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- Betriebs- und <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>splatzerkundungen und Betriebspraktika:<br />
Neben der Thematisierung der Berufsvorbereitung im Unterrichtsgeschehen besitzen<br />
Betriebspraktika und Betriebs- und <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>splatzerkundungen eine große Bedeutung<br />
für den Prozess der Berufswahl. Gleichzeitig stellen sie auch eine Verbindung zwischen<br />
der unterrichtsbezogenen Berufsvorbereitung und den berufsvorbereitenden Maßnahmen<br />
des <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>samtes dar, auf die ich im nächsten Kapitel eingehen werde, da eine enge<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t zwischen der Schule und der Berufsberatung des <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>samtes hier<br />
von Vorteil ist (z.B. Auswahl geeig<strong>net</strong>er Betriebe, Vor- und Nachbesprechungen).<br />
Die Betriebs- und <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>splatzerkundungen, die sowohl eintägig als auch über mehrere<br />
Tage verlaufen können, sollen dazu <strong>bei</strong>tragen, dass die Schüler wichtige Bereiche der<br />
<strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>swelt in der Praxis kennen lernen und die im Unterricht erworbenen Kenntnisse<br />
damit in Verbindung setzen können. Die Erkundungen umfassen da<strong>bei</strong> technische Aspekte<br />
(z.B. Werkzeuge, Materialien, Fertigungsverfahren, Produkte), soziale Aspekte<br />
(z.B. <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>s- und Gruppensituation, Kommunikation, Freizeit) und berufskundliche Aspekte<br />
(z.B. Tätigkeitsfelder, <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>svoraussetzungen, Löhne). Wichtig sind aber auch<br />
entsprechende Vor- und Nachbereitungen, um die Schüler auf die betriebliche Situation<br />
vorzubereiten (Verhalten im Betrieb), ihnen Hilfen und Strukturen zur Verfolgung der<br />
Zielsetzung / Fragestellung <strong>bei</strong> der Erkundung zu vermitteln (Beobachtungen, Gespräche,<br />
Fragetechniken) und ihnen die Möglichkeit zu geben, anschließend ihre Erfahrungen<br />
zu verar<strong>bei</strong>ten und auszutauschen. Gleichzeitig erhalten die Jugendlichen somit die<br />
Chance, sich einen realen Eindruck über die Anforderungen und Perspektiven des jeweiligen<br />
Berufsfeldes zu verschaffen und gegebenenfalls ihren Berufswunsch mit Hilfe<br />
ihrer gesammelten Erfahrungen zu festigen bzw. zu überprüfen.<br />
Neben der Möglichkeit von betrieblichen Erkundungen ist es gerade auch für körperbehinderte<br />
Jugendliche bedeutsam, sich außerdem praxisnah über die Ausbildung in Berufsbildungswerken<br />
(vgl. 5.1.) oder die Tätigkeit in einer WfB informieren zu können, da<br />
diese Ausbildungs- bzw. <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>sorte für viele junge Menschen des Personenkreises eine<br />
wichtige Brücke und Chance zur Erlangung eines Berufes bzw. einer nachfolgenden<br />
Tätigkeit darstellen (vgl. BAFA 1997, S. 130 / 131).<br />
Die Betriebspraktika als weitere wichtige Säule der Berufsvorbereitung, die ebenso wie<br />
die Betriebserkundungen auch in Berufsbildungswerken, WfB oder anderen Reha-<br />
Einrichtungen durchgeführt werden können, intensivieren diese Erfahrungen und vermitteln<br />
den Schülern einen umfassenderen Einblick in bestimmte wirtschaftliche<br />
Zusammenhänge, in die jeweiligen betrieblichen Strukturen und zu den Anforderungen<br />
und Möglichkeiten der gewünschten beruflichen Tätigkeit. Die schulischen Praktika<br />
stellen somit ein wichtiges Hilfsmittel der Berufswahlentscheidung dar, da die Schüler,<br />
die in dieser Zeit innerhalb ihres Praktikantenstatus im Betrieb mitar<strong>bei</strong>ten, auf diese<br />
Weise sowohl die betriebliche Realität als auch die beruflichen Anforderungen erfahren<br />
können. Gleichzeitig besteht auf diese Weise auch die Möglichkeit, den Bedarf eventuell<br />
notwendiger technischer Hilfen <strong>bei</strong> der beruflichen Eingliederung der Behinderten festzustellen.<br />
Damit jeder Schüler das Praktikum gut bewältigen kann, ist auch hier eine intensive Vorund<br />
Nachbereitung des Praktikums erforderlich, wo<strong>bei</strong> eine enge Zusammenar<strong>bei</strong>t zwischen<br />
Praktikant / Eltern, Schule, Berufsberatung und Praktikumseinrichtung wünschenswert<br />
ist. Dies dient auch einer verbesserten Bear<strong>bei</strong>tung von Praktikumsaufgaben<br />
der Schule und des Betriebes durch die Schüler. Ihnen soll ermöglicht werden, sich<br />
selbst innerhalb realer betrieblicher Situationen erleben zu können, welches aber<br />
gleichzeitig Überbehütung einerseits und Überforderung andererseits ausschließt.<br />
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