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gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

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1.4.3. Ehrenamtliche <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong><br />

Eine weitere Möglichkeit stellt für mich die "ehrenamtliche <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>" dar, die auch<br />

keine berufliche Erwerbstätigkeit <strong>bei</strong>nhaltet. Viele Bürger, die entweder keiner beruflichen<br />

Tätigkeit nachgehen (können) oder nebenberuflich für diese <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> ihre Freizeit<br />

einsetzen, engagieren sich in verschiedenen Vereinen, Gruppen oder Organisationen<br />

unterschiedlichster Richtungen (Umweltschutz, Kirche, Sozialwesen, Sport usw.). Gerade<br />

für Menschen, die von <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>slosigkeit betroffen sind, könnten hier neue Chancen<br />

entstehen. Durch das Knüpfen von Kontakten <strong>bei</strong> dieser Tätigkeit lassen sich vielleicht<br />

auch Perspektiven für eine nachfolgende berufliche Beschäftigung in diesem Bereich<br />

entwickeln. Doch ist zu berücksichtigen, dass die <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>slosigkeit <strong>bei</strong> vielen Betroffenen<br />

mit Sorgen und Problemen, auch psychischer Art, verbunden ist und oft nicht gerade zur<br />

Entwicklung neuer Energien <strong>bei</strong>trägt. Vor allem aber finanzielle Aspekte, die hier<strong>bei</strong> von<br />

wachsender Bedeutung sind und <strong>bei</strong> dieser Tätigkeit nicht berücksichtigt werden können,<br />

stehen einer Beschäftigung auf diesem Gebiet im Weg, da der Betroffene sich fragen<br />

wird, warum er denn hier tätig sein soll, wenn er nichts da<strong>bei</strong> verdient.<br />

Für mich steht hiermit besonders der gesellschaftliche Stellenwert von ehrenamtlicher<br />

<strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> und anderen unentgeltlichen Beschäftigungsformen zur Diskussion, welchen ich<br />

in der heutigen Zeit als zu gering einschätzen möchte. Gelegentlich wird man zwar darauf<br />

aufmerksam, da einige dieser engagierten Mitbürger für ihr Wirken ausgezeich<strong>net</strong><br />

werden und somit auch eine Art Anerkennung für ihre Tätigkeit, nicht nur von gleichgesinnten<br />

oder beteiligten Personen, sondern auch vonseiten Außenstehender erhalten.<br />

Sonst stehen diese Tätigkeiten aber meiner Ansicht nach zu sehr im Hintergrund und<br />

werden zu wenig gewürdigt. Aufgrund des geringen öffentlichen Interesses braucht man<br />

sich über Klagen hinsichtlich einer mangelnden Bereitschaft in der Bevölkerung zur<br />

Ausübung dieser <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>en nicht zu wundern.<br />

1.4.4. Bewertung<br />

Obwohl einige Überlegungen teilweise schon verwirklicht wurden (Veränderungen<br />

von <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>szeitregelungen, Laienar<strong>bei</strong>t mittels Selbsthilfegruppen [auch von Behinderten],<br />

langsame Öffnung von Werkstätten für Behinderte auch für Schwerstbehinderte),<br />

steht meines Erachtens einer größeren Umsetzung vor allem der Gegensatz von fehlender<br />

Entlohnung mit Geld und finanziellen Bedürfnissen und Erfordernissen im Weg.<br />

So fragt sich nämlich auch Stadler (1989, S. 256) "wie der seine Existenz sichern soll,<br />

der sein Bedürfnis nach <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>stätigkeit nur durch Eigenar<strong>bei</strong>t befriedigen kann" .<br />

Gleichsam erscheint mir wichtig zu bedenken, dass eine Durchsetzung von alternativen<br />

<strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>smöglichkeiten meiner Ansicht nach heute nicht mehr nur auf einzelnen Ebenen<br />

möglich ist, sondern dieses Vorhaben ließe sich nur mit einem gesamtgesellschaftlichen<br />

Wandel, vor allem auch im Hinblick auf die finanzielle Bewertung von<br />

<strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> verwirklichen. Es müssten klare Anreize und Regelungen geschaffen werden, die<br />

sowohl den Stellenwert und die Anerkennung dieser Tätigkeiten erhöhen als auch den<br />

finanziellen Aspekt verstärkt in den Hintergrund treten lassen, um so wirkliche Alternativen<br />

zu einer erwerbsmäßigen <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> zu bieten und den Beschäftigten trotzdem eine abgesicherte<br />

Lebensführung zu ermöglichen.<br />

Doch gerade in einer Zeit der Globalisierung, wo Strukturen immer stärker weltweit miteinander<br />

verflochten sind, ist ein Alleingang nur schwer möglich. Schnell werden wohl<br />

finanzielle Aspekte (notwendige Sparmaßnahmen des Staates) oder wirtschaftliche Gesichtspunkte<br />

(ungleiche Wirtschaftsbedingungen; Drohung der Verlagerung der Produk-<br />

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