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gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

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5.1.3. Wohnen, Freizeit und begleitende Reha-Fachdienste<br />

Die Berufsbildungswerke sind überregionale Einrichtungen, so dass die meisten<br />

Auszubildenden in diesem Zeitraum in zugehörigen Internaten wohnen, wo sie durch<br />

Erzieher und Sozialpädagogen betreut werden. Deshalb kommt auch einer frühzeitigen<br />

und umfassenden Zusammenar<strong>bei</strong>t mit den Eltern eine große Bedeutung zu. Sicher<br />

sind viele körperbehinderte Jugendliche aufgrund ihres Schulbesuchs schon an eine<br />

Internatsunterbringung gewöhnt, doch diese neue Situation bedeutet neben dem Ortswechsel<br />

und neuen inhaltlichen Schwerpunkten auch den Verlust an vertrauter räumlicher<br />

Umgebung, von Freunden und Bezugspersonen, wo<strong>bei</strong> meines Erachtens auch<br />

der Umfang der Abhängigkeit des Behinderten von personaler Hilfe eine wichtige Rolle<br />

spielt. Eine entsprechende Vorbereitung und Begleitung scheint somit angebracht.<br />

Die Wohngruppen des Internats bestehen meist aus vier bis acht Jugendlichen, aber es<br />

sind auch Außenwohngruppen möglich, die der Förderung der sozialen Integration dienen<br />

sollen und wo nach einer Zunahme der Selbstständigkeit auch eine Verringerung<br />

der Betreuung möglich ist. Ebenso ist hier auch die Durchführung von gemeinsamen<br />

Freizeitaktivitäten zu nennen, die einen Ausgleich für die Jugendlichen neben der Berufsausbildung<br />

schaffen sollen, gleichzeitig aber auch die Chance darstellen, das gegenseitige<br />

soziale Miteinander zu fördern (vgl. BAFA 1997, S. 100-104). Ziel ist die Vorbereitung<br />

der Jugendlichen auf ein Leben, welches soweit wie möglich ohne fremde Hilfe<br />

geführt werden soll. Neben der Freizeitgestaltung zählen dazu auch praktische Fähigkeiten,<br />

wie Haushaltsführung oder der Umgang mit Behörden (vgl. Stockdreher /<br />

Kammerer 1988, S. 15).<br />

In diesem Zusammenhang sind auch die sogenannten Reha-Fachdienste zu erwähnen,<br />

die zur Unterstützung der rehabilitativen Maßnahmen im Berufsbildungswerk tätig sind.<br />

Da<strong>bei</strong> handelt es sich um den Ärztlichen Dienst, den Psychologischen Dienst und den<br />

Sozialdienst, der für die Betreuung der Jugendlichen im Internat zuständig ist. Die Art<br />

der Fachkräfte dieser Dienste richtet sich nach den Erfordernissen des zu betreuenden<br />

Personenkreises. Stadler (1998, S. 184) ergänzt:<br />

"Der Ärztlich-therapeutische Dienst kann in Einrichtungen für Körperbehinderte umfassen:<br />

Orthopäden, Jugendpsychiater, Krankengymnasten, Beschäftigungstherapeuten<br />

und Logopäden. Im psychologischen Dienst ar<strong>bei</strong>ten neben Psychologen auch Psychagogen<br />

(Kinder- und Jugendpsychotherapeuten). Der Sozialdienst wird vorwiegend von<br />

Sozialar<strong>bei</strong>tern übernommen."<br />

5.1.4. Der Übergang auf den <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarkt<br />

Das Finden einer <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>sstelle nach Beendigung der Ausbildung im BBW stellt jedoch<br />

die größte Hürde <strong>bei</strong> der Verwirklichung des Ziels der beruflichen Eingliederung<br />

der behinderten jungen Menschen auf dem allgemeinen <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarkt dar. Wie erwähnt,<br />

ist auch hier die Zahl der vermittelten Personen kontinuierlich zurückgegangen (vgl.<br />

2.2.1.). Nach Auffassung von Albrecht (1997, S. 60 ff.) liegen die Ursachen vor allem<br />

darin, dass einerseits viele Berufe, die auf dem allgemeinen <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarkt einen niedrigen<br />

<strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>slosenanteil aufweisen, von den BBW nicht angeboten werden können. Andererseits<br />

verfügen z.B. Berufe der Elektrotechnik oder Organisations-, Verwaltungs- und<br />

Büroberufe, die auch die BBW als Ausbildungsmöglichkeit anbieten, über gute <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarktaussichten.<br />

Zu berücksichtigen ist aber, dass in diesem Bereich vor allem Menschen<br />

mit Körper- und Mehrfachbehinderungen an einer Ausbildung teilnehmen, die<br />

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