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gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

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Die Verschiedenheit der nachschulischen Situation körperbehinderter junger Erwachsener<br />

sollen folgende Daten belegen. Stadler (1997, S. 243) beschreibt anhand einer Untersuchung<br />

(1991 / 92) von 112 ehemaligen SchülerInnen (Durchschnittsalter 23 Jahre)<br />

der Schule für Körperbehinderte in Münster ihre berufliche Situation. Da<strong>bei</strong> waren 38%<br />

der Befragten in einer WfB beschäftigt, 23% ar<strong>bei</strong>teten auf dem allgemeinen <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smarkt,<br />

21% befanden sich in der Berufsausbildung oder besuchten weiterführende<br />

Schulen, 7% wurden in Einrichtungen für Schwerstmehrfachbehinderte betreut und 6%<br />

waren ar<strong>bei</strong>tslos.<br />

Die Schwierigkeiten des Übergangs Körperbehinderter von der Schule in das Berufsleben<br />

fasst Stadler (1998, S. 190 / 191) in fünf Problemfeldern zusammen.<br />

- 1. Lebens- und Entwicklungsalter<br />

Beide Bereiche stimmen vielfach nicht überein und führen zu Einschränkungen <strong>bei</strong><br />

den beruflichen Möglichkeiten. Aber auch <strong>bei</strong> guten intellektuellen Fähigkeiten sind zur<br />

Durchführung der <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>saufgaben oft technische oder personelle Hilfen erforderlich.<br />

- 2. Sozialentwicklung der Behinderten und negative Einstellung ihnen gegenüber<br />

Viele behinderte Jugendliche schätzen ihre Leistungsfähigkeit und ihre Chancen am<br />

Ausbildungsmarkt falsch ein. Gleichzeitig zeigen aber viele Ausbildungsbetriebe Zweifel<br />

an ihrem Leistungsvermögen, so dass eine Anstellung häufig aus mangelnder Bereitschaft<br />

scheitert, sich auf die Behinderten einzustellen.<br />

- 3. Beurteilungsmaßstäbe der Lehrer<br />

Die Berufsbildungswerke (vgl. 5.1.) bescheinigen den Schulzeugnissen nur eine bedingte<br />

Aussagekraft, da sie oft zu gute Noten enthielten, die nicht immer dem tatsächlichen<br />

Leistungsvermögen entsprechen. Den Lehrern würde es für diese Einschätzungen<br />

an beruflichen Erfahrungen außerhalb des Schulbereichs mangeln.<br />

- 4. Berufsberatung des <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>samtes<br />

Sie ist die "Nahtstelle" <strong>bei</strong> der Vermittlung behinderter Jugendlicher in eine Berufsausbildung,<br />

muss sich da<strong>bei</strong> aber auf Gutachten und verfügbare Ausbildungsplätze stützen.<br />

Berufswünsche der Behinderten lassen sich deshalb oft nicht realisieren.<br />

- 5. Die Rolle der Eltern und der Lehrer<br />

Entweder versuchen die Eltern selbst intensiv berufliche Perspektiven für ihr Kind zu<br />

eröffnen oder überlassen diese Aufgabe ganz der Schule oder der Berufsberatung.<br />

Durch den Übergang verlieren die Jugendlichen in ihren Lehrern außerdem wichtige<br />

Bezugspersonen, so dass sie mit der neuen Situation zum Teil überfordert sind.<br />

4.1.2. Das Zusammenwirken von Schule und Berufsberatung<br />

Folglich besitzt der Bereich Berufswahl und Berufsvorbereitung für die Gewährleistung<br />

eines möglichst positiv erfahrbaren Übergangs in Ausbildung und Beruf eine sehr<br />

wichtige Bedeutung. Wie ich schon zu Beginn dieser <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> erwähnt habe (vgl. 1.1.), ist<br />

die Wahl des Berufes ein längerer Prozess, der jedoch für die Schüler immer mehr an<br />

Bedeutung gewinnt, vor allem je näher das Ende der Schulzeit rückt. Die Berufswahl<br />

muss <strong>bei</strong> behinderten jungen Menschen eigentlich auf zwei Ebenen erfolgen. Einerseits<br />

bestimmen die persönlichen Interessen und Neigungen zu einem wichtigen Teil die Berufswahl,<br />

andererseits muss aber da<strong>bei</strong> gleichzeitig bedacht werden, welche Anforderungen<br />

der Beruf stellt und welche Fähigkeiten man dazu benötigt.<br />

Wie lassen sich aufgrund dieser Bedingungen die vorhandenen behinderungsspezifischen<br />

Einschränkungen mit den Erfordernissen des Berufes miteinander in Einklang<br />

bringen? Aus diesen Gedanken heraus sind mögliche und geeig<strong>net</strong>e Berufe abzuwägen<br />

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