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nach Abschluss der Ausbildung größere Schwierigkeiten haben, eine Anstellung zu finden,<br />
so dass hier die Vermittlungsquote unter der der Absolventen des allgemeinen <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarkts<br />
liegt.<br />
Darüber hinaus gibt es aber auch Berufsfelder in den BBW, die hinsichtlich der <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarktsituation<br />
als problematisch gelten, wie der Textilbereich oder saisonale Berufszweige<br />
(z.B. Garten- und Landschaftspflege, Dienstleistungsberufe im Gastgewerbe).<br />
Immerhin aber 47% der Ausbildungsberufe des BBW sind nach Albrecht von diesen<br />
Schwankungen nicht betroffen (z.B. Berufe der Holz- und Drucktechnik, Raumausstatter,<br />
Bäcker, Warenkaufleute oder Floristen).<br />
Berücksichtigt man aber alle erwähnten Faktoren, d.h. das Fehlen von ar<strong>bei</strong>tsmarktentlastenden<br />
Berufen und das Vorhandensein von Berufsfeldern mit Eingliederungserschwernissen<br />
"zeigt das Ergebnis, daß die Eingliederungsquote des von den BBWs<br />
ausgebildeten Personenkreises am allgemeinen <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarkt genauso gut ist wie <strong>bei</strong><br />
Nichtbehinderten" (ebd., S. 65).<br />
Trotzdem sind auch die Berufsbildungswerke aufgefordert, sich auf die Veränderungen<br />
und neuen Erfordernisse des <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarktes einzustellen, um den Jugendlichen mit Behinderungen<br />
eine möglichst optimale Chance zur Erlangung eines <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>splatzes und<br />
zur Förderung der sozialen Integration zu gewähren (ebd., S. 69).<br />
5.2. DIE BERUFSFÖRDERUNGSWERKE<br />
5.2.1. Allgemeine Grundlagen<br />
Aufgrund der guten wirtschaftlichen Bedingungen auf dem Gebiet der Bundesrepublik<br />
in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und einem hohen <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>skräftebedarf,<br />
fanden folglich auch verstärkte Überlegungen hinsichtlich einer Rehabilitation<br />
Behinderter statt. Hervorgegangen aus ersten Rehabilitationseinrichtungen der Anfangsjahre,<br />
"setzte sich seit Mitte der 70er Jahre dafür der Begriff »Berufsförderungswerk -<br />
BFW« durch" (Kemper 1992, S. 211).<br />
Als weitere wichtige Aspekte zum Aufbau der BFW wären die Gründung der "<strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>sgemeinschaft<br />
Deutscher Berufsförderungswerke" im Jahre 1968, die nachfolgende Planung<br />
zum Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Berufsförderungswerken und<br />
das "Aktionsprogramm der Bundesregierung zur Förderung der Rehabilitation Behinderter"<br />
aus dem Jahre 1970 zu nennen. Darüber hinaus wurden auf dem Gebiet der ehemaligen<br />
DDR nach der Wende sechs BFW sowie eine spezielle Einrichtung für Blinde<br />
und Sehbehinderte in Halle / Saale eingerichtet. Die BFW werden in unterschiedlichster<br />
Trägerschaft geführt, d.h. über staatliche, öffentlich-rechtliche oder private Träger (vgl.<br />
Mühlum / Kemper 1992, S. 54-58). Nach Angaben der BAFA (1997, S. 107) gibt es in<br />
Deutschland insgesamt 28 Berufsförderungswerke mit etwa 15 000 Plätzen, einschließlich<br />
spezieller Einrichtungen für blinde und querschnittsgelähmte Rehabilitanden.<br />
Im Unterschied zu den Berufsbildungswerken wenden sich die Berufsförderungswerke<br />
(BFW) vor allem an behinderte Menschen, die sich schon im <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>sprozess befanden<br />
und nun aus unterschiedlichen Gründen eine Umschulung oder Weiterbildung beabsichtige.<br />
Dies ist z.B. <strong>bei</strong> Berufsunfällen oder aufgrund von Erkrankungen der Fall, wenn der<br />
bisherige Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann und somit eine neue berufliche Perspektive<br />
geschaffen werden soll. Ziel ist die Ermöglichung der beruflichen Wiedereingliederung.<br />
Sie ist von verschiedenen Aspekten, wie der Lage auf dem allgemeinen <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarkt,<br />
dem Beruf, dem Grad der Behinderung oder auch Alter und Geschlecht abhängig<br />
und liegt zwischen 74% und 94% (vgl. Stadler 1998, S. 188).<br />
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