später.<br />

Dieses Potenzial wird allerdings oftmals<br />

verkannt. User wollten sich mit ihren<br />

Freunden kurzschließen, Inhalte<br />

teilen oder „liken“, ohne dass eine unmittelbare<br />

Kaufbereitschaft vorliegt,<br />

erläutert Siddharth Shah, Director Business<br />

Analystics bei Adobe. Für Shah besteht<br />

der Hauptgrund für das Missverständnis<br />

beim ROI darin, dass Marketer<br />

häufig Messkriterien aus dem Search-<br />

Marketing auf Facebook übertragen,<br />

was ein großer Fehler sei. Der Erfolg einer<br />

Facebook-Kampagne hänge jedoch<br />

davon ab, wie der Social-ROI definiert<br />

werde. Für Shah ist der Social-ROI eine<br />

Kennzahl für die Effektivität einer Facebook-Kampagne,<br />

die weiche Faktoren<br />

wie Reichweite oder Anzahl der Kundeninteraktionen<br />

ebenso erfasst wie den<br />

Einfluss auf Umsatz oder Gewinn.<br />

Marketer sollten daher langfristig<br />

denken. Ziel einer Social-Media-Kampagne<br />

muss es sein, die Fanzahlen auszubauen<br />

und die Markenloyalität zu<br />

verbessern. Konkret geht es darum, ein<br />

Publikum zu gewinnen und mit diesem<br />

zu kommunizieren. Daher müssen die<br />

Inhalte so gestaltet werden, dass sie<br />

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