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Hilfsangebote dem Behinderten nicht zugestanden. Eine Möglichkeit der Gewährung von Hilfen sehe ich allerdings im § 15 DVO § 47 BSHG, in dem es heißt, wenn aufgrund der Art und Schwere der Behinderung die vorhin beschriebenen Maßnahmen nicht in Betracht kommen, "so umfaßt die Hilfe auch Maßnahmen zum Erwerb praktischer Kenntnisse und Fähigkeiten, die erforderlich und geeignet sind, dem Behinderten die für ihn erreichbare Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen" (ebd., S. 97), wobei meines Erachtens hierbei aber ein großer Interpretationsspielraum vorliegt. Zur Erleichterung der Eingliederung in das Arbeitsleben können nach § 17 DVO § 47 BSHG auch Hilfen zur Beschaffung von Gegenständen oder anderen Leistungen gehören, wenn sie zu diesem Zweck benötigt werden. So zählt darunter auch die Hilfe zur Beschaffung eines Kraftfahrzeugs nach § 8 DVO § 47 BSHG, sofern der Behinderte das Fahrzeug selbstständig bedienen und dadurch seine Eingliederung ermöglicht werden kann. 3.5. DAS BERUFSBILDUNGSGESETZ UND DIE HANDWERKSORDNUNG Zur Ermöglichung und Förderung der beruflichen Ausbildung Behinderter in anerkannten Ausbildungsberufen wurden im Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Handwerksordnung (HwO) Möglichkeiten geschaffen, die Anforderungen der Berufsausbildung den individuellen Bedürfnissen der Behinderten anzupassen. Das BBiG stellt dabei eine wesentliche Grundlage für die Berufsausbildung nach dem "dualen System" (vgl. 5.3.) dar. Zwar sollen auch behinderte Jugendliche soweit wie möglich in den anerkannten Ausbildungsberufen nach einer festgelegten Ausbildungsordnung ausgebildet werden, doch wurde besonders für Behinderte mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen, die aufgrund der Art und Schwere ihrer Behinderung nicht in der Lage sind, einen Ausbildungsberuf nach den bestehenden Richtlinien zu erlernen, die Möglichkeit der Berufsausbildung nach bestimmten Sonderregelungen getroffen. Dabei ist für behinderte Auszubildende neben den allgemeinen Regelungen, die auch für Nicht-Behinderte gelten, hierbei besonders der § 48 BBiG von Bedeutung. Er umfasst die besonderen Ausbildungsregelungen für Behinderte. Als weitere Grundlage gilt außerdem u.a. für die betriebliche Berufsausbildung im Handwerk die Handwerksordnung (HwO), wobei hier der § 42b die speziellen Ausbildungsregelungen für Behinderte enthält. Die Veränderungen betreffen dabei z.B. das Verhältnis von Fachtheorie und fachpraktischen Inhalten bzw. den Prüfungsanforderungen, so dass Ersteres hinsichtlich der fachpraktischen Inhalte stärker gewichtet wird. Weiterhin können aber auch bestimmte fachpraktische Inhalte ausgeklammert werden, wenn sie aufgrund der Behinderung von den Auszubildenden nicht bewältigt werden können. Bereits im Jahre 1978 wurden vom Bundesinstitut für Berufsbildung bestimmte bundeseinheitliche Ausbildungsregelungen für Behinderte in Verbindung mit folgenden Berufen empfohlen: MetallbearbeiterIn, MetallfeinbearbeiterIn, WerkzeugmaschinenspanerIn (Drehen bzw. Fräsen), Bürokraft, HolzbearbeiterIn, Bau- und MetallmalerIn. Insgesamt bestehen ca. 780 regionale und überregionale Ausbildungsregelungen für Behinderte, welche etwa 150 Berufe betreffen. Bevor diese aber in Anspruch genommen werden können, ist stets im Einzelfall zu prüfen, ob nicht auch mit Hilfe entsprechender Unterstützungsmaßnahmen die reguläre Ausbildungsordnung eingesetzt werden kann. Die besonderen Regelungen für Behinderte sind bei der für den Ausbildungsberuf zuständigen Kammer zu beantragen. 38
Sie können bei der Berufsausbildung in einem Ausbildungsbetrieb, in einem Berufsbildungswerk (vgl. 5.1.), in einem Berufsförderungswerk (vgl. 5.2.), in sonstigen Reha- Einrichtungen und im Ausnahmefall auch bei einer Berufsausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen (vgl. 5.4.) gewährt werden (vgl. Becker 1987, S. 17 und BAFA 1997, S. 129 / 130). Es bleibt aber festzustellen, dass Körperbehinderte von diesen Möglichkeiten meist nur im Rahmen des Berufsbildungswerks profitieren können, da ihre Ausbildung kaum in Form einer betrieblichen Ausbildung nach dem "dualen System" durchgeführt wird. Darüber hinaus wird eine betriebliche Ausbildung Körperbehinderter von den Ausbildungsbetrieben aufgrund angeblicher organisatorischer Gründe und Kosten für notwendige Umrüstungen skeptisch beurteilt. Deshalb kommen nach Einschätzung von Becker (1987, S. 24 u. 60) die meisten Auszubildenden im Zusammenhang mit den Ausbildungsregelungen für Behinderte aus der Gruppe der Lernbehinderten. 39
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